“Laborarzt Marc Baumann flieht auf eine afrikanische Insel, um dort ein letztes medizinisches Projekt durchzuführen. In wenigen Wochen soll es spektakulär beendet werden. Seine dunkle Vergangenheit verfolgt ihn. Bewohner und Insektenforscher kann der Laborarzt von sich fernhalten, seltsame nächtliche Besucher dagegen nicht. Eine für ihn untypische Missionarin wird zur Verbündeten. Die Zeit läuft gegen sie: Das Experiment des Arztes kann nicht mehr gestoppt werden – das Rätsel um die Zahl 47 lüftet sich.”
Ein packendes Theaterstück über die Sinnhaftigkeit des Lebens. Spannende und humorvolle Passagen versprechen dem Zuschauer einen unterhaltsamen Abend.
Das deutschlandweit agierende TZE-Theater (Theater zum Einsteigen) führt mit dem aktuellen Stück „TRICK 47“ eine Tournee in Mittelfranken durch! Seit 20 Jahren ist das jeweils wechselnde Ensemble mit stetig wachsender Begeisterung seiner Fan-Gemeinde unterwegs, um tiefgängige Botschaften mit Humor zu verknüpfen! In dem Kirchentheater werden die wichtigen Fragen des Lebens gestellt, verpackt in fesselnden, abendfüllenden Bühnenstücken. Die aktuellen Darsteller/innen bieten ein bewährtes und hohes Niveau. Nicht selten werden die engagierten und leidenschaftlich aufspielenden Laien als Profis angesehen. Beste Voraussetzungen für die Zuschauer, Theatergenuss zu erleben, der nachwirkt. Autor ist Ewald Landgraf, der bereits seit 1998 abendfüllende Stücke schreibt und seitdem weit über 1000 Aufführungen seiner insgesamt neun Werke (u. a. „Der Besuch“ / „Des Himmels General“) auf die Bühne gebracht hat.
Eine Konzertlesung von Judy Bailey & Patrick Depuhl
Ein Dialog mit Songs aus voller Seele und Texten zwischen Leicht- und Tiefsinn – Über die Geschichte hinter der Geschichte…
Judy Bailey und Patrick Depuhl schenken einen Abend voller Humor, Herz, und Hirn. Sie singen über Wurzeln, Welt und Heimat, erzählen von Vater, Land und Gott, denn sie sind davon überzeugt: Die meisten Dinge die er schuf, sind erstaunlich bunt…
Ihre Konzertlesung ist offen, verletzlich und stark. Oder in den Worten von Konzertbesuchenden: „Was für ein Abend! Wie mutig, wie klug, wie schön“, „bewegend in seiner Tiefe und Originalität“, „voller Hoffnung bei allem Schweren“. Der Abend entfaltet sich vor einem eindrücklichen Bühnenbild, dass im Zusammenspiel mit den Songs und Geschichten neue Räume in Kopf und Herz öffnet. Die Vorpremiere feierten die Künstler mit Freunden und Nachbarn im eigenen Wohnzimmer; die Uraufführung fünf Tage später vor fast 1000 Zuschauenden, im Konzerthaus Dortmund, wo sonst die Philharmonie aufspielt.
Die beiden Weitgereisten sind unterwegs auf allen Kontinenten; Ausnahme: Antarktis.
Ihre musikalische Reise führte sie in über 30 Länder, zu Auftritten vor Millionären und Ministern, Präsidenten, Papst und Friedensnobelpreisträgerinnen, ebenso wie zu Obdachlosen, Gefangenen und Geflüchteten und zu 14 eigenen Alben. 2020 gewannen sie im Team mit ihrem verbindenden „Dorf Musik Projekt“ einen NRW-Heimatpreis des Heimatministeriums.
Judy Bailey hat ihren Abschluss als Psychologin von der University of London. Sie lebt seit 30 Jahren als Singer- Songwriterin mit und von ihrer Musik. Judy, die auf Barbados aufgewachsen ist, schenkt Sonnenschein und Lebensfreude, aber auch Trost, Hoffnung und neue Melodien für die Lebensreise. Als World Vision Botschafterin war sie regelmäßig in Afrika und hat, fernab aller Touristenströme, Schweres und Schönes erlebt.
Patrick Depuhl studierte in Chicago und Essen Theologie und Kommunikationswissenschaft. Heute ist er vor allem als Autor, mit der Musik seiner Frau und dieser bewegenden Stimme unterwegs. Im eigenen Dorf wirkt er mit bei der Geflüchtetenhilfe und sammelte als Coach bis nach Afrika und Asien Erfahrungen und Geschichten, die er unter anderem in Kirche, im WDR, im Radio zum Besten gibt. Die beiden sind seit 25 Jahren ein Paar und leben mit ihren drei Söhnen in Alpen am Niederrhein.
Die Konzertlesung findet statt in der Johanniskirche am 22.02.2026 um 18:00 Uhr.
Einlass um 17:15 Uhr.
Der Eintritt beträgt 20 € (Schüler/Studenten 10 €)
Karten im Vorverkauf können im Pfarramt ( ) erworben werden.
Leitungskongress vom 12. – 14. Februar 2026 in Dortmund
Anmelden und dabei sein!
Das Thema lautet „Rooted – Gute Leitung braucht starke Wurzeln“.
Wir wollen gemeinsam im Glauben in die Tiefe wachsen und dadurch neue Kraft finden – für unseren persönlichen Glauben und unsere Gemeinden, in denen wir Verantwortung übernehmen. Dieser Leitungskongress soll ermutigen, inspirieren und herausfordern zu einem Leben in der Nachfolge Jesu, in dem wir fest verwurzelt sind.
Beim letzten Willow Creek Kongress in Karlsruhe waren wir mit 9 Laufern vertreten, davon 4 junge Erwachsene bis 21 Jahre alt. Die Verantwortlichen sind davon überzeugt, dass für lebendige Gemeinde junger, motivierter Nachwuchs essenziell ist. Das denken wir auch! Deshalb träumen wir davon, die Teilnehmerzahl aus Lauf mit mindestens 20 Personen mehr als zu verdoppeln. Jüngere und ältere Verantwortliche aus CVJM und Kirchengemeinde sollen für sich und ihr Ehrenamt neue Impulse bekommen.
Weitere Infos gibt es hier: https://www.willowcreek.de/lk26/ Gruppenanmeldung über
12. – 14.12. | Advent im Berchtesgadener Land – mit Hans-Helmut Heller
Wir haben die Reiseangebot des CVJM in unsere Homepage aufgenommen. Ab jetzt finden Sie alle Angebote das ganze Jahre über hier auf unserer Homepage im Menu “Jung bis Alt” und unter folgendem Link:
Der CVJM lädt zur Adventsreise ins Berchtesgadener Land unter der Leitung von Hans-Helmut Heller aus Lauf ein. Am Freitag früh fahren wir mit unserem Reisebus in Nürnberg los. Nach einer Mittagspause im bayerischen Oberland erreichen wir am Nachmittag Berchtesgaden, wo wir die sehenswerte Altstadt und den Weihnachtsmarkt besuchen, bevor es zum Abendessen in unser Hotel geht. Am Samstagvormittag unternehmen wir eine Schifffahrt auf dem wunderschönen Königssee nach St. Bartholomä, wo wir auch zu Mittag essen werden. Nach der Rückfahrt, am Nachmittag kann das berühmte Salzbergwerk besichtigt werden. Am Abend steht dann das Adventssingen im Alpenkongress auf unserem Programm. In der Berchtesgadener Christuskirche besuchen wir am Sonntagvormittag den Gottesdienst. Auf dem Heimweg machen wir noch einen Stopp auf einem der schönen Weihnachtsmärkte im Chiemgau.
Er bezog sich auf die Bibelstelle Lukas 6,36-38, in der Jesus zur Barmherzigkeit aufruft: „Seid barmherzig, wie auch euer Vater barmherzig ist“ und forderte zu mehr Barmherzigkeit und echtem Zuhören auf. Statt vorschneller Urteile ermutigt er zu wirklichem Zuhören – im Vertrauen auf Gottes bedingungslose Liebe.
Wir haben eine neue App zur gemeindeinternen Kommunikation eingeführt. Der offizieller Startschuss war am Jahresempfang der ehrenamtlichen Mitarbeiter am 16. Mai 2024.
Churchpool ist ein Messenger mit speziellen Funktionen, der für Gemeinden entwickelt wurde.
Warum jetzt noch eine App mehr? Tun es denn die bisherigen Messenger nicht auch? – Berechtigte Frage. Es gibt einige Punkte, in denen sich diese App von den anderen Diensten wie WhatsApp oder Signal abhebt. „Technisches“ Hauptargument ist die Datensicherheit. Die App ist konform der DSGVO, dem Kirchlichen Datenschutzgesetz (KDG) und den Datenschutzbestimmungen der Evangelischen Kirche in Deutschland (DSG-EKD) entwickelt worden. Alle Datenübertragungen innerhalb der App erfolgen über eine sichere Verschlüsselung und die Server von Churchpool befinden sich in Deutschland, überflüssige Daten werden nicht gesammelt oder gespeichert.
Die Chatfunktion ermöglicht den direkten Kontakt der Gemeindemitglieder zu den Hauptamtlichen und untereinander. Es können auch Gruppen gebildet werden, die dann unter sich kommunizieren. Das ist praktisch für Eltern, Jugendgruppen, Vorstände, Ehrenamtliche usw.
Die App hat einen Infobereich für kommende Events und Termine der Gemeinde, der automatisch aktuell gehalten wird. Der Gemeindebrief ist direkt mit integriert und selbst Livestreaming ist möglich.
Mit diesem Angebot an Funktionen kann die Kommunikation innerhalb der Laufer Gemeinde in einer einzigen App erfolgen.
Darüber hinaus ermöglicht es Churchpool, Gruppen und Veranstaltungen auch von anderen angeschlossenen Gemeinden zu abonnieren und sich mit ihnen zu vernetzen. Das schafft Reichweite für eigene Veranstaltungen und motiviert zur Zusammenarbeit über Gemeindegrenzen hinweg.
Hier ist der Ort um zu erfahren, „was so läuft“.
Die App ist für alle Anwender kostenlos, werbefrei und für die Gemeinde Lauf als Betreiber mit einer Gebühr von 10€ pro Monat (für die gesamte Gemeinde) extrem günstig.
Wir möchten Sie sehr ermutigen, die App zu nutzen.
Unser gemeindliches Leben wächst und verändert sich. Für verschiendene Aufgabenfelder suchen wir ehrenamtliche Unterstützung. Vielleicht ist hier was für Sie dabei, wo Sie sich mit Ihrem Gaben und Fähigkeiten einbringen wollen:
Gottesdienst-/Planungsteam St. Jakob
Wir begleiten das gottesdienstliche Leben in St. Jakob, geben Impulse für kreative Gottesdienste, engagieren uns beim Kirchenkaffee nach dem Gottesdienst oder bei andearen Festivitäten.
Ansprechpartnerin: Pfarrerin Lisa Nikol-Eryazici, Tel. 2202,
Kindergottesdienstteam St. Jakob
Seit einigen Monaten feiern wir parallel zum 14tägigen Gottesdienst auch Kindergottesdienst. Wir freuen uns über Verstärkung, auch Jugendliche, die Freude an der Begleitung von Kindern haben, sind herzlich willkommen.
Ansprechpartnerin: Pfarrerin Lisa Nikol-Eryazici, Tel. 2202,
Wichtelgottesdienstteam
5-mal im Jahr feiern wir den Wichtelgottesdienst. Als Team überlegen wir uns die Themen und setzen sie mit viel Freude und Kreativität kindgerecht um.
Ansprechpartnerin: Pfarrerin Lisa Nikol-Eryazici, Tel. 2202,
Mitarbeit am Salvatorfriedhof
Der Salvatorfriedhof ist nicht nur ein Friedhof für Baumbestattungen, sondern auch ein Naturparadies. Neben den Bäumen wachsen auch viele Rosen und andere blühende Gehölze, die der Pflege bedürfen. Wenn Sie Freude haben an leichter Gartenarbeit inmitten der schönen Natur, dann melden Sie sich.
Ansprechpartnerin: Pfarrerin Lisa Nikol-Eryazici, Tel. 2202,
Unter dem Motto „Wir haben den Herrn gesehen“ erlebten mehrere hundert Menschen an Ostern in der evangelischen Kirchengemeinde Lauf die ganze Bandbreite der Emotionen. Am Gründonnerstag wurde in St. Jakob der Abschied Jesu liturgisch und kulinarisch als Feierabendmahl gestaltet. Am Karfreitag in der Johanniskirche tröstete ein Trio mit Gesang, Flöte und Klavier über den Tiefpunkt der Sterbestunde hinweg. Am Ostersonntag selbst strömte die Gemeinde auf den Kunigundenberg zur Osternacht mit Osterfeuer, auf den Salvatorfriedhof zur Auferstehungsfeier mit der Johanniskantorei und in die Kirchen, wo musikalisch und fröhlich gefeiert wurde. In St. Jakob feierte Vikarin Anne Richter mit den Familien. In der voll besetzten Christuskirche hatte das C1-Team sogar ein aufwändiges Osterspiel mit Kulissen vom leeren Grab vorbereitet.
Ein Gottesdienstbesucher äußerte sich begeistert: „So bunt – fast schöner als Weihnachten!“
11Maria aber stand draußen vor dem Grab und weinte. Als sie nun weinte, beugte sie sich in das Grab hinein 12 und sieht zwei Engel in weißen Gewändern sitzen, einen zu Häupten und den andern zu den Füßen, wo der Leichnam Jesu gelegen hatte. 13Und die sprachen zu ihr: Frau, was weinst du? Sie spricht zu ihnen: Sie haben meinen Herrn weggenommen, und ich weiß nicht, wo sie ihn hingelegt haben. 14Und als sie das sagte, wandte sie sich um und sieht Jesus stehen und weiß nicht, dass es Jesus ist. 15 Spricht Jesus zu ihr: Frau, was weinst du? Wen suchst du? Sie meint, es sei der Gärtner, und spricht zu ihm: Herr, hast du ihn weggetragen, so sage mir: Wo hast du ihn hingelegt? Dann will ich ihn holen. 16Spricht Jesus zu ihr: Maria! Da wandte sie sich um und spricht zu ihm auf Hebräisch: Rabbuni!, das heißt: Meister! 17Spricht Jesus zu ihr: Rühre mich nicht an! Denn ich bin noch nicht aufgefahren zum Vater. Geh aber hin zu meinen Brüdern und sage ihnen: Ich fahre auf zu meinem Vater und eurem Vater, zu meinem Gott und eurem Gott. 18Maria Magdalena geht und verkündigt den Jüngern: »Ich habe den Herrn gesehen«, und was er zu ihr gesagt habe.
Johannes 20
Liebe Gemeinde,
Der Frühlingsmorgen liegt über unserer Stadt wie ein sanfter Schleier. Die Osterglocken wiegen sich im leichten Wind, die Kirschblüten und die Kirchenglocken haben uns aus unseren Häusern gerufen. Manche waren auf den Friedhöfen, unseren kleinen traurigen Paradiesen.
Ganz anders muss es gewesen sein, als Maria Magdalena durch den Garten Gethsemane eilte – der Tau noch auf den Gräsern, die Vögel erwachend, und ihr Herz erschreckt. Der Tag dämmerte erst. Der grausame Tod, sie war unter dem Kreuz gewesen, alles noch blutfrisch, sie war noch nicht zum Trauern gekommen. Sie konnte nicht schlafen und hat für sich beschlossen, dass sie dann auch gleich zum Felsengrab gehen könnte. Sie ist die Erste ganz früh und dabei hat sie die Amphore mit dem teuren Öl, um Jesus zu salben. Kann der der Messias, der Gesalbte sterben? Ist er es wirklich gewesen? Sie weint und sieht durch die Tränen fast nichts.
1. Die Suche, die ins Leere führt
Maria heult laut auf, nachdem das Grab leer ist. Wo haben sie ihn hingetan? Nicht einmal mehr den Leichnam lassen sie ihr!
Dann geschieht etwas Bemerkenswertes: Sie sieht Jesus stehenund weiß nicht, dass es Jesus ist. So schreibt es Johannes und darin liegt ein großer Schatz, für uns alle. Die griechischen Wörter, aber auch im lateinischen, für „Wissen” und „Sehen” sind miteinander verwandt. Johannes leise Kritik am Sehen und Wissen. Maria sieht aber weiß nichts. Sie hält den Mann für einen Gärtner!
Maria erkannte Jesus erst, als sie ihren Namen HÖRT. Der Glaube kommt nicht aus dem Sehen, sondern dem Hören (Röm 10,17) … So wie eine Konfirmandin es ausdrückte: “Ich verstand nicht, was Glauben bedeutet, bis ich hörte: ‘Gott sieht dich.'” Wie Jesus sie sieht und sie anspricht – das versteht Maria, dass Jesus vor ihr steht.
2. “Rühre mich nicht an” – Die große Metamorphose
Als Maria Jesus erkennt, will sie ihn festhalten, umarmen, sich vergewissern. Jesus aber sagt zu ihr: “Rühre mich nicht an!” Es ist mehr als nur eine Geste der Zurückhaltung – es ist ein Hinweis auf die tiefgreifende Verwandlung, die gerade stattfindet. Wie soll das vor sich gehen?
Der Dichter Johann Peter Hebel hat sich vorgestellt, wie die Menschen alle das Material zurückhaben wollen, aus dem einmal ihr Körper bestanden hat: Wir müssten uns verzehnfachen und mehr. Und denkt an das ganze Wasser! Geschweige denn das ganze Essen … Heute wissen wir, dass sich die Dünndarmzellen alle 2-4 Tage erneuern, Lungenbläschen alle 8 Tage, nach sieben Jahren gibt es so gut wie keine Zelle mehr in und an unserem Körper, die sich nicht erneuert hat. nur die Herzmuskelzellen und Hirnzellen brauchen 40 Jahre. Aber ich bin schon 58 Jahre alt … Seht: die Materie, aus der wir bestehen, ist auswechselbar, ohne dass unsere Identität dabei verloren geht. Das geistige Prinzip, der Gedanke, das Gedächtnis ist mächtiger als all das, was wir jemals zu uns nehmen können.
Genau das scheint bei der Auferstehung Jesu zu geschehen. Er ist derselbe und doch ganz anders. Sein Leib durchläuft eine Metamorphose im Schnelldurchgang , er befindet sich in einem Zustand des Übergangs – “Ich bin noch nicht aufgefahren zum Vater” – er ist nicht mehr der irdische Jesus, den Maria kannte, aber noch nicht der vollständig verherrlichte Christus.
“Rühre mich nicht an!” Noli me tangere…
Der Philosoph Jean-Luc Nancy sieht in dieser Szene etwas noch Tiefgründigeres: Jesus sagt eigentlich “Halte mich nicht auf meinem Weg zur Auferstehung auf.” Es geht nicht um ein Berührungsverbot, sondern um eine neue Art der Beziehung. Nancy macht uns klar: Wahre Begegnung bedeutet nicht, den anderen zu besitzen oder festzuhalten. Wir müssen lernen, einander zu berühren, ohne Besitz zu ergreifen. Genau das ist es, was Jesus von Maria verlangt – eine Liebe, die frei ist von dem Wunsch, den anderen für sich zu behalten. Diese Art von Liebe ist der Grundstein für jede echte menschliche Berührung.
Das “Halte mich nicht fest” bedeutet also: Halte nicht an deinem alten Bild von mir fest. Ich muss mich vollenden in der Auffahrt zum Vater. Die Auferstehung ist kein Zurück zum Status quo, sondern der Beginn einer kosmischen Transformation, die bis heute andauert.
3. “Denn ich bin noch nicht aufgefahren zum Vater” – Ein vertrautes Gottesbild
Was Jesus hier sagt, erscheint uns selbstverständlich, war es aber nicht. Er spricht von Gott als seinem Vater. Jesus hat nicht eine völlig neue Religion gestiftet, sondern er stand tief in der Tradition Israels.
Wenn Jesus Gott als Vater anspricht, dann knüpft er an, was im jüdischen Glauben bereits angelegt war. Kritische Theologen behaupten oft, diese Anrede sei ein Zeichen dafür, dass diese Worte nicht authentisch sein könnten – zu einzigartig, zu revolutionär. Doch dieses Kriterium der Unableitbarkeit verpufft angesichts der Tradition.
Die ersten Christen haben nur zögernd ausgesprochen, dass Jesus Gott als seinen besonderen Vater beanspruchte. Aber die Anrede “euer Vater”, die Jesus in seinen Unterweisungen verwendet, gehört zu den ältesten Überlieferungsschichten. Wie unser ehemalige Stadtarchivar Glückert gerne sagt: “Das Neue ist oft nur das längst Vergessene, das wiederentdeckt wurde.”
4. “Mein Vater und euer Vater” – Die Einladung zur Gemeinschaft
Am Ende gibt Jesus Maria einen Auftrag: “Geh zu meinen Brüdern und sage ihnen: Ich fahre auf zu meinem Vater und zu eurem Vater, zu meinem Gott und zu eurem Gott.”
Jesus bindet Gott nicht exklusiv an sich. Er öffnet die Tür für alle.
Dies erinnert mich an eine Geschichte – ein Gleichnis – ist sie aus dem Talmud?
Ein Prinz besaß einen wunderschönen Garten mit seltenen Blumen und Früchten, den er sorgsam pflegte. Eines Tages entschloss er sich, die Tore für alle zu öffnen und verkündete: “Was mein ist, soll auch euer sein. Wie mein Vater, der König, mir diesen Garten geschenkt hat, so schenke ich euch den Zugang dazu.” Die Menschen kamen zögernd, denn sie waren es nicht gewohnt, königliche Gärten zu betreten. Doch der Prinz begrüßte jeden Einzelnen mit den Worten: “Mein Vater ist auch euer Vater, mein König auch euer König.”
Das Vaterunser bleibt ein Wir-Gebet. Jeden Sonntag beten wir es gemeinsam: “Unser Vater im Himmel.” Nicht “mein” Vater, sondern “unser” Vater. In der Johannesformel findet dies seinen vollendeten Ausdruck: “Mein Vater und euer Vater”, “mein Gott und euer Gott”.
Ein marokkanischer Mann, der Muslim war, tolerierte den Wunsch der deutschen Mutter, auch christlich zu heiraten. Damals musste ich diese kirchliche Trauung beim Dekan mit einem seelsorgerlichen Gutachten genehmigen lassen. Der damalige etwas autoritäre Dekan zu Regensburg, sagte zu mir jungen Pfarrer z.A.: “Aber sorgen Sie dafür, dass in jedem Gebet klar wird, dass Sie sich an Gott den Vater Jesus Christi wenden und nicht an Allah!” Ich war schon immer etwas frech und sagte: “Herr Dekan, ich wusste gar nicht, dass Sie Polytheist sind!” Da wurde er etwas ungehalten und ich musste ihn beruhigen. Ich erzählte ihm von dem Traugespräch – Raten Sie mal Herr Dekan, was der muslimische Ehemann jeden Abend mit seinem Sohn betet!” – “Ja was denn?” Ich: “Er sagte an diesem Gebet stimme jedes Wort. Es sei so schön. Er betet jeden Abend Das Vater Unser mit seinem Sohn.” – Da ließ es der gestrenge Herr Dekan geschehen…
Versteht ihr jetzt – was es heißt, den Garten zu öffnen?
5. Der Weg zum Thron Gottes
Der Theologe Dietrich Bonhoeffer schrieb aus der Gefängniszelle: “Unser Christsein wird heute nur in zweierlei bestehen: im Beten und im Tun des Gerechten unter den Menschen.” Im Gebet sprechen wir Gott als Vater an, im Handeln behandeln wir andere als Geschwister.
Liebe Gemeinde, wenn wir heute vom Ostergottesdienst zurück in unsere Häuser gehen, wenn wir am gedeckten Tisch sitzen und Ostereier suchen, wenn wir das “Christ ist erstanden” noch im Ohr haben – dann lasst uns daran denken: Der Auferstandene hat uns zu seinen Geschwistern gemacht. Sein Vater ist unser Vater. Sein Gott ist unser Gott. Er ist beim Vater. Die Botschaft ist mehr als nur die Auferstehung, mehr als Jesus gesehen zu haben – Jesus erscheint, um seine Jünger auf den nächsten Schritt vorzubereiten. Er wird zu seinem Vater in den Himmel hinaufgehen! Im Glaubensbekenntnis heißt es nach der Auferstehung:
Aufgefahren in den Himmel – Er sitzt zur Rechten Gottes des Vaters, des Allmächtigen, von dort wird er kommen zu richten die Lebenden und die Toten.
Aber das ist Maria und uns heute an Ostern zu viel. Wie Maria damals vom Grab zurücklief zu den Jüngern, so lasst uns diese Botschaft hinaustragen in unser Städtchen, zu unseren Nachbarn, zu allen, die noch im Dunkeln sind. Der Herr ist auferstanden! Er ist wahrhaftig auferstanden! Und wir werden auch auferstehen!
Er wird zu seinem Vater auffahren! Und wir auch!
AMEN.
Der Friede Gottes, der höher ist, als alle Vernunft, bewahre eure Herzen und Sinne in Christus Jesus. Amen.