Lieselotte und Wilhelm Zippold Stiftung

Stiftungen und Vermächtnisse in Lauf

Lieselotte und Wilhelm Zippold

„Wir haben uns schon immer mit den diakonischen Überzeugungen und dem christlichen Glauben verbunden gefühlt“ sagte Wilhelm Zippold anlässlich der offiziellen Übereichung der Stiftungsurkunde der „Lieselotte und Wilhelm Zippold – Stiftung“ im Jahre 2003. Herr Zippold errichtete die Stiftung auch im Namen seiner verstorbenen Ehefrau Lieselottezugunsten der evangelischen Kirchengemeinde Lauf.

Die Lebensgeschichte des Gründerpaares

Wilhelm Zippold

Der im Jahre 1925 in Neuendettelsau geborene Wilhelm Zippold kam 1942 zur Ausbildung zum Bahnbeamten nach Lauf. Hier lernte er die ebenfalls im Jahre 1925 geborene Lieselotte Steger, eine „echte Lauferin“ kennen. Nach Krieg und schwerer Gefangenschaft kam Wilhelm Zippold nach Lauf zurück und heiratete Lieselotte. Herr Zippold arbeitete bei der Deutschen Bahn, zunächst am Paketschalter Lauf links und später in der Verwaltung in Nürnberg. Lieselotte Zippold war zeitlebens als Verkäuferin im Textilhaus Gramp beschäftigt. Mit viel Fleiß und handwerklichem Geschick bauten sie ein Wohnhaus in der Salzburger Straße, das sie auch immer wieder selbst renovierten. Das Ehepaar lebte sehr bescheiden, gönnte sich aber schöne gemeinsame Reisen, die bis nach Amerika führten. Der Kinderwunsch blieb ihnen verwehrt. Gemeinsam hatte das Ehepaar beschlossen, das im Laufe ihres Lebens erarbeitete und ersparte Vermögen der Kirche im Rahmen einer Stiftung zur Verfügung zu stellen. Lieselotte Zippold verstarb am 17.1.2002, ein sehr schwerer Einschnitt im Leben von Wilhelm Zippold. Knapp zwei Jahre später gründete er die Stiftung. Wilhelm Zippold arbeitete trotz vieler körperlicher Beschwerden mit großer Energie an seiner Stiftung und freute sich immer wieder, wenn der Kirchengemeinde der jährliche Stiftungsertrag überwiesen werden konnte. Am 7.1.2014 verstarb Wilhelm Zippold.

Margareta Seibold, die Zustifterin

Frau Margareta Seibold, geboren im Jahre 1919 und im Jahre 2009 verstorben, hat der „Lieselotte und Wilhelm Zippold Stiftung“ einen hohen Geldbetrag überlassen. So konnte das Stiftungsvermögen im Jahre 2010 deutlich aufgestockt werden. Dadurch erhielt die Stiftung noch größere Möglichkeiten, die Kirchengemeinde zu unterstützen. Frau Seibold, die seit ihrer Jugend einen sehr engen Bezug zur Johanniskirche hatte, bedachte die Kirchengemeinde bereits zu Lebzeiten mit einer großzügigen Spende. Sie erinnerte sich im hohen Alter daran, dass sie als Kind immer das Buntglasfenster im Süden der Kirche bewundert hat, das die Geschichte „Jesus segnet die Kinder“ darstellte. Dieses Fenster wurde im 2. Weltkrieg bei einem Bombenangriff zerstört. Auf einer Urlaubsreise stand sie in Athen an der Stelle, wo Paulus auf dem Areopag den Bürgern von Athen den unbekannten Gott predigte. Das inspirierte sie, ein neues Bildfenster für die Johanniskirche mit Bezug zu der Geschichte von „Paulus auf dem Areopag“ zu stiften. Das neue Fenster wurde 2005 enthüllt und ziert heute den Süden der Johanniskirche.

Die Stiftungserträge ermöglichen zahlreiche Vorhaben und Projekte

Die „Lieselotte und Wilhelm Zippold Stiftung“ verfolgt nach ihrer Satzung den Zweck, die kirchengemeindlichen Aufgaben und die Evangelisch-Lutherische Kirche Lauf zu unterstützen. Hierzu gehören insbesondere der Betrieb und die Unterhaltung der kirchlichen Bauten. Das Stiftungsvermögen ist wie bei den meisten Stiftungen unangreifbar, so dass lediglich die Erträge für den Stiftungszweck verwendet werden dürfen.

Mit den jährlichen Erträgen konnte die Evangelische Kirchengemeinde bereits viele Vorhaben und Projekte finanzieren. So zum Beispiel die Truhenorgel, eine Orgel, die transportiert und somit an verschiedenen Orten in der Gemeinde eingesetzt werden kann. Der frühere Kreuzturm am Gemeindezentrum Kotzenhof und ein Flügel in St. Jakob konnten ebenfalls aus den Stiftungserträgen realisiert werden. Weitere Beispiele sind die Ausstattung der Kleinkindgruppe in der Kindertagesstätte Kotzenhof, die Beleuchtung im neuen Gemeindehaus an der Christuskirche und die Renovierung des Johannis-Saales. Die Liste ließe sich weiter fortsetzen, was zeigt, dass die Stiftung ein unschätzbar wertvolles Instrument ist, um sinnvolle Vorhaben und Projekte in der Kirchengemeinde umzusetzen.

Resümee

Das Ehepaar Zippold und Frau Seibold hinterließen der Evangelischen Kirchengemeinde eine dauerhaft wirksame Hilfe für die Bewältigung ihrer vielfältigen Aufgaben. Das würdigte auch der damalige Regionalbischof Röhlin, wie Wilhelm Zippold ebenfalls gebürtiger Neuendettelsauer, bei der Überreichung der Stiftungsurkunde im Jahre 2003. Er freute sich darüber, dass der Glaube an die Werte der Diakonie Zippold zur Gründung der Stiftung bewegt hat.

Hans Dieter Munker. Bild Susanne Koch-Schächtele

Aktuelles

     Zweck: Religion,
    Sonstige gemeinnützige Zwecke
     Besondere Zweckbeschreibung: Zweck der Stiftung ist die Unterstützung der kirchengemeindlichen Aufgaben und die Förderung der Evangelisch-Lutherischen Kirchengemeinde Lauf an der Pegnitz, insbesondere der Betrieb und die Unterhaltung der kirchlichen Bauten. Die Stiftung hat darüber hinaus die Aufgabe, das Grab der Stifter (Friedhof Lauf an der Pegnitz, Abteilung 35, Reihe a Nr. 2) für die Dauer der Stiftung zu erhalten, im Rhythmus der Jahreszeiten zu gestalten und zu pflegen, es am Tag der Geburtstage und des Hochzeitstages der Stifter mit Blumen zu schmücken und ihrer annehmend zu gedenken. Außerdem übernimmt die Stiftung aufgrund einer Zustiftung von Frau Margareta Seibold für deren Grab und die Grablaufzeit die Grabpflege (Friedhof Lauf an der Pegnitz, Abteilung 11, Reihe 0000, Nr. 0095/0096).
     Datum der Errichtung: 20.05.2003
     Rechtsform: Kirchliche Stiftung privaten Rechts, rechtsfähig
     Sitz: Lauf a.d.Peg.
     Vertretungsberechtiges
    Organ/Person(en):
     Stiftungsvorstand; vorsitzendes bzw. stellvertretendes vorsitzendes Mitglied
     Fundstelle in der Satzung: § 4 Abs. 3
     Geschäftsstelle: Evang.-Luth. Pfarramt Lauf (c/o)
    Kirchenplatz 11
    91207 Lauf
    Fax:
    eMail:
     Verwirklichung: Fördernd: Ja
     Antragsmöglichkeit: Nein
     Kirchliche Aufsichtsbehörde: Evangelisch-Lutherische Landeskirchenstelle
    Bischof-Meiser-Straße 16
    91522 Ansbach

    www.stiftungen-evangelisch.de
    Steuerliche Vorteile des Stiftens
    Engagement für einen “guten Zweck” kann mit erheblichen steuerlichen Vorteilen verbunden sein. Denn Zuwendungen an gemeinnützige Stiftungen können gegen Vorlage einer Zuwendungsbestätigung als Sonderausgaben steuermindernd geltend gemacht werden. Der Bundesrat hat 2007 das “Gesetz zur weiteren Stärkung des bürgerschaftlichen Engagements” verabschiedet. Dadurch haben sich die steuerrechtlichen Rahmenbedingungen für Stifter und Stiftungen erheblich verbessert.
    Spenden sind jährlich in Höhe von 20 Prozent der Jahreseinkünfte steuerlich abzugsfähig. Unternehmen können vier Promille der gesamten Umsätze und aller Löhne und Gehälter im Kalenderjahr als Sonderausgaben geltend machen.
    Wer eine Stiftung gründet oder in den Vermögensstock einer Stiftung spendet, kann diese Zuwendungen ganz oder teilweise als Sonderausgaben bei der Steuererklärung geltend machen. Dadurch wird das zu versteuernde Einkommen geringer.