Brief aus Winnyzja. Das TRAPEZA-Projekt (russisch für Mahlzeit) endet Weihnachten 2023!

Pfarrerin Larissa Kostenko aus Winnyzja schreibt: (Übersetzt mit Hilfe vom Internet …)

Pfarrerin Larissa mit Valeri Sikorski, Hauptunterstützer vor Ort

Zuerst möchte sich unser Team, aber auch die Menschen, denen geholfen wurde, bei allen UnterstützerInnen und der Organisation in der Kirchengemeinde Lauf bedanken.

Wir danken Ihnen herzlich für Ihre unschätzbare und zeitnahe Hilfe in diesem Projekt! Vielen Dank für Ihre Reaktionsfähigkeit, Ihr Interesse und Ihre Anstrengungen! In so schwierigen Momenten beginnt man die einfache menschliche Aufmerksamkeit und den Wunsch, zu helfen, besonders zu schätzen.

Friede und Güte euch, liebe fürsorgliche Menschen!

Wie man so schön sagt, kann diese Welt nicht ohne gute Menschen existieren. Ich war von der Wahrheit dieser einfachen und zugleich so ermutigenden Worte von Anfang an überzeugt.

Eine tiefe Verbeugung und vielen Dank für Ihre Hilfe und Unterstützung, Ihre Reaktionsfähigkeit und Teilnahme, Ihr gütiges Herz und Ihre barmherzige Seele!

Die Welt ruht auf fürsorglichen, mitfühlenden Menschen, die nicht gleichgültig vorübergehen, sondern bereit sind zu helfen und zu unterstützen. Vielen Dank für Ihr Vertrauen, Ihre Fürsorge und Ihre Anteilnahme. Ihre Hilfe war und ist äußerst wertvoll und wird niemals vergessen werden, Friede sei mit Euch und Euren Familien!

Was bedeutet das Projekt TRAPEZA für mich?

Wenige Tag nach Kriegsbeginn im Februar 2022 kam der Anruf von Pfarrer Jan-Peter Hanstein und bot Hilfe an. Ich war überrascht, aber hatte da schon die große Not gefühlt. Denn Fremde und Geflüchtete wurden in meiner unmittelbaren Nachbarschaft zu diesen Nächsten, die das Nötigste brauchten: Nahrung, Unterkunft und Kleidung. Gemeinsam entwickelten wir TRAPEZA. Die ersten Schritte von TRAPEZA überzeugten mich von der Wahrheit des zweiten Gebots: “Liebe deinen Nächsten wie dich selbst.”

Niemand von uns hätte mit der überwältigen Hilfsbereitschaft in Deutschland aber auch hier in Winnyzja mit dem Engagement von Ehrenamtlichen und Unterstützern gerechnet, die TRAPEZA möglich gemacht haben: Mehr als ein Jahr lang haben wir jeden Tag insgesamt 34.588 warme Mittagessen gekocht und teilweise ausgeliefert!

Erst im angemieteten Restaurant in der benachbarten Distriktschule – praktizierte Nächstenliebe wie im Gleichnis vom barmherzigen Samariter in solch schwierigen Zeiten für das Land. Viele Menschen waren von allem beraubt, verbittert und verängstigt vor dem Unbekannten.

Mit einer kostenlosen warmen Mahlzeit zeigte das Projekt Trapeza Gottes Liebe.

Am fruchtbarsten für mich als Pfarrerin war die Zeit, in der die Geflüchteten in Schulklassenzimmern zusammenlebten. Dadurch war es möglich, sich jeden Tag mit ihnen zu einem gemeinsamen Mittagessen zu treffen. Es gab Workshops für Kinder und Bibelstunden. Während dieser Zeit des Kennenlernens mit jeder Familie konnten unendlich viele Seelsorgegespräche geführt werden. Jede Familie hatte ihre eigene Geschichte, ihre eigenen Hoffnungen, die gemeinsam beweint wurden.

Verständlicherweise mussten nach dem Winter 22/23 die Schulen wieder für den regulären Schulbetrieb geräumt werden. Jahrelang wurden die Schüler erst wegen Corona und dann wegen der Unterbringung der Flüchtlinge nur online unterrichtet. Die Menschen wurden in verschiedene Wohnheime weit verstreut im Stadtgebiet gebracht. Trotzdem verließ TRAPEZA die Menschen nicht, sondern wir stellten um und begannen, Hilfe in Form von Lebensmittelpaketen zu leisten. 16.455 Pakete konnte von unseren unermüdlichen Mitarbeitern ausgeliefert werden und spendeten ein wenig Hoffnung.

Warum beenden wir diese Hilfe jetzt?

Der Bedarf ist nach wie vor groß. Aber ich glaube, dass wir unsere Mission erfüllt haben, denn wir haben die Menschen nicht nur mit dem täglichen Brot, sondern auch mit geistlicher Nahrung gesättigt. In der Zwischenzeit sind die Menschen moralisch und physisch gestärkt worden. Es steht mir nicht zu, darüber zu urteilen, es ist schwer, das Gefühl von Menschen zu beschreiben, die ihr Zuhause verloren haben und nirgendwohin zurückkehren können. Aber ich glaube wirklich, dass Gott die Kraft gibt – die Kraft des Geistes – um weiterzumachen, sich einen Job zu suchen und wieder auf die Beine zu kommen. Wir haben durch Eure Hilfe dazu beitragen können: „Der Mensch lebt nicht vom Brot allein“, sagte Jesus.

Kinder. Es ist schwierig, den Kindern zu erklären, warum sie seit fast zwei Jahren gezwungen waren, in Schlafsälen zu leben, in denen es nur eine gemeinsame Küche, Toilette und Dusche für die gesamte Etage gibt. Warum haben sie nicht ihren eigenen Raum? Familien leben in einem Zimmer mit 3 bis 6 Personen. Sie sind auch sehr früh erwachsen geworden. Ich bete und werde nicht aufhören zu beten, dass der Herr für die Zukunft jeder Familie sorgen möge. Möge der Herr ihre Herzen für den Feind erweichen; der ihnen dieses alles geraubt hat.

Es ist schwierig, aber unser Herr Jesus Christus lehrt uns, aus Liebe zu unseren Feinden zu handeln, auch zu erbitterten Verfolgern. Gott wird dann alle segnen. Diese Worte sind nicht nur Worte für mich. So lebe und glaube ich an das Wunder der Befreiung unseres Landes und die Beendigung des Blutvergießens.

„Gottes Liebe ist langmütig und gütig.“ Ich habe viel Glück gehabt, jemanden wie Pfarrer Jan-Peter Hanstein, „Janusz“ in meinem Leben zu haben. Vielen Dank für die großzügige Hilfe, die uns von Euch allen über die Kirchengemeinde Lauf direkt erreichen konnte. Ich glaube wirklich, dass noch mehr Freundlichkeit zu Euch zurückkehren wird. Im Gegenzug könnt Ihr Euch auf uns und mich verlassen.

Ich wünsche Ihnen von Herzen Gesundheit, Optimismus, Selbstvertrauen und Zuversicht in die Zukunft, viel Glück in der Gegenwart und strahlende Hoffnungen für die Zukunft. Wir werden daran weiterarbeiten!

Adventliche Grüße

Eure Pfarrerin Larissa Kostenko

Der Abschlussbericht für fast 2 Jahre TRAPEZA in Winnyzja (März 22-Dez 23)
Erhaltene Spenden über die KG Lauf: 84.358,12 EUR = 3.027351 UAH (=Griwna)

34.588 Mittagessen wurden gekocht, 16.455 Lebensmittelpakete ausgeliefert

Lebensmittelkosten 1.999.561 UAH – Transportkosten 170.546 UAH – Ausgaben wie Mieten, Gehälter, Nebenkosten, Geschenke Kinder usw. 857.244 UAH

Danke aus Winnyzja für den 2.Spendenlauf der Lebenshilfe

Liebe Schüler und Schülerinnen, liebe Lehrerinnen und Lehrer in Schönberg!

Zum zweiten Mal habt ihr einen Spendenlauf in eurer Bernhard-Leniger-Schule Schönberg durchgeführt. Dank der gesammelten Gelder von euch Eltern, Kindern und LehrerInnen konnten wir etwas Urlaub für unserer Flüchtlingskinder organisieren. Das hat uns geholfen, die Aufmerksamkeit von den schrecklichen Ereignissen in unserem Land abzulenken. Viele Kinder hier erinnern sich noch an ihre Geburtstage zu Hause. Viele Familien haben ihre Häuser und Wohnungen verlassen müssen, weil sie im Krieg zerstört wurden.

Es ist mehr als symbolisch, dass Kinder für Kinder einstehen! Ich danke allen Menschen, die an der Hilfe beteiligt sind. Gott weiß darum und er wird es gut machen. 

Im Namen von mir und unserem Team TRAPEZA danke ich allen!

Pfarrerin Larissa Kostenko,

Lutherische Kirchengemeinde in der Stadt Winnyzja, Ukraine

Die „Tafel Trapeza Winnyzja“ ist jetzt nicht mehr ein Restaurant, sondern eine Hilfsorganisation!

Winnyzja zu Ostern 2023

Zuerst wurden die Flüchtlinge im Cafe Trapeza („Mahlzeit“) versorgt, das die Kirchengemeinde angemietet hatte.  Später stellte es sich als einfacher heraus, die Flüchtlinge direkt in der Bezirksschule nebenan zu unterstützen. Nun wird die Schule wieder gebraucht für den Unterricht. Die Schulkinder wurden wegen der Belegung mit Flüchtlingen die ganze Zeit über online unterrichtet! Vor Ostern wurden die Flüchtlinge um Winnyzja herum verteilt, aber Larissa und ihre Helfer machen weiter – dank der Unterstützung aus Lauf. Die Kirchengemeinde mit ihrer unermüdlichen Pfarrerin Larissa Kostenko versorgt die ihnen bekannten Familien weiterhin an drei Orten mit Lebensmitteln und anderen lebensnotwendigen Gütern: in Gnivan, Tjaschliyw und in einem Hostel in Winnyzja, insgesamt 80 Personen mit vielen Kindern und Senioren. Sie brauchen pro Woche ca. 28.000 Griwna (UAH). Das sind nicht ganz 800€. Ca. 60.000€ Spenden haben wir seit einem Jahr aus Lauf überwiesen. Weiterhin sind sie auf Hilfe angewiesen.

 
Larissa schreibt: „Aufgrund der Situation beschlossen wir, zu analysieren und die richtige Lösung zu wählen. Ich habe Freude und Hoffnung in den Augen dieser Menschen gesehen. Sie sind nicht im Stich gelassen worden. Wir kümmern uns weiterhin um sie.“
Es sind immer auch Einzelschicksale: Larrissa hat einmal von Valentina Sidorenko aus Tschernihiw erzählt, die am 25.10.2022 mit der Diagnose Schlaganfall aus dem Zug in Winnyzja geholt wurde. Am 9.12.2022 wurde sie in der Schule untergebracht, in der die Migranten wohnten. Sie hat keine Verwandten, konnte nicht aufstehen und wurde von vielen Menschen gepflegt. Die wichtigste warme Mahlzeit erhielt sie von unserem TRAPEZA-Projekt. Die Köchin Inna brachte jede Mahlzeit persönlich zu ihr. Nachdem die Schule geräumt worden war, wurde Valentina in das Wohnheim auf Tjaschilow verlegt. Als Valeri und Larissa die Menschen mit allem versorgten, was sie brauchten, sahen sie sie wieder. Sie braucht eine Rehabilitation nach einem Schlaganfall. Dank der Unterstützung guter Menschen, konnten sie für 14 Tage stationär in der regionalen Klinik von Winnyza untergebracht werden. Ein Rehabilitationsarzt hat bereits begonnen, mit ihr zu arbeiten, und sie erhält die Behandlung, die sie braucht. Ihre Dankbarkeit kennt keine Grenzen.

Larissa schreibt: „Dank der Hilfe aus Lauf besucht TRAPEZA wöchentlich Menschen, die Hilfe brauchen, denn wir alle haben schwierige Tage, Stress und tägliche Probleme in unserem Leben. Es gibt ein einfaches Mittel, das jeden stärkt, nämlich die Bibel zu lesen und zu beten, zum Beispiel mit Worten aus dem Buch der Psalmen. Durch die Psalmen tröstet, stärkt, hilft, erleichtert und führt Gott.
„Gott ist unsere Zuflucht und Stärke, ein schneller Helfer in der Not” (Psalm 45,2).“

Trapeza geht weiter, dank der Menschen, die dafür spenden. Das können Sie gerne über das Spendenkonto der Kirchengemeinde tun, auch digital und regelmäßig über unsere Homepage! Herzlichen Dank!

Pfarrer Jan-Peter Hanstein, Fotos Larissa Kostenko privat

#tafelwinnyzja (demnächst auch auf Instagram)

Ihre Spende kommt direkt hier an! Die evangelische Kirchengemeinde hat in der Ukraine mit der deutschen lutherischen Kirchengemeinde Winnnyzja und Pfarrerin Larissa Kostenka vor Ort einen Partner gefunden. Über 30.000 Flüchtlinge kommen täglich durch die Region Winnnyzja in der Mitte der Ukraine. Es herrscht große Not an Lebensmitteln, weil vieles nicht mehr zu kaufen ist.

Weihnachtsfrieden und Hoffnung – Grußwort zu Weihnachten 2023 aus Winnyzia, Ukraine

Larrissa in Winnyzia

Liebe Geschwister in Deutschland, liebee Freunde!

Es ist eine große Freude für mich, auch über diese Homepage meine erste Weihnachtsbotschaft mit Ihnen zu teilen.

Wir haben immer noch mit den Schwierigkeiten der Post-COVID-Ära zu kämpfen und leben weiterhin im Krieg. Viele Menschen erleben den Verlust eines geliebten Menschen. Wir sind noch dabei, uns an neue Normen zu gewöhnen.

Trotz alledem glauben wir als Christen, dass die Hoffnung nicht verloren ist. Der Prophet Jesaja sagte:
Uns ist ein Kind geboren worden,
ein Sohn ist uns geschenkt worden,
und die Regierung wird auf seinen Schultern lasten.
Und sein Name wird sein.
Wunderbarer Ratgeber, Mächtiger Gott,
Ewiger Vater, Fürst des Friedens. (Jes 9,6)


Die Prophezeiung wurde erfüllt, als der Messias in der kleinen Stadt Bethlehem geboren wurde. Engel kündigten es den Hirten an, und ein hell leuchtender Stern brachte drei weise Männer, die sie besuchten und ihre Geschenke überreichten.

Heute feiern wir die Geburt unseres Herrn Jesus Christus, aber es bleibt eine wichtige Frage zu beantworten:

Was bedeutet die Geburt Christi für uns Christen in diesen schwierigen Zeiten?
Ich wage zu behaupten, dass die Geburt Christi uns Hoffnung gibt, dass Gott gekommen ist und die Probleme lösen wird, die wir nicht in den Griff bekommen. Die Geburt Christi gibt uns die Gewissheit, dass Gott uns von allen Formen der Unterdrückung – geistig, körperlich, emotional oder psychologisch – befreien wird.

Alles, was wir tun müssen, ist, uns Gottes weisem Rat zu unterwerfen. Wenn wir unser Herz öffnen, um Christus anzunehmen, können wir mit den Engeln in Lukas 2,14 mitsingen:
Ehre sei Gott im höchsten Himmel,
und auf Erden Friede denen, an denen er Wohlgefallen findet. (Lukas 2,14)
Ich wünsche uns allen ein frohes Weihnachtsfest und ein sehr erfolgreiches Jahr 2023.

Pfarrerin Larissa Kostenko aus Lutherischen Kirchengemeinde Winnyzia, Ukraine

Predigtskizze von Pfarrerin Larissa Kostenko

Text: Lukas 2,1-20.
Liebe Schwestern und Brüder!
Wie Sie verstehen, habe ich oft über Weihnachten und die Botschaft dieses Festes nachgedacht. Die Frage hat mich schon lange beschäftigt:

Was kann, was soll ich beim diesjährigen Weihnachtsfest verkünden?

Was ist die Botschaft an die Menschen bei diesem besonderen Weihnachtsfest?

Was ist also die Botschaft für uns hier in Winnyzia für Weihnachten 2022?

Text des Evangeliums Lk 2
1 Es begab sich aber zu der Zeit, dass ein Gebot von dem Kaiser Augustus ausging, dass alle Welt geschätzt würde. 2 Und diese Schätzung[1] war die allererste und geschah zur Zeit, da Quirinius Statthalter in Syrien war. 3 Und jedermann ging, dass er sich schätzen ließe, ein jeglicher in seine Stadt. 4 Da machte sich auf auch Josef aus Galiläa, aus der Stadt Nazareth, in das judäische Land zur Stadt Davids, die da heißt Bethlehem, darum dass er von dem Hause und Geschlechte Davids war, 5 auf dass er sich schätzen ließe mit Maria, seinem vertrauten Weibe[2]; die war schwanger. 6 Und als sie daselbst waren, kam die Zeit, dass sie gebären sollte. 7 Und sie gebar ihren ersten Sohn und wickelte ihn in Windeln und legte ihn in eine Krippe; denn sie hatten sonst keinen Raum in der Herberge. 8 Und es waren Hirten in derselben Gegend auf dem Felde bei den Hürden, die hüteten des Nachts ihre Herde. 9 Und des Herrn Engel trat zu ihnen, und die Klarheit des Herrn leuchtete um sie; und sie fürchteten sich sehr. 10 Und der Engel sprach zu ihnen: Fürchtet euch nicht! Siehe, ich verkündige euch große Freude, die allem Volk widerfahren wird; 11 denn euch ist heute der Heiland geboren, welcher ist Christus, der Herr, in der Stadt Davids. 12 Und das habt zum Zeichen: Ihr werdet finden das Kind in Windeln gewickelt und in einer Krippe liegen. 13 Und alsbald war da bei dem Engel die Menge der himmlischen Heerscharen, die lobten Gott und sprachen: 14 Ehre sei Gott in der Höhe und Friede auf Erden bei den Menschen seines Wohlgefallens[3]. 15 Und da die Engel von ihnen gen Himmel fuhren, sprachen die Hirten untereinander: Lasst uns nun gehen gen Bethlehem und die Geschichte sehen, die da geschehen ist, die uns der Herr kundgetan hat. 16 Und sie kamen eilend und fanden beide, Maria und Josef, dazu das Kind in der Krippe liegen. 17 Da sie es aber gesehen hatten, breiteten sie das Wort aus, welches zu ihnen von diesem Kinde gesagt war. 18 Und alle, vor die es kam, wunderten sich über die Rede, die ihnen die Hirten gesagt hatten. 19 Maria aber behielt alle diese Worte und bewegte sie in ihrem Herzen. 20 Und die Hirten kehrten wieder um, priesen und lobten Gott für alles, was sie gehört und gesehen hatten, wie denn zu ihnen gesagt war.

Wir haben diese große Weihnachtsgeschichte gehört, die uns der Evangelist Lukas erzählt hat. Wir sangen Lieder und stimmten so in die Geschichte ein. Vor allem ein Gefühl hat uns geprägt:

Die Weihnachtsgeschichte ist so vielfältig! Zum Predigen muss ich mich entscheiden, was ich daraus wähle.

Worauf können wir uns dieses Jahr konzentrieren?

Ich denke, wir sollten uns dieses Mal auf den Lobgesang der Engel konzentrieren:
“Ehre sei Gott in der Höhe und Friede auf Erden”.
Die Geburt Jesu hat uns eine tiefe und große Wirklichkeit vor Augen geführt: Trotz aller Rückschläge, trotz aller Unruhen, trotz der Kriege in vielen Gebieten unseres Landes gibt es eine viel entscheidendere, viel mächtigere Wirklichkeit: den Frieden für uns. Es ist dieser Friede, der uns tatsächlich ausmacht, der uns trägt, der uns Zuversicht und Mut gibt. Es war die überwältigende Erfahrung in der Nacht der Geburt Jesu; es war die Erfahrung, die auch Lukas erschütterte: Wir brauchen nicht zu verzweifeln. Nein: Wir können erkennen, dass wir in der Realität dieser Welt [Gottes] leben. Dies ist der wahre Grund für unsere Existenz. Wenn wir zulassen, dass uns diese erstaunliche, diese überwältigende Botschaft erreicht, dass sie uns erfüllt – dann wird es für uns Weihnachten! Ich bin der Meinung, dass wir diese Botschaft brauchen, weil wir für den Frieden beten wollen.

Deshalb zeigt uns Lukas: Die Engel offenbaren diese Wahrheit in ihrem Lobgesang:

Ich habe einen Augenzeugenbericht über solche Ereignisse gelesen:

Bild Holzkreuz im Gedenken an den Weihnachtsfrieden bei Ypern, Belgien
https://upload.wikimedia.org/wikipedia/commons xmas-truce-1914-1999

Als der Erste Weltkrieg, von dem man eigentlich dachte, er sei in wenigen Wochen vorbei, sich dem Ende zuneigte, hatten Ende 1914 die verantwortlichen Offiziere und ihre Soldaten an den deutschen und britischen Frontabschnitten den Mut, sich zu Weihnachten mit der anderen Seite zu treffen und gemeinsam zu feiern: Tausende deutsche und britische Soldaten an der Front in Belgien und Frankreich stellten die Kämpfe ein, trafen sich im Niemandsland und feierten Weihnachten: tauschten sich aus, verteilten Geschenke, gemeinsam Auf deutscher Seite waren an diesem “Weihnachtsfrieden” vor allem sächsische und bayerische Soldaten beteiligt. Ein bayerischer Soldat berichtete daraufhin nach Hause: “Zwischen den Schützengräben standen die verhassten und erbittertsten Gegner um einen Weihnachtsbaum und sangen Weihnachtslieder. Diesen Anblick werde ich für den Rest meines Lebens nicht mehr vergessen.”

Später gingen die Aktiven zurück zu ihren Seiten und das grausame Morden ging weiter.

Trotzdem – so denke ich – das Zeichen der Weihnacht, der Hinweis auf diesen wahren Frieden jenseits unserer Kriege, war für alle, die es gesehen und mitgestaltet haben, überwältigend: und Frieden auf Erden den Menschen, die Gott wohl gefallen!
Also: gegen die Realität des Krieges, diese Erleuchtung über die wahre Bestimmung unseres Lebens: Frieden, nicht Krieg.
Gibt es eine Realität, die diese Intuition rechtfertigt? Ja, diese Realität wird zuerst von den Engeln bezeugt:
“Ehre sei Gott in der Höhe!”
Denn alle, die Gott ehren, legen damit den Grundstein für den Frieden.

AMEN

Deutsch-Ukrainisch-Russischer Friedens-Gottesdienst am 6.11. in Christuskirche Lauf mit INGRET – Немецко-украинско-российская служба мира 6.11. в Христускирхе Лауф совместно с INGRET

Die Ökumenischen FriedensDekade in Bayern wird am 6. November um 10.30 Uhr in der Christuskirche Lauf zum Thema ZUSAMMEN:HALT eröffnet.  Diesen Gottesdienst können Sie auch live auf dem Youtube Kanal „C1 Lauf“ verfolgen. – Экуменическое десятилетие мира в Баварии будет открыто 6 ноября в 10.30 утра в Христускирхе Лауф на тему TOGETHER:STOP.  Вы также можете смотреть эту услугу в прямом эфире на канале Youtube “C1 Lauf”.

INGRET wurde international bekannt durch den Gewinn von „Voice of Ukraine“ 2017 mit ihrem Song „Birdie“. -INGRET стала известна на международном уровне после победы на “Голосе Украины” 2017 года с песней “Birdie”.

Die Künstlerin INGRET Kostenko wird den Gottesdienst musikalisch gestalten und vom Leben in der Ukraine berichten. Sie ist die Tochter der lutherischen Pastorin Larissa Kostenko aus Winnyzja. Larissa wird uns per Video auf Deutsch grüßen. Sie leitet das Projekt „Tafel Trapeza“, für das unsere Kirchengemeinde schon 50.000€ gespendet hat.

Pfarrer Martin Tontsch, Konfliktberater und Wirtschaftsmediator wird predigen, Pfarrer Hanstein leitet durch den Gottesdienst mit weiteren Gästen.

Diesen Gottesdienst können Sie auch auf Youtube “C1 Lauf” miterleben!

Артист ИНГРЕТ Костенко предоставит музыку для службы и расскажет о жизни в Украине. Sie ist die Tochter der lutherischen Pastorin Larissa Kostenko aus Winnyzja. Larissa wird uns per Video auf Deutsch grüßen. Она руководит проектом “Tafel Trapeza”, на который община нашей церкви уже пожертвовала 50 000 евро.
Пастор Мартин Тонтш, консультант по конфликтам и бизнес-медиатор, будет проповедовать, пастор Ханштейн будет вести службу вместе с другими гостями.
Вы также можете посмотреть эту услугу на Youtube “C1 Lauf”!

Vom 6. bis 16. November ist das Evang.-Luth. Dekanat Hersbruck das diesjährige Schwerpunktdekanat der Bayerischen Evangelischen Landeskirche für die Ökumenische Friedensdekade 2022.  

Unter dem diesjährigen Motto „zusammen:halt“ werden vielfältigen Zugängen zum Thema Frieden einen besonderen Rahmen geben und eine Plattform für Begegnungen schaffen.

In den folgenden zehn Tagen bis Buß- und Bettag wird in zahlreichen Veranstaltungen deutlich, wie Friedensarbeit als Querschnittsaufgabe kirchlichen Handelns wahrgenommen wird.

Alle Veranstaltungen bei uns und im Dekanat Hersbruck finden Sie hier:

www.lauf-evangelisch.de/Friedensdekade2022

Bildrechte Ökumenische FriedensDekade e.V.

Spende der Erstklässler: Schulmaterial für Flüchtlingskinder in Winnyzja

#winnyzja#tafelwinnyzja

Liebe Erstklässler der Grundschule I in Lauf: 384€ habt ihr im Erstklässler-Segnungsgottesdienst für die Flüchtlingskinder im Lyzeum Nr.9 in Winnyzja gegeben! Hier seht ihr, dass das Geld angekommen ist.

Der Rektor der Schule hat sich ebenfalls in einem Schreiben auf Deutsch bedankt:

Herzlichen Dank!

Sehr geehrter Herr Jan-Peter Hanstein, 

die kommunale Einrichtung „Vinnytsia Lyceum No. 9″ spricht Ihnen persönlich ihren aufrichtigen Respekt für Ihre Unterstützung von Vertriebenen und Bürgern der Ukraine aus, die unter dem bewaffneten Konflikt gelitten haben. Bis heute gibt es 85 Binnenvertriebene, darunter 10 Kinder, darunter 5 Kinder im schulpflichtigen Alter, die aufgrund der lnvasion der Russischen Föderation auf dem Territorium der Ukraine gezwungen waren, ihren ständigen Wohnsitz zu verlassen. Die Zahl der Binnen vertriebenen in Institutionen wächst jeden Tag weiter. 

In Anbetracht dessen und unter Berücksichtigung des dringenden Bedarfs an Schulmaterial haben wir mit den Geldern, die Sie vor dem Schuljahr im Gottesdienst von den Kindern gesammelt haben, die notwendigen Güter für den Bildungsprozess gekauft und an die Kinder von Binnenvertriebenen übergeben die in unserer Einrichtung leben. 

Die kommunale Einrichtung „Vinnytsia Lyceum No. 9″ hofft auf lhre weitere Unterstützung und Hilfe. 

Aufrichtig,  Direktor Oleksandr KOZLOV 

Donnerstag, 14.7.22: Zwei russische Raketen in Winnyzja eingeschlagen

14.7.22: Zwei russische Raketen in Winnyzja eingeschlagen

Vielleicht haben Sie es auch in den Nachrichten gehört oder gelesen. 6 Raketen wurden auf Winnyzja abgefeuert, 4 Raketen wurden abgefangen, aber zwei Raketen haben die Stadt erreicht und viele Menschen getötet und verletzt. Pfarrerin Kostenka ist unverletzt. Unser Projekt ist nicht gefährdet, auch wenn Cafe Trapeza tatsächlich in dem betroffenen östlichen Stadtteil liegt: Pfarrerin Larissa Kostenko schrieb wenige Minuten später am 14.7. um 10:35 Uhr:

In unserem Stadtteil gibt es viele Opfer. Ein Offiziershaus wurde zertrümmert, ein Parkplatz für etwa 50 Autos und ein gegenüberliegendes Wohnhaus. In der Nähe des Entbindungsheims sind Fenster und Türen zerbrochen. Ich bin gerade nach Hause gekommen.

Der Einschlag erfolgte neben der Schule, in der Flüchtlingsfamilien untergegracht sind und wo wir 60 Menschen ernähren. Es ist gerade unmöglich, auf die andere Seite zu gelangen, alles ist blockiert.
Während unsere bei Cafe Trapeza alle am Leben sind, transportieren Krankenwagen immer noch die Verletzten.

17:13 Uhr: Eine Stunde später schreibt Pfarrerin Larissa Kostenko:

Über 100 Menschen verletzt – 30 Menschen und 3 Kinder wurden getötet, 40 weitere unter den Trümmern.

18:45 Uhr Wo wir Mahlzeiten in dem Heim ausgeben, wurde 1 Person getötet und 2 verwundet. Sie waren zufällig in diesem Moment in diesem Teil der Stadt. Die Schule ist intakt, jetzt habe ich mit dem Direktor gesprochen. Ob alle Bewohner überlebt haben, wird bekannt werden, wenn sie für die Nacht zurückkehren. Obwohl wir schon eingekauft hatten, gab es heute keine Möglichkeit, die Essen auszuliefern, wir werden es morgen früh versuchen. Es gab Explosionen, die Krankenwagen transportieren noch immer die Verletzten.

21.02 Uhr: Eine Stunde später schreibt Pfarrerin Larissa Kostenko:

Gott sei Dank leben alle anderen aus der Schule noch und morgen werden wir sie definitiv versorgen. Gott beschütze uns.
Gute Nacht.

#tafelwinnyzja

15.7. Ein Gebet von Larissa

Gott beschütze uns. Gib uns Frieden. Licht und ewige Erinnerung an die Toten.
Gott, unser himmlischer Vater, im Namen unseres Retters Jesus Christus, ich bitte dich um Vergebung und Heilung! Segne uns und nimm die Hände von denen weg, die Böses gegen die Menschheit planen!
Ich glaube an Deine Macht und Stärke!
Herr Jesus Christus, heile die Opfer, nimm den Feind der Menschenseelen von uns!
Berühre den Geist und das Herz der Herrscher aller, von denen das Leben abhängt, damit sie nur Deinen Willen erfüllen und nicht ihren eigenen.
Alles, was das Böse gegen die Völker der Erde geplant hat, verbiete ihm und lass ihn nicht tun, im Namen unseres Herrn Jesus Christus!
Himmlischer Vater, ich rufe dich auf, lass das nicht noch einmal passieren. Vergib uns, barmherziger Gott. Wir vertrauen auf Deine Barmherzigkeit und Vergebung!
Zeige der Welt deine Barmherzigkeit und Heilung!
Gepriesen sei Dein heiliger Name des Vaters, des Sohnes und des Heiligen Geistes!
Ich bitte demütig darum, dass Dein Wille an uns geschehe!

Ehre sei dem Vater, dem Sohn und dem Heiligen Geist jetzt und für immer und ewig!

Amen! 🙏🙏🙏

Video aus Winnyzja

Zwischenbilanz unseres Tafelprojekts in der Ukraine nach 124 Tagen: Es geht weiter!

Zum Redaktionsschluss am 3.7.2022 läuft das Projekt Trapeza in Winnyzja seit dem 1.3.2022 nun 124 Tage. Viele Ehrenamtliche aus der lutherischen Kirchengemeinde Winnyzja arbeiten unter der Leitung von Pfarrerin Larissa Kostenko mit. Die ganze Kirchengemeinde hat neue Impulse erhalten und koordiniert Dank unserer Unterstützung auch Hilfsmaßnahmen in einer Schule, die mit Flüchtlingsfamilien belegt ist.

Projekt Trapeza hat bis jetzt 11.500 warme Essen ausgegeben. Das sind durchschnittlich 93 Essen am Tag für je 1,83€.

Trapeza

Bis zu maximal 5000€ haben uns Privatpersonen aus ganz Bayern und darüber hinaus gespendet.

Größte institutionelle Unterstützer waren: Dr. Bernhard Leniger Schule Schönberg (Lebenshilfe Nürnberger Land), Max-Brose Stiftung Coburg, Intex Informations-Systeme GmbH, Diakonie Katastrophenhilfe Bayern, Evang. Luth. Kirchengemeinden Rödelsee-Fröhstockheim, Wiesenfeld, Kirchensittenbach, Obernbreit, Dekanat Kitzingen und natürlich Mitglieder der evangelischen Kirchengemeinde Lauf. Beim Ökumenischen Altstadtfestgottesdienst wurden 965€ gegeben.

21.000€ haben wir bereits überwiesen, Stand jetzt wurden über 42.000€ gespendet! Das Projekt ist für die nächsten Monate gesichert, aber wir brauchen ca. 5400€ pro Monat. Auch nach einem Waffenstillstand oder Frieden, für den wir beten, werden viele Menschen nicht wissen wohin. Herzlichen Dank daher an alle, die begonnen haben, größere und kleinere Beträge regelmäßig zu spenden! Das geht sehr einfach über unser Spendenportal auf der Homepage lauf-evangelisch.de

Pfarrer Jan-Peter Hanstein

Pizza-Meisterkurs in der Schule der Flüchtlingskinder aus Mariupol, Saporoschje, Donezk – Tafel Winnyzja in Aktion

Jede Woche überweisen wir 1200€. Schon 15.000€ sind direkt in Winnyzja angekommen und hat über 100 Menschen pro Tag mit warmen gutem Essen gesättigt. Herzlichen Dank für Ihren Beitrag!

Samstagnachmittag mit den Kindern, die im Lyceum wohnen. Eine Mahlzeit auf dem Weg nach draußen. Geburtstagsfreude für Dascha. So viele Emotionen beim Empfang der bunten Luftballons. Und der Höhepunkt des Tages war ein Pizza-Meisterkurs. Alles war echt. Wir wuschen uns sorgfältig die Hände, kneteten den Teig und fantasierten mit Formen. Es gab die traditionellen runden, Herzen, Kätzchen und der Junge hatte eine Steakform.😀 Auch bei der Dekoration hatte jeder seine eigene Vorstellung. Alles, was nicht in Windeseile auf die Pizzen passte, wurde zur Verkostung abgewaschen. Der mühsamste Teil war das Warten auf das Backen. Wir verbrachten unsere Zeit mit den Kindern auf dem Spielplatz, wo sie uns lebhaft von ihren schmerzhaften Erinnerungen an ihre Zeit erzählten. Die Straße nach Vinnitsa, die 3, die 5-7 Tage bekam. Per Anhalter, mit dem Bus, mit dem Zug. Ich fragte sie, ob sie vorhätten, hier zur Schule zu gehen, hier? Ausnahmslos alle haben geantwortet: “Wir gehen nach Hause!” 💗 Die Kinder hoffen und glauben, dass am 1. September der Krieg zu Ende ist und sie nach Hause gehen können. (Und mehr als die Hälfte von ihnen hat einfach kein Zuhause. Mariupol, Saporoschje, Donezk…).Ich danke Gott, dass der heutige Tag doch noch ein Freudentag war. Als die Kinder ihr Meisterwerk erhielten, rannten sie los, um es mit ihren Familien zu teilen. Pfarrerin Larissa Kostenko

Meisterkurs in Perlenstickerei für Kinder

Winnyzja 3.5.2022. Schule. Kinder. Blumen. Leben. Freude. Hoffnung. Liebe. Ich hoffe, dass Sie, wie ich, all diese Gefühle empfinden. Heute gab es einen Meisterkurs in Perlenstickerei für Kinder.
Schauen Sie sich nur an, wie sich die Augen von Kindern verändern, wenn sie ein kleines, einfaches Eis am Stiel bekommen.
Schenken. Zum Teilen. Zu helfen. Es ist an der Zeit, dass jeder etwas unternimmt. Wann sonst, wenn nicht jetzt? Ich wünsche allen, dass sie mit ganzem Herzen und ganzer Seele Freude empfinden, wenn sie Gutes tun. Koch Inna wird an alle 22 Kinder, die noch nichts bekommen haben, Äpfel, Säfte, Bananen und Eis verteilen.
In der Zwischenzeit wurden 68 Personen Cafe TRAPEZA versorgt.

Spendenmöglichkeit und mehr Infos

#tafelwinnyzja #larissakostenko