Endlich ist es so weit! Die lang erwartete Serie im C1 startet durch und nimmt Euch mit auf eine filmisch-reflektierte Reise, die tiefgründiger nicht sein könnte. An vier aufeinanderfolgenden Sonntagen tauchen wir gemeinsam ein in die großen Fragen des Lebens: Gott, die Welt, Glaube, Vertrauen und das ultimative “Wohin gehst du?”
Vier faszinierende Prediger nehmen euch mit auf diese Entdeckungsreise. Inspiriert von berühmten Kinoblockbustern werden sie die “message behind” (Botschaft) entschlüsseln und Euch in ihren Bann ziehen. Seid live dabei, wenn diese besonderen Events sind:
07.09.2025: „Bodyguard“ – Michael Steeger in der Hauptrolle
Brauchen wir jemanden, der sich um unsere Sicherheit kümmert? Das geben wir nicht gerne zu, wenn vieles im Leben zu gut funktioniert. Wenn es dann vielleicht doch ganz anders kommt – dann brauchen wir den, der uns festhält: einen Bodyguard, denn Leben ist lebensgefährlich. (Mt 14, 22-33)
14.09.2025: „Interstellar“ – Margitta Dümmler in der Hauptrolle
Die Menschheit steht vor dem Ende, da der Planet Erde wegen immer drastischeren Klimabedingungen fast unbewohnbar geworden ist. Die Helden reisen zu fernen Welten, um eine neue Heimat zu finden. Dabei werden sie konfrontiert mit der Schönheit, aber auch der Brutalität des Alls. Werden die Helden die Geheimnisse lüften und in die Tiefe des Universums blicken? Und wenn ja, was werden sie dort finden? (Psalm 42)
21.09.2025: „Matrix“ – Jan-Peter Hanstein in der Hauptrolle
Der Programmierer Thomas Anderson wird auserwählt und zu „NEO“ wiedergeboren – kann die Menschheit erlöst werden, wenn eine allmächtige Intelligenz die Realität simuliert und wie kann er der „Matrix“ entkommen oder sie sogar zerstören? (Röm 12,1-5)
28.09.2025: „Quo Vadis“ – Udo Reitzmann in der Hauptrolle Besonders der letzte Teil, “Quo Vadis”, verspricht Hochspannung pur. In diesem “Film” geht es um alles oder nichts. Die zentrale Frage, die einem römischen Tribun zur Zeit Jesu gestellt wird: “Wohin gehst du?” Wählt er ein Leben voller Ruhm und Macht als angesehener Soldat oder entscheidet er sich für die Liebe? Eine Entscheidung, die über Leben und Tod bestimmen kann.
Lasst euch überraschen, wie diese vier Predigten – inspiriert von den Botschaften hinter den Filmen – in euer eigenes Leben hineinspielen. Entdeckt die “Message Behind” und lasst euch inspirieren!
Wir hoffen, wir sehen uns im C1! Welcher “Blockbuster” weckt bei Dir die größte Neugier?
Er bezog sich auf die Bibelstelle Lukas 6,36-38, in der Jesus zur Barmherzigkeit aufruft: „Seid barmherzig, wie auch euer Vater barmherzig ist“ und forderte zu mehr Barmherzigkeit und echtem Zuhören auf. Statt vorschneller Urteile ermutigt er zu wirklichem Zuhören – im Vertrauen auf Gottes bedingungslose Liebe.
Unter dem Motto „Wir haben den Herrn gesehen“ erlebten mehrere hundert Menschen an Ostern in der evangelischen Kirchengemeinde Lauf die ganze Bandbreite der Emotionen. Am Gründonnerstag wurde in St. Jakob der Abschied Jesu liturgisch und kulinarisch als Feierabendmahl gestaltet. Am Karfreitag in der Johanniskirche tröstete ein Trio mit Gesang, Flöte und Klavier über den Tiefpunkt der Sterbestunde hinweg. Am Ostersonntag selbst strömte die Gemeinde auf den Kunigundenberg zur Osternacht mit Osterfeuer, auf den Salvatorfriedhof zur Auferstehungsfeier mit der Johanniskantorei und in die Kirchen, wo musikalisch und fröhlich gefeiert wurde. In St. Jakob feierte Vikarin Anne Richter mit den Familien. In der voll besetzten Christuskirche hatte das C1-Team sogar ein aufwändiges Osterspiel mit Kulissen vom leeren Grab vorbereitet.
Ein Gottesdienstbesucher äußerte sich begeistert: „So bunt – fast schöner als Weihnachten!“
Für die überwältigende Wertschätzung bei meiner Verabschiedung danke ich Ihnen / Euch allen so sehr, auch im Namen meiner Frau und Kinder! Und bitte um Verständnis, dass ich (noch) nicht einzeln antworten kann.
Meine Abschiedspredigt online nach-schauen kann man durch Klick HIER. Während dieser Zusammenschnitt mit Predigt, Begrüßung, einigen Gebeten nur 32 min. dauert, können Sie den gesamten Gottesdienst (incl. Liedern, Danksagungen und Entpflichtung durch den Dekan) online sehen durch Klick HIER.
Bei meiner gestrigen Verabschiedung mit weit über 600 präsentischen Gästen wurde meiner Familie und mir so viel Wertschätzung, Liebe und Verbundenheit gezeigt, dass wir ganz überwältigt waren! DANKE Ihnen und Euch allen für Kommen, Herzlichkeit und Mitbeten – und alle Ehre Gott! Ich werde das nie vergessen. Einen Riesendank auch allen Aktiven in Gottesdienst, Empfang und Mitsing-Konzert, auch hinter den Kulissen in Vor- und Nachbereitung!
Nach dem Empfang, mind. 1 Stunde später als geplant, hatten einige vor, das geplante “Fest zur Ehre Gottes” extrem kurz zu halten. Doch mit vielen musikalischen Freunden und erstaunlich ausdauernder und zahlreicher Fest-Gemeinde erlebten wir abends einen wunderbaren Ausklang bis ca. 21.00 Uhr – und wollten schier nicht aufhören im Lob Gottes! Trotz Erschöpfung war ich zu Hause noch bis 2 Uhr nachts wach und habe die vielen Eindrücke nachklingen lassen.
Schade, dass jeweils nach Gottesdienst und Empfang leider zu wenig Gelegenheit war, persönlich Hände zu schütteln, Worte und Umarmungen auszutauschen. Gern hätte ich jede und jeden einzeln wahrgenommen oder zumindest einmal alle vorbeilaufen sehen. Aber ich verspreche, alle persönlichen Karten, Briefe, Mails und Fotos in Ruhe zu genießen und aufzubewahren. Bitte fühlt Euch auch so umarmt von mir – und Gott.
Falls Sie in der Menschenmenge nicht zu mir durchkamen und noch eine dankbare Erinnerung oder eine Hilfe Gottes berichten möchten, können Sie das gerne tun per Mail an: oder bis Mitte August in unsern Briefkasten am Pfarrhaus Christuskirche. Dann packen wir für den Umzug Anfang September.
Bald können Sie – außer den Laufer Gottesdiensten vor Ort – auch mich weiter “verfolgen” auf meinem YouTube-Kanal: Pfarrer Thomas Hofmann , hier geht auch ab Oktober mein “Bibellesen” weiter, das evtl. auf Mittwoch der ungeraden Kalenderwochen wechselt.
Falls Sie mal nicht in die Kirche können, gibt es jeden Sonntag, bisher 9.30 Uhr, Gottesdienste meiner künftigen Gemeinde auf nikodemuskirche.de (Am 17.9. um 14.00 Uhr ist meine Amtseinführung, ab da 9.30 Uhr meist mit mir. Ich füge den Link für zu Hause oder unterwegs nur deshalb an, weil in Lauf derzeit keine bis wenige Gottesdienst-Streams geplant sind.)
Beten wir bitte weiterhin füreinander! Seid und bleibt unserm wunderbaren Herrn und Retter Jesus Christus anbefohlen und vertraut fest auf IHN!
Euer Thomas Hofmann mit Ingegerd, Marie, Johannes und Micha
Heute, an seinem letzten Dienst-Sonntag vor seiner Verabschiedung, predigte Pfarrer Thomas Hofmann in Dehnberg und Christuskirche vor prall gefüllten Reihen. Seine Predigt hören und sehen Sie durch Ihren Klick HIER.
Sowohl in Dehnberg als auch in der Christuskirche hatten Mitarbeitende liebevolle Worte und Überraschungen vorbereitet, die der Seelsorger vor seiner Zwischenphase dankbar und überwältigt entgegennahm – und beim Dank an ihn mit beiden Händen nach oben zeigte, zum Zeichen, wem aller Dank gebührt.
Auch wenn Familie Hofmann noch bis Ende August in Lauf wohnt, bitten wir um Verständnis, wenn er in seiner Zwischenphase aus Resturlaub, geistlicher Auszeit, Fortbildung und einzelnen Diensten von Juni bis August nicht mehr für jede Anfrage erreichbar ist.
Die Verabschiedung folgt am 23.7. um 15.00 Uhr in der Christuskirche, präsentisch, ohne Stream.
Vielfach nachgefragt wurde Pfarrer Hofmanns Pfingst-Gedicht, mit dem er die Predigt beschloss:
Mehr als Gefühl, weit anderes als Schall und Rauch:
Meist fängt’s so an: Ich merk, ich HABE nicht, ich BRAUCH.
Denn selig preist Du, Jesus, ja die geistlich Armen.
Die Bettler um den Geist beschenkst Du voll Erbarmen.
Wir, die wir böse, geben Gutes unsern Kindern.*
Was sollte Gott, den höchsten Vater, daran hindern,
uns, seine Kinder, die im Glauben Ihn heut‘ bitten,
mit Seinem Geist, mit Gaben uns zu überschütten?
Erwecke die Gemeinde und fange an bei MIR!
Aus Lethargie und Hochmut reiß uns herum zu Dir!
Wenn durch dein Wort noch mancher sich zu Dir bekehre,
gebührt Dir, Heil’ger Geist, alleine alle Ehre!
Sei alles Du, wir die Geringsten –
dann wird’s Pfingsten.
Amen.
——————–
* nach Jesu Worten in Lukas 11,13: Wenn nun ihr, die ihr böse seid, euren Kindern gute Gaben zu geben wisst, wie viel mehr wird der Vater im Himmel den Heiligen Geist geben denen, die ihn bitten!
Von 35 möglichen Oster-Terminen ist dieses Jahr der historisch richtige, zum ersten Mal seit 1950 und dann erst wieder 2034: An einem 7. April wurde Jesus gekreuzigt, im Morgengrauen des 9. April ist er vom Tode auferstanden. Diese Angaben des Johannes-Evangeliums halten moderne Historiker für die wahrscheinlichsten gegenüber der Berechnung anhand der synoptischen Evangelien, die nur einen Tag später liegt.
Ostern ist ja ein so genanntes bewegliches Fest. Vereinfacht gesagt, gilt seit dem christlichen Konzil von Nicäa im Jahr 325: Osterdatum ist der erste Sonntag nach dem ersten Vollmond im Frühling.
Egal, auf welchen Tag sie fallen, bieten Karfreitag (von althochdeutsch “kara” = ‚Klage’, ‚Kummer’, ‚Trauer’) und Ostern jedes Jahr die zentralen Heils-Wahrheiten des christlichen Glaubens, das richtige Datum kann dies nicht “toppen'”. Es erinnert aber daran, dass Christinnen und Christen weder Mythen noch Legenden folgen, sondern aufgrund zuverlässiger Überlieferung glaubwürdiger Augenzeugen an Jesus Christus glauben, den gekreuzigten, auferstandenen und darum noch heute erlebbaren Herrn.
In den präsentisch UND online stattfindenden C1-Gottesdiensten mit Pfarrer Thomas Hofmann an Karfreitag und Ostersonntag, jeweils um 10.30 Uhr wird auch dieser seltenen Termin-Übereinstimmung gedacht. Im Mittelpunkt stehen aber der erlösende Tod bzw. die leibliche Auferstehung unseres Herrn und Heilands.
In Vertretung des erkrankten Kollegen predigte Pfarrer Thomas Hofmann am heutigen Ewigkeitssonntag in der Christuskirche. Die Predigt können Sie hören und sehen durch Ihren Klick HIER. Der Bibelabschnitt war Markus 13, 28-37, wo Jesus spricht:
28 An dem Feigenbaum aber lernt ein Gleichnis: Wenn seine Zweige saftig werden und Blätter treiben, so wisst ihr, dass der Sommer nahe ist.
(junger Feigenbaum-Zweig; lizenzfreies Bild von Pixabay)
29 Ebenso auch, wenn ihr seht, dass dies geschieht, so wisst, dass er nahe vor der Tür ist.
30 Wahrlich, ich sage euch: Dieses Geschlecht wird nicht vergehen, bis dies alles geschieht.
31 Himmel und Erde werden vergehen; meine Worte aber werden nicht vergehen.
32 Von jenem Tage aber oder der Stunde weiß niemand, auch die Engel im Himmel nicht, auch der Sohn nicht, sondern allein der Vater.
33 Seht euch vor, wachet! Denn ihr wisst nicht, wann die Zeit da ist.
34 Es ist wie bei einem Menschen, der über Land zog und verließ sein Haus und gab seinen Knechten Vollmacht, einem jeden seine Arbeit, und gebot dem Türhüter, er sollte wachen:
35 So wacht nun; denn ihr wisst nicht, wann der Herr des Hauses kommt, ob am Abend oder zu Mitternacht oder um den Hahnenschrei oder am Morgen,
36 damit er euch nicht schlafend finde, wenn er plötzlich kommt. 37 Was ich aber euch sage, das sage ich allen: Wachet!
Und wenn trotz Betens lange nichts geschieht? Warum es Jesus so wichtig ist, dass wir im Gebet dranbleiben und warum auch wir mal um ein Zeichen bitten dürfen – Zum Nach-Erleben auf Video klicken Sie HIER!
Die Predigt vom 13.11.2022 in der Christuskirche ging über Jesu Gleichnis von der “Bittenden Witwe”, Lukas 18, 1-8:
1 Er sagte ihnen aber ein Gleichnis davon, dass man allezeit beten und nicht nachlassen sollte, 2 und sprach: Es war ein Richter in einer Stadt, der fürchtete sich nicht vor Gott und scheute sich vor keinem Menschen. 3 Es war aber eine Witwe in derselben Stadt, die kam immer wieder zu ihm und sprach: Schaffe mir Recht gegen meinen Widersacher! 4 Und er wollte lange nicht. Danach aber dachte er bei sich selbst: Wenn ich mich schon vor Gott nicht fürchte noch vor keinem Menschen scheue, 5 will ich doch dieser Witwe, weil sie mir so viel Mühe macht, Recht schaffen, damit sie nicht zuletzt komme und mir ins Gesicht schlage. 6 Da sprach der Herr: Hört, was der ungerechte Richter sagt! 7 Sollte aber Gott nicht Recht schaffen seinen Auserwählten, die zu ihm Tag und Nacht rufen, und sollte er bei ihnen lange warten? 8 Ich sage euch: Er wird ihnen Recht schaffen in Kürze. Doch wenn der Menschensohn kommen wird, wird er dann Glauben finden auf Erden?
Joh 8 Jesus und die Frau, die beim Ehebruch ertappt wurde NGÜ
2Früh am Morgen war Jesus wieder im Tempel. Das ganze Volk versammelte sich um ihn, und er setzte sich und begann zu lehren.
3Da kamen die Schriftgelehrten und die Pharisäer mit einer Frau, die beim Ehebruch ertappt worden war. Sie stellten sie in die Mitte, sodass jeder sie sehen konnte.
4Dann wandten sie sich an Jesus. »Meister«, sagten sie, »diese Frau ist eine Ehebrecherin; sie ist auf frischer Tat ertappt worden. 5Mose hat uns im Gesetz befohlen, solche Frauen zu steinigen. Was sagst du dazu?«
6Mit dieser Frage wollten sie Jesus eine Falle stellen, um dann Anklage gegen ihn erheben zu können. Aber Jesus beugte sich vor und schrieb mit dem Finger auf die Erde.
7Als sie jedoch darauf bestanden, auf ihre Frage eine Antwort zu bekommen, richtete er sich auf und sagte zu ihnen: »Wer von euch ohne Sünde ist, der soll den ersten Stein auf sie werfen.« 8Dann beugte er sich wieder vor und schrieb auf die Erde.
9 Von seinen Worten getroffen, verließ einer nach dem anderen den Platz; die ältesten unter ihnen gingen als Erste. Zuletzt war Jesus allein mit der Frau, die immer noch da stand, wo ihre Ankläger sie hingestellt hatten.
10 Er richtete sich auf. »Wo sind sie geblieben?«, fragte er die Frau. »Hat dich keiner verurteilt?« – 11»Nein, Herr, keiner«, antwortete sie. Da sagte Jesus: »Ich verurteile dich auch nicht; du darfst gehen. Sündige von jetzt an nicht mehr!
Liebe Gemeinde,
nach diesem spannenden Evangelium erwartet ihr jetzt einiges. Einen guten Tatort am Sonntag Morgen. Sex and Crime. Vielleicht auch überraschende Bekenntnisse von mir als Pfarrer zum Thema Sexualität und Ehe, am besten auf Youtube abrufbar für die Ewigkeit … aber da meine Frau es sehen könnte … 😊 Vielleicht auch eine saftige Geißelung des modernen Lebens, auch klerikal “Sodom und Gomorrha” genannt: Ehebruch, Scheidungen, Abtreibungen, Missbrauch, oder auch nur kirchliche Hochzeiten ohne Mitgliedsschein wie von unserem ach so konsequenten FDP-Vorsitzenden auf Sylt …
Aber da sind eure Erwartungen etwas hoch. Wer im Glaushaus sitzt … Noch mehr: ich würde das Thema verfehlen. Denn im Vers 6 steht:
6 Mit dieser Frage wollten sie (Schriftgelehrte und Pharisäer) Jesus eine Falle stellen, um dann Anklage gegen ihn erheben zu können.
Der Ehebruch und die beschämte, vermutlich spektakulär halbnackte Frau, die beim Ehebruch ertappt worden sein soll – das ist nur das erste Steinchen, der ins Rollen kommen soll. Die Lawine soll anschließend Jesus mitbegraben. Wir werden sehen, dass dieses Evangelium mit mehrfachen überraschenden doppelten Böden gestaltet ist, ganz wie ein richtiger guter Film.
Also nicht so primitiv wie die Sendung „Vorsicht Falle!“ warnt – Schutz vor Neppern, Schleppern, Bauernfängern; sondern mit Haken und Ösen. Ich hoffe, ihr könnt folgen.
2Früh am Morgen war Jesus wieder im Tempel. Das ganze Volk versammelte sich um ihn, und er setzte sich und begann zu lehren.
3Da kamen die Schriftgelehrten und die Pharisäer mit einer Frau, die beim Ehebruch ertappt worden war. Sie stellten sie in die Mitte, sodass jeder sie sehen konnte.
4Dann wandten sie sich an Jesus. »Meister«, sagten sie, »diese Frau ist eine Ehebrecherin; sie ist auf frischer Tat ertappt worden. 5Mose hat uns im Gesetz befohlen, solche Frauen zu steinigen. Was sagst du dazu?«
Jesus sitzt mit dem Volk im Tempel und lehrt. Er ist bereits berühmt und berüchtigt. Ein C-Promi. Sein Wort gilt schon etwas. Damals unterrichteten die Theologen fast ausschließlich mit Frage und Antwort. Viele trauten sich nicht zu fragen, denn mit jeder Frage kann man sich auch blamieren – wobei jeder selbst den Weisesten mit Fragen überfordern kann, getreu dem Motto: Ein Narr kann 1000 mehr Fragen stellen als ein Weiser beantworten kann.
Zurück zur Szene. Wir befinden uns im Tempel mit Jesus und vielen Menschen, die ihn befragen und zuhören. Ein großes Durcheinander von Menschen, die ein Ritual suchen, die nur beten möchten, Touristen, die die größte Baustelle der damaligen Welt sehen möchten sowie Lehrern, die gleichzeitig als Seelsorger und Richter fungieren.
Zu diesem Jesus kommt nun eine spezifische Gruppe: Pharisäer und Schriftgelehrte – Ich sehe demanch keinen Mob, der Lynchjustiz üben möchte, keine primitiv-islamische Taliban, die ihre Rückständigkeit mal wieder ausleben möchten, ich sehe keinen wütenden Ehemann, kurz vor einem Ehrenmord – sondern: Männer, die eine Frau benutzen, um Jesus eine Falle zu stellen. Sie bringen diese unbekannte Frau vor Jesus, um ihn äußerste Verlegenheit zu bringen:
»Meister«, sagten sie, »diese Frau ist eine Ehebrecherin; sie ist auf frischer Tat ertappt worden. 5Mose hat uns im Gesetz befohlen, solche Frauen zu steinigen. Was sagst du dazu?«
Was sagen wir dazu?
Im Strafgesetzbuch der Bundesrepublik konnte Ehebruch mit bis zu einem halben Jahr Gefängnis bestraft werden. Bis zur Abschaffung 1969 wurden immerhin 1600 Menschen deswegen verurteilt.
Gut – zu Jesu Zeiten sah das anders aus. Die Todesstrafe war eher theoretisch für jüdische Gerichten ausgeübt worden, weil das in vielen Jahrzehnten selten vorkam. Außerdem galt das jüdische Recht nur für “kleine” Vergehen. Die römischen Besatzer hatten sich das „ius gladii“, die Kapitalverbrechen mit Todesstrafe vorbehalten. In welche Falle sollte Jesus also gehen?
Ich denke, sie erwarteten nicht von ihm, dass Jesus den Richter spielen sollte. Sie haben nur gefragt: „Was sagst du dazu?“ Sie hätten auch fragen können: Willst du Richter sein? Denn jedes Urteil durfte damals nur gesprochen werden, wenn es Ankläger und Richter gab. Verteidiger waren erst Jahrhunderte später vorgesehen … die Richter hatten also eine hohe Verantwortung. Sie mussten auch die Verteidiger ersetzen.
Jesus wird also öffentlich nur um Rechtsberatung gebeten. Gleichzeitig steht Jesus im Ruf, ein Gesetzesbrecher zu sein. Speisegesetze, Sabbatgesetze, alle möglichen Gesetze hat er und seine Jünger schon übertreten. Weil plakativ gesagt – das Gesetz um des Menschen gemacht wurde und nicht umgekehrt.
Nochmal: Welche Falle wird ihm also gestellt? Ich denke, er sollte sich blamieren. Mit Drehungen und Wendungen sich in den komplizierten Gesetzen verfangen, bei der Befragung Zeugen und das Volk vor den Kopf stoßen und am Ende könnten die Schriftgelehrten und Pharisäer sagen: So einem Wirrkopf glaubt ihr? Der hat doch nichts drauf! Im schlimmsten Fall: ein Abtrünniger, er weicht von der Lehre ab – darauf stand übrigens erst recht die Todesstrafe!
Ihr wisst ja längst wie die Geschichte ausgeht.
Sehen wir genauer hin. Was sagt Jesus?
Erst einmal lange nichts. –
Nichts sagen ist auch etwas sagen, lehrt uns der Kommunikationstheoretiker Paul Watzlawick. Die gespannte Stille. Nicht immer gleich antworten, würde ich mir hinter die Ohren schreiben, der ich die Unart habe, oft Menschen zu unterbrechen, wenn ich glaube, dass ich weiß, was sie sagen wollen. Erst einmal sacken lassen. Stille in so einem aufgeheizten Atmosphäre kühlt auch ab. Immer mehr Menschen kommen und fragen sich, was da los ist. Schon weil da wahrscheinlich eine attraktive halbnackte Frau im Tempel zu sehen ist.
Vielleicht deshalb sieht Jesus nicht hin. Er möchte sie nicht beschämen, nicht ausziehen mit seinen Blicken, es reicht, was er hört. Die Justizia hat ja bekanntlich die Augen verbunden. Nicht weil sie blind ist, wie manche behaupten, sondern weil sie sich von dem äußeren Anschein nicht blenden lassen soll. Das Wort ist entscheidend, in jedem Gerichtsprozess gilt bis heute nur das gesprochene, nicht das geschriebene – besser nur das gehörte Wort. Deshalb dauern Gerichtsprozesse so lange, weil hunderte von Seiten öffentlich verlesen werden müssen.
Jesus schweigt. Und schreibt. Das einzige Mal, das wir hören, das Jesus schreibt! Wie Sokrates hat er kein einzigen geschriebenen Text hinterlassen, sondern nur im Hören und Reden gelebt, in Fragen und Antworten und Zeichenhandlungen… So ein Zeichen ist jetzt sein Schreiben.
Denn ich glaube Jesus mimt das Schreiben. Mimen heißt, er ahmt es bedeutungsvoll nach. Schriftgelehrte und Pharisäer sind da, die jedes Wort auswendig kennen.
Aber er ist vertieft wie einer, der nur schreiben will. Der nichts entscheiden muss, nur treu ist. Der schreibt sein Leben lang. Einfach die Tora abschreibt. Wie die tausenden von Mönchen, die tausende von Abschriften angefertigt haben.
Erst als es nicht mehr anders geht, richtet er sich auf, reckt sich und wagt einen Satz, der die ganze Tora zusammenfasst. Verifiziert vom jahrelangen Lesen der heiligen Worte, Murmeln und Schreiben. Redet als einfacher Schreiber, nicht wie ein Schriftgelehrter, seine Worte geben wieder, was er gelesen und verstanden hat, das ist seine einzige Vollmacht. Er spricht und interessiert sich nicht für die Folgen. Beugt sich wieder über die Worte, die ihm vorgesprochen werden und die seine Hand aufschreibt, bis seine Augen sie erfassen, die leuchtende Schrift sein Inneres erhellt und er versteht.
Diesen einen Satz “Wer ohne Sünde ist…”
Das genügt, er kann wieder weiterschreiben, er ist nicht verantwortlich für das, was geschehen wird. Die Ältesten gehen als erstes, einer nach dem anderen verschwindet. Nur sie weiß nicht, wohin. Bis er endlich auftaucht, aufrichtet und sich zu erkennen gibt. Das Spiel ist zu Ende.
So weit so einfach. Aber ich habe euch ja interessante Wendungen versprochen.
Nun ist Zeit zu bekennen, dass vielleicht manche von euch, die immer treu in ihren alten Bibel mitlesen, den Bibeln, in denen sie viele Anmerkungen, Lebensereignisse geschrieben haben – es könnte passieren, dass nun jemand diese seine eigene Bibel hochhebt und empört ruft: Herr Pfarrer Hanstein, diese Geschichte ist in meiner Bibel gar nicht drin!
Andere sagen: Und bei mir nur mit eckigen Klammern und der Anmerkung: diese Perikope ist in den ältesten Handschriften nicht zu finden und ist erst später eingefügt worden.
Vollkommen richtig. Ich lege heute mit hoher Wahrscheinlichkeit den jüngsten Text der Bibel aus. Geschrieben Jahrhunderte nach den anderen neutestamentlichen Texten. Auch innerliche Gründe sprechen dafür: Bei Johannes hätte Jesus sonst gewiss eine lange Rede gehalten.
Seltsam ist, Jesus schreibt in den Sand. Wie als würden die späten Verfasser uns darauf hinweisen, dass nicht der bleibt, der schreibt, sondern der, über den geschrieben wird …
Anmerkung: in diesem Tempel gibt es keine Steine, die geworfen werden könnten. Und es gibt auch keinen Sand. Vielleicht etwas Staub, aber da wird gleich ein Beflissener kommen und fegen, damit das Heiligtum blitzblank ist.
Nein, wir glauben nicht an die Schrift, wir glauben nicht an die historische Methode, dass das Älteste das Richtigste ist, so wichtig es ist, zu kennen, wie sich etwas zugetragen und entwickelt hat. Sonst müssten wir ja steinzeitliche Gesetze ausführen oder eben die 10 Gebote, die ein Nomadenstamm von 4000 Jahren entwickelt hat. Wir müssten Menschen töten, wegen absurdester abergläubischer Vergehen, die wir heute dann doch lieber psychiatrisch behandeln lassen.
Die Schriftgelehrten und die Pharisäer haben auch nicht nachgefragt: Wo steht das geschrieben? Sondern sie haben begriffen, dass Jesus die Barmherzigkeit und die Gerechtigkeit Gottes in diesen Worten perfekt zusammengefasst hat wie in dem Doppelgebot der Liebe, das ihnen bekannt war.
Die Ältesten gingen zuerst weg. Die „Presbyteroi“ auf griechisch. Die Gemeindeältesten mit Anspielung auf den Kirchenvorstand, aber auch die Ältesten, die so viel Lebenserfahrung hatten, dass sie wussten, was für Sünden sie begangen hatten, die ihnen jede Autorität zu richten nehmen würde.
Jesus fordert sie auf: Wer ohne Sünde ist, werfe den ersten Stein.
Ein gewagtes Spiel. Er weiß, dass der erste Stein die anderen nach sich ziehen würde. Der erste Stein ist der schwerste.
Er kennt das Mobbing, er kennt die Zusammenrottungen von selbstgerechtesten Menschen im Internet und auf Facebook, die am liebsten vernichten, spalten und ungestraft mit Steinen werfen, oft ohne ihr absurdes Tun zu bemerken.
VORSICHT FALLE!
Jesus rettet. Er wirft mit einem Satz ein Netz aus wie der liebende Ehemann in Werner Bergengruens Geschichte von einer Ehebrecherin. Er rettet vielleicht ein Familie. Einen Ehemann, der gar nicht befragt wurde, Kinder, die auf ihre Mutter warten und weinen. Er rettet die Würde einer Frau, deren Leben ein paar skrupellose Meinungs-Macher gefährden, nur um Jesus eine Falle zu stellen.
Jesus entgeht den Netzen der Verfolger, den Fallstricken, den üblen Nachreden und den Scherbengerichten. Er, der selbst richten könnte – nicht nur über diese arme Frau, sondern über einen jeden, der da ihn fragt: Was sagst du dazu. Auch über jeden von uns, die schon wieder die Steine in der Hand haben und mal wieder einen Shitstorm auslösen wollen. Oder aus politischen und scheinbar religiösen Machtgründen wieder Frauen Rechte und Würde nehmen wollen. Wenn Vergewaltigungen und Missbrauch auf dem Rücken von Frauen und Mädchen ungestraft bleiben und sie sogar mit den Konsequenzen leben sollen. Seht die Waisenhäuser in Rumänien an und dann wisst ihr wohin das alles führt. Aber das wäre noch eine ganz andere Predigt.
“Wer ohne Sünde ist werfe den ersten Stein.” Wenn du den Stein schon in der Hand hast – baue mit anderen ein Haus oder lege ihn auf ein Grab eines Menschen, den du verehrst, wie die Juden es tun. Gut, dass es nicht wirklich ein Grab Jesu gibt, sonst gäbe es dort nicht nur die gigantische Grabeskirche, sondern einen Steinberg, der bis zum Himmel reicht. Jesus lebt – durch diesen einen Satz.
Wer ohne Sünde ist werfe den ersten Stein.
Ein toller Satz. Jesus hat alles gesagt, was wir wissen müssen, jetzt müssen wir es nur noch tun. Richtet nicht, auf dass ihr nicht gerichtet werdet.
“Gottes Gabe, Feindes Fallstrick”: zum Guten oder Unguten können wichtige Lebensfaktoren für uns werden! – Auch den vierten und letzten Teil dieser Gottesdienstreihe von Pfarrer Thomas Hofmann über “Ernährung und Konsum” können Sie nach-erleben durch Ihren Klick HIER.
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