Frohe Erinnerung an Taufe

19 Kinder und deren Familien haben am 18. Oktober in einem frohen Familiengottesdienst mit Pfarrer Thomas Hofmann an ihre Taufe gedacht. Durch Jesus als Bruder wird Gott dein Vater – du bist ein Königskind!

Im Mittelpunkt stand die wahre Geschichte aus dem Markus-Evangelium, als Jesus die Kinder zu sich rief: “Lasst die Kinder zu mir kommen und verwehrt es ihnen nicht! Denn aus Menschen wie ihnen besteht das Reich Gottes.”

Mit der Handpuppe Wuschel führte Pfarrer Hofmann in den Gottesdienst ein. Bei der Segnung legten die Eltern ihrem Kind am Platz selbst die Hand auf, um das Corona-Risiko zu minimieren.

Lesefutter geht nicht aus

Liebe Leserinnen und Leser unserer kleinen Bücherei,

nach wie vor sind wir mit dem Hygienekonzept für Sie da und freuen uns auf Ihre Besuche. Für die jetzt länger werdenden Abende haben wir neue Titel eingekauft und auch für die Kleinsten sind Bilderbuch-Neuerwerbungen zum gemeinsamen Betrachten und Vorlesen in den Boxen eingestellt. – KOMMEN – AUSSUCHEN – MITNEHMEN – so hat Langeweile keine Chance. – Ihr Büchereiteam St. Jakob

Test

Kirchenmusik -Aktuell

Liebe Freunde der Laufer Kirchenmusik,

durch die derzeitige Situation hat sich auch unser kirchenmusikalisches Programm ändern müssen. Die Chorkonzerte werden alle auf das Jahr 2021 verschoben, da sie leider durch den Mindestabstand der Sänger zueinander nicht realisierbar sind. Doch trotzdem gibt es ein hervorragendes „neues“ kirchenmusikalisches Programm für das 2. Halbjahr. Ich freue mich sehr auf viele wunderschöne Musik und ein Wiedersehen mit Euch und Ihnen allen,

Silke Kupper

Samstag, 17. Oktober 2020, 19.00 Uhr, Johanniskirche

Musik bei Kerzenschein

Robert Vogel (Flügelhorn/Vogelhorn) und KMD Karl Schmidt (Orgel)

Samstag, 24. Oktober 2020, 19.00 Uhr, Johanniskirche  

Musik bei Kerzenschein

Heidi Braun (Violine) und Elena Ovsienko (Klavier)

Sonntag, 22. November 2020, 17.00 Uhr, Johanniskirche

Streicherklänge zum Ewigkeitssonntag

Laufer Stadtstreicher

Clara Arantes (Violine), Magdalena Arantes (Viola), Katharina Arantes (Violoncello)

Leitung: Heidi Braun

Adventsmusik zur Marktzeit

Samstag, 28. November 2020, 11.00 Uhr, Johanniskirche

Samstag, 05. Dezember 2020, 11.00 Uhr Johanniskirche

Samstag, 12. Dezember 2020, 11.00 Uhr Johanniskirche

Samstag, 19. Dezember 2020, 11.00 Uhr Johanniskirche

Mit verschiedenen Chören, Ensembles und Orgel- von Barock bis Modern

Leitung: Silke Kupper

Donnerstag, 31. Dezember 2020, 22.00 Uhr,

Festliches Silvesterkonzert mit Classic Brass

Orgel: Silke Kupper

„Heimspiel“-Gemeindefreizeit in der Christuskirche war voller Erfolg

Eine Sommerfreizeit zu Hause, ohne Quartier? Geht das? Und wie das ging!

Gesattelt und “behelmt” auf zur Radtour. Dies ist nur ein kleiner Teil der Freizeit-Teilnehmer. Foto: Therese Stübinger.

49 fest angemeldete Erwachsene plus 19 Kinder, dazu jeweils einige Tagesgäste erlebten eine gesegnete Augustwoche mit biblischer Stärkung und fröhlicher Gemeinschaft – trotz Corona-sicherer Abstände.

Der Allgäuer Lindenhof hatte uns ja zur Absage wegen nicht-Abstands-gerechter Säle geraten, doch durch das Stattfinden in der heimischen Christuskirche konnten auch weitere Laufer dabei sein. Die Teilnehmer waren Familien, Singles und Paare von 2 bis über 80 Jahre alt, wohnten von Nürnberg bis Hersbruck, stammten von 4 Kontinenten, reichten von Glaubensgeschwistern mit leichter geistiger Behinderung bis zur Habilitandin (eine Wissenschaftlerin auf dem Weg zur Habilitation, der Zulassung zur Professur): Sie alle erlebten das Leuchten, Zurechtbringen und Ermutigen durch das Wort Gottes.

Die täglichen Andachten von Pfarrer Thomas Hofmann – sie legten den Focus auf den Bezug zu unserm Leben – wurden zeitlich flexibel angeboten: um 11.00 Uhr für Urlauber, um 19.00 Uhr für Berufstätige sowie online für bis zu 23 Nachhörer.

Liebevoll und lebendig gestaltet war auch die parallele Kinderbibelwoche in zwei Altersgruppen: Eine dankbare Mutter berichtete, ihre Tochter konnte die Bibelgeschichten fast wörtlich nacherzählen. Nach kurzer Einweisung sorgten zwei neue Konfirmanden sowie ein 17-jähriger in den Andachten für Tonmix und Videoaufzeichnungen – an alle Mitarbeitenden herzlichsten Dank!

In kleineren Gruppen gab es Angebote für die Nachmittage, etwa eine Radtour, einen Ausflug in den Kletterwald Pottenstein, Singen zur Gitarre, sowie den erschütternden Bericht einer Zeitzeugin, die mehrere Familienangehörige durch die Nazi-KZs verloren hatte.

Die Abende waren gefüllt mit optionalen Angeboten wie Fragebesprechung, autobiografischem Erzählen und dem umjubelten Open-Air-Konzert von Suzan Baker und Dennis Lüddicke. Krönender Abschluss war die Taufe einer jungen Frau sowie das Heilige Abendmahl zu Psalm 23 vom guten Hirten (mit hygienischen Einzelkelchen). Möge Gott allen segnend nachgehen!

Natürlich freuen wir uns wieder aufs Allgäu oder andere Urlaubsregionen. Doch die allermeisten Teilnehmer fanden – Gottes Wort braucht nur 1 Quartier: unser Herz!

Sommerkonfirmationen: Konfirmation, die in Erinnerung bleibt

Die ersten vier Konfirmationen in diesem Sommer 2020 sind nun schon gefeiert und die letzte am Samstag (08.August) war noch einmal ganz besonders: nämlich im Garten von St.Jakob.

Hier die Gedanken und der Bericht vom Journalisten Hans Peter Miehling:

Eine abwechslungsreiche Vielfalt für die nachgeholten Konfirmationsfeiern in kleinen Gruppen hatte die evangelische Kirchengemeinde Lauf auf die Beine gestellt. Abseits des Traditionsortes Kirche war eine Handvoll junger Christen in den Garten des Gemeindehauses St. Jakob gezogen, um dort ihr Fest im Kreis von Familie und Gemeinde zu feiern.

Gärten sind im biblischen Kontext weniger nur Orte der Idylle und der Fruchtbarkeit. Sie sind die Stätten des Aufbruchs in eine ungewisse, stets aber auch spannende Zukunft hinein. Der Garten des Paradieses mit dem Aufbruch von Adam und Eva ins Leben hinein oder die Entdeckung des leeren Grabes im Garten, von dem aus die Frauen als Erste die Botschaft von der Auferstehung Jesu in die Welt hinaustragen. Für Annika, Helene, Hendrik, Lars und Timo war das Fest im Rund des Gartens von St. Jakob mehr als nur Abschluss und Höhepunkt ihres Konfirmandenjahres.

Im Juni 2019 hatten sich die Fünf vom Sprengel II mit Vikarin Friederike Hoffmann erstmals getroffen, um sich auf den langen Weg der Vorbereitung zur Konfirmation zu machen. Das Konfi-Camp zusammen mit den anderen Laufer Konfirmanden bildete dabei den schwungvollen Auftakt. Für die jungen Christen aus dem Sprengel II der Kirchengemeinde Lauf wurde dann das Gemeindehaus St. Jakob Treffpunkt, um sich an Samstagen in der kleinen Gruppe intensiv mit Themen wie Glauben und Kirche, Bibel und Gottesdienst, Tod und Leben auseinanderzusetzen. Corona bedingt entfiel die letzte geplante Wochenendfreizeit in Vorra. Und dann hieß es: warten. Friederike Hoffmann blieb telefonisch mit Konfirmanden und Eltern in Kontakt.

Am vergangenen Samstag war es nun soweit. Zu den Klängen „Geh aus mein Herz und suche Freud“ zogen Konfirmanden, Wegbegleiter und Vikarin in das mit Eltern, Geschwistern, Großeltern und Paten gefüllte Rund des Gemeindehausgartens ein. Bunte Mikadostäbe standen als Symbol für die zahlreichen Kontakte und die Vielfalt im Leben, die in den vergangenen Monaten gründlich durcheinander geraten waren. In diese Situation hinein hatte Friederike Hoffmann mit einem Jesu-Wort eine überraschende Botschaft im Gepäck: „Nicht ihr habt mich erwählt, sondern ich habe euch erwählt“ (Joh 15,16) und die junge Vikarin stellte damit Gottes „Ja“ zum Menschen in den Mittelpunkt.

Feierlicher Höhepunkt war das Bekenntnis des Glaubens, das die jungen Christen vor der versammelten Gemeinde aussprachen, um danach ganz persönlich den Segen zu erhalten. Gottes Zusage und sein Wort im individuell gewählten Konfirmationsspruch, der vom „Ich will mit dir sein“ bis hin zum „Niemand nimmt euch eure Freude“ reichte, sollten die jungen Christen auf ihrem Lebensweg begleiten. Anita Naßler, Kirchenvorstand der evangelischen Kirchengemeinde, ermutigte die jungen Christen den Konfirmationsspruch ins Leben einzubauen und lud ein, am vielfältigen Leben der Gemeinde teilzunehmen. Die Botschaft Jesu aus dem Johannesevangelium geht nämlich noch weiter: „und dazu bestimmt, dass ihr euch aufmacht“.

Doch bevor es so richtig ins Lebens hineingehen sollte, stand noch ein Blumendank der Konfirmanden an ihre Eltern als Lebens- und Konfizeitbegleiter an, ehe die Feier mit den Klängen von Kantorin Silke Kupper am E-Piano ausklang, um einzumünden in das Fest in den Familien. Denn auch die hatten ja monatelang schon sehnsuchtsvoll auf diese Feier gewartet.

Text: Hans Peter Miehling
Bilder: Carlos

Hörst Du nicht die Glocken? Eine Reportage über unsere Laufer Glocken

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Eigentlich wollten wir in Lauf in diesem Jahr den 700. Geburtstag Hermann Kesslers feiern, des Gründerstifters unseres Glockengießer-Spitals. Aber der Tag des Offenen Denkmals, der 13. September, wurde bundesweit abgesagt und auch das vorgesehene Fest muss wegen Corona ausfallen. In diesem Artikel gedenken wir der großen Verdienste Hermann Kesslers und stellen das Handwerk in den Mittelpunkt, das ihm und seiner Frau Wohlstand und Ehre brachte.

Glockengießer haben die Welt mitgeprägt und überall akustische Denkmäler geschaffen. Seit 3 Jahrtausenden werden Glocken gegossen. Von China ausgehend, kennen alle Völker höherer Kulturstufen Glocken. Sie sind hörbare Zeichen kultischer Handlungen. Das älteste bis heute erhaltene Glockenspiel stammt aus einem Grab in China. Obwohl in vorchristlichen Zeiten in einer von unserer sehr verschiedenen Kultur entstanden, nahm das Christentum Glocken sehr bald in Gebrauch. Der erste richtige Glockenturm wurde um 500 in Ravenna gebaut. Irisch-schottische Missionare brachten Glocken nach Mitteleuropa. Die Übernahme des keltischen Wortes „Cloch“ in unserem Wort „Glocke“ erinnert daran. Dass die Glocken gegen Ende des 6. Jahrhunderts an Größe gewonnen haben und schon damals mit einem Seil bewegt wurden, geht aus den Schriften des fränkischen Bischofs Gregor von Tours hervor. Ab dem 7. und 8. Jahrhundert entstanden Türme, die ein mehrstimmiges Geläut ermöglichten. Immer mehr verband sich der Glockengebrauch mit der Liturgie. Kaiser Karl der Große erließ in den Kapitularien eingehende Weisungen über Anschaffung und Verwendung von Kirchenglocken. Die älteste 1038 gegossene Glocke Deutschlands hängt in Bad Hersfeld. In den Klöstern verbreitete sich die Kunst des Glockengießens. Die besten historischen Glocken stammen aus dem 15. und 16. Jahrhundert und wurden immer mehr von bürgerlichen Glockengießern gestaltet. Sie erreichten oft besondere klangliche und künstlerische Schönheit. Das Handwerk des Glockengießens wurde vom Vater an den Sohn weitergegeben und sorgfältig gehütet. So entstanden ganze Glockengießer-Dynastien. In Nürnberg gab es mehrere solcher Glockengießer-Familien, eine der bedeutendsten war die unseres Stifters Hermann Kessler, genannt Glockengießer, und seiner Frau Elsbeth. Sie selbst blieben kinderlos und vermachten ihren Reichtum dem Spital der Stadt Lauf. Dort verbrachten sie auch ihren Lebensabend. Ihre Grabstätte ist im vorderen Teil der Ruine St. Leonhard eingebettet und wurde von den Altstadtfreunden gerade neu gestaltet mit Epitaphien der Stifter. Es gab weitere Zweige der Familie, die die Tradition des Glockengießens sehr erfolgreich fortführten.

Neue Epitaphien zu der Grablege des Stifterehepaars in der Spitalruine

In den beiden Weltkriegen brauchte man die Metalle der Glocken für militärische Zwecke. Im ersten Weltkrieg 1917/18 wurden für die Kriegswirtschaft fast 50 % der Glocken eingeschmolzen. Im 2. Weltkrieg folgte die Glockenbeschlagnahme bereits wenige Monate nach Kriegsbeginn, hinzu kam dann die Bombenzerstörung der Kirchen. So gab es nach den Kriegen einen großen Bedarf an Glocken. Bis heute werden sie bei uns nach dem traditionellen Lehmformverfahren mit Bronzeguss hergestellt. Jede Glocke wird individuell berechnet, geformt und gegossen und ist damit ein Unikat. So hat auch jede ihren Ton, ja eine Vielzahl von verschiedenen Teiltönen. Wenn verschiedene Glocken gleichzeitig läuten, ergibt sich ein mehrstimmiges Geläut. Mehr als 30 Glocken unterschiedlichen Alters und unterschiedlicher Größe hängen in Türmen und Dachreitern unserer Stadt Lauf und den dazu gehörigen Ortschaften.

Frühgebetsglocke ca.1500

In der St. Johanniskirche sind glücklicherweise die historischen Glocken erhalten geblieben. Sie mussten weder eingeschmolzen werden noch wurden sie von Bomben zerstört. Allerdings musste die kleinste und älteste Frühgebetsglocke 1942 bei der Kreishandwerkerschaft Hersbruck-Lauf abgegeben werden und kam in ein Zentrallager nach Amberg. Fälschlicherweise wurde sie mit dem Ort Lauf-Schönberg eingetragen und landete bei der Rückgabe deshalb in Schönberg. Dort stand sie ungenützt, bis sie auf Initiative des Schönberger Pfarrers Berthold wieder in die Stadtkirche nach Lauf gebracht wurde. So haben wir in der Johanniskirche ein sehr wertvolles Ensemble von 4 verschiedenen historischen Glocken (Aufzählung nach Alter):

  • Frühgebetsglocke, wahrscheinlich aus der Werkstatt der Familie Glockengießer aus vorreformatorischer Zeit um 1500; 62 cm Durchmesser, 49 cm Höhe, 175 kg, Ton g‘‘. Sie trägt einen gotischen Fries, darunter die Inschrift: ave maria, gracia plena dominus tecum (Gegrüßet seist du, Maria, du bist voller Gnade, der Herr ist mit dir). Sie wurde immer früh um 4 Uhr geläutet, wenn die Bauern in den Stall gehen mussten.
  • Schräg darunter hängt die mittlere Glocke, möglicherweise aus derselben Werkstatt, erstes Viertel 16. Jhdt.; Durchmesser 88 cm, Höhe 74 cm, 550 kg, Ton b‘. Die Glocke hat denselben spätgotischen Fries wie die erste, darunter die Inschrift: quia quem regina celi senare alleluia (Alleluja erschalle ihm (dem Erlöser), den die Himmelskönigin auf ihren Mutterarmen trug). Diese beiden ältesten Glocken ähneln sich sehr und stammen aus derselben Zeit.
  • Die große Glocke von 1597 von Christof (II) Glockengiesser; Durchmesser 1,17 m, 1100 kg, Ton ges‘. Inschrift: christof glockengiesser zu nurmberg goss mich anno 1597, ferner: gottes wort bleibt ewig, glaub dann bist du selig, außerdem: dieser zeit seien die verorden herrn landpfleger anno domini 1597 hans welser, ioachim nuczel, paulus harstorfer, christof tucher, iacob starck, dazu: Verzierung mit Stadtwappen von Nürnberg über dem Stadtwappen von Lauf, an einer Seite der gekreuzigte Christus mit Maria und Johannes, auf der anderen Seite der Heilige Laurentius mit dem Rost.
  • „10-Uhr-Glocke“; Durchmesser 77 cm, Höhe 60 cm, Gewicht 260 kg, Ton es‘‘. Inschrift: 1712 goss mich Iohann Balthasar Heroldt. An der Seite trägt sie ein Wappenschild, im Inneren das Wappen der Reichsstadt Nürnberg, welches umgeben ist von Wappenschilden der amtierenden Landpfleger Wolf Iacob Nützel, Georg Andreas Imhof, Georg Christof Kress, Veit Hieronymus Holzschuher, Iohann Christoph Detzel, unten das Wappenschild des Pflegers von Lauf Iohann Paulus Tucher.

Das 4-stimmige Geläute (ges‘, b‘, es‘‘, g‘‘) hängt in einem 2-stöckigen Holzglockenstuhl an Holzjochen. Alle 4 Glocken wurden 1998 im Schweißwerk Lachenmeyer, Nördlingen, detailliert begutachtet und runderneuert. Dazu wurden sie abgenommen und in der Werkstatt bearbeitet. 2000 kamen die Glocken zurück an ihren Platz. Danach wurde das Schwingungsverhalten des Turmes und das Resonanzverhalten der Glocken untersucht, 2012 hat man eine baudynamische Kontrolle am Glockenturm vorgenommen und ausgewertet. Dabei hat man Ungleichmäßigkeiten festgestellt. Anschließend wurden die Glocken nochmals bearbeitet und die Empfehlungen des Gutachtens umgesetzt. Inzwischen können alle Glocken wieder geläutet werden und schwingen ausgewogen im Turm.

Oben: neueste 10-Uhr-Glocke von 1712 aus der Werktstatt Balthasar Heroldt
Unten: mittlere 11-Uhr-Glocke vom Anfang 16.Jhd.

Für die Glocken gibt es eine vom Kirchenvorstand beschlossene Läute-Ordnung, die der Mesner umsetzt. Das Glockengeläut begleitet den Gottesdienst, der eine halbe Stunde vorher eingeläutet wird, eine Glocke läutet während des Vater-Unsers, bei besonderen Segenshandlungen wie der Einsegnung der Konfirmanden oder beim Segen bei Trauungen gibt es volles Geläut. Auch am Samstagnachmittag um 14 Uhr wird nach altem Brauch der Sonntag auf diese Weise eingeläutet. Bei einer Aussegnungsfeier wird die kleinste Glocke geläutet und begleitet die Urne zum Salvatorfriedhof. Manchmal ruft die Glocke zu Gebeten bei besonderen Anlässen, z. B. zum Friedensgebet – auch zur zeitgleichen Fürbitte in Krisenzeiten wie der unseren mit Corona. Glocken dürfen aber nicht zu politischen Zwecken missbraucht werden.

Über all die Jahrhunderte hatten Glocken sowohl eine profane als auch eine geistliche Funktion. Sie geben räumliche und zeitliche Orientierung. Immer wieder wird berichtet, dass Menschen durch den Glockenklang nach Hause fanden, wenn sie sich verirrt haben. Man konnte also Entfernungen und Richtungen einschätzen. Die Glocken verkünden durch Schläge die vollen Stunden ebenso wie Viertelstunden. Als es noch keine Armbanduhren gab, richteten sich alle Menschen nach dem Schlag der Glocken. Die Frühglocke rief zum Aufstehen und Versorgung der Tiere, um die Mittagszeit wurde das Essen angekündigt, die Abendglocke rief das Ende des Arbeitstages aus. Verbunden waren diese Geläute oft mit bestimmten Gebeten. In den Klöstern finden die Tagzeiten- oder Stundengebete statt: das Morgenlob um 6 Uhr, Mittagsgebet um 12 Uhr, Vesper um 19 Uhr und Complet um 21 Uhr.

Im christlichen Verständnis ist das Bewusstsein lebendig, dass der Tag und das Leben überhaupt vom Gebet begleitet wird. Glocken rufen auf zum Lob Gottes und verbinden damit Himmel und Erde.

Text: Susanne Koch-Schächtele

Bilder der Glocken: Matthias Bisping

Predigt von Gabriele Braun jetzt online zu sehen und zu lesen

Die promovierte Theologin Gabriele Braun hielt im Rahmen des letzten Lobpreisgottesdienstes in der Johanniskirche eine Predigt über Hebräerbrief 12, 25-29 zum Thema: “Ein unerschütterliches Reich”.

Gerade in der Sommerzeit ohne Laufer Online-Streams können Sie diese Predigt jetzt online sehen durch Ihren Klick HIER. Oder Sie können die Predigt auch lesen bzw. herunterladen:

Gabriele Braun ist auch Haupt-Referentin beim Laufer Christustag am 3. Oktober, den Sie in der Christuskirche, aber auch online verfolgen können.

26.7. um 19 Uhr Lobpreis-Gottesdienst in Johanniskirche

In Laufs größtem Gotteshaus (anstatt in der Kunigundenkirche) findet am kommenden Sonntag um 19.00 Uhr ein Lobpreisgottesdienst statt. Die Predigt hält die promovierte Theologin Gabriele Braun über “Ein unerschütterliches Reich” (Hebräerbrief 12, 25-29). Pfarrer Thomas Hofmann moderiert den Abend, der von Gebetszeiten und Liedern umrahmt wird. Bitte bringen Sie eigenen Mund-Nase-Schutz (nur zum Rein- und Rausgehen sowie Singen) mit und halten Sie 1,5m Abstand – viele Dank!

Gabriele Braun: Predigerin beim kommenden Lobpreisabend

“Bibellesen” live und online

Herzliche Einladung zum „Bibellesen mit Pfarrer Hofmann“ vor Ort im Gemeindehaus Christuskirche, Martin-Luther-Straße 15. Nach den Ferien immer 14-täglich dienstags 19.00-20.00 Uhr in den ungeraden Kalenderwochen. Die folgenden Termine nach der Sommerpause sind 8.9., 22.9., 6.10. usw. Thema ist derzeit der Epheserbrief des Neuen Testamentes. Zeitgleich oder zum Nachhören kann man das Bibellesen auch weiterhin erleben auf Youtube.com auf dem Kanal „Pfarrer Thomas Hofmann“ oder über den Link auf lauf-evangelisch.de, sofern die Übertragung gelingt. Klicken Sie HIER und dort auf das neueste Bibellesen – oder auch vorige Beiträge zum Nachhören.