Kirchweih Dehnberg (Predigtskizze) von Jan-Peter Hanstein

Lk 18, 9-14  Lektorin Pharisäer und Zöllner

Nikolauskirche Dehnberg
Nikolauskirche Dehnberg

18,9 Er sagte aber zu einigen, die sich anmaßten, fromm zu sein,

und verachteten die andern, dies Gleichnis:

18,10 Es gingen zwei Menschen hinauf in den Tempel,

um zu beten, der eine ein Pharisäer, der andere ein Zöllner.

18,11 Der Pharisäer stand für sich und betete so:

Ich danke dir, Gott, daß ich nicht bin wie die andern Leute, Räuber, Betrüger, Ehebrecher

oder auch wie dieser Zöllner. 18,12 Ich faste zweimal in der Woche und gebe den Zehnten von allem, was ich einnehme.

18,13 Der Zöllner aber stand ferne, wollte auch die Augen nicht aufheben zum Himmel, sondern schlug an seine Brust und sprach: Gott, sei mir Sünder gnädig!

18,14 Ich sage euch:  Dieser ging gerechtfertigt hinab in sein Haus, nicht jener.

Glaubensbekenntnis

EG 601 „Singt dem Herrn und lobt ihn“

Predigt

Liebe Gemeinde,

Jesus gibt uns hier eine Anleitung zum Beten, wie er es mit dem Vater Unser gegeben hat.  HERR LEHRE UNS BETEN!

Es geht nicht um das Gebet an sich, sondern um eine innere Einstellung.

Das ist neu an Jesus – zwei machen äußerlich dasselbe, das verlangte Ritual –

Aber nur der eine ist am Ende vor Gott gerechtfertigt. 18,14

18,9 Er sagte aber zu einigen, die  sich anmaßten, fromm zu sein, und verachteten die andern, dies Gleichnis:

Manchmal wäre es besser nur wenige Worte zu beten. Als viele Worte zu verlieren und damit den Überblick auf was es ankommt. Nicht plappern wie die Heiden oder darüber zum Heide zu werden… Analysieren wir das Gebet des „Pharisäers“:

Ich danke dir, Gott, dass ich nicht bin wie die andern Leute,

-> Danken für etwas, was Gott nicht gegeben hat.  Dazu Hochmut: sich darüberstellen und Verallgemeinerung: nicht wie die anderen! Wir und die anderen!!

Im Gebet haben wir uns immer solidarisch mit den Menschen zu verhalten angesichts des großen Unterschiedes zu Gott.

Gutheißen der eigenen Taten –>  kein Räuber, Betrüger, Ehebrecher

oder auch wie dieser Zöllner. 18,12 Ich faste zweimal in der Woche und gebe

den Zehnten von allem, was ich einnehme.

Braver Kirchensteuerzahler …

Der Pharisäer sieht an sich nur das, was sowieso erlaubt und gewünscht ist. Ein Mensch, der sich nach dem Durchschnitt vergleicht und Gott auch noch dafür dankt. Es fehlt jegliche innere Suche, jede Frage die Gott an uns stellt, und von Gott wird nichts verlangt, keine Bitte, kein Lob – nur Dank für das Gegebene und gegebenen Umständen. Dazu glaubt er frei beten zu können und plappert munter vor sich her.

 Sehen wir auf den Zöllner:

18,13 Der Zöllner aber stand ferne, wollte auch die Augen nicht aufheben zum Himmel, sondern schlug an seine Brust und sprach: Gott, sei mir Sünder gnädig!

Wir haben uns angewöhnt zu sagen, dass alles Formelhafte, Gewohnte quasi „pharisäerhaft“ ist.

Alles Individualistische Freie sei dagegen von Jesus erwünscht.

Gerade das kann ich aus der Geschichte nicht herauslesen!!

Der Zöllner betet durchaus nicht frei. Sondern das vorgeschriebene Formular zur Sündenvergebung. Mit Gesten der Reue und des Respekts.

Deshalb: (liebe konfis)

Das Sündenbekenntnis am Anfang: natürlich ist es formelhaft. Aber doch verbindet es uns mit allen Konfessionen der Welt. Erfahrung in England: Jugendgottesdienst, Farben, Laser alles: Sündenbekenntnis nach Common Prayer Book zu Zeiten von King James und – los ging es …

Und siehe dieser ging gerechtfertigt hinunter nach Hause …

ORT DES LERNENS Daher die Psalmen als Schule des Gebets!

Lk 18,10 Es gingen zwei Menschen hinauf in den Tempel,

 „Hinauf in den Tempel:“

Am Tag der Kirchweih frage ich: Warum überhaupt in einen Tempel oder eine Kirche: können die beiden nicht zu Hause beten?

Ist Gott nicht überall?

Ja – aber wo die Gemeinde zusammenkommen will, da werden überall Häuser gebaut. 

Aufgrund der Erfahrung auf Reisen zumindest in PNG – An den heiligen Stätten, den Kirchen kann man gleich sagen, in welchem Zustand die Gemeinde ist.

Deshalb braucht es das Korrektiv der Gemeinschaft, des regelmäßigen Ortes und der Zeit. Alles andere ist Augenwischerei. Wir brauchen unsere Kirche, und wir sollten sie auch so pflegen, das wir diese Sorgfalt und der Respekt vor dem beten in diesem Haus sichtbar wird. Mit den schönen Blumen, mit dem baulichen Zustand und alles drum herum. Ich freue mich an dem renovierten Kirchturm und der neuen besseren Zugänglichkeit.

HERR LEHRE UNS GEMEINSAM BETEN!

Es ist nämlich ein protestantisches Missverständnis, zu meinen, bräuchten die Kirche nicht mehr als Ort der Sündenvergebung, des Hörens auf die Schrift und des Feierns der Sakramente, das alles wäre „äußerlich“! Das ist für mich unernstes Geplapper!

Kirche und Gemeinde braucht eben auch Räume und Orte. Für die Form, das Formular, die Wiederholung, den gewohnten Ort.

Hier in der Kirche und zu Hause. Wir brauchen die Tradition und das Verständnis dafür, damit wir nicht in eine Gotteslästerung hineinfallen, die wir dann nicht einmal mehr merken.

Trotzdem: Wir verlieren beschleunigt viele Mitglieder. Ich weiß nicht, welche Häuser unsere Kirchengemeinde wird aufgeben müssen. Manche Nutzungen werden sich wieder rückwärts bewegen, so wie die Verringerung der Anzahl der Gottesdienste in unserer Gesamtgemeinde. Natürlich steht da die Kirche Dehnberg als kleinster Ortsteil unter besonderem Druck. Wir schließen uns als Kirchenvorstand zusammen, um Dehnberg mit hineinzunehmen in das lebendige Leben der Gesamtgemeinde mit vielen anderen Aktivitäten.

Ich rufe die Kirchenvorsteher und alle anderen dazu auf, die es ernst meinen, mit sich und mit dem, was Gott mit ihnen vorhat, unsere Kirchengebäude nicht zu vernachlässigen und es gegen etwas anderes Subjektiveres zu setzen. Wir verlieren dann alles: das Gebet, den Lobgesang, und die Feier.

Jede Generation hat auch die Aufgabe, ihre Zeit nicht zu verpassen. 

Ich wünsche, dass wir die 7 Kirchen unserer Kirchengemeinde in Ehren halten und erhalten. Johanniskirche, Dehnberg, Kunigundenkapelle, Salvator, Günthersbühl, Christuskirche und St. Jakob.

Wenn wir uns in Konkurrenz zu anderen sehen in unserem Glauben, dann ist der Tod schon im Topf. Ich bevorzuge das alte Wort „Kirchspiel“ – miteinander spielen, singen und  zusammenarbeiten zum Lobe Gottes.

Vieles in unseren Gottesdiensten wird andere und neue Formen annehmen. Wir sind gemeinsam unterwegs. Wichtig ist, dass wir nicht auf andere zeigen und glauben besser zu sein. Gott lenkt den Blick des Zöllners auf sich selbst und dann kann er ihn in die Gemeinschaft einfügen.

Wir brauchen das heilige, Abgegrenzte, das Andere – das TEMPLUM – in unserem Leben, weil sonst alles nur noch Selbstbestätigung oder Selbstperfektionierung wird wie eine Fernsehwerbung!

Die Nikolauskirche wird ihre Funktion erhalten. Noch mehr. Ich wünsche mir, dass sie  geöffnet wird für alle Dehnberger Bürger und die Wanderer, damit sie viele Erfahrungen wie der des Zöllners machen können.

Und siehe dieser ging gerechtfertigt hinunter nach Hause …

AMEN.

Podcast: Kreuz und Kredit

Kreuz und Kredit
Das Ziel: Die Burgruine Lichtenegg – leider komplett ohne Aussicht.

Wir sprechen mit Christian Kempf, Abteilungsleiter einer regionalen Bank und Teil der Vereinsleitung vom CVJM Lauf, darüber, wie er seine christlichen Werte in seiner beruflichen Tätigkeit integriert und wie der Glaube Einfluss auf seine finanziellen Entscheidungen und Ethik in der Finanzwelt hat. Wir erkunden, wie Geld im Licht des christlichen Glaubens betrachtet wird und wie finanzielle Verantwortung und Barmherzigkeit Hand in Hand gehen können.


Dazu waren wir wandernd unterwegs “auf nach Lichtenegg”.

Kreuz und Kredit
Kurze Pause mit Glühwein bei nasskaltem Wetter

Eine wunderschöne Wintertour von Neukirchen über die Burgruine Lichtenegg bis nach Hartmannshof.

Kreuz und Kredit
Der Blick wäre bei guter Sicht bestimmt atemberaubend!

Pfarrer Hofmann grüßt aus Bayreuth

Liebe Laufer Gemeinde! Für alle Eure Besuche, Mails und Segenswünsche zu meiner Amtseinführung in der Bayreuther Nikodemuskirche sage ich Euch herzlich Dank! Bleiben wir in Glauben und Gebet verbunden, Euer (ehemaliger) Pfarrer Thomas Hofmann

Wer sich für den Einführungsgottesdienst interessiert, findet ihn durch Klick HIER.

Folgendes steht demnächst im Bayreuther Gemeindebrief:

Pfarrer Hofmann sagt DANKE!

Für die überwältigende Wertschätzung bei meiner Verabschiedung danke ich Ihnen / Euch allen so sehr, auch im Namen meiner Frau und Kinder! Und bitte um Verständnis, dass ich (noch) nicht einzeln antworten kann.

Meine Abschiedspredigt online nach-schauen kann man durch Klick HIER. Während dieser Zusammenschnitt mit Predigt, Begrüßung, einigen Gebeten nur 32 min. dauert, können Sie den gesamten Gottesdienst (incl. Liedern, Danksagungen und Entpflichtung durch den Dekan) online sehen durch Klick HIER.

Bei meiner gestrigen Verabschiedung mit weit über 600 präsentischen Gästen wurde meiner Familie und mir so viel Wertschätzung, Liebe und Verbundenheit gezeigt, dass wir ganz überwältigt waren! DANKE Ihnen und Euch allen für Kommen, Herzlichkeit und Mitbeten – und alle Ehre Gott! Ich werde das nie vergessen. Einen Riesendank auch allen Aktiven in Gottesdienst, Empfang und Mitsing-Konzert, auch hinter den Kulissen in Vor- und Nachbereitung!

Nach dem Empfang, mind. 1 Stunde später als geplant, hatten einige vor, das geplante “Fest zur Ehre Gottes” extrem kurz zu halten. Doch mit vielen musikalischen Freunden und erstaunlich ausdauernder und zahlreicher Fest-Gemeinde erlebten wir abends einen wunderbaren Ausklang bis ca. 21.00 Uhr – und wollten schier nicht aufhören im Lob Gottes! Trotz Erschöpfung war ich zu Hause noch bis 2 Uhr nachts wach und habe die vielen Eindrücke nachklingen lassen.

Schade, dass jeweils nach Gottesdienst und Empfang leider zu wenig Gelegenheit war, persönlich Hände zu schütteln, Worte und Umarmungen auszutauschen. Gern hätte ich jede und jeden einzeln wahrgenommen oder zumindest einmal alle vorbeilaufen sehen. Aber ich verspreche, alle persönlichen Karten, Briefe, Mails und Fotos in Ruhe zu genießen und aufzubewahren. Bitte fühlt Euch auch so umarmt von mir – und Gott.

Falls Sie in der Menschenmenge nicht zu mir durchkamen und noch eine dankbare Erinnerung oder eine Hilfe Gottes berichten möchten, können Sie das gerne tun per Mail an:
oder bis Mitte August in unsern Briefkasten am Pfarrhaus Christuskirche. Dann packen wir für den Umzug Anfang September.

Bald können Sie – außer den Laufer Gottesdiensten vor Ort – auch mich weiter “verfolgen” auf meinem YouTube-Kanal: Pfarrer Thomas Hofmann , hier geht auch ab Oktober mein “Bibellesen” weiter, das evtl. auf Mittwoch der ungeraden Kalenderwochen wechselt.

Falls Sie mal nicht in die Kirche können, gibt es jeden Sonntag, bisher 9.30 Uhr, Gottesdienste meiner künftigen Gemeinde auf nikodemuskirche.de
(Am 17.9. um 14.00 Uhr ist meine Amtseinführung, ab da 9.30 Uhr meist mit mir. Ich füge den Link für zu Hause oder unterwegs nur deshalb an, weil in Lauf derzeit keine bis wenige Gottesdienst-Streams geplant sind.)

Beten wir bitte weiterhin füreinander! Seid und bleibt unserm wunderbaren Herrn und Retter Jesus Christus anbefohlen und vertraut fest auf IHN!

Euer Thomas Hofmann mit Ingegerd, Marie, Johannes und Micha

Podcast mit Familienhaus e.V.

Der Doppelte David feat. Familienhaus e.V.

Familienhaus e.V. Edition “We are Family” mit Caro Gibisch, der Expertin für Familien in Lauf. Sie ist selbst Mama und wird die neue pädagogische Leitung im Familienhaus. Wir sprechen mit ihr darüber, warum sie sich für Familien einsetzt, ob Kinder kriegen noch en vogue ist und über die Partnerschaft als Eltern.

Zum Altstadtfest in Lauf 2023 hat sich das Familienhaus etwas ganz besonderes überlegt: Auf dem Platz vor dem Wenzelschloss können Familien mit Kindern bei Spielen, Kaffee und leckeren Kuchen eine tolle Zeit verbringen und an der Kletterwand der Naturfreunde Lauf ihr Geschick unter Beweis stellen!

Und wir mittendrin 😉

Die „Tafel Trapeza Winnyzja“ ist jetzt nicht mehr ein Restaurant, sondern eine Hilfsorganisation!

Winnyzja zu Ostern 2023

Zuerst wurden die Flüchtlinge im Cafe Trapeza („Mahlzeit“) versorgt, das die Kirchengemeinde angemietet hatte.  Später stellte es sich als einfacher heraus, die Flüchtlinge direkt in der Bezirksschule nebenan zu unterstützen. Nun wird die Schule wieder gebraucht für den Unterricht. Die Schulkinder wurden wegen der Belegung mit Flüchtlingen die ganze Zeit über online unterrichtet! Vor Ostern wurden die Flüchtlinge um Winnyzja herum verteilt, aber Larissa und ihre Helfer machen weiter – dank der Unterstützung aus Lauf. Die Kirchengemeinde mit ihrer unermüdlichen Pfarrerin Larissa Kostenko versorgt die ihnen bekannten Familien weiterhin an drei Orten mit Lebensmitteln und anderen lebensnotwendigen Gütern: in Gnivan, Tjaschliyw und in einem Hostel in Winnyzja, insgesamt 80 Personen mit vielen Kindern und Senioren. Sie brauchen pro Woche ca. 28.000 Griwna (UAH). Das sind nicht ganz 800€. Ca. 60.000€ Spenden haben wir seit einem Jahr aus Lauf überwiesen. Weiterhin sind sie auf Hilfe angewiesen.

 
Larissa schreibt: „Aufgrund der Situation beschlossen wir, zu analysieren und die richtige Lösung zu wählen. Ich habe Freude und Hoffnung in den Augen dieser Menschen gesehen. Sie sind nicht im Stich gelassen worden. Wir kümmern uns weiterhin um sie.“
Es sind immer auch Einzelschicksale: Larrissa hat einmal von Valentina Sidorenko aus Tschernihiw erzählt, die am 25.10.2022 mit der Diagnose Schlaganfall aus dem Zug in Winnyzja geholt wurde. Am 9.12.2022 wurde sie in der Schule untergebracht, in der die Migranten wohnten. Sie hat keine Verwandten, konnte nicht aufstehen und wurde von vielen Menschen gepflegt. Die wichtigste warme Mahlzeit erhielt sie von unserem TRAPEZA-Projekt. Die Köchin Inna brachte jede Mahlzeit persönlich zu ihr. Nachdem die Schule geräumt worden war, wurde Valentina in das Wohnheim auf Tjaschilow verlegt. Als Valeri und Larissa die Menschen mit allem versorgten, was sie brauchten, sahen sie sie wieder. Sie braucht eine Rehabilitation nach einem Schlaganfall. Dank der Unterstützung guter Menschen, konnten sie für 14 Tage stationär in der regionalen Klinik von Winnyza untergebracht werden. Ein Rehabilitationsarzt hat bereits begonnen, mit ihr zu arbeiten, und sie erhält die Behandlung, die sie braucht. Ihre Dankbarkeit kennt keine Grenzen.

Larissa schreibt: „Dank der Hilfe aus Lauf besucht TRAPEZA wöchentlich Menschen, die Hilfe brauchen, denn wir alle haben schwierige Tage, Stress und tägliche Probleme in unserem Leben. Es gibt ein einfaches Mittel, das jeden stärkt, nämlich die Bibel zu lesen und zu beten, zum Beispiel mit Worten aus dem Buch der Psalmen. Durch die Psalmen tröstet, stärkt, hilft, erleichtert und führt Gott.
„Gott ist unsere Zuflucht und Stärke, ein schneller Helfer in der Not” (Psalm 45,2).“

Trapeza geht weiter, dank der Menschen, die dafür spenden. Das können Sie gerne über das Spendenkonto der Kirchengemeinde tun, auch digital und regelmäßig über unsere Homepage! Herzlichen Dank!

Pfarrer Jan-Peter Hanstein, Fotos Larissa Kostenko privat

#tafelwinnyzja (demnächst auch auf Instagram)

Ihre Spende kommt direkt hier an! Die evangelische Kirchengemeinde hat in der Ukraine mit der deutschen lutherischen Kirchengemeinde Winnnyzja und Pfarrerin Larissa Kostenka vor Ort einen Partner gefunden. Über 30.000 Flüchtlinge kommen täglich durch die Region Winnnyzja in der Mitte der Ukraine. Es herrscht große Not an Lebensmitteln, weil vieles nicht mehr zu kaufen ist.

Pfingst-Predigt von Pfr. Hofmann

Heute, an seinem letzten Dienst-Sonntag vor seiner Verabschiedung, predigte Pfarrer Thomas Hofmann in Dehnberg und Christuskirche vor prall gefüllten Reihen. Seine Predigt hören und sehen Sie durch Ihren Klick HIER.

Sowohl in Dehnberg als auch in der Christuskirche hatten Mitarbeitende liebevolle Worte und Überraschungen vorbereitet, die der Seelsorger vor seiner Zwischenphase dankbar und überwältigt entgegennahm – und beim Dank an ihn mit beiden Händen nach oben zeigte, zum Zeichen, wem aller Dank gebührt.

Auch wenn Familie Hofmann noch bis Ende August in Lauf wohnt, bitten wir um Verständnis, wenn er in seiner Zwischenphase aus Resturlaub, geistlicher Auszeit, Fortbildung und einzelnen Diensten von Juni bis August nicht mehr für jede Anfrage erreichbar ist.

Die Verabschiedung folgt am 23.7. um 15.00 Uhr in der Christuskirche, präsentisch, ohne Stream.

Vielfach nachgefragt wurde Pfarrer Hofmanns Pfingst-Gedicht, mit dem er die Predigt beschloss:

Mehr als Gefühl, weit anderes als Schall und Rauch:

Meist fängt’s so an: Ich merk, ich HABE nicht, ich BRAUCH.

Denn selig preist Du, Jesus, ja die geistlich Armen.

Die Bettler um den Geist beschenkst Du voll Erbarmen.

Wir, die wir böse, geben Gutes unsern Kindern.*

Was sollte Gott, den höchsten Vater, daran hindern,

uns, seine Kinder, die im Glauben Ihn heut‘ bitten,

mit Seinem Geist, mit Gaben uns zu überschütten?

Erwecke die Gemeinde und fange an bei MIR!

Aus Lethargie und Hochmut reiß uns herum zu Dir!

Wenn durch dein Wort noch mancher sich zu Dir bekehre,

gebührt Dir, Heil’ger Geist, alleine alle Ehre!

Sei alles Du, wir die Geringsten

dann wird’s Pfingsten.

Amen.

——————–

* nach Jesu Worten in Lukas 11,13: Wenn nun ihr, die ihr böse seid, euren Kindern gute Gaben zu geben wisst, wie viel mehr wird der Vater im Himmel den Heiligen Geist geben denen, die ihn bitten!

Podcast: Suche Frieden und JAGE ihm nach

Suche Frieden und Jage ihm nach
Passend zum Interviewgast posieren wir auf einer Jagdkanzel

Die Jahreslosung 2019 ist in der momentanen Zeit aktueller denn je. Wir haben Björn Schukat zum Podcast eingeladen. Er ist Pfarrer und Jäger – eine ungewöhnliche Kombination die in seiner Gemeinde immer wieder zu Erheiterung führt 🙂

Wir sprechen mit ihm darüber, was Frieden ist. Nur das “Schweigen der Waffen” oder geht Friede noch viel weiter?

Ein – wie wir finden – herausragendes und spannendes Interview zum Thema “Suche Frieden und jage ihm nach”.

Suche Frieden und Jage ihm nach
Auf dem Weg in die Unendlichkeit bei der Bahnunterführung von Rupprechtstegen

VON RUPPRECHTSTEGEN ÜBER UMWEGE NACH ARTELSHOFEN

Übrigens auch eine beliebte Kanu-Strecke auf der Pegnitz. Für uns ging es über die Zwischenziele Hartenstein und Grünreuth geht es ins wunderschöne Artelshofen und dem ersten Biergartenbesuch des Jahres beim Pechwirt.

Suche Frieden und Jage ihm nach
Ninas Kunstwerk auf dem Gemeindebus.
Suche Frieden und Jage ihm nach
Zum Abschluss ein Kopf-an-Kopf-Federball-Match zwischen Nina und David G.

Podcast: Sehen und gesehen werden

Ausgangspunkt der Wanderung mit Morgenandacht in der Kirche St. Alban in Sachsen bei Ansbach

Die Jahreslosung für 2023 ist “Du bist ein Gott, der mich sieht” (Genesis, Kap. 16, Vers 13).

Wo sieht uns Gott ganz konkret im Alltag und wie können wir andere Menschen mit ihren Themen sehen?

Unser Gast Susanne Sambale gibt uns einen ganz persönlichen Einblick in ihr “Sehen und gesehen werden”.

Mächtig und verlassen liegt es da: Fortress Lichtenau

ÜBER DEN LICHTENAUER WEG VON SACHSEN NACH ANSBACH

Natur, Kultur und Genuss – immer im schönen Dreiklang: mit fränkischen Dörfern, der Festung Lichtenau, einer Quelle als Überraschung und der sehenswerten Residenzstadt Ansbach mit Hofgarten und historischer Innenstadt.

Sturm, Regen und Sonnenschein haben sich gleichermaßen abgewechselt

3. Fastenpredigt 2023: “Suchet der Stadt Bestes“ – zum Nachlesen

Die Fastenpredigt vom So, 26.03.2023 Pfr. Udo Hahn, Direktor der Evangelischen Akademie Tutzing zum Nachlesen

Pfarrer Udo Hahn ist bekannt als Rundfunkprediger und Publizist. Er leitet seit 2011 die Evangelische Akademie Tutzing. Er war u.a. Redakteur beim Rheinischen Merkur und Oberkirchenrat der EKD. Für die Fastenpredigt kehrt er zurück zu seinen Wurzeln. In Lauf geboren hat er hier Abitur gemacht, in Neunkirchen am Sand ist er aufgewachsen.

PREDIGT:

Gnade sei mit euch von dem, der da war und der da ist und der da kommt. Amen.

Liebe Gemeinde,

heute auf dieser Kanzel zu stehen, ist ein besonderer Moment. Es ist ein bewegender Augenblick für mich, denn hier zu Ihnen zu sprechen, bedeutet: Ich bin zu meinen Wurzeln zurückgekehrt. Ich bin ein Laufer. Hier hat alles begonnen. Ich bin hier geboren. Und ich habe hier mein Abitur gemacht. Das Staatliche Gymnasium, wie es damals, 1982, noch hieß, hat meinen Horizont erweitert. Die Jahre am Gymnasium waren nicht immer einfach, aber ich verdanke der Schule viele Impulse, die ihre Wirkung erst im Laufe der Jahre entfalten sollten. Ohne diese Schule wäre ich nicht Journalist geworden und hätte auch nicht Theologie studiert.

Wurzeln sind wichtig. Sie geben Stabilität. Es ist gut zu wissen, wo man herkommt. Und sich immer wieder einmal seiner Wurzeln zu vergewissern. Heute ist so ein Moment. Ich habe mich sehr gefreut, lieber Herr Hanstein, als Sie mir die Einladung schickten, eine Fastenpredigt zu halten. Mich hier einreihen zu dürfen in die Liste der Predigerinnen und Prediger, ist mir eine Ehre.

Mit dem Thema für die Predigtreihe in diesem Jahr liegt die Messlatte nach meinem Empfinden besonders hoch. Die Herausforderungen der Zeit, um die es geht, sind gewaltig: Kriege, Klimawandel, Künstliche Intelligenz – jedes für sich hat sein eigenes Gewicht. Dass sie uns gleichzeitig beschäftigen, unterstreicht ihre Bedeutung. Und die Liste ließe sich mühelos erweitern. Die Fragen, die auf unserer Tagesordnung stehen, sind nicht trivial. Es geht um viel. Und es geht auch um mich selbst, um uns alle: Wie begegnen wir den genannten Themen? Wozu genau sind wir herausgefordert? Und welche Rolle könnte der Glaube spielen?

Ich spreche heute früh zu Ihnen als Theologe. Das ist die Expertise, die ich einbringe. Ich möchte Ihnen – mit einem Blick in die Bibel, konkret: ins Alte Testament, mit einem Text im Buch des Propheten Jeremia – Menschen vorstellen, die eine große Herausforderung zu bewältigen hatten. Man könnte von einer Zeitenwende sprechen, die sie erlebten. Die plötzlich von ihren Wurzeln abgeschnitten wurden. Die alles verloren haben, was ihnen Halt und Hoffnung gegeben hatte.

Wir gehen in das Jahr 597 vor Christus. Der babylonische Herrscher Nebukadnezar erobert Jerusalem. Die Stadt wird geplündert und zerstört. Bilder des Krieges – z. B. aus der Ukraine oder Erlebnisse während des Zweiten Weltkriegs, die viele noch ins sich tragen – vermitteln uns eine Vorstellung, welches Entsetzen, wie viel Gewalt, menschliches Leid dies bedeutete. Nach der Eroberung Jerusalems zwingt der Eroberer das gesamte Königshaus, die Oberschicht, Gelehrte, Handwerker und Fachleute, nach Babylon zu gehen. Der Plan ist klar: Sind sie weit weg, die Stadt Jerusalem wird nicht so schnell nicht wieder aufgebaut werden können.

In Babylon sitzen die Deportierten nun fest, während der Prophet Jeremia mit einem kleinen Rest im zerstörten Jerusalem verbleibt. Die Verbannten sind trostlos, wie gelähmt, traumatisiert. Sie wissen nicht weiter und können ihr Entsetzen kaum bewältigen. Schreckliches haben sie erlebt. Eine Perspektive für ihr Leben sehen sie nicht. Getrieben sind sie von Entsetzen über das Erlebte, von der Klage über ihr Schicksal und der Sehnsucht nach ihrer alten Heimat.

In diese Situation hinein schreibt ihnen Jeremia (29,4-7): „Baut Häuser und wohnt darin; pflanzt Gärten und esst ihre Früchte; nehmt euch Frauen und zeugt Söhne und Töchter, nehmt für eure Söhne Frauen und gebt eure Töchter Männern, dass sie Söhne und Töchter gebären; … Suchet der Stadt Bestes, dahin ich euch habe wegführen lassen, und betet für sie zum HERRN; denn wenn’s ihr wohlgeht, so geht’s auch euch wohl.“

Was wir lesen – sind Worte des Trostes und der Ermutigung!

Die erste und wichtigste Botschaft des Jeremia lautet: Gott ist bei euch! Natürlich haben sich die Verbannten gefragt: Wie konnte Gott das zulassen? Warum wir? Wo war denn Gott, als das alles passierte?

Es ist die große Frage des Glaubens. Wo war Gott? Wo ist Gott? Die Verbannten meinten, Gott sei nur in Jerusalem zu finden. In der Babylonischen Gefangenschaft sind sie von Gott verlassen. Jeremia weitet ihr Gottesbild und sagt: Gott ist doch da, auch bei euch in Babylon. Das Volk Israel hat einen Lernprozess durchlaufen. Erst meinte es, Gott in der so genannten Bundeslade bei sich zu haben auf dem Weg durch die Wüste – nach dem Aufbruch aus der Knechtschaft in Ägypten. Später war es wichtig, Gott im Tempel in Jerusalem zu verehren. Jetzt musste es lernen, dass Gott auch in der Verbannung ist, an jedem Ort der Erde. Dieses Bewusstsein, dass Gott mitgeht, an jeden Ort dieser Erde zu finden ist, das war entscheidend für den Glauben des Judentums. Und es ist entscheidend für das Christentum. Du kannst Gott an jedem Ort finden. Du findest ihn auch dort, wo du es gar nicht für möglich hältst, wo du Kranke besuchst oder Gefangene, wo du Obdachlose und Geflüchtete beheimatest und Hungrigen zu essen gibst. Genau da findest du Gott, heißt es im Neuen Testament, im Matthäusevangelium.

Wo ist Gott? Er ist da. „Gott ist bei uns am Abend und am Morgen und ganz gewiss an jedem neuen Tag“ – so hat es der evangelische Theologe Dietrich Bonhoeffer formuliert, Weihnachten 1944, als er seiner Verlobten und seiner Familie schrieb. Das sind die letzten schriftlichen Worte Bonhoeffers, geschrieben im Gefängnis. Bonhoeffer wurde wenige Monate später, am 9. April 1945, im Konzentrationslager Flossenbürg ermordet.

Gott ist da – und deshalb könnt ihr an einem neuen Ort, an jedem neuen Ort Wurzeln schlagen. Beheimatet euch, empfiehlt Jeremia Er tröstet die Verbannten ganz praktisch: Nun findet euch da ein, wo ihr seid! Pflanzt Bäume, baut Häuser, gründet Familien. Wahrscheinlich war das nicht das, was die Verbannten hören wollten. Keine Rückkehrperspektive, die es anbietet. Vielmehr will er ermutigen, sich auf die neue Situation einzulassen. Verzagt nicht, auch wenn es euch schlecht geht! Macht das, was gerade möglich ist. Lasst euch nicht einflüstern, wie schlimm alles ist, sondern packt an.

In der Ermutigung, der Stadt Bestes zu suchen, ist der Brief auch politisch. Polis – das ist die Gemeinschaft, in der Menschen leben, die Kommune, die Stadt, das Dorf, der Verein. Da bin ich selbst gefordert und nicht nur Zuschauer. Was zu tun ist, was geschieht, es geht mich persönlich etwas an. Und ich kann selbst etwas beitragen. Jeder und jede kann etwas beitragen. Zum Glauben gehört der Auftrag zur Gestaltung der Welt. In einer Zivil- und Bürgergesellschaft wird dieser Auftrag als Einladung und Aufforderung zugleich betrachtet, sich einzubringen – als Einzelner und zusammen mit anderen.

Suchet der Stadt Bestes ist ein Leitmotiv der Arbeit, für die ich seit zwölf Verantwortung trage. Dort bearbeiten wir in Tagungen die Themen, von denen schon eingangs die Rede war: Wie lassen sich Kriege verhindern? Wie sieht ein gerechter Frieden aus? Was können wir gegen die Erdüberhitzung tun? Wie wird Künstliche Intelligenz unser Leben prägen? Das sind nur vier Themen von mehreren Dutzend Fragen, die wir in Tagungen aufgreifen, zu denen Menschen aus ganz Bayern und auch aus anderen Bundesländern kommen. Interessierte, die ein ganzes Wochenende diskutieren, ein Thema von allen Seiten betrachten, manchmal auch streiten, die sich orientieren, ihren eigenen Horizont erweitern, ein eigenes Urteil bilden möchten, mitreden wollen. Die nach Lösungen suchen, wenigstens nach Teillösungen, die ausprobieren, wie nächste Schritte, wie ein vernünftiger Kompromiss aussehen könnte.

Gott ist da – engagiert euch. Wir spüren: Hier geht es um die Haltung – meine Haltung, meine Einstellung. Wie ich den Herausforderungen begegne. Darin liegt auch eine Ermutigung zum kritischen Denken. Sich nicht verführen zu lassen von den Vereinfachern, von denen, die die Abgrenzung betonen – wir und die. Sich nicht verführen zu lassen on denen, die hasserfüllt andere abwerten. So kommen wir in unserer Gesellschaft nicht weiter.

Hoffnung auf Zukunft entsteht dort, wo Menschen sich zusammenfinden, das Gemeinsame herausarbeiten und nicht zuerst das Trennende betonen. Für einen allein sind die Herausforderungen natürlich zu groß, eine Überforderung. Deshalb ist es gut, sich mit anderen zu verbinden.

Und welche Rolle könnte der Glaube spielen? Er ist – wie wir bei Jeremia oder bei Bonhoeffer sehen – eine Ressource. Ich könnte auch sagen: Motivation. Die Welt verändern zu wollen – mit anderen und für andere –, das ist Motivation. Diese Ressource macht Glaubende nicht zu Besserwissern. Sie macht Glaubende aber zu Menschen, die im Vorfindlichen noch nicht das Endgültige sehen. Die vom Leid anderer nicht unberührt bleiben. Die sich interessieren für das, was um sie herum geschieht. Die Spielräume ausloten, sich beteiligen, mit anpacken, Verantwortung übernehmen. Die den ersten oder den nächsten Schritt wagen. Die im Wir einen Mehrwert für die Gesellschaft der Verschiedenen sehen. Die sich durch Scheitern nicht entmutigen lassen. Die immer wieder neu anfangen.

Der tröstende und ermutigende Ton der biblischen Worte klingt über die 2600 Jahre hinweg nach. Gott ist da, sagt Jeremia. Auch wenn du im Moment nicht weiterweißt: Lass dich nicht irre machen in deinem Glauben. Dein Gottvertrauen gibt dir Kraft. Das ist Trost, den wir uns gegenseitig zusprechen und die Ermutigung, mit unserem Engagement der Platzanweisung Gottes zu folgen und der Stadt Bestes zu suchen. Darauf liegt viel Segen für die Gemeinschaft, in der wir leben! Amen.