Am Sonntag, den 20.11.22 um 18 Uhr musizieren Heidi Braun (Violine) und Elena Ovsienko (Klavier) im Gemeindezentrum St. Jakob drei unterschiedliche Werke der Romantik. Antonin Dvorak (1841-1904) war böhmischer Komponist, der im Laufe seiner Karriere 3 Jahre in New York Direktor des Konservatoriums war. Dvorak studierte die Spirituals der schwarzen Plantagenarbeiter, ihn faszinierten Indianermelodien. Anklänge daran sind auch in seiner Sonatine G-Dur op. 100 zu finden – weitaus mehr geprägt ist das Werk jedoch vom charakteristisch musikantischen Stil seiner Böhmischen Heimat. Franz Schubert (1797-1828) war ein typischer Vertreter der deutschen Romantik, wobei seine Sonate g-Moll D 408 im Stil von Mozart klassizistisch geprägt ist. Die Unisono-Punktierungen zu Beginn bringen rhythmische Prägnanz und ermöglichen interessante thematische Arbeit. Das in die Durchführung eingeschobene Des-Dur Thema im pp vermittelt Ahnung an den späten Schubert. Der 2. Satz hat den Charakter einer Romanze, der 3. Satz, das Menuett erinnert an seine Deutschen Tänze und der 4. Satz ist ein Beweis für den großen Liedkomponisten Schubert. Johannes Brahms (1833-1897) 1. Violinsonate op. 78 G-Dur ist ein Werk von großer Innigkeit. Schon das 1. Thema beginnt wie ein unter Vorhalten aufblühender Melodiebogen, das 2. Thema ist schwungvoll und in der Durchführung kommt es zum leidenschaftlichen Ausbruch. Der langsame Satz in Es-Dur ist Brahms Patensohn Felix Schumann gewidmet, der unheilbar an TBC erkrankt war. Der 3. Satz hat als Grundlage ein Kunstlied, das „Regenlied“, das von Brahms abgewandelt und variiert wird, bis es dem Thema des 1. Satzes ähnelt. Im Verlauf des Satzes wird auch nochmals das wunderbare Es-Dur Thema des 2. Satzes zitiert, so dass das Werk von großer Einheit.
Karten zu jeweils 10,- € (5,- € Schüler/Studenten) an der Abendkasse erhältlich.
Am Sonntag, den 4. Advent, den 19.12.21 laden die Laufer Stadtstreicher um 17 Uhr zu ihrem festlichen Konzert aus der Johanniskirche als Livestream ein. Unter Leitung von Heidi Braun erklingen Werke von G. Holst, J. S. Svendsen, H. Hartl und Joh. Seb. Bach.
Diese technisch aufwendige Produktion können Sie kostenlos sehen. Wir freuen uns aber über Ihre Spende für die musikalische Arbeit in unserer Kirchengemeinde.
Zu Beginn musiziert das Orchester die „St. Pauls Suite“ von G. Holst (1874-1934). G. Holst, ein englischer Komponist, war fasziniert von Irischer und Schottischer Folklore und verwendete gern Melodien aus dieser Tradition in seinen Stücken. So gelang ihm eine schwungvolle, mitreißende Kompostion.
J. S. Svendsen (1840-1911) war norwegischer Geiger und Komponist. Die Romanze G-Dur für Solovioline und Orchester op. 26 ist eines seiner populärsten Werke. Besonders beeindrucken die wechselnden Klangfarben und interessanten Harmonien des Stückes. Unsere junge Solistin ist die 14-jährige Geigerin Lina Kupper, die auch Mitglied des Orchesters ist und beim Wettbewerb „Jugend musiziert“ bereits Erfolge auf Regional- und Landesebene erzielt hat.
Heinrich Hartl (geb. 1953) ist Nürnberger Komponist, Organist, Pianist und Dozent. Sein kompositorisches Schaffen umfasst Chor-, Orchester- und Kammermusik. Zur Aufführung gelangt sein Concerto Gregoriano op. 6. Thematische Grundlage sind ein Gregorianischer Choral und der Osterhymnus „Christ ist erstanden“. Daraus entwickelt Hartl ein dreisätziges meditatives Werk, das durch einfallsreiche Rhythmik und wirkungsvolle Klangbilder beeindruckt.
Zum Abschluss erklingt die Orchestersuite h-Moll Nr. 2 von J. S. Bach (1685-1750) füt Soloflöte und Streicher. Christine Theuerkauf, Laufer Musikpädagogin und vielfach bekannte Solistin übernimmt den Solopart. Es handelt sich bei der Suite um eine festliche französische Ouverture, und eine Folge von Tanzsätzen. Teilweise spielt die Soloflöte die Stimme der Violine 1 mit, an anderen Stellen bezaubert sie durch höchst virtuose Passagen.
Konzertmitschnitt vom 11. Juli 2021 aus der Evang. Johanniskirche Lauf
Das Konzert zum Ewigkeitssonntag wird von herausragenden Solisten des süddeutschen Raumes gestaltet: Michaela Aichele (Sopran), Christine Mittermair (Alt) und Manuel Krauss (Bass) und Anna Eberle an der Oboe. Begleitet werden sie von dem Kammerorchester der Laufer Stadtstreicher und der Laufer Johanniskantorei.
Im Mittelpunkt des Konzertes steht die Bass Solokantate „Ich habe genug“ BWV 82, die zu Bachs berühmtesten Kompositionen zählt. Das vom Jesuserlebnis des greisen Simeon inspirierte Libretto fasst den Moment des seligen Loslassens und den christlichen Topos der friedvollen Todessehnsucht in berührende Abschiedsbilder. Bach hat in seiner Bass- Solokantate dafür eine Tonsprache von sanfter Eindringlichkeit gefunden, die in der zentralen «Schlummerarie» den Tod als ersehnten Schlaf nach mühseliger Lebensreise willkommen heißt.
Die berühmte Alt- Solokantate „Widerstehe doch der Sünde“ wird von der Altistin Christine Mittermair mit ihrer wunderschönen warmen Altstimme interpretiert und Sopranistin Michaela Aichele wird mit ihrer klaren Sopranstimmen mit Bacharien brillieren. Die Leitung hat Silke Kupper.
Karten zu 15,- (Schüler/Studenten 10,-) ab 8. Nov. im Vorverkauf bei Buchhandlung Alpha und Dienstbier.
Die Orgel ist das Instrument des Jahres 2021 – und das wollen wir feiern.
Kantorin Silke Kupper hat gemeinsam mit dem Technikteam aus St. Jakob Cedric Behnke, Maxi Weidner und Thomas Reuß eine Orgelführung aufgenommen und es ist ein toller 14- minütiger Film entstanden. In dem Video gehen sie den Fragen nach: Wie viele Pfeifen hat denn die Orgel in der Johanniskirche? Wie entsteht der Ton? Und wie sieht die Orgel wohl von innen aus?
Die vier haben tatsächlich sämtliche Register gezogen, um euch die Orgel von innen und außen vorzustellen. Lasst euch überraschen und schaut euch das Video an:
durch die derzeitige Situation hat sich auch unser kirchenmusikalisches Programm ändern müssen. Die Chorkonzerte werden alle auf das Jahr 2021 verschoben, da sie leider durch den Mindestabstand der Sänger zueinander nicht realisierbar sind. Doch trotzdem gibt es ein hervorragendes „neues“ kirchenmusikalisches Programm für das 2. Halbjahr. Ich freue mich sehr auf viele wunderschöne Musik und ein Wiedersehen mit Euch und Ihnen allen,
Silke Kupper
Samstag, 17. Oktober 2020, 19.00 Uhr, Johanniskirche
Musik bei Kerzenschein
Robert Vogel (Flügelhorn/Vogelhorn) und KMD Karl Schmidt (Orgel)
Samstag, 24. Oktober 2020, 19.00 Uhr, Johanniskirche
Musik bei Kerzenschein
Heidi Braun (Violine) und Elena Ovsienko (Klavier)
Sonntag, 22. November 2020, 17.00 Uhr, Johanniskirche
Musikerinnen und Musiker aus den Chören und Orchestern der evangelischen Kirchengemeinde haben diesen besonderen Videogruß für Sie vorbereitet! Dank an den Cutter Roland Kraft, der diese Collage aus 70 Clips in tagelanger Mühe zusammengebaut hat!
25 Jahre sind eine gerade noch überschaubare, zweifellos
lange Zeit. Wie auch immer man diese Zeitspanne betrachtet, wird sie ein Leben
verändert haben. Für ein musikalisches Ensemble gilt dies umso mehr. Seit 1995
bestehen die Laufer Stadtstreicher der Johanniskantorei Lauf. Seit der ersten
Stunde ist Heidi Braun als Gründerin und Leiterin der unermüdliche Motor und
das Herzstück des Orchesters. Bei einem festlichen Muttertagskonzert am 10. Mai
2020 wird das Orchester mit seiner Dirigentin dieses Jubiläum mit den
Zuhörenden im Dehnberger Hof Theater feiern. (Anmerkung der Redaktion: Aufgrund
der aktuellen Lage steht noch nicht fest, ob das Konzert wie geplant stattfinden
kann.) Grund genug, die Anfänge und Hintergründe, Geschichte und
Geschichten des Orchesters einmal genauer zu betrachten, Mitglieder zu Wort
kommen zu lassen und auch einen kleinen Blick in die Zukunft zu werfen.
Die Stadtstreicher 1997
Weihnachten 1996
Den Anstoß zur Gründung der Stadtstreicher gab die Laufer Geigen-
und Klavierlehrerin Heidi Braun, die ihren jugendlichen Schülerinnen und
Schülern ermöglichen wollte, die Freude des gemeinsamen Musizierens in einem
kleinen Orchester zu erleben. Zusammen mit dem damaligen Kantor Reinhold
Schelter entstand die Idee, das Ensemble an die Johanniskantorei zu binden, um
Chorprojekte in Zukunft gemeinsam bestreiten zu können. Den Anfang wagte die
Dirigentin mit einigen wenigen Musikerinnen und Musikern. Wie Günter Kohl sich
erinnert, war der Erfolg des Projekts keinesfalls von Beginn an gesichert.
„Natürlich war an große Werke bei unserem ersten Auftritt beim Adventssingen
1995 noch nicht zu denken. Aber manche Dinge brauchen eben ihre Zeit – und es
hat sich wirklich gelohnt!“, erzählt Heidi Braun schmunzelnd. Gelohnt hat es
sich in der Tat, denn die Begleitung des Weihnachtsoratoriums von J. S. Bach,
ebenso wie die Aufführung des Mozart-Requiems sind nur zwei prominente
Beispiele für die fruchtbare Zusammenarbeit der beiden Ensembles. Auch Kantorin
Silke Kupper sieht eine große Bereicherung für das Gemeindeleben in den
gemeinsamen Projekten: „Heidi Braun macht eine wunderbare Jugend- und
Erwachsenen-Arbeit, und durch ihre kompetente und mitreißende Art hat das
Orchester ein hohes musikalisches Niveau. Die Stadtstreicher machen unser
Laufer Gemeindeleben und die Gottesdienste bunt und es ist zu spüren, dass es
eine feste und bereichernde Orchestergemeinschaft gibt.“ So ist die Gestaltung
von Gottesdiensten auch außerhalb von Lauf beispielsweise fester Bestandteil
des Sonntagvormittags bei der Orchesterfreizeit. Für Heidi Braun ist das
„Wunderbare an der aktiven Ausübung der Kirchenmusik, dass Menschen spirituelle
Erfahrungen machen und innerlich tief berührt werden können von Inhalten, die
mit Worten allein oft nur schwer auszudrücken sind.“
Gleichzeitig nahmen die Stadtstreicher immer komplexere
Werke in ihr Repertoire auf, wie klassische Sinfonien, aber auch Werke aus der
Film- und Musicalwelt. Oft spielten sie gemeinsam mit befreundeten Bläserinnen
und Bläsern aus dem Großraum Nürnberg. „Wer kann schon behaupten, schon mal ein
Marimbaphon-Konzert gespielt zu haben?“, so Andrea Sowa aus der Cellogruppe.
Doch auch „Eigengewächse“ der Stadtstreicher sind solistisch immer wieder mit
dem Ensemble zu hören und sie wachsen an diesen Aufgaben weit über sich hinaus.
Die gewachsene Gemeinschaft des Orchesters zeichnet sich
dadurch aus, dass Junge und Junggebliebene zwischen neun und über achtzig
Jahren in einem generationsübergreifenden Ensemble musizieren. Viele Mitglieder
der Stadtstreicher sind selbst noch keine 25 Jahre alt, denn auch heute spielen
vorwiegend Schülerinnen und Schüler von Heidi Braun mit, der die
Nachwuchsförderung nach wie vor besonders am Herzen liegt. Und trotz der großen
Altersunterschiede, „ist die Gemeinschaft einfach cool“, wie Lina Kupper
findet. Anders als in anderen Ensembles ist der Wechsel der Mitspielenden
ungewöhnlich hoch, denn viele gehen nach der Schule andere Wege, die sie aus
Lauf wegführen. Oft bleibt der Kontakt über weite Entfernungen dennoch erhalten
und spätestens zum Gottesdienst am Heiligen Abend in St. Johannis freuen sich
die „alten Hasen“, wieder Teil der Stadtstreicher zu sein. „Dieses Orchester
ist definitiv mehr als die Gruppe der musizierenden Menschen“, so
Gründungsmitglied und langjährige Konzertmeisterin Kristina Glücker. Ein fester
Kern von Erwachsenen verleiht den Stadtstreichern darüber hinaus Kontinuität
und Stabilität. Die innige Verbindung der Musizierenden entsteht durch die
geteilte Liebe zur Musik und die Freude an den gemeinsamen Proben, der
jährlichen Orchesterfreizeit und den Konzerten. „Ich bin sehr dankbar, dass
mich dieses Orchester in meiner Jugend begleitet hat“, so Sophia Maiwald, die
wie Kristina Glücker selbst inzwischen die Geige zu ihrem Beruf gemacht hat und
gerne an ihre ersten Orchestererfahrungen zurückdenkt. Und Clara Arantes fügt
hinzu, dass ihr diese frühen Erlebnisse eine profunde Basis für das Spielen in
anderen, größeren Orchestern mitgegeben haben.
Weihnachtsoratorium 2015
Die Laufer Stadtstreicher sind nun seit Jahr(zehnt)en eine
etablierte Institution im Kulturleben der Stadt Lauf und weit über ihre Grenzen
hinaus. Dabei wollen das Ensemble und seine Leiterin aber nicht stehen bleiben.
Es ist eine immerwährende Aufgabe, das Gewachsene zu pflegen und doch neue
Herausforderungen zu suchen. Dies bedeutet auch, sich neuen Gegebenheiten
anzupassen. „Herausfordernd ist, dass sich Menschen heute nicht mehr so gern
langfristig festlegen für eine Sache. Insofern arbeiten wir mit
Projektprobenplänen, so dass die nötige Planungssicherheit für beide Seiten
dennoch besteht“, erläutert Heidi Braun. Und sie fügt schmunzelnd hinzu, dass
für das nächste Projekt im Herbst – ausschließlich mit Werken von J. S. Bach
und in Kooperation mit der Johanniskantorei und Silke Kupper noch Musizierende
an der Geige und der Bratsche gesucht werden. Die Proben für das Konzert am 22.
November 2020 beginnen am 28.5. – denn dann heißt es nach dem Jubiläumskonzert
an Muttertag wieder: „Nach dem Konzert ist vor dem Konzert.“
Dass die Musiker auch individuell von den Orchestererfahrungen
profitieren und ihr Können auf ihren Instrumenten weiterentwickeln, macht
Cellistin Nicola Pfriem deutlich: „Ich lerne durch unsere Dirigentin Heidi
Braun klassische Werke und Komponisten neu kennen, sie vermittelt uns
anschaulich ein Verständnis für die Musik und ich entwickle mich durch ihre
fachlichen Tipps auch auf meinem Instrument musikalisch weiter.“ Ein
glückliches Händchen bei der Wahl der Stücke ist von Nöten, wenn man ein
Ensemble gleichzeitig fördern und fordern möchte. So war es, so Heidi Braun,
nie das vorrangige Ziel, möglichst schwierige Stücke einzuüben, sondern dem
Orchester in seinem aktuellen Können gerecht zu werden und so der Freude an der
Musik Raum zu geben.
Die Stadtstreicher 2019
Für weitere Informationen zum Konzertprogramm findet sich
unter den Ankündigungen ein kurzer Überblick, auch auf den Seiten der
Evangelischen Kirchengemeinde Lauf gibt es Aktuelles und Kontaktdaten: https://www.lauf-evangelisch.de/laufer-stadtstreicher/.