Einladung zur St. Martinsfeier im Wald

mit der Laterne Lumina

Das Gottesdienstteam Günthersbühl lädt am Samstag, den 13. November zur St. Martinsfeier ein.

  • Der Lichterweg beginnt am Bolzplatz in Günthersbühl, Bründeläckerstraße.
  • Folge immer den Lichtern im Wald.
  • Die Martinsfeier beginnt um 16.45 Uhr unter dem Blätterdach des Waldes.
  • Anschließend führt uns der Laternenzug zum Pferdehof. Hier erwartet euch ein kleiner Imbiss mit Wienerle und Brötchen, Lebkuchen, Kinderpunsch und Glühwein.

Hier gelten die 3G-Regeln für Veranstaltungen im Freien.

Wir freuen uns auf GROSS und KLEIN.

Das Gottesdienstteam Günthersbühl

Sonatenabend mit den drei Violinsonaten von Felix Mendelssohn-Bartholdy

Am Samstag, 30. Oktober 2021 um 19.00 Uhr Musik gastieren Heidi Braun (Violine) und Elena Ovsienko (Klavier) bei Musik bei Kerzenschein in der Johanniskirche.

Die drei Violinsonaten von Felix Mendelssohn-Bartholdy gehören zu den weniger bekannten Werken des Komponisten:

Es war eine kleine Sensation, als 1953 in einem New Yorker Verlag eine Violinsonate des reifen Felix Mendelssohn erschien. Mehr als hundert Jahre nach dem Tode des Komponisten wurden die Geiger mit einem Werk konfrontiert, von dem sie nicht die leiseste Ahnung gehabt hatten, da es Mendelssohn – wie so viele seiner reifen Werke, darunter die Italienische Sinfonie – nicht zum Druck frei gegeben hatte. Das Manuskript war in Vergessenheit geraten, bis es kein Geringerer als Yehudi Menuhin entdeckte und erstmals herausgab. Bei der großen F-Dur Sonate handelt es sich um die späteste und reifste seiner drei Violinsonaten

Die Musikerinnen Heidi Braun und Elena Ovsienko bringen alle drei Violinsonaten von Felix Mendelssohn-Bartholdy zu Gehör. Ihre musikalische Zusammenarbeit begann 2005 und seither konzertieren die beiden erfolgreich.

Karten zu jeweils 10,- € (5,- € Schüler/Studenten) sind ab Oktober im Vorverkauf im evangelischen Pfarramt und der Alpha Buchhandlung oder an der Abendkasse erhältlich. Es gelten die 3-G-Regeln, bitte bringen Sie Ihren Nachweis mit.

DANKE! Um 1000€ gebeten, über 1800€ wurden für unseren serbischen methodistischen Freunden ans Vrbas gespendet!

Sie haben die Fastenaktion für Osteuropa der bayerischen Landeskirche 2018 eröffnet. 2019 waren zu einem Freundschaftsgegenbesuch in der Region Novi Sad und auch in Vrbas mit dem Jugendchor und dem Gospelchor unter der Leitung von Silke Kupper. Pfarrer Dragan Trajcevski schreibt:

Otkober 2021:

Lieber Jan! Nun ist unsere Suppenküche fertig. Das was bleibt ist Technische Genehmigung und das ist ein Prozess. Fassadde und Kanalisation, die du auf den Fotos sehen kannst, sind fertig. Dafür sind wir dir und allen Spendern vom Herzen dankbar. Gott segne und bawahre euch auf allen euren Wegen und in all eurem Tun! Herzlich, Dragan Trajcevski

Januar 2021: Lieber Jan-Peter, liebe Silke,

Ich hoffe, mein Schreiben findet Euch bei guter Gesundheit. Ich habe ein Anliegen im Hinblick auf den Bau unserer Suppenküche. Bald ist es fertig. Ich sende dir einige Fotos. Kartoffeln und 2000 Dosen/fertige Speisen haben wir in diesem Jahr verteilt.

In diesem Jahr sollten wir dann zur ersten Mal in unserem neuen Objekt kochen. Zwei letzte Schritte sind noch übriggeblieben. Sanitär (Hahn, WC, Waschbecken …)  einzubauen und Fassade. Dafür haben wir zwar Finanzen, aber da in diesem Jahr Baumaterialien etwas teurer geworden sind, das betrifft auch einige vorherige Arbeiten, die abgeschlossen sind, werden uns 1000 € dafür fehlen. Meine Frage lautet also: Ist es möglich, dass ihr uns dabei unterstützt? Ganz oder zum Teil?  Ich freue mich auf Eure Antwort.

Wenn du weitere Fragen oder Anliegen hast, stehe ich dir gerne zu Verfügung. 

Herzliche Grüße und Segenswünsche aus Vrbas.

Pfarrer Dragan Trajcevski

Besuch der Laufer Tafel beim Wichtelgottesdienst

„Keiner bleibt hungrig“, so lautete das Thema des Wichtelgottesdienstes im Gemeindezentrum St. Jakob. Es gibt die einen, die im Überfluss leben und die, die nichts haben. In einem kleinen Anspiel machte das Team um Pfarrerin Nikol-Eryazici dies deutlich: Eine Familie schlemmt beim Picknick, die andere hat nichts und muss hungrig zuschauen. Dass dies nicht so bleiben muss verdeutlichte die biblische Geschichte von der Speisung der 5000. Alle wurden satt, obwohl es anfangs so aussah, als ob das wenige nie reichen würde – und alles nahm seinen Anfang mit einem Kind, das Jesus seine 5 Brote und zwei Fische brachte. Er segnete das Mitgebrachte und teilte es aus.

Im Teilen liegt Segen – dies durfte  in der Weiterführung des Anspiels auch die hungrige Familie beim Picknick spüren, als sie zum Picknick der anderen eingeladen wurde. Brot und Gummibärchen-Fische durften dann auch die Familien untereinander teilen bis drei Vertreterinnen der Laufer Tafel von ihrer Arbeitet berichteten. Besonders eindrücklich war das Engagement der jugendlichen Mitarbeiterinnen, die deutlich machten, dass ihre Arbeit nicht nur im Verteilen von Lebensmitteln, sondern auch im Teilen von Zeit und Nähe besteht.

Der nächste Wichtelgottesdienst ist am 3. Advent (12. Dezember).

Jahresprogramm Kirchenmusik 2021/2

Liebe Freunde der Laufer Kirchenmusik,

durch die derzeitige Situation bleibt die Gestaltung von Konzerten sehr spannend, wir müssen flexibel reagieren und die Konzertorganisation muss immer wieder an die aktuell geltenden Regeln angepasst werden. Bitte haben Sie Verständnis dafür, dass es auch kurzfristig zu Änderungen kommen kann, und schauen Sie auf unserer Homepage nach, wie und wo die Eintrittskarten erhältlich sein werden und wie die aktuellen Corona-Regeln sind!

Ich freue mich sehr auf viele wunderschöne Musik und ein Wiedersehen mit Euch und Ihnen allen,

Silke Kupper

Musik bei Kerzenschein

In diesem Jahr finden wieder hochklassige Konzerte in der stimmungsvollen Kammermusikreihe „Musik bei Kerzenschein“ jeweils samstags um 19.00 Uhr in der Johanniskirche statt.

MusikerInnen und Ensembles der Region musizieren in stimmungsvoller Atmosphäre im Schein von Kerzen. Karten zu jeweils 10,- € (5,- € Schüler/Studenten) sind ab Oktober im Vorverkauf im evangelischen Pfarramt und der Alpha Buchhandlung oder an der Abendkasse erhältlich. Bitte bringen Sie Ihren 3 G- Nachweis mit.

30. Oktober 2021,19 Uhr, Johanniskirche

Sonatenabend mit den drei Violinsonaten von Felix Mendelssohn-Bartholdy

Heidi Braun, Violine
Elena Ovsienko, Klavier

Die drei Violinsonaten von Felix Mendelssohn-Bartholdy gehören zu den weniger bekannten Werken des Komponisten:

Es war eine kleine Sensation, als 1953 in einem New Yorker Verlag eine Violinsonate des reifen Felix Mendelssohn erschien. Mehr als hundert Jahre nach dem Tode des Komponisten wurden die Geiger mit einem Werk konfrontiert, von dem sie nicht die leiseste Ahnung gehabt hatten, da es Mendelssohn – wie so viele seiner reifen Werke, darunter die Italienische Sinfonie – nicht zum Druck frei gegeben hatte. Das Manuskript war in Vergessenheit geraten, bis es kein Geringerer als Yehudi Menuhin entdeckte und erstmals herausgab. Bei der großen F-Dur Sonate handelt es sich um die späteste und reifste seiner drei Violinsonaten

Die Musikerinnen Heidi Braun und Elena Ovsienko bringen alle drei Violinsonaten von Felix Mendelssohn-Bartholdy zu Gehör. Ihre musikalische Zusammenarbeit begann 2005 und seither konzertieren die beiden erfolgreich.

Samstag, 13. Nov. 2021,19 Uhr, Johanniskirche

H2F.Trio

Bernd Fischer (Saxophon), Christoph Heinrich (Orgel, Piano),
Thomas Höpfner (Schlagzeug)

Das H2F.Trio besteht aus der recht ungewöhnlichen Kombination Orgel-Saxophon- Schlagzeug. Neben modernen Choralbearbeitungen hat das Trio auch Werke von Bach, Franck und Rutter im Repotoire. „Hätte Johann Sebastian Bach (1685.1750) Saxophon und Schlagzeug schon gekannt, er hätte beide Instrumente sicher in deinen Werken verwendet.“ heißt es in einer Rezension. Natürlich dürfen moderne und sphärische Jazzklänge nicht fehlen. Freuen Sie sich auf einen abwechslungsreichen Abend mit dem Instrument des Jahres 2021, der Orgel.

Samstag, 4. Dez. 2021, 19.Uhr , Johanniskirche

Christmas Carols- Hannes-Stegmeier Trio

Luisa Hänsel (Vocals), Lukas Langguth (Klavier), Hannes Stegmeier (Gitarre & Bass)

Hannes Stegmeier und sein Trio sind in Lauf nicht erst seit ihrem Auftritt im letzten Jahr ein Begriff. Die drei mischen Jazz, Blues und Soul und zeigen dabei, wieviel Spielfreude und auch Virtuosität in steckt. Wir freuen uns sehr auf einen Abend mit dieser wunderbaren Band!

Die Musiker Hannes Stegmeier und Lukas Langguth genießen wie Luisa Hänsel den besonderen Rahmen der mit Kerzenlicht beleuchteten Johanniskirche und die dadurch gegebenen Möglichkeiten, sehr persönlich und intim zu musizieren und dabei den Raum und dessen klangliche Besonderheit mitspielen zu lassen. 

Kreativ und spielerisch interpretiert das Trio bekannte und unbekannte Stücke neu und machen Musik, die nachdenklich macht, an gesellige Stunden am Kaminfeuer erinnert, deren schlichte Schönheit uns berührt, die ermutigt, tröstet und ein Lächeln ins Gesicht zaubert!

Sonntag, 21. November, 17.00 Uhr, Johanniskirche

Konzert zum Ewigkeitssonntag

Michaela Aichele, Sopran

Christine Mittermair, Alt

Manuel Krauss, Bass

Streichensemble DER LAUFER STADTSTREICHER
Johanniskantorei Lauf
Leitung: Silke Kupper

Das Chor- und Orchester- Konzert zum Ewigkeitssonntag wird von herausragenden Solisten des süddeutschen Raumes gestaltet: Michaela Aichele (Sopran), Christine Mittermair (Alt) und Manuel Krauss (Bass) und Birgit Heller-Meisenburg an der Oboe. Begleitet werden sie von dem Kammerorchester der Laufer Stadtstreicher und der Laufer Johanniskantorei. Im Mittelpunkt des Konzertes steht die Bass Solokantate „Ich habe genug“ BWV 82, die zu Bachs bekanntesten Kompositionen zählt. Das vom Jesuserlebnis des greisen Simeon inspirierte Libretto fasst den Moment des seligen Loslassens und den christlichen Topos der friedvollen Todessehnsucht in berührende Abschiedsbilder. Bach hat in seiner Bass- Solokantate dafür eine Tonsprache von sanfter Eindringlichkeit gefunden, die in der zentralen «Schlummerarie» den Tod als ersehnten Schlaf nach mühseliger Lebensreise willkommen heißt. Die berühmte Alt- Solokantate „Widerstehe doch der Sünd“ wird von der Altistin Christine Mittermair mit ihrer wunderschönen warmen Altstimme interpretiert und Sopranistin Michaela Aichele wird mit ihrer klaren Sopranstimmen sowohl in der Missa in F gemeinsam mit der Johanniskantorei als auch solistisch mit Bacharien brillieren. Die Leitung hat Silke Kupper.

Karten zu 15,- (Schüler/Studenten 10,-) ab 8. Nov. im Vorverkauf bei Buchhandlung Alpha und Dienstbier.

Sonntag, 19. Dez. 2021, 17.00 Uhr, Johanniskirche Lauf

Festliche Streicherklänge im Advent

Laufer Stadtstreicher

Leitung: Heidi Braun

Freitag, 31. Dez. 2021, 17.00 Uhr, Johanniskirche Lauf

Festliches Silvesterkonzert mit Classic Brass

Orgel: Silke Kupper

Samstag, 29. Januar, Johanniskirche

Sound of your life – Konzert Gottesdienst

Liturg: Udo Reizmann, Kristin Utz
Musik: Silke Kupper, Gospelchor “Vocal Sound Of Praise”, Norbert Gawor (Piano)

Sonntag, 20. Februar, 19.00 Uhr, Kunigundenkirche

Magic Acoustic Guitars

Roland Palatzky, Matthias Waßer

Samstag, 19. März Christuskirche

Popimpulstag

Workshops und Konzert für Bands und Popmusiker

Popularmusikverband Bayern
Organisation: Michael Ende, Silke Kupper

Dienstag, 22. März 19.30 Uhr, Johanniskirche

Black & White Gospel

Gospelchor Vocal Sound Of Praise

Debora Woodson

Leitung: Silke Kupper

Die Macht des Gekreuzigten – Predigt von Pfarrer Jan-Peter Hanstein am 11.7.2021 im Livestream-Gottesdienst St. Jakob, Lauf

Aber die elf Jünger gingen nach Galiläa auf den Berg, wohin Jesus sie beschieden hatte. 17 Und als sie ihn sahen, fielen sie vor ihm nieder; einige aber zweifelten. 18 Und Jesus trat herzu, redete mit ihnen und sprach: Mir ist gegeben alle Gewalt im Himmel und auf Erden. 19 Darum gehet hin und lehret alle Völker: Taufet sie auf den Namen des Vaters und des Sohnes und des Heiligen Geistes 20 und lehret sie halten alles, was ich euch befohlen habe. Und siehe, ich bin bei euch alle Tage bis an der Welt Ende. Matth. 28

Predigt auf Youtube [Es gilt das gesprochene Wort…]

Abb aus dem Buch Tom Hollands: Herrschaft – wie der Westen entstand

Liebe Gemeinde,

Mir ist gegeben alle Gewalt im Himmel und auf Erden.

Was ist das für ein Satz. Gehen wir mal weg von dem für die Konfirmation vielleicht auswendiggelernten Text. Fühlen ganz frisch. Versetzen wir uns in die Jünger, die die letzten Worte Jesu hören. Sein Vermächtnis. Die Worte, die alles zusammenfassen, sind nicht ohne den zu denken der da spricht: Gerade noch war Jesus gefoltert und geschunden gestorben. Totgemacht, toter als der Tod. Und jetzt steht er wieder auf diesem Berg bei dem Evangelisten Matthäus. Diesem namenlosen Berg in seiner Heimat, auf dem er versucht wurde, auf dem er die berühmteste Rede der Weltgeschichte hielt – die „Bergpredigt“, dem Berg der Verklärung, auf dem er schon fast in den Himmel aufgenommen wurde.  Und sagt gezeichnet aber strahlend:

Mir ist gegeben alle Gewalt im Himmel und auf Erden.

Mit wichtig – in unserem Text heißt es so schön menschlich: die Jünger fielen vor ihm nieder; einige aber zweifelten. Selbst in so einem Moment glauben nicht alle! Denn zweifeln können wir alle: Macht, Gewalt – die gehörtdoch eigentlich einem Emperor, dem Kaiser. Dem Cäsar, der in einem Feldzug wie gegen die Gallier, ein Million getötet hat und eine andere Million in die Sklaverei geschleift hat. das war keine Witzfigur wie in ASTERIX … Oder wenigstens einem System wie dem Raubtierkapitalismus, der die Superreichen feiert. Die Bezos, Gates, Zuckerbergs dieser Welt, die andere herausdrängen, sich die Rechte sichern, sie multiziplieren und sich Staaten kaufen können, wenn sie wollen.

Die Macht, denken wir – die gehört doch einem Pilatus, demStatthalter, der die pax romana, den Frieden Roms aufrechterhält, indem er einen Unschuldigen wie Jesus kreuzigen lässt in dem sicheren Wissen: dieser wird es nicht einmal in eine Fußnote in der Weltgeschichte schaffen.

Aber auch als Historiker und Philosoph, als Agnostiker und Naturwissenschaftler muss man anerkennen. Dieser Jesus hat es geschafft:

Heute sind zwischen 2-3 Milliarden der Weltbevölkerung christlich. Manches Mal habe ich den Eindruck, nicht wegen der europäischen Missionare sondern trotz ihrer … In Afrika sind selbstbewusste Kirchen, die die Herablassung Europas nicht verstehen. Aus Südkorea werden mehr Missionare entsandt als aus jedem anderen Land der Welt. Im pseudokommunistischen China, das seine totalitäre Seite unter Xi Jinping immer mehr zeigt, wurden in den letzten 20 Jahren ohne wesentliche ausländische Unterstützung von 20 Millionen auf 100-130 Millionen Christen heute. Das Kreuz Jesu ist zu dem bekanntesten Markenzeichen der Welt geworden.

Haben Sie sich auch schon einmal die Frage gestellt:

Wie konnte der Gekreuzigte zu dieser Macht werden?

Der berühmte Historiker und Tom Holland trug da schon den Gedanken an das Buch mit sich herum: Dominion: The Making of the Western Mind.  Herrschaft – wie die westliche Mentalität entstanden ist.

Jahrzehnte war er fasziniert von Macht. Als Junge wandte er sich vom Glauben ab, weil die Dinosaurier nicht in das enge religiöse Weltbild passten, indem er erzogen war. Und von den blutgierigen riesigen Jägern wandte er sich der Geschichte der grausamsten Herrscher und Tyrannen zu, die ihn faszinierten.

Die Großreiche der Gegner Israels interessierten ihn mehr als dieser Gekreuzigte

Nietzsche und dessen Willen zur Macht und zur unbedingten Beherrschung schien ihm eher der Schlüssel zur macht zu sein. »Kämpfe immer tapfer und sei anderen überlegen.«[51]  aus der Ilias.

Aber Tom Holland wurde auch nachdenklich. Warum kannte fast niemand mehr außer ein paar Griechischlehrern die Heldentaten eines Alexander oder eines Attila? Warum sind fantastische Großreiche und Imperien längst Geschichte, während der Galiläer Jesus von seinem Berg immer noch eine unglaubliche Wirkung entwickelt?

Tom Holland stellte auch fest, dass der liberale Agnostizismus, dem er im Glauben an die Wissenschaft anhing, auch nur ein Glauben war, der ihm in Momenten der Entscheidung auf Leben und Tod, im Sterben für etwas nicht weiterbrachte und selbst die universalen Menschenrechte schienen ohne den Glauben an einen Gott, der die Welt und die Menschen liebt, ebenso ohne Begründung zu sein.

»Du hast gesiegt, bleicher Galiläer«, schrieb der viktorianische Dichter Algernon Charles Swinbourne, womit er die apokryphe Klage des Julian Apostata wiederholte, des letzten heidnischen Kaisers von Rom: »Die Welt ist grau geworden unter deinem Atem.« Instinktiv stimmte Tom Holland ihnen zu.

Wie konnte der Gekreuzigte zu dieser Macht werden?

Diese Frage trieb ihn um. Da unternahm Tom Holland eine Reise in den Irak, um dort einen Film zu machen. Sindschar ist eine Stadt, die, als er sie besuchte, direkt an der Grenze zum Islamischen Staat lag. Sie war dessen Kämpfern nur wenige Wochen zuvor wieder entrissen worden. 2014, als der Islamische Staat Sindschar erobert und besetzt hatte, war es die Heimatstadt vieler Jesiden gewesen, einer religiösen Minorität, die beim Islamischen Staat als Teufelsanbeter galten. Ihr Schicksal war grauenvoll gewesen, genau wie das jener Personen, die sich den Römern widersetzt hatten. Männer wurden gekreuzigt; Frauen wurden versklavt. Wenn man inmitten der Ruinen von Sindschar stand und wusste, dass nur drei Kilometer flachen, offenen Geländes entfernt genau die Leute saßen, die solche Gräueltaten begangen hatten, dann konnte man nachvollziehen, wie in der Antike der Gestank der Hitze und der Leichen einem Eroberer als sicheres Kennzeichen seiner Macht und seines Erfolges dienen konnte. Kreuzigung war nicht nur eine Bestrafung. Es war ein Mittel, sich Überlegenheit zu verschaffen: eine Überlegenheit, die bei den Unterworfenen nacktes, tiefstes Grauen hervorrief. Das Grauen vor der Macht war der Maßstab für Macht. So war es immer gewesen, und so würde es immer bleiben. So war die Welt.“

Mit diesem Geruch von Verwestem in der Nase und einem erschütterten Weltbild kehrt er zurück und schreibt in 750 Seiten eine sehr persönliche Geschichte des Christentums – pointiert von Cäsar über Gestalten wie Bonifatius und Abelard, Darwin  bis hin zu dem Künstler Otto Dix und Himmler zu den unterschiedlichen Entscheidungen, die Merkel und Orban 2015 in der Flüchtlingsfrage trafen, die sich beide in christlicher Tradition wähnten.

Am Ende erzählt Tom Holland von seiner alleinstehenden Patentante und stellt fest: „Vielleicht wurde die Weltgeschichte mehr auf dem Schoß von Frauen geschrieben als von Weltherrschern.“ Er staunt: Dass es diese Menschen immer noch gibt. Die lieben und barmherzig sind. Und sich eher an dem Bergprediger Jesus orientieren als an dem Augustus. Die sich der Angst vor Leid und Schmerz nicht beugen. Die größere Macht als das Grauen ist schließlich die Liebe. Christen haben das immer verstanden.

Tom Holland weiß auch:

Viele Christen werden und wurden in dieser Zeit allerdings selbst zu Handlangern des Grauens. Als ständige Drohung lag ihr Schatten über den Schwachen; sie verursachten Leid und Verfolgung und Sklaverei. Doch die Maßstäbe, nach denen sie deswegen verurteilt werden, sind ihrerseits christlich; heute werden überall ihre Denkmäler als Sklavenhalter gestürzt.

Ich – Jan-Peter Hanstein – warte auf die Zeit, in der auch endlich die schrecklichen Hindenburgs und Bismarcks, die Friedrich Wilhelms und andere Große aus unseren Straßennamen verschwinden und wir ihre Bronzedenkmäler einschmelzen, um daraus leichte und wunderbare Kunstwerke der Barmherzigkeit zu machen. Wegen mir auch Kruzifixe. Oder die Pieta von Käthe Kollwitz, als Mutter mit ihrem gim Weltktieg I getöteten Sohn auf dem Schoß! Auf jeden Fall Denkmäler der Opfer und nicht ihrer Schlächter!

Auch wenn die Kirchen in Europa leerer werden, sieht es nicht so aus, als würde sich an diesen Beurteilungs-Maßstäben so schnell etwas ändern.  

»Was schwach ist vor der Welt, hat Gott erwählt, dass er zuschanden mache, was stark ist.«

TOM HOLLAND schreibt, oder besser er bekennt: „Christ sein bedeutet zu glauben, dass Gott Mensch wurde und einen so schrecklichen Tod erduldete wie kaum ein anderer Sterblicher. Deshalb bleibt das Kreuz, dieses uralte Folterwerkzeug, was es immer war: das angemessene Symbol der christlichen Revolution. Es ist die Kühnheit, in einem gequälten, zu Tode geschundenen Leichnam die Herrlichkeit des Schöpfers des Universums zu erkennen, die mit größerer Gewissheit als alles andere die schiere Befremdlichkeit des Christentums und der Zivilisation, die aus dem Christentum entstand, erklären kann. Heute ist diese Befremdlichkeit so einflussreich und lebendig wie eh und je. Sie drückt sich in der großen Bekehrungswelle aus, die sich im Laufe des letzten Jahrhunderts in Afrika und Asien ausbreitete; in der Überzeugung von Millionen und Abermillionen Menschen, dass der Atem des Heiligen Geistes gleich einem lebendigen Feuer noch immer über der Welt weht; und in Europa und Nordamerika in den Einstellungen vieler weiterer Millionen, die nie auf die Idee kämen, sich als Christen zu bezeichnen. Sie alle sind Erben derselben Revolution: einer Revolution, die als ihr feuerflüssiges Herz das Bild eines an einem Kreuz zu Tode gefolterten Gottes hat.

Tom Holland endet:

Darauf hätte ich zweifellos schon früher kommen können.

Ich muss zugeben. Holland holt weit aus, wahrscheinlich zu weit für die meisten Leser. Trotzdem meine Empfehlung: Herrschaft – wie die westliche Mentalität entstanden ist.

Es geht um die größte Geschichte aller Zeiten. Der Geschichte Jesu und seinen Jüngern. Diese Geschichte ist größtenteils unsichtbar. Aber sie wiederholt sich in jeder Taufe. In jeder Konfirmation. In der Hoffnung jeder Patin oder jedes Paten, die dafür beten, dass ein Kind diese Liebe erfährt. Eine Konfirmandin, die glaubt, ist mächtiger als der tote Cäsar. Der glaubende Jugendliche, der/die einst vielleicht selbst diesen Ruf hört und aufbricht. Nicht mit einer Botschaft. Sondern mit Leib und Leben diesen Gekreuzigten bezeugt. mit “Jünger” ist das schon besser übersetzt von Luther als mit “Schüler”, weil es diese tiefe Verbindung ausdrückt. Mir gefällt in der Übersetzung Bibel in gerechter Sprache – da steht:  um mit anderen zu lernen.

Im neuen Gemeindebrief, im BLICK in der Sommerausgabe haben wir das Thema Kirchengemeinde Lauf weltweit in den Blick genommen: ich war überwältigt, wieviele Patenschaften und Partnerschaften MitarbeiterInnen dieser Gemeinde schon über Jahrzehnte pflegen: in den Kongo nach Im Hospital der Christusträger Vanga. Hier auf Youtube findet ihr das tolle Benefizkonzert von Christoph Zehnder als Dankeschön an die Basarfrauen – aber auch der Kreativshop mit Jujuj in Argentinien, Wantoat Papua-Neuguinea,  Haiti, Serbien. Ich grüé alle, die von dort aus zusehen!

Aus unserer Gemeinde sind Menschen ausgesendet worden in Gebiete von Zentralasien. Um zu unterstützen, zu lernen, auf eine ganz bescheidene Weise sich darunter stellen bis die Menschen dort fragen: Warum tust du das eigentlich? Und wir bei ihrer Rückkehr noch mehr lernen: – Dass dieser eine Name – Jesus – über allen Namen ist – und vor allen anderen schon da ist. Bis an die Enden der Welt. Diese Macht Jesu schafft erst die eine Welt in allen Völkern. Das ist niemals unumstritten. Immer umkämpft und umliebt. Ohnmächtig mächtiger als alles andere. Immer wieder sind wir auf der Suche. Glauben ist keiner Statistik erfassbar und von keinem anderen messbar. Die Jünger und die Gemeinden sind so schwach und doch so hoffnungsvoll. Niemals fertig, niemals zu Hause. Unterwegs – unterwegs durch die Zeiten – nur auf seinem Ruf und seinem Befehl. Des Gekreuzigten und Auferstandenen. Der lebt, damit wir auch leben. Der sagt:

Und siehe, ich bin bei euch alle Tage bis an der Welt Ende.

AMEN.

Zitate aus: Tom Holland, Herrschaft – wie der Westen entstandt

Herzlich Willkommen Diakonin Christina Höpfner!

Gestern am 1. Juli ging es los. Für uns alle ein schöner Tag! Das Hauptamtlichen-Team ist wieder komplett und Tina ist gut angekommen! Die Rummelsberger Diakonin Tina Höpfner wird die Kinder- und Jugendarbeit unserer Kirchengemeinde leiten in Verbindung zu der Konfirmandenarbeit und dem CVJM Lauf. Gottes Segen und gutes Miteinander zum Neubeginn! Dann haben wir auch gleich noch ein Teamfoto gemacht an der Christuskirche nach einem Lunch im Cafe SCH-LAU 🙂#neubeginn#lauf#jetztgehtslos#wasdiakoninnensomachen#ejb#elkb#segen#vertrauen#jugendarbeit#gemeindearbeit#wasgeht#ichbinbereit

Geistesgaben im Dienst – 1. Kor 12. Ökumenischer Predigttausch Pfingstmontag 2021, Jan-Peter Hanstein in St. Otto, Lauf

Die Gnade unseres Herrn Jesus Christus und die Liebe Gottes <des Vaters>und die Gemeinschaft des Heiligen Geistes sei mit <uns> allen! (2.Kor.13,13)

Liebe Schwestern und Brüder,

danke, dass ich hier und heute predigen darf. Viele unserer gemeinsamen Festen und Veranstaltungen vor Ort sind ausgefallen. Und ich stehe hier als Repräsentant und Vertreter der evangelischen Kirchengemeinde, die oft andere Entscheidungen in der Krise getroffen hat als ihr hier in St. Otto. Besonders schmerzhaft die Absage unserer gemeinsam geplanten Gottesdienst an Heilige Abend 2020 auf dem Marktplatz. Das erste Mal in der Geschichte von Lauf Ökumenischer Gottesdienst am dem höchsten Feiertag der Deutschen – Heilig Abend. Wir Evangelischen haben für uns die Entscheidung getroffen, unter den besonderen Umständen des Lockdowns nicht mitmachen zu können, so gerne wir gewollt hätten.

Und glaubt mir: ich habe selbst niemals eine für mich schwierigere Entscheidung getroffen. Wenn ich mitteile, was ich daraus gelernt habe, überrascht euch das und mich vielleicht auch. Zum ersten Mal habe ich als Evangelischer die Erfahrung gemacht, wie es sich anfühlt, „Nein“ sagen zu müssen. Und ohne euch als Katholiken zu nahe zu treten – sonst ist es ja immer umgekehrt. Wir Evangelischen drängen und bitten und betteln – ein bisschen Abendmahl beim ökumenischen Kirchentag, ein bisschen Bewegung in der Ämterfrage und gerade die Rolle bei Frauen und Männern – und die Spitze der katholischen Kirche, die Bischöfe und vor allem Rom sagen – NEIN.

Im Vorfeld des ökumenischen Kirchentages 2021 hat wieder das Abendmahl in den Medien alle anderen Themen überlagert. Es wurde nicht davon gesprochen, dass eh fast alles online geschehen muss, nicht über die Einigung auf gemeinsame Ziele – sondern: Nein, Abendmahl und Eucharistie kann nicht gemeinsam gefeiert werden, aber immerhin – ganz Neu: Auch ihr Evangelischen seid herzlich eingeladen. Autsch. Da war doch was… Bin ich heute eingeladen? Und wenn ja, darf ich unter diesen Bedingungen mitfeiern oder schaue ich zu?

Die lange Zeit von Corona hat uns ökumenisch gesehen nicht nähergebracht, so ist zumindest meine Einschätzung. Zeit, einen Schritt zurückzugehen und unsere Visionen zu überprüfen.

Paulus schreibt nach Korinth. In der Großstadt existiert eine Gemeinde, die längst so groß geworden ist, dass sie in verschiedene Gruppen und Bewegungen zerfallen ist. Es stellt sich die Frage, ob bei so vielen Verschiedenheiten überhaupt noch von einer Gemeinde gesprochen werden kann. Paulus schreibt in seinem ersten Brief:

Der eine Geist und die vielen Gaben 1. Kor 12 EÜ

1 Auch über die Gaben des Geistes πνευματικῶν möchte ich euch nicht in Unkenntnis lassen, meine Brüder und Schwestern. 2 Als ihr noch Heiden wart, zog es euch, wie ihr wisst, mit unwiderstehlicher Gewalt zu den stummen Götzen. 3 Darum erkläre ich euch: Keiner, der aus dem Geist Gottes redet, sagt: Jesus sei verflucht! Und keiner kann sagen: Jesus ist der Herr!, wenn er nicht aus dem Heiligen Geist redet. 4 Es gibt verschiedene Gnadengaben χαρισμάτων, aber nur den einen Geist.

Es ist erstaunlich, wie klar Paulus in einer vollkommen konfusen Situation ist, wie er theologisch die teils rätselhaften Phänomene in der Korinth erklärt und einordnet.

Ein Pfingsten hat sich ereignet in Korinth, dass Menschen vollkommen überwältigt sind von der neuen Freiheit. Alle reden durcheinander, die Zunge gelöst, manche in eigenen Sprachen, Streit bricht aus über die Wunder und die Kräfte. In unser bürgerlichen Kirche würden wir uns erschreckt und ratlos über die Hysterie abwenden. Vielleicht sogar diese Menschen bekämpfen, die so von sich und dem Geist eingenommen sind. In der Reformationszeit traten diese Wirkungen auf. Luther wusste genau, wie gefährlich es werden konnte für die ganze reformatorische Bewegung, wenn sie in diese Ecke gestellt werden könnte und bekämpfte selbst die Schwärmer und Pfingstler unbarmherzig und tödlich. Auch eine große Schuldgeschichte auf evangelischer Seite, aber der Macht-Missbrauch der Gaben des Geistes und Massenhysterie wie in Münster ließen den Oberen damals keine andere Wahl. Auch wenn sie oft im eigenen Interesse über das Ziel hinausgeschossen sind und der Geist auf Jahrhunderte gedämpft war. Auch der Geist der Revolution…

Aber Paulus hatte nur seinen Schreibgriffel.

1) Redender Gott

Er stellt zuerst fest:

Klar, dass ihr überwältigt seid. Früher waren eure Götzen stumm. Jetzt seid ihr dem lebendigen Gott begegnet und dieser redet mit euch im Geist!

Für mich die erste Erkenntnis: Gott redet. Auch jetzt. Auch heute. Vielleicht sogar durch mich. Ich habe versucht, zu hören was der Geist uns sagen möchte. Ich habe lange gezögert, diese Predigt so niederzuschreiben. Es ist nicht alles festgefügt. Gottes Wort schafft Neues!

2) Jesus ist der Herr

Paulus zieht Grenzen: Gottes Geist kann nicht sagen, dass Jesus nicht der Herr ist. Und jeder der bekennt, dass Jesus der Herr ist, spricht dieses im Geist.

Er verwendet wirklich den einfachen Namen Jesus, er meint den Jesus, wie er wirklich gelebt hat als Mensch, was er gesagt hat, wie er gestorben und auferstanden ist und zum Herrn wurde. KYRIOS ist in diesem Fall noch stärker als der Titel Christus. Kyrios wurde für Gott selbst verwendet!

Davon kann der Geist nicht abweichen. Sonst ist es nicht der Geist Gottes. Jeder der glaubt, empfängt dankbar die Gabe des Geistes.

Also: Gott ist lebendig und spricht und wirkt durch seinen Geist. Der Geist ist der Geist Jesu!

Paulus schreibt weiter:

4 Es gibt verschiedene Gnadengaben χαρισμάτων, aber nur den einen Geist.

5 Es gibt verschiedene Dienste, aber nur den einen Herrn. 6 Es gibt verschiedene Kräfte, die wirken, aber nur den einen Gott: Er bewirkt alles in allen. 7 Jedem aber wird die Offenbarung des Geistes geschenkt, damit sie anderen nützt.

3) zum Nutzen aller

Die Geistesgaben, die Wirkungen ist keine spektakuläre Spielerei, sondern sollne den anderen nützen! Das ist die dritte Bedingung.

8 Dem einen wird vom Geist die Gabe geschenkt, Weisheit mitzuteilen, dem anderen durch denselben Geist die Gabe, Erkenntnis zu vermitteln, 9 einem anderen in demselben Geist Glaubenskraft, einem anderen – immer in dem einen Geist – die Gabe, Krankheiten zu heilen, 10 einem anderen Kräfte, Machttaten zu wirken, einem anderen prophetisches Reden, einem anderen die Fähigkeit, die Geister zu unterscheiden, wieder einem anderen verschiedene Arten von Zungenrede, einem anderen schließlich die Gabe, sie zu übersetzen. 11 Das alles bewirkt ein und derselbe Geist; einem jeden teilt er seine besondere Gabe zu, wie er will.

4) jetzt erst beschreibt Paulus den Reichtum von Geistesgaben – er nennt sie „Charismatoi“ – Geschenke aus Gnade.

Es gibt nicht einfach weise Menschen, die Autorität besitzen, sondern einfach eine Gabe Worte zu finden, die andere als „weise“ also hilfreich empfinden.

Dann gibt es diejenigen die ihre Kenntnisse gut vermitteln, andere die stark glauben und andere aufrichten, Menschen, die Kranke versorgen und heilen, – alles der eine Geist: Machttaten, Prophetie, Geisterunterscheidung, Zungenrede und deren Übersetzung.

11 Das alles bewirkt ein und derselbe Geist; einem jeden teilt er seine besondere Gabe zu, wie er will.

Und wir staunen.

Ich möchte euch heute an Pfingsten 2021 aufrufen und fragen. Was ist deine Gabe Gottes? Was hat dir Gott geschenkt? Was sagen andere, was du besonders gut kannst? Jeder und jede, die hier sitzen und hören hat eine besondere Gabe. Vom Geist Gottes für andere. Denkt darüber nach, werdet euch klar!

11 Das alles bewirkt ein und derselbe Geist; einem jeden teilt er seine besondere Gabe zu, wie er will.

Meine Gabe ist, glaube ich, gar nicht so sehr schön und eindrücklich predigen zu können, meine Begabung ist, verschiedenste Menschen in einem Team zusammenzuhalten und anzuleiten. Zumindest sagt man mir das nach. Auch wenn da oft was schief geht.

Überlegt – was ist eure Gabe, die ihr in den Dienst für andere stellt!

Die Gabe zu leiten, erwähnt Paulus übrigens bewusst nicht unter den Geistesgaben. Seine Gaben sind demokratisch verteilt. Leiten ist keine Gabe sondern ein Dienst διακονιῶν – Luther übersetzt mit Amt. …

Nach dem Bild vom Leib Christi schreibt er und wiederholt er:

27 Ihr aber seid der Leib Christi und jeder Einzelne ist ein Glied an ihm. 28 So hat Gott in der Kirche die einen erstens als Apostel eingesetzt, zweitens als Propheten, drittens als Lehrer; ferner verlieh er die Kraft, Machttaten zu wirken, sodann die Gaben, Krankheiten zu heilen, zu helfen, zu leiten, endlich die verschiedenen Arten von Zungenrede.

Also neben den Gaben für alle gibt es die eingesetzten Apostel, Propheten und Lehrer. Leider scheint Paulus wirklich nur Männer diese Ämter geben zu wollen. Gerade in Korinth scheint er persönliche Probleme mit geistbegabten und vorlauten Frauen gehabt zu haben, deshalb ist er situationsbezogen polemisch im 1.Korinther 11:5 (Luther drastisch Übersetzung 1912)

Ein Weib aber, das da betet oder weissagt mit unbedecktem Haupt, die schändet ihr Haupt, denn es ist ebensoviel, als wäre es geschoren. Ich lasse euch aber wissen, daß Christus ist eines jeglichen Mannes Haupt; der Mann aber ist des Weibes Haupt; Gott aber ist Christi Haupt.

1Kor 14,34 Das Weib schweige in der Gemeinde. Wollen sie etwas lernen, so lasset sie daheim ihre Männer fragen. Es steht den Weibern übel an, in der Gemeinde zu reden.

Das klingt zunächst einmal danach, dass Ihr Katholiken recht habt, dass Frauen nicht die höchsten Weihen der Kirche erhalten können. So steht es tatsächlich da. Für mich ist Paulus im Eifer des Gefechts weit über das Ziel hinausgeschossen, weit hinter seinen sonstigen Erkenntnissen zurückgeblieben. Es muss dort Frauen gegeben haben, die ihn so sehr angefochten haben, dass er prinzipiell geworden ist. Wir Evangelischen reden ganz nüchtern von den nützlichen Charismen für alle und den Menschen, die geprüft, gewählt und schließlich auf Zeit eingesetzt werden. Männer und Frauen. Ordination statt Weihe. Die Unterschiede evangelisch und Katholisch in dieser Frage empfinde ich schon als Anfechtung und schmerzhaft.

Ich möchte das illustrieren am Arbeitsrecht:

Ich bin ja auch Vorgesetzter von ca. 200 Angestellten in Kirchengemeinde und verschiedensten Werken. Wenn hier jemand sagen würde, eine Frau wäre für eine bestimmte Aufgabe nicht geeignet, allein weil sie eine Frau ist, wäre diese Bemerkung ein Grund für eine sofortige und fristlose Entlassung.  

Klar könnte ich hier sagen, dass es verschiedene Konfessionen geben muss wie verschiedene Geistesgaben. Aber ich glaube nicht, dass der Geist so wirkt. Das hat mehr mit menschlichen Traditionen und Machtverhältnissen zu tun.

Habe ich von meiner Vision erzählt? Ich dachte als junger Theologe, dass ich es erleben würde, dass evangelisch und katholisch sich zusammentun würden, eine Kirchenleitung bilden, Caritas und Diakonie sich zusammenschlössen und wir einfach zwei verschiedene Riten in den Gottesdiensten feiern könnten – so wie ich die Anglikaner erlebt habe: „high church“ – hochkirchlich liturgisch und „low church“ – unliturgisch modern mit Betonung auf Predigt. Ich dachte als junger Mann, wenn die Katholische Kirche ein ökumenisches Konzil ausrufen würde und auf ein paar besonders katholische Attribute verzichten würde wie die Unfehlbarkeit des Papstes, dann stände einer gewissen Einheit auf Dauer nichts im Wege. Wir Evangelischen hätten keinen Grund mehr zu protestieren. Ich dachte wie viele andere, dass wir uns aufeinander zu bewegen würden. Aber jetzt mit 54 Jahren bin ich ziemlich ernüchtert. Es gibt neben dem ökumenischen Bewegung eben auch eine sehr menschliche Art sich gegeneinander zu profilieren.

Wenn wir Evangelischen euch Katholiken drängen und sagen: Wie ist das mit den Frauen als Priesterinnen – dann sagen sie zu Recht: Evangelisch gibt’s schon. Lasst uns unseren Weg.

Und wenn die Katholiken sich von machen evangelischen Gottesdiensten abwenden, weil die Sprache geschwätzig wird  und die Liturgie peinlich formlos, dann sagen wir Evangelischen: na und? Die einzig wahre Liturgie habt ihr, aber lasst uns halt experimentieren und Neues ausprobieren.

Ich weiß nicht, ob ich richtig liege: wenn wir heute nach 100 Jahren Ökumene immer noch evangelisch und katholisch sind, dann sind wir es trotzdem und gerade deshalb bewusst. Ich fürchte, in vielem liegen wir sogar weiter auseinander, als wir es noch vor Jahrzehnten waren. Diese Dynamik der Profilierung gegeneinander liegt in einer aufgeregten Zeit, in der Konflikte wesentlich eher berichtet werden als Einigungen und liebevolle Handlungen.

Ich gebe zu, dass dieser Gedanke für mich sehr ernüchternd ist. Ich nicht weiß, was im Kern der Ökumene wirklich unsere Ziel sein soll. Aber eines weiß ich:

Bei aller Vielfalt der Gaben und Ernsthaftigkeit der Dienste, dem Überschwang und der Nüchternheit, das 12. Kapitel im ersten Korintherbrief bleibt ein Übergangskapitel. So wie unsere neuen konfessionellen Abgrenzungsbewegungen im 21. Jahrhundert ein Übergang sein werden. Vielleicht müssen die beiden alten Streithähne Evangelisch und Katholisch schrumpfen, an Macht und Einfluss verlieren und Gott schafft etwas ganz Neues durch den Geist Jesu ….

Paulus steuert auf das nächste Kapitel zu mit den Worten:

29 Sind etwa alle Apostel, alle Propheten, alle Lehrer? Haben alle die Kraft, Machttaten zu wirken? 30 Besitzen alle die Gabe, Krankheiten zu heilen? Reden alle in Zungen? Können alle übersetzen?

31 Strebt aber nach den höheren Gnadengaben! Dazu zeige ich euch einen überragenden Weg:

Und es folgt das wunderbare Kapitel 13:

Wenn ich in den Sprachen der Menschen und Engel redete, hätte aber die Liebe nicht, wäre ich dröhnendes Erz oder eine lärmende Pauke.

Wenn ich heute im Einfluss eines sehr protestantischen aufbegehrenden Geistes stand, dann war das noch nicht der Geist Jesu. Bei allem was wir glauben und Tun – ohne die Liebe ist alles nix!

Ich danke für die geschwisterliche Liebe, die vieles im Innern zusammenhält, die uns verbindet über schmerzhafte konfessionelle Grenzen hinweg. Lasst und den Geist nicht dämpfen, denn mit Liebe wird Gott uns und unsere Kirchen und auch unsere Gemeinde in Lauf erhalten und jeden Tag neu schaffen. Denn es ist Gottes Geist, der alles bewirkt. In diesem Geist feiern wir gemeinsam Pfingsten. Und ich hoffe, dass ich trotz allem, was ich heute gesagt habe, wiederkommen darf …

AMEN

Digitale Orgelführung (nicht nur) für Kinder

Die Orgel ist das Instrument des Jahres 2021 – und das wollen wir feiern.

Kantorin Silke Kupper hat gemeinsam mit dem Technikteam aus St. Jakob Cedric Behnke, Maxi Weidner und Thomas Reuß eine Orgelführung aufgenommen und es ist ein toller 14- minütiger Film entstanden. In dem Video gehen sie den Fragen nach: Wie viele Pfeifen hat denn die Orgel in der Johanniskirche? Wie entsteht der Ton? Und wie sieht die Orgel wohl von innen aus?

Die vier haben tatsächlich sämtliche Register gezogen, um euch die Orgel von innen und außen vorzustellen. Lasst euch überraschen und schaut euch das Video an:

https://youtu.be/5pOkPE3i6ck

Die Livestreamer der Kirchengemeinde – Lebensader in der Corona-Pandemie

Es gibt eine Werbekampagne der Bundesregierung während der Corona-Pandemie, in der gefragt wurde, was man während dieser Krise getan habe. Wenn mich das jemand fragen würde, dann antwortete ich: „Wir haben Livestreams von Gottesdiensten gemacht!“ Und wenn mir das jemand Anfang 2020 gesagt hätte, dann hätte ich ihn nicht ernst genommen…


Was braucht man also für einen Livestream? Bei uns in der Gemeinde war das ein technik- und medienbegeisterter Pfarrer, der schon kurz vor Beginn des ersten Lockdowns den Anstoß gab, Gottesdienste live im Youtubekanal zu übertragen. Dazu kam ein medienbegeisterter Ehrenamtlicher mit seinem Sohn, die, zunächst noch etwas ablehnend, diesen Gedanken aufgriffen und zur Tat schritten. Und schließlich waren wir in Lauf in der glücklichen Situation, über eine Kirche zu verfügen, die mit einem Audio- und einem Videomischpult ausgestattet war und in der die Lieder während des Gottesdienstes schon seit langem mit einem PC eingeblendet wurden. Halt, aber da fehlen doch noch die Kameras, wird der ein oder andere einwerfen. Ja, glücklicherweise fand sich ein Kamerateam, das gerade „arbeitslos“ und bereit war, seine professionellen Kameras nicht nur zur Verfügung zu stellen, sondern sie auch gleich zu bedienen.
Und so konnten die Livestreams dann starten… Das hört sich im Nachhinein sehr einfach an – war es teilweise auch – technische Feinheiten lasse ich mal weg. Unsere Gemeinde war auf diese Weise in der Lage, wöchentlich über vier Monate hinweg Gottesdienste live in HD-Qualität zu übertragen, die mit der Homepage der Gemeinde verlinkt waren und so mehrere hundert „Gottesdienstbesucher“ erreichten. Aktuell hat der erste gestreamte Gottesdienst vom 22.3.2020 über 5000 Aufrufe bei Youtube – so viele Personen hätten wir in einem Gottesdienst in keiner unserer Kirchen begrüßen können. Für den Kindergottesdienst drehte ein Team eigene Filme, die parallel zum oder nach dem „Erwachsenengottesdienst“ angeschaut werden konnten.

Aber natürlich gab es auch so etwas wie „Abnutzungserscheinungen“: Irgendwann musste die Gemeinde eigene Kameras anschaffen, was dank großzügiger Spenden möglich war. Das größere Problem war aber die Belastung der Mitarbeiter, denn Woche für Woche einen Livestream aufzunehmen, dem auch noch eine Probe am Samstag vorausging, geht irgendwann an die Substanz. Und da erst komme ich ins Spiel, denn nach den Sommerferien wurde ein zweites Team aufgebaut, das auch hauptsächlich aus Ehrenamtlichen besteht und seit Ende September 2020 aus einer weiteren Laufer Kirche im zweiwöchigen Wechsel mit dem anderen Team Livestreams sendet. Wir profitierten enorm von den Erfahrungen des „Ursprungsteams“, das dieses auch in vollem Umfang weitergab, sodass wir nicht bei Null starten mussten. Hinzu kommen begeisterte junge Leute, die jede Woche mit riesigem Engagement dabei sind und dabei helfen, Gottesdienste mit Bild und Ton zu übertragen. Wobei sich der „gute“ Ton fast schon als das größere Problem darstellt… Wie nimmt man den Ton einer Geige ab? Wie stellt man eine mehrköpfige Band coronakonform auf? Mit welchen Instrumenten haben wir es beim nächsten Gottesdienst überhaupt zu tun? Und wie viele Personen singen eigentlich? Hier hat sich eine gründliche Planung als beste Grundlage herauskristallisiert. Schon zur Probe am Samstag liegt ein relativ detaillierter Ablaufplan vor, sodass jeder Teilnehmer weiß, wo er wann sein muss, wann welches Lied kommt oder welcher Text als Epistel gelesen wird. Denn sowohl Liedtexte als auch die Lesungen werden natürlich im Bild auch eingeblendet. Aber auch bei der Kameraführung und beim Videoschnitt müssen Regeln für das „gute Bild“ beachtet werden, damit niemand abgeschnitten ist oder auf dem Bild zu klein erscheint. Nach ungefähr 50 Livestreams hat sich mittlerweile eine gewisse Routine eingespielt, was aber nicht bedeutet, dass besondere Gottesdienstformen auch wieder besondere Herausforderungen darstellen.
Auch die musikalische Gestaltung der Streaming-Gottesdienste hat sich im Laufe des Jahres verändert: Durften zu Beginn nur Hauptamtliche wegen der strengen Coronaauflagen musizieren, gestalten nun auch wieder Ehrenamtliche die Gottesdienste mit. Es wird rege zwischen Bandmusik und klassischer (Kirchen-) Musik abgewechselt, sodass die große Bandbreite der Laufer Kirchenmusik im Kleinen dargestellt werden kann. Profi-Musiker erhalten während der Pandemie Auftrittsmöglichkeiten und werden damit finanziell unterstützt und auch die einzelnen Gottesdienstprofile der Großgemeinde sind spürbar. Natürlich fordern die Proben (sowohl als Ensemble/Band plus Technikproben) den Musikern im Stream enorm viel Zeit ab, doch es ist gerade während aller Beschränkungen wunderbar live musizieren zu dürfen. Gott sei Dank verfügt unsere Kirchengemeinde über sehr gute Technik und Ehrenamtliche zum professionellen Mischen und Abnehmen eines guten Tons!
Auch wenn ich mir bewusst bin, dass Livestreams besonders in Bezug auf das Erleben der Gemeinschaft im Gottesdienst ihre Nachteile haben, haben sie aber auch eindeutige Vorteile: Dadurch, dass wir die Kamera nicht einfach mitlaufen lassen, sondern dass der Gottesdienst auf die Aufnahmen zugeschnitten ist, erreichen wir, dass der Zuschauer sich unmittelbar angesprochen fühlt, da er ja förmlich persönlich vom Pfarrer in seinem Wohnzimmer angesprochen wird. Hinzu kommen spezielle Kameraperspektiven, die Bilder ermöglichen, die ein „normaler Gottesdienstbesucher“ von seinem Platz in einer der hinteren Bänke gar nicht wahrnehmen kann. Und schließlich sind Einblendungen von Bildern oder Texten definitiv am Bildschirm besser erkennbar, als wenn sie per Beamer an die Wand geworfen werden. Ein weiterer großer Vorteil des Livestreams ist außerdem, dass so auch „große Gottesdienste“ möglich waren, die in Präsenz zu Coronazeiten nicht möglich gewesen wären. Ich denke hier besonders an die Abschiedsgottesdienste von David Geitner oder von Friederike Hoffmann. So konnten an diesen Gottesdiensten viel mehr Menschen teilnehmen, als es coronabedingt in der Kirche der Fall gewesen wäre. Und ihnen allen steht die Livechat-Funktion zur Verfügung, um so noch persönliche Wünsche und Grüße weiterzugeben.
Was bleibt als Fazit: Ein großer technischer Aufwand, der auch die Mitarbeit von vielen Ehrenamtlichen erfordert; der aber gleichzeitig das Potenzial bietet, junge Menschen an die Mitarbeit in der Kirchengemeinde heranzuführen. Die Chance, selbst etwas Neues zu lernen und die Chance, das Wort Gottes auf einem neuen Weg unter die Menschen zu bringen. Letztendlich auf diesem Wege als Kirchengemeinde für die Gemeindemitglieder da zu sein, auch wenn jeder Einzelne für sich alleine zu Hause sitzt.

Heiko Brandt, Philipp Höcht, Silke Kupper