Jubiläum 750 Jahre Christen und 500 Jahre Reformation in Lauf 

Stadtarchiv Nürnberg A 7/I Nr. 4082: Porträtstich Andreas Osiander, 1756; Stich und Verlag: Christoph Melchior Roth. Der angesehene Prediger an der St. Lorenzkirche, Andreas Osiander, ist der führende Theologe der Reformation in Nürnberg (Siehe Bericht des epd-Landesdienstes Bayern vom 24.02.2025)

Das erste Mal wurde eine eigene Kirche in Lauf 1275 erwähnt. Von da an gab es gesichert Christen in Lauf, damals natürlich katholisch. Im Jahr 2025 können wir also auch das 750ste Jubiläum einer christlichen Gemeinde in Lauf feiern, ein Ereignis, das wir gerne oekumenisch begehen. Die Einführung der Reformation im Nürnberger Land und somit auch in Lauf vor 500 Jahren war geprägt durch die Reichsstadt Nürnberg als Landesherrin großer Teile des Gebietes. Der Prozess umfasste den Zeitraum von 1520 bis ca. 1560. Eine neue Kirchenordnung entstand 1533 und gab der protestantischen Kirche einen organisatorischen Ausdruck.  

1525 war entscheidend für die Stadt Nürnberg und ihr Umland. Angetrieben durch die Bauernunruhen, die 1525 auch in und um Lauf wahrzunehmen waren, sowie den Auseinandersetzungen in und mit den Klöstern, dem einflussreichen Humanistenkreis und den selbstbewussten Nürnberger Patriziern, die intensivst über Glauben und Kirche diskutierten, kam es zu dem Nürnberger Religionsgespräch an mehreren Tagen im März 1525. Der Nürnberger Rat entschied, dass die Stadt die Reformation annimmt und nach den neuen Ordnungen gestalten wird. Die Geistlichen der Nürnberger Hauptkirchen waren den reformatorischen Gedanken aufgeschlossen, allen voran Andreas Osiander in St. Lorenz. Auch Luther war zu Gast in Nürnberg. So schaffte der Nürnberger Stadtrat per Erlass die alten Privilegien der Geistlichkeit ab und trieb behutsam, aber unnachgiebig die Reform voran. Dieser Veränderungsprozess ohne revolutionäre Auswüchse schuf die Grundlage für die heutige Prägung der Evangelisch-lutherischen Kirche in Bayern. Der Laufer Pfleger Schürstab verfuhr milde mit den aufständigen Bauern und auch den altgläubigen Katholiken ließ man eine Übergangsfrist. Es gab keinen Bildersturm wie anderswo, so dass die alten Kirchen mit wertvollen Altären und Kunstschätzen erhalten blieben. Am 17. Mai erfolgte eine Anweisung des Nürnberger Rates an Pfleger, Bürgermeister und Rat in Lauf alle Geistlichen zu Bürgern aufzunehmen. Sie wurden dann vom Rat der Stadt Lauf fest besoldet.  

Die Reformation brachte viele Entwicklungen ins Laufen, sowohl politisch als auch kirchlich. Insbesondere wurde auch das Bildungswesen reformiert.  

Bis heute muss sich die Kirche immer wieder hinterfragen und neu ausrichten, um lebendig und glaubhaft zu sein.  

Susanne Koch-Schächtele 

Orgelmusik zur Marktzeit 17.5. 11 Uhr Meisterklänge zu 500 Jahre Evangelisch in Lauf

Orgelvirtuose Matthias Ank zaubert in der Johanniskirche Lauf

Im Rahmen des zweitägigen Festwochenendes “500 Jahre Evangelisch” präsentiert der renommierte ehemalige Lorenzkantor Matthias Ank am Samstag, 17. Mai 2025, ein besonderes Orgelkonzert in der Johanniskirche Lauf an der Pegnitz. Unter dem Motto “500 Jahre Reformation im Nürnberger Land” erklingt ab 11 Uhr als Teil der Veranstaltungsreihe “Orgelmusik zur Marktzeit” ein Programm mit Werken bedeutender Nürnberger Protestanten.

Eintritt frei –

Die musikalische Reise spannt einen beeindruckenden Bogen vom kraftvollen Renaissance-Glanz Hasslers über die volksnahe Liedkunst des Meistersingers Hans Sachs bis zu Pachelbels geistlichen Choralbearbeitungen. Als krönenden Abschluss interpretiert Ank ausgewählte Stücke aus Bachs monumentaler “Clavierübung” – ein Werk, das bezeichnenderweise einst in Nürnberg gedruckt wurde und zu den Höhepunkten protestantischer Orgelkunst zählt.

Matthias Ank, der nach seiner langjährigen Tätigkeit als Lorenzkantor nun in Cadolzburg lebt, spielt auf der historischen Brandenstein-Hoffmann-Orgel (um 1700/1990). In seiner über 30-jährigen Amtszeit an der Lorenzkirche in Nürnberg prägte er maßgeblich das musikalische Leben der Stadt und erhielt für seine herausragenden Verdienste das Bundesverdienstkreuz. Als international gefragter Konzertorganist und Dirigent leitete er zahlreiche Aufführungen bedeutender Oratorien und machte sich besonders um die Pflege der Kirchenmusik Johann Sebastian Bachs verdient.

Das Jubiläumsfest “500 Jahre Evangelisch – Feiern rund um die Johanniskirche” bietet neben dem Orgelkonzert ein vielfältiges Programm mit Johannisbrass-Auftritt, Kinderprogramm mit Graffiti-Kunst, Kreativshop und zahlreichen Informationsständen am Samstag.- Es ist ein Biergarten mit Weißwürsten und Kaffee und Kuchen auf dem Kirchenplatz aufgebaut.  Am Sonntag um 10:00 Uhr beginnt der Festgottesdienst. Missionsdirektor Dr. Emmanuel Kileo aus Tansania predigt über “Die Zukunft der Kirche ist bunt”, die Johanniskantorei gestaltet den Gottesdienst musikalisch mit anschließendem Kirchenkaffee.