Kirchenmusik -Aktuell
Liebe Freunde der Laufer Kirchenmusik,
durch die derzeitige Situation hat sich auch unser kirchenmusikalisches Programm ändern müssen. Die Chorkonzerte werden alle auf das Jahr 2021 verschoben, da sie leider durch den Mindestabstand der Sänger zueinander nicht realisierbar sind. Doch trotzdem gibt es ein hervorragendes „neues“ kirchenmusikalisches Programm für das 2. Halbjahr. Ich freue mich sehr auf viele wunderschöne Musik und ein Wiedersehen mit Euch und Ihnen allen,
Silke Kupper
Samstag, 17. Oktober 2020, 19.00 Uhr, Johanniskirche
Musik bei Kerzenschein
Robert Vogel (Flügelhorn/Vogelhorn) und KMD Karl Schmidt (Orgel)

Samstag, 24. Oktober 2020, 19.00 Uhr, Johanniskirche
Musik bei Kerzenschein
Heidi Braun (Violine) und Elena Ovsienko (Klavier)

Sonntag, 22. November 2020, 17.00 Uhr, Johanniskirche
Streicherklänge zum Ewigkeitssonntag
Laufer Stadtstreicher
Clara Arantes (Violine), Magdalena Arantes (Viola), Katharina Arantes (Violoncello)
Leitung: Heidi Braun

Adventsmusik zur Marktzeit
Samstag, 28. November 2020, 11.00 Uhr, Johanniskirche
Samstag, 05. Dezember 2020, 11.00 Uhr Johanniskirche
Samstag, 12. Dezember 2020, 11.00 Uhr Johanniskirche
Samstag, 19. Dezember 2020, 11.00 Uhr Johanniskirche
Mit verschiedenen Chören, Ensembles und Orgel- von Barock bis Modern
Leitung: Silke Kupper
Donnerstag, 31. Dezember 2020, 22.00 Uhr,
Festliches Silvesterkonzert mit Classic Brass
Orgel: Silke Kupper
„Heimspiel“-Gemeindefreizeit in der Christuskirche war voller Erfolg
Eine Sommerfreizeit zu Hause, ohne Quartier? Geht das? Und wie das ging!

49 fest angemeldete Erwachsene plus 19 Kinder, dazu jeweils einige Tagesgäste erlebten eine gesegnete Augustwoche mit biblischer Stärkung und fröhlicher Gemeinschaft – trotz Corona-sicherer Abstände.
Der Allgäuer Lindenhof hatte uns ja zur Absage wegen nicht-Abstands-gerechter Säle geraten, doch durch das Stattfinden in der heimischen Christuskirche konnten auch weitere Laufer dabei sein. Die Teilnehmer waren Familien, Singles und Paare von 2 bis über 80 Jahre alt, wohnten von Nürnberg bis Hersbruck, stammten von 4 Kontinenten, reichten von Glaubensgeschwistern mit leichter geistiger Behinderung bis zur Habilitandin (eine Wissenschaftlerin auf dem Weg zur Habilitation, der Zulassung zur Professur): Sie alle erlebten das Leuchten, Zurechtbringen und Ermutigen durch das Wort Gottes.
Die täglichen Andachten von Pfarrer Thomas Hofmann – sie legten den Focus auf den Bezug zu unserm Leben – wurden zeitlich flexibel angeboten: um 11.00 Uhr für Urlauber, um 19.00 Uhr für Berufstätige sowie online für bis zu 23 Nachhörer.
Liebevoll und lebendig gestaltet war auch die parallele Kinderbibelwoche in zwei Altersgruppen: Eine dankbare Mutter berichtete, ihre Tochter konnte die Bibelgeschichten fast wörtlich nacherzählen. Nach kurzer Einweisung sorgten zwei neue Konfirmanden sowie ein 17-jähriger in den Andachten für Tonmix und Videoaufzeichnungen – an alle Mitarbeitenden herzlichsten Dank!
In kleineren Gruppen gab es Angebote für die Nachmittage, etwa eine Radtour, einen Ausflug in den Kletterwald Pottenstein, Singen zur Gitarre, sowie den erschütternden Bericht einer Zeitzeugin, die mehrere Familienangehörige durch die Nazi-KZs verloren hatte.
Die Abende waren gefüllt mit optionalen Angeboten wie Fragebesprechung, autobiografischem Erzählen und dem umjubelten Open-Air-Konzert von Suzan Baker und Dennis Lüddicke. Krönender Abschluss war die Taufe einer jungen Frau sowie das Heilige Abendmahl zu Psalm 23 vom guten Hirten (mit hygienischen Einzelkelchen). Möge Gott allen segnend nachgehen!
Natürlich freuen wir uns wieder aufs Allgäu oder andere Urlaubsregionen. Doch die allermeisten Teilnehmer fanden – Gottes Wort braucht nur 1 Quartier: unser Herz!
Sommerkonfirmationen: Konfirmation, die in Erinnerung bleibt
Die ersten vier Konfirmationen in diesem Sommer 2020 sind nun schon gefeiert und die letzte am Samstag (08.August) war noch einmal ganz besonders: nämlich im Garten von St.Jakob.
Hier die Gedanken und der Bericht vom Journalisten Hans Peter Miehling:
Eine abwechslungsreiche Vielfalt für die nachgeholten Konfirmationsfeiern in kleinen Gruppen hatte die evangelische Kirchengemeinde Lauf auf die Beine gestellt. Abseits des Traditionsortes Kirche war eine Handvoll junger Christen in den Garten des Gemeindehauses St. Jakob gezogen, um dort ihr Fest im Kreis von Familie und Gemeinde zu feiern.

Gärten sind im biblischen Kontext weniger nur Orte der Idylle und der Fruchtbarkeit. Sie sind die Stätten des Aufbruchs in eine ungewisse, stets aber auch spannende Zukunft hinein. Der Garten des Paradieses mit dem Aufbruch von Adam und Eva ins Leben hinein oder die Entdeckung des leeren Grabes im Garten, von dem aus die Frauen als Erste die Botschaft von der Auferstehung Jesu in die Welt hinaustragen. Für Annika, Helene, Hendrik, Lars und Timo war das Fest im Rund des Gartens von St. Jakob mehr als nur Abschluss und Höhepunkt ihres Konfirmandenjahres.

Im Juni 2019 hatten sich die Fünf vom Sprengel II mit Vikarin Friederike Hoffmann erstmals getroffen, um sich auf den langen Weg der Vorbereitung zur Konfirmation zu machen. Das Konfi-Camp zusammen mit den anderen Laufer Konfirmanden bildete dabei den schwungvollen Auftakt. Für die jungen Christen aus dem Sprengel II der Kirchengemeinde Lauf wurde dann das Gemeindehaus St. Jakob Treffpunkt, um sich an Samstagen in der kleinen Gruppe intensiv mit Themen wie Glauben und Kirche, Bibel und Gottesdienst, Tod und Leben auseinanderzusetzen. Corona bedingt entfiel die letzte geplante Wochenendfreizeit in Vorra. Und dann hieß es: warten. Friederike Hoffmann blieb telefonisch mit Konfirmanden und Eltern in Kontakt.

Am vergangenen Samstag war es nun soweit. Zu den Klängen „Geh aus mein Herz und suche Freud“ zogen Konfirmanden, Wegbegleiter und Vikarin in das mit Eltern, Geschwistern, Großeltern und Paten gefüllte Rund des Gemeindehausgartens ein. Bunte Mikadostäbe standen als Symbol für die zahlreichen Kontakte und die Vielfalt im Leben, die in den vergangenen Monaten gründlich durcheinander geraten waren. In diese Situation hinein hatte Friederike Hoffmann mit einem Jesu-Wort eine überraschende Botschaft im Gepäck: „Nicht ihr habt mich erwählt, sondern ich habe euch erwählt“ (Joh 15,16) und die junge Vikarin stellte damit Gottes „Ja“ zum Menschen in den Mittelpunkt.

Feierlicher Höhepunkt war das Bekenntnis des Glaubens, das die jungen Christen vor der versammelten Gemeinde aussprachen, um danach ganz persönlich den Segen zu erhalten. Gottes Zusage und sein Wort im individuell gewählten Konfirmationsspruch, der vom „Ich will mit dir sein“ bis hin zum „Niemand nimmt euch eure Freude“ reichte, sollten die jungen Christen auf ihrem Lebensweg begleiten. Anita Naßler, Kirchenvorstand der evangelischen Kirchengemeinde, ermutigte die jungen Christen den Konfirmationsspruch ins Leben einzubauen und lud ein, am vielfältigen Leben der Gemeinde teilzunehmen. Die Botschaft Jesu aus dem Johannesevangelium geht nämlich noch weiter: „und dazu bestimmt, dass ihr euch aufmacht“.
Doch bevor es so richtig ins Lebens hineingehen sollte, stand noch ein Blumendank der Konfirmanden an ihre Eltern als Lebens- und Konfizeitbegleiter an, ehe die Feier mit den Klängen von Kantorin Silke Kupper am E-Piano ausklang, um einzumünden in das Fest in den Familien. Denn auch die hatten ja monatelang schon sehnsuchtsvoll auf diese Feier gewartet.
Text: Hans Peter Miehling
Bilder: Carlos
Hörst Du nicht die Glocken? Eine Reportage über unsere Laufer Glocken

Eigentlich wollten wir in Lauf in diesem Jahr den 700. Geburtstag Hermann Kesslers feiern, des Gründerstifters unseres Glockengießer-Spitals. Aber der Tag des Offenen Denkmals, der 13. September, wurde bundesweit abgesagt und auch das vorgesehene Fest muss wegen Corona ausfallen. In diesem Artikel gedenken wir der großen Verdienste Hermann Kesslers und stellen das Handwerk in den Mittelpunkt, das ihm und seiner Frau Wohlstand und Ehre brachte.
Glockengießer haben die Welt mitgeprägt und überall akustische Denkmäler geschaffen. Seit 3 Jahrtausenden werden Glocken gegossen. Von China ausgehend, kennen alle Völker höherer Kulturstufen Glocken. Sie sind hörbare Zeichen kultischer Handlungen. Das älteste bis heute erhaltene Glockenspiel stammt aus einem Grab in China. Obwohl in vorchristlichen Zeiten in einer von unserer sehr verschiedenen Kultur entstanden, nahm das Christentum Glocken sehr bald in Gebrauch. Der erste richtige Glockenturm wurde um 500 in Ravenna gebaut. Irisch-schottische Missionare brachten Glocken nach Mitteleuropa. Die Übernahme des keltischen Wortes „Cloch“ in unserem Wort „Glocke“ erinnert daran. Dass die Glocken gegen Ende des 6. Jahrhunderts an Größe gewonnen haben und schon damals mit einem Seil bewegt wurden, geht aus den Schriften des fränkischen Bischofs Gregor von Tours hervor. Ab dem 7. und 8. Jahrhundert entstanden Türme, die ein mehrstimmiges Geläut ermöglichten. Immer mehr verband sich der Glockengebrauch mit der Liturgie. Kaiser Karl der Große erließ in den Kapitularien eingehende Weisungen über Anschaffung und Verwendung von Kirchenglocken. Die älteste 1038 gegossene Glocke Deutschlands hängt in Bad Hersfeld. In den Klöstern verbreitete sich die Kunst des Glockengießens. Die besten historischen Glocken stammen aus dem 15. und 16. Jahrhundert und wurden immer mehr von bürgerlichen Glockengießern gestaltet. Sie erreichten oft besondere klangliche und künstlerische Schönheit. Das Handwerk des Glockengießens wurde vom Vater an den Sohn weitergegeben und sorgfältig gehütet. So entstanden ganze Glockengießer-Dynastien. In Nürnberg gab es mehrere solcher Glockengießer-Familien, eine der bedeutendsten war die unseres Stifters Hermann Kessler, genannt Glockengießer, und seiner Frau Elsbeth. Sie selbst blieben kinderlos und vermachten ihren Reichtum dem Spital der Stadt Lauf. Dort verbrachten sie auch ihren Lebensabend. Ihre Grabstätte ist im vorderen Teil der Ruine St. Leonhard eingebettet und wurde von den Altstadtfreunden gerade neu gestaltet mit Epitaphien der Stifter. Es gab weitere Zweige der Familie, die die Tradition des Glockengießens sehr erfolgreich fortführten.

In den beiden Weltkriegen brauchte man die Metalle der Glocken für militärische Zwecke. Im ersten Weltkrieg 1917/18 wurden für die Kriegswirtschaft fast 50 % der Glocken eingeschmolzen. Im 2. Weltkrieg folgte die Glockenbeschlagnahme bereits wenige Monate nach Kriegsbeginn, hinzu kam dann die Bombenzerstörung der Kirchen. So gab es nach den Kriegen einen großen Bedarf an Glocken. Bis heute werden sie bei uns nach dem traditionellen Lehmformverfahren mit Bronzeguss hergestellt. Jede Glocke wird individuell berechnet, geformt und gegossen und ist damit ein Unikat. So hat auch jede ihren Ton, ja eine Vielzahl von verschiedenen Teiltönen. Wenn verschiedene Glocken gleichzeitig läuten, ergibt sich ein mehrstimmiges Geläut. Mehr als 30 Glocken unterschiedlichen Alters und unterschiedlicher Größe hängen in Türmen und Dachreitern unserer Stadt Lauf und den dazu gehörigen Ortschaften.

In der St. Johanniskirche sind glücklicherweise die historischen Glocken erhalten geblieben. Sie mussten weder eingeschmolzen werden noch wurden sie von Bomben zerstört. Allerdings musste die kleinste und älteste Frühgebetsglocke 1942 bei der Kreishandwerkerschaft Hersbruck-Lauf abgegeben werden und kam in ein Zentrallager nach Amberg. Fälschlicherweise wurde sie mit dem Ort Lauf-Schönberg eingetragen und landete bei der Rückgabe deshalb in Schönberg. Dort stand sie ungenützt, bis sie auf Initiative des Schönberger Pfarrers Berthold wieder in die Stadtkirche nach Lauf gebracht wurde. So haben wir in der Johanniskirche ein sehr wertvolles Ensemble von 4 verschiedenen historischen Glocken (Aufzählung nach Alter):
- Frühgebetsglocke, wahrscheinlich aus der Werkstatt der Familie Glockengießer aus vorreformatorischer Zeit um 1500; 62 cm Durchmesser, 49 cm Höhe, 175 kg, Ton g‘‘. Sie trägt einen gotischen Fries, darunter die Inschrift: ave maria, gracia plena dominus tecum (Gegrüßet seist du, Maria, du bist voller Gnade, der Herr ist mit dir). Sie wurde immer früh um 4 Uhr geläutet, wenn die Bauern in den Stall gehen mussten.
- Schräg darunter hängt die mittlere Glocke, möglicherweise aus derselben Werkstatt, erstes Viertel 16. Jhdt.; Durchmesser 88 cm, Höhe 74 cm, 550 kg, Ton b‘. Die Glocke hat denselben spätgotischen Fries wie die erste, darunter die Inschrift: quia quem regina celi senare alleluia (Alleluja erschalle ihm (dem Erlöser), den die Himmelskönigin auf ihren Mutterarmen trug). Diese beiden ältesten Glocken ähneln sich sehr und stammen aus derselben Zeit.
- Die große Glocke von 1597 von Christof (II) Glockengiesser; Durchmesser 1,17 m, 1100 kg, Ton ges‘. Inschrift: christof glockengiesser zu nurmberg goss mich anno 1597, ferner: gottes wort bleibt ewig, glaub dann bist du selig, außerdem: dieser zeit seien die verorden herrn landpfleger anno domini 1597 hans welser, ioachim nuczel, paulus harstorfer, christof tucher, iacob starck, dazu: Verzierung mit Stadtwappen von Nürnberg über dem Stadtwappen von Lauf, an einer Seite der gekreuzigte Christus mit Maria und Johannes, auf der anderen Seite der Heilige Laurentius mit dem Rost.
- „10-Uhr-Glocke“; Durchmesser 77 cm, Höhe 60 cm, Gewicht 260 kg, Ton es‘‘. Inschrift: 1712 goss mich Iohann Balthasar Heroldt. An der Seite trägt sie ein Wappenschild, im Inneren das Wappen der Reichsstadt Nürnberg, welches umgeben ist von Wappenschilden der amtierenden Landpfleger Wolf Iacob Nützel, Georg Andreas Imhof, Georg Christof Kress, Veit Hieronymus Holzschuher, Iohann Christoph Detzel, unten das Wappenschild des Pflegers von Lauf Iohann Paulus Tucher.
Das 4-stimmige Geläute (ges‘, b‘, es‘‘, g‘‘) hängt in einem 2-stöckigen Holzglockenstuhl an Holzjochen. Alle 4 Glocken wurden 1998 im Schweißwerk Lachenmeyer, Nördlingen, detailliert begutachtet und runderneuert. Dazu wurden sie abgenommen und in der Werkstatt bearbeitet. 2000 kamen die Glocken zurück an ihren Platz. Danach wurde das Schwingungsverhalten des Turmes und das Resonanzverhalten der Glocken untersucht, 2012 hat man eine baudynamische Kontrolle am Glockenturm vorgenommen und ausgewertet. Dabei hat man Ungleichmäßigkeiten festgestellt. Anschließend wurden die Glocken nochmals bearbeitet und die Empfehlungen des Gutachtens umgesetzt. Inzwischen können alle Glocken wieder geläutet werden und schwingen ausgewogen im Turm.

Unten: mittlere 11-Uhr-Glocke vom Anfang 16.Jhd.
Für die Glocken gibt es eine vom Kirchenvorstand beschlossene Läute-Ordnung, die der Mesner umsetzt. Das Glockengeläut begleitet den Gottesdienst, der eine halbe Stunde vorher eingeläutet wird, eine Glocke läutet während des Vater-Unsers, bei besonderen Segenshandlungen wie der Einsegnung der Konfirmanden oder beim Segen bei Trauungen gibt es volles Geläut. Auch am Samstagnachmittag um 14 Uhr wird nach altem Brauch der Sonntag auf diese Weise eingeläutet. Bei einer Aussegnungsfeier wird die kleinste Glocke geläutet und begleitet die Urne zum Salvatorfriedhof. Manchmal ruft die Glocke zu Gebeten bei besonderen Anlässen, z. B. zum Friedensgebet – auch zur zeitgleichen Fürbitte in Krisenzeiten wie der unseren mit Corona. Glocken dürfen aber nicht zu politischen Zwecken missbraucht werden.
Über all die Jahrhunderte hatten Glocken sowohl eine profane als auch eine geistliche Funktion. Sie geben räumliche und zeitliche Orientierung. Immer wieder wird berichtet, dass Menschen durch den Glockenklang nach Hause fanden, wenn sie sich verirrt haben. Man konnte also Entfernungen und Richtungen einschätzen. Die Glocken verkünden durch Schläge die vollen Stunden ebenso wie Viertelstunden. Als es noch keine Armbanduhren gab, richteten sich alle Menschen nach dem Schlag der Glocken. Die Frühglocke rief zum Aufstehen und Versorgung der Tiere, um die Mittagszeit wurde das Essen angekündigt, die Abendglocke rief das Ende des Arbeitstages aus. Verbunden waren diese Geläute oft mit bestimmten Gebeten. In den Klöstern finden die Tagzeiten- oder Stundengebete statt: das Morgenlob um 6 Uhr, Mittagsgebet um 12 Uhr, Vesper um 19 Uhr und Complet um 21 Uhr.
Im christlichen Verständnis ist das Bewusstsein lebendig, dass der Tag und das Leben überhaupt vom Gebet begleitet wird. Glocken rufen auf zum Lob Gottes und verbinden damit Himmel und Erde.
Text: Susanne Koch-Schächtele
Bilder der Glocken: Matthias Bisping
“Bibellesen” live und online
Herzliche Einladung zum „Bibellesen mit Pfarrer Hofmann“ vor Ort im Gemeindehaus Christuskirche, Martin-Luther-Straße 15. Nach den Ferien immer 14-täglich dienstags 19.00-20.00 Uhr in den ungeraden Kalenderwochen. Die folgenden Termine nach der Sommerpause sind 8.9., 22.9., 6.10. usw. Thema ist derzeit der Epheserbrief des Neuen Testamentes. Zeitgleich oder zum Nachhören kann man das Bibellesen auch weiterhin erleben auf Youtube.com auf dem Kanal „Pfarrer Thomas Hofmann“ oder über den Link auf lauf-evangelisch.de, sofern die Übertragung gelingt. Klicken Sie HIER und dort auf das neueste Bibellesen – oder auch vorige Beiträge zum Nachhören.

Konfirmationen 2020. Was ganz besonderes.
Konfirmation im Sommer. Das gab es wohl noch nie in Lauf. Doch besondere Zeiten fordern besondere Konfirmationen. Und so konfirmieren die Laufer Konfirmanden 2020 eben erst einige Monate später als sonst üblich — beginnend mit einem Teil vom Sprengel II.

Ob das cool war, so eine extra lange Konfizeit? Nein und ja, sagen die Konfis. Schon irgendwie besonders. Auf der anderen Seite ist für einige leider dann auch die Freizeit ausgefallen und einige Treffen. Das war schade und insgesamt war für viele Familien die Zeit mit Homeschooling und Co. nicht leicht. Und doch können die Konfis auf eine schöne Zeit zurück schauen: sie haben viel Spaß gehabt, viel mitgenommen und sind im Glauben gewachsen.
Gottes Segen richtet sich nicht nach der Jahreszeit.

Die Konfirmationen und die Feiern werden in jedem Fall auch jetzt im Sommer sehr schön und festlich: in der Johanniskirche, der Christuskirche und bei gutem Wetter sogar auch in einem Obstgarten in Günthersbühl. Natürlich mit Abstandsregeln und teils mit Maske, in kleineren Gruppen und das Abendmahl mit sogenannten “Einzelkelchen” in Schnapsglasgröße – aber so eine Konfirmation bleibt in Erinnerung! Und die Hauptsache bleibt: das JA zu Gott und Gottes JA zu uns.
So wünschen wir den Konfirmanden und ihren Familien alles Gute für den Sommer und eine schöne Konfirmation!
Die Konfirmationstermine 2020:
- Samstag, 18.07., 10 Uhr in der Johanniskirche: Sprengel II (Jolina B., Maxime L., Kilian P., Maximilian W., Philipp F.)
- Samstag, 01.08., 10 Uhr in der Johanniskirche: Sprengel II (Johannes A., Lucie H., Linda H., Louis M., Nikolai S., Kevin S.)
- Sonntag, 02.08., 9.30 Uhr im Obstgarten Günthersbühl bzw. bei schlechtem Wetter Johanniskirche: Sprengel II Günthersbühl (Leonie R., Nina R., Marcel S., Dustin S.)
- Samstag 08.08., 10 Uhr im Garten St.Jakob bzw. bei schlechtem Wetter Johanniskirche: Sprengel II (Helene H., Lars H., Annika M., Hendrik P., Timon W.)
- Samstag 12.09., 10 Uhr bzw. 14.30 Uhr in der Johanniskirche: Sprengel III
- Sonntag 13.09, 9 Uhr in der Christuskirche: Sprengel IV
- Sonntag 13.09 in der Johanniskirche: Sprengel I
Bibelwoche + Kinderbibelwoche 3.-8. August

Unsere Gemeinde-Sommerfreizeit mit Pfarrer Thomas Hofmann findet in der ersten Augustwoche statt! – Obwohl wir das Allgäu-Quartier leider wegen zu enger Säle absagen mussten. Und zwar als „Heimspiel“-Freizeit, also Ferien-Bibelwoche in der Laufer Christuskirche mit paralleler Kinder-Bibelwoche jeweils um 11.00 Uhr.
Jeweils anschließend besteht die Möglichkeit zum Mittagessen im SCH-LAU-Café nebenan.
Von Montag 3. bis Samstag 8. August können Sie eine tägliche Andacht um 11.00 Uhr für Urlauber oder um 19.00 Uhr für Arbeitende besuchen, dazwischen sind private Aktivitäten und Ausflüge möglich nach Vereinbarung und Abstandsregeln. Am Samstag bitte beide Uhrzeiten einplanen, weil um 19.00 Uhr die abschließende Abendmahlsfeier stattfindet (hygienisch mit Einzel-Kelchlein).
So können Sie auch teilnehmen, wenn Sie nicht hätten mitfahren können. Täglich eine Bibelarbeit und Möglichkeiten für gemeinsame Aktionen unter Corona-Abständen laden ein zu einer „Aufbaukur“ für Ihren Glauben, bequem vor Ort.
An der Möglichkeit eines passwortgeschützten Online-Nachhörens für Angemeldete wird gearbeitet.
Ob Gast oder online: Bitte melden Sie sich an, denn für ein wenig “Freizeit-Atmosphäre” möchten wir einander kennenlernen, auch die Andachten bauen aufeinander auf. Um möglichst durchgehende Teilnahme wird gebeten. Klicken Sie unten auf “Herunterladen”, drucken Sie die Anmeldung aus und geben sie bitte ausgefüllt in Christuskirche oder Pfarramt ab, gern auch per Fax 09123 965341 oder Post.
„Friedhöfe – Oasen für Pflanzen und Tiere“
St.Salvator als Hauptdarsteller im Film 😊
Endlich ist der Film fertig, der letztes Jahr im August auf dem Salvatorfriedhof gedreht wurde, wobei unser Salvatorfriedhof einer von drei vorgestellten Friedhöfen ist. Er erschien auf dem Youtube-Kanal ANL der Bayerischen Akademie für Naturschutz und Landschaftspflege (ANL) im Fachbereich Ressourcenschutz und Umweltplanung:
Es haben mitgewirkt unser Umweltbeauftragter Dr. Heinrich Schächtele, sowie einige Konfirmanden des Sprengels II und eine Pfarrerstochter, die anonym bleiben will…
Er ist wirklich wunderschön geworden und wir freuen uns, dass nicht nur Verstorbene ihre Heimat gefunden haben, sondern viele Pflanzen und Tiere sich auch wohl fühlen! Text JP Hanstein, Bild Screenshot Youtube

Stellungnahme des Kirchenvorstands zum interreligiösen Dialog der Kirchengemeinde Lauf und zur aktuellen Diskussion um den Ruf des Muezzin in der DITIB Moschee Lauf

Hergang
Die Stadt Lauf genehmigte den Antrag des DITIB-Moscheevereins vom 6.4.2020 auf den Ruf zu einem „Corona-Gebet“ zeitgleich mit dem Glockenläuten der evangelischen Johanniskirche um 19 Uhr bis zum 3. Mai 2020 sowie den regelmäßigen Ruf zum Freitagsgebet gegen 13:30 Uhr mit dem Vermerk „jederzeit widerruflich“.
In der Pegnitz-Zeitung wurde am Donnerstag, den 30.4. ein Vorstandsmitglied des Moscheevereins zitiert, dass dies eine „gemeinsame Aktion mit der evangelischen Kirchengemeinde Lauf“ sei. Dieses Missverständnis konnte aufgeklärt werden und wurde umgehend von uns dementiert.
Trotzdem hat der Ruf des Muezzin in der Glockengießerstraße bis heute zu unterschiedlichsten Äußerungen nicht nur unter evangelischen Gemeindegliedern geführt.
Am 17.6. hat die Stadt Lauf der DITIB Lauf ihre Nichtzuständigkeit erklärt. Für eine Genehmigung nach dem Immissionsschutzgesetz ist das Landratsamt zuständig. Die DITIB Lauf wurde aufgefordert, sich zu überlegen, ob der Antrag zurückgezogen wird oder erneut an das Landratsamt gestellt wird.
Festzuhalten ist, dass die Entscheidung alleine Angelegenheit der weltlichen Behörden ist und durch die politischen VertreterInnen und die zuständigen Verwaltungen getroffen wird. Die evangelische Kirchengemeinde wurde aber ausdrücklich um eine Stellungnahme gebeten. Außerdem erwarten die evangelischen Gemeindeglieder Orientierung.
Der Kirchenvorstand hat die Angelegenheit eingehend und sorgfältig beraten. Am letzten Samstag, den 20.6. hat der Kirchenvorstand Lauf und Dehnberg für sich einen Klausurtag zum Islam und interreligiösen Dialog veranstaltet. Dabei kam es auch zu einer etwa 1,5 stündigen informativen Begegnung mit Vertretern der DITIB Lauf. Am 25.6. hat der Kirchenvorstand Lauf nachfolgende Stellungnahme einstimmig verabschiedet:
Stellungnahme
Als Christinnen und Christen nehmen wir Haltung und Wort Jesu Christi als den Maßstab für all unser Handeln und Tun. Zentral für den Blick auf den Nächsten sind dabei für uns das Gebot der Nächstenliebe in 3. Mose 19,18 „du sollst deinen Nächsten lieben wie dich selbst“ und Jesu Aufforderung in der Bergpredigt „Alles nun, was ihr wollt, dass euch die Leute tun, das tut ihnen auch.“ (Mt. 7,12)
Als Kirchenvorstand der Evangelisch-Lutherischen Kirchengemeinde Lauf nehmen wir deshalb nachfolgend Stellung zur gegenwärtig in unserer Gemeinde kontrovers geführten Diskussion ausgelöst durch die Gewährung des Muezzinrufs durch die Ordnungsbehörde unserer Stadt:
Wir sind dankbar in einem demokratischen Land zu leben, in dem die Religionsfreiheit durch den Staat garantiert wird und auch wir unseren Glauben frei und öffentlich leben dürfen.
Aus dieser Dankbarkeit heraus bekennen wir uns zur Religionsfreiheit, wie diese in Artikel. 4 des Grundgesetzes garantiert wird: Dabei verstehen wir dies nicht als einseitiges und exklusives Recht der christlichen Kirchen, sondern gestehen dieses allen Religionsgemeinschaften und ihren Gläubigen zu.
Der interreligiöse Dialog hat in unserer Stadt eine lange Tradition. Diesen Dialog sehen wir als unverzichtbaren und elementaren Bestandteil für ein friedliches Zusammenleben in unserer Stadt an. Er geschieht in Partnerschaft auf Augenhöhe und vollzieht sich im Gehorsam gegen die Wahrheit und im Respekt vor der Freiheit. (Vgl. S. 6 in: Konzeption Interreligiöser Dialog, ELKB-Synode 2017)
Wir wissen um die multikulturelle, multireligiöse und pluralistische Gesellschaft in der Stadt Lauf. Als Kirchengemeinde sehen wir uns dabei als Akteur in einem politischen Gemeinwesen und tragen damit Mitverantwortung für das Zusammenleben unserer Stadt. Wir stehen für Werte wie Toleranz, Miteinander und Respekt und setzen uns für einen gleichberechtigten Zugang aller am Gemeinwesen ein.
Evangelischer Glaube gründet sich auf der Freiheit, sich aktiv mit den Grundlagen des eigenen Glaubens auseinanderzusetzen. Jeder Christ darf zu seinem Glaubenszugang stehen und seine Meinung vertreten. Diese Vielfalt nehmen wir als bereichernd wahr und streben dabei im innerchristlichen Dialog einen breiten Diskurs im Ringen um gegenseitiges Verständnis an.
Das persönliche Gespräch ist geeignet für den innerkirchlichen Dialog. Anonyme Briefe als Kommunikationsmittel lehnen wir ab. Artikel, Leserbriefe und E-Mails sollten durch persönliche und offene Gespräche ergänzt werden.
Wir sehen alle hier lebenden Menschen unabhängig von Herkunft und Religion als Nachbarn, Freunde und gleichberechtigte Mitbürger und Mitbürgerinnen.
Auch mit dem, was uns als Christinnen und Christen fremd ist, wollen wir den Dialog suchen. Aus diesem Grund setzen wir uns aktiv ein für Integration, den Abbau von Vorurteilen, Angebote der Begegnung und den Zugang aller Menschen zum Gemeinwesen.
Einstimmig beschlossen in Lauf am 25.6.2020
Der Kirchenvorstand der Evang. Luth. Kirchengemeinde Lauf
Vorsitzender Pfarrer: Jan-Peter Hanstein, Vertrauensleute Jutta Schmitt und Joachim Wartha
PfarrerInnen: Lisa Nikol-Eryazici, Thomas Hofmann, Thomas Reuß,
Diakon David Geitner, Vikarin Friederike Hoffmann, Kantorin Silke Kupper
