Jahresprogramm Kirchenmusik 2021/2

Liebe Freunde der Laufer Kirchenmusik,

durch die derzeitige Situation bleibt die Gestaltung von Konzerten sehr spannend, wir müssen flexibel reagieren und die Konzertorganisation muss immer wieder an die aktuell geltenden Regeln angepasst werden. Bitte haben Sie Verständnis dafür, dass es auch kurzfristig zu Änderungen kommen kann, und schauen Sie auf unserer Homepage nach, wie und wo die Eintrittskarten erhältlich sein werden und wie die aktuellen Corona-Regeln sind!

Ich freue mich sehr auf viele wunderschöne Musik und ein Wiedersehen mit Euch und Ihnen allen,

Silke Kupper

Musik bei Kerzenschein

In diesem Jahr finden wieder hochklassige Konzerte in der stimmungsvollen Kammermusikreihe „Musik bei Kerzenschein“ jeweils samstags um 19.00 Uhr in der Johanniskirche statt.

MusikerInnen und Ensembles der Region musizieren in stimmungsvoller Atmosphäre im Schein von Kerzen. Karten zu jeweils 10,- € (5,- € Schüler/Studenten) sind ab Oktober im Vorverkauf im evangelischen Pfarramt und der Alpha Buchhandlung oder an der Abendkasse erhältlich. Bitte bringen Sie Ihren 3 G- Nachweis mit.

30. Oktober 2021,19 Uhr, Johanniskirche

Sonatenabend mit den drei Violinsonaten von Felix Mendelssohn-Bartholdy

Heidi Braun, Violine
Elena Ovsienko, Klavier

Die drei Violinsonaten von Felix Mendelssohn-Bartholdy gehören zu den weniger bekannten Werken des Komponisten:

Es war eine kleine Sensation, als 1953 in einem New Yorker Verlag eine Violinsonate des reifen Felix Mendelssohn erschien. Mehr als hundert Jahre nach dem Tode des Komponisten wurden die Geiger mit einem Werk konfrontiert, von dem sie nicht die leiseste Ahnung gehabt hatten, da es Mendelssohn – wie so viele seiner reifen Werke, darunter die Italienische Sinfonie – nicht zum Druck frei gegeben hatte. Das Manuskript war in Vergessenheit geraten, bis es kein Geringerer als Yehudi Menuhin entdeckte und erstmals herausgab. Bei der großen F-Dur Sonate handelt es sich um die späteste und reifste seiner drei Violinsonaten

Die Musikerinnen Heidi Braun und Elena Ovsienko bringen alle drei Violinsonaten von Felix Mendelssohn-Bartholdy zu Gehör. Ihre musikalische Zusammenarbeit begann 2005 und seither konzertieren die beiden erfolgreich.

Samstag, 13. Nov. 2021,19 Uhr, Johanniskirche

H2F.Trio

Bernd Fischer (Saxophon), Christoph Heinrich (Orgel, Piano),
Thomas Höpfner (Schlagzeug)

Das H2F.Trio besteht aus der recht ungewöhnlichen Kombination Orgel-Saxophon- Schlagzeug. Neben modernen Choralbearbeitungen hat das Trio auch Werke von Bach, Franck und Rutter im Repotoire. „Hätte Johann Sebastian Bach (1685.1750) Saxophon und Schlagzeug schon gekannt, er hätte beide Instrumente sicher in deinen Werken verwendet.“ heißt es in einer Rezension. Natürlich dürfen moderne und sphärische Jazzklänge nicht fehlen. Freuen Sie sich auf einen abwechslungsreichen Abend mit dem Instrument des Jahres 2021, der Orgel.

Samstag, 4. Dez. 2021, 19.Uhr , Johanniskirche

Christmas Carols- Hannes-Stegmeier Trio

Luisa Hänsel (Vocals), Lukas Langguth (Klavier), Hannes Stegmeier (Gitarre & Bass)

Hannes Stegmeier und sein Trio sind in Lauf nicht erst seit ihrem Auftritt im letzten Jahr ein Begriff. Die drei mischen Jazz, Blues und Soul und zeigen dabei, wieviel Spielfreude und auch Virtuosität in steckt. Wir freuen uns sehr auf einen Abend mit dieser wunderbaren Band!

Die Musiker Hannes Stegmeier und Lukas Langguth genießen wie Luisa Hänsel den besonderen Rahmen der mit Kerzenlicht beleuchteten Johanniskirche und die dadurch gegebenen Möglichkeiten, sehr persönlich und intim zu musizieren und dabei den Raum und dessen klangliche Besonderheit mitspielen zu lassen. 

Kreativ und spielerisch interpretiert das Trio bekannte und unbekannte Stücke neu und machen Musik, die nachdenklich macht, an gesellige Stunden am Kaminfeuer erinnert, deren schlichte Schönheit uns berührt, die ermutigt, tröstet und ein Lächeln ins Gesicht zaubert!

Sonntag, 21. November, 17.00 Uhr, Johanniskirche

Konzert zum Ewigkeitssonntag

Michaela Aichele, Sopran

Christine Mittermair, Alt

Manuel Krauss, Bass

Streichensemble DER LAUFER STADTSTREICHER
Johanniskantorei Lauf
Leitung: Silke Kupper

Das Chor- und Orchester- Konzert zum Ewigkeitssonntag wird von herausragenden Solisten des süddeutschen Raumes gestaltet: Michaela Aichele (Sopran), Christine Mittermair (Alt) und Manuel Krauss (Bass) und Birgit Heller-Meisenburg an der Oboe. Begleitet werden sie von dem Kammerorchester der Laufer Stadtstreicher und der Laufer Johanniskantorei. Im Mittelpunkt des Konzertes steht die Bass Solokantate „Ich habe genug“ BWV 82, die zu Bachs bekanntesten Kompositionen zählt. Das vom Jesuserlebnis des greisen Simeon inspirierte Libretto fasst den Moment des seligen Loslassens und den christlichen Topos der friedvollen Todessehnsucht in berührende Abschiedsbilder. Bach hat in seiner Bass- Solokantate dafür eine Tonsprache von sanfter Eindringlichkeit gefunden, die in der zentralen «Schlummerarie» den Tod als ersehnten Schlaf nach mühseliger Lebensreise willkommen heißt. Die berühmte Alt- Solokantate „Widerstehe doch der Sünd“ wird von der Altistin Christine Mittermair mit ihrer wunderschönen warmen Altstimme interpretiert und Sopranistin Michaela Aichele wird mit ihrer klaren Sopranstimmen sowohl in der Missa in F gemeinsam mit der Johanniskantorei als auch solistisch mit Bacharien brillieren. Die Leitung hat Silke Kupper.

Karten zu 15,- (Schüler/Studenten 10,-) ab 8. Nov. im Vorverkauf bei Buchhandlung Alpha und Dienstbier.

Sonntag, 19. Dez. 2021, 17.00 Uhr, Johanniskirche Lauf

Festliche Streicherklänge im Advent

Laufer Stadtstreicher

Leitung: Heidi Braun

Freitag, 31. Dez. 2021, 17.00 Uhr, Johanniskirche Lauf

Festliches Silvesterkonzert mit Classic Brass

Orgel: Silke Kupper

Samstag, 29. Januar, Johanniskirche

Sound of your life – Konzert Gottesdienst

Liturg: Udo Reizmann, Kristin Utz
Musik: Silke Kupper, Gospelchor “Vocal Sound Of Praise”, Norbert Gawor (Piano)

Sonntag, 20. Februar, 19.00 Uhr, Kunigundenkirche

Magic Acoustic Guitars

Roland Palatzky, Matthias Waßer

Samstag, 19. März Christuskirche

Popimpulstag

Workshops und Konzert für Bands und Popmusiker

Popularmusikverband Bayern
Organisation: Michael Ende, Silke Kupper

Dienstag, 22. März 19.30 Uhr, Johanniskirche

Black & White Gospel

Gospelchor Vocal Sound Of Praise

Debora Woodson

Leitung: Silke Kupper

Predigt Konfirmation Sprengel II am Konfirmationswochenende 24.+25. August 2021

Liebe Konfirmandinnen und Konfirmanden, liebe Eltern, Paten, liebe Angehörige,

[Pfarrerin lässt einen Tonkrug fallen)

zerbrochen, o nein, dabei habe ich das Stück so gern gehabt. Und was ist davon übrig? Scherben. Ich glaube, ihr alle kennt diese Erfahrung, wie oft passiert uns das beim Abspülen, Abstauben, hin- und hertragen, mitten im Alltag. Und wenn mir was an dem Teil liegt, dann kann ich es nicht einfach wegwerfen, dann versuche ich vielleicht, alles wieder zusammenkleben und die Bruchstücke wieder zu einem Ganzen zu machen.

Funktioniert das auch mit unserem Leben so? Wir alle haben ja, in den letzten eineinhalb Jahren erlebt, wie ein winziges Virus unsere ganze Welt verändert hat und an vielen Stellen tatsächlich Scherben, Bruchstücke, Verluste hinterlassen hat. Da haben wir gemerkt, wie wir, die wir uns bislang so sicher gefühlt haben, doch schutzlos sind, da hat der ein oder die andere tatsächlich liebe Angehörige verloren oder kannte welche, die schwer erkrankt sind. Da waren die Läden und die Gaststätten zu, und die Schulen – unfassbar in unseren Gedanken bisher. Wir durften zeitweise nur noch zu notwendigen Gängen raus und konnten plötzlich unsere Großeltern nicht mehr in den Arm nehmen. So vieles, was uns lieb und vertraut war, was bislang völlig normal war und wir nie auch nur im Geringsten darüber nachgedacht hätten, ging nicht mehr. Stattdessen: Homeschooling, keine Freunde treffen, keine Feiern – und für uns hier kein normaler Konfiunterricht mit Spielen, Action, Praktika, Treffen in der Kirche. Und das alles macht natürlich auch etwas mit uns, mit unserer Seele. In dieser Woche stand in der Zeitung, dass es in jeder Klasse Schülerinnen und Schüler gibt, die aus dieser Zeit Schäden gezogen haben. Ja, unsere Welt, unser ganzes so bislang scheinbar sicheres Leben hat sich als ziemlich brüchig gezeigt.

Gott sei Dank sind wir jetzt schon so viele Schritte weiter, dürfen uns wieder treffen und vieles von unserem normalen Leben wieder aufnehmen – und sogar eine coole Konfifreizeit mit richtig viel Unbeschwertheit war wieder möglich – wie haben wir das alles doch vermisst.

Also sind die Scherben wieder geheilt, geklebt, so wie wenn nichts gewesen wäre?

Ich glaube, so einfach geht das nicht. Bei so einem Topf ist es ja so, dass selbst wenn man ihn wieder zusammenklebt, sieht man trotzdem die Klebespuren, die Kerben, die Stellen, wo der Lack abgeplatzt ist. Blöd irgendwie, das immer zu sehen – wir wollen doch lieber glatte und perfekte Dinge haben. Ganz anders in Japan.

Da haben die Menschen eine ganz besondere Kunst entwickelt, Zerbrochenes zu reparieren. Auf die Klebespuren legen sie mit dem Pinsel feinste Goldfarbe auf, bis das ganz Teil von einem feinen Netz an schimmernden Linien überzogen ist.

Klar: Immer noch sind die Bruchstellen das Erste, das man sieht. Die kann man nicht ungeschehen machen, aber sie werden ganz liebevoll bemalt und sogar hervorgehoben und jetzt sieht das Stück nicht mehr aus wie etwas, das in den Müll gehört, – sondern wie ein ganz besonderes Kunstwerk.

Ihr seht es auf der Karte, die ich euch in das Programm gelegt habe. Kintsugi, heißt das in Japan, die Kunst des Klebens. Und das besondere ist, dass gerade da, wo einst die Bruchstellen waren, das Gold zum Tragen kommt und so das Gefäß etwas ganz besonderes, eigenes Strahlendes wird.

Als ich von dieser Kunst gelesen habe, da dachte ich, eigentlich ist dieses Kintsugi ein ganz schönes Bild für unser Leben. Das, was ihr jetzt durch Corona in euren jungen Jahren erfahren habt, ist eine Erfahrung, die unser ganzes Leben durchzieht. Das hat Spuren bei euch hinterlassen, kleine oder auch bei dem ein oder anderen größere und manche sagen zu euch Jugendlichen schon, ihr seid die Generation Corona. Aber ist unserem Leben eigentlich von Gott versprochen, dass alles immer glatt ist, glänzend, heil und schön? Ich glaube nicht und da brauchen wir uns nur in der Welt umschauen. Zum Leben gehört es einfach auch dazu, dass man auch einmal Brüche erfährt. Da kann Freundschaft zerbrechen, Vertrauen missbraucht werden, die Hoffnung auf einen guten Abschluss zerplatzen, da hoffen wir auf den Sieg beim Fußballspiel, auf den wir so lange hingearbeitet haben, aber wir verlieren. Wahrscheinlich könnt ihr selbst noch viel mehr aufzählen. Vor all dem, sind wir nicht verschont. Manche erwarten sich aber von Gott ein Leben ohne Brüche und Scherben – und sind dann wütend und enttäuscht und fühlen sich von Gott im Stich gelassen, wenn es anders kommt. Wahrscheinlich ist das auch normal und wenn ihr mal in der Bibel die Psalmen durchlest, da lest ihr auch immer wieder, dass die Psalmbeter Gott anklagen und auf ihn schimpfen: Warum muss ich das jetzt so durchleben. Ich will das nicht! Aber man kann in den Psalmen dann auch sehen, wie sich dieses Gespräch mit Gott dann verändert. Denn Gott hat uns auch die Gabe gegeben, dass wir nicht nur wütend sind und trauern, sondern dass in uns auch eine Kraft ist, die uns weiterbringt, dass wir heil machen wollen, Perspektiven suchen, neue Wege, dass wir uns versöhnen. Und wenn es uns gelungen ist, dann strahlt da auch etwas gerade aus den Bruchstellen heraus.

Gott will gar keine nur glatten Menschen, auf denen keine Spuren des Lebens zu sehen sind. Wenn ihr in der Bibel lest, wer da mit Jesus unterwegs war – da waren Kranke, da waren Bedürftige, der Zachäus, von dem wir nochmal auf der Freizeit gehört haben, dieser reiche, aber doch ziemlich einsame Mann, oder der Petrus, einer seiner engsten Freunde, der Jesus sogar verleugnet hat. Keiner von denen war perfekt, alle hatten ihre Kratzer und Brüche und manchem hat das Leben ganz schön übel mitgespielt. Aber bei Jesus haben sie etwas gespürt, was Gott ganz tief in sie hineingelegt hat: Dass alles Leben von seiner Kraft gehalten wird und unglaublich wertvoll ist – auch die Bruchstellen können dem keinen Abbruch tun – im Gegenteil, ich habe mir vorgestellt, als ich die Karte angeschaut habe, dass diese Goldlinien gar nicht von außen aufgemalt sind, sondern vielleicht gerade von innen heraus durch diese Stellen hindurch die Kraft Gottes leuchtet. Ohne die Bruchkanten würden wir sie vielleicht gar nicht sehen und spüren. Ja, es ist uns überlassen, ob wir das Leben so sehen wie auf der einen Seite der Karte oder so sehen wie auf der anderen Seite.

Es gibt Phasen im Leben, die sind echt schwierig und dann zweifelt man auch schon mal an sich und ist unzufrieden. Aber genau diese Phasen können, wenn wir uns ihnen stellen, uns zu etwas ganz Eigenem, Besonderen machen, weil wir daran wachsen, weil wir sie bewältigen können oder mit ihnen leben, weil Gott heil macht. Drum habt den Mut, das alles Gott hinzulegen, mit ihm ins Gebet zu gehen, ihr dürft auch schimpfen und klagen, aber lasst nicht nach und ihr werdet merken, dass sich euer Herz verändert, dass Zuversicht und Vertrauen wachsen und ihr letztlich gestärkt herausgeht. Das geht nicht sofort – auf Knopfdruck – , manchmal dauert es. Aber gebt nicht auf!

Ja, so seid ihr vielleicht tatsächlich die Generation Corona, weil ihr – anders als die Jugendlichen vor euch – erfahren habt, dass das Leben brüchig und eben nicht selbstverständlich ist. Dass es ein Geschenk ist, wenn wir gesund leben können, dass es das kostbarste ist, dass wir uns begegnen können und Gemeinschaft leben können, dass es wunderbar ist, wenn man die Oma, den Opa wieder umarmen kann und eine coole Freizeit miteinander verbringen kann, das ist viel mehr wert als das teuerste I Phone. Und wir haben gesehen, dass man trotz allem die Menschen nicht alleine gelassen hat, es gab Jugendliche, die haben sich angeboten, für ältere Menschen einzukaufen, oder es gab tolle neue Aktionen, zusammenzukommen trotz Kontaktsperre – wenn ich zum Beispiel daran denke, wie an Ostern 2020 ganz viele verschiedene Musiker und Sänger das Lied „Christ ist erstanden“ aufgenommen haben und das dann alles zusammengeschnitten wurde – eine überwältigende Erfahrung, bei der einen die Tränen kommen konnten. Das alles habt ihr jetzt mitgenommen und es begleitet euch – nicht als hässliche Bruchstelle, sondern als wichtige Goldlinie im Leben.

Nehmt es mit in euer weiteres Leben und denkt daran, dass all das zu eurem Leben gehört und es gerade deshalb unendlich wertvoll ist.

Amen.

Pfarrerin Lisa Nikol-Eryazici

Die Macht des Gekreuzigten – Predigt von Pfarrer Jan-Peter Hanstein am 11.7.2021 im Livestream-Gottesdienst St. Jakob, Lauf

Aber die elf Jünger gingen nach Galiläa auf den Berg, wohin Jesus sie beschieden hatte. 17 Und als sie ihn sahen, fielen sie vor ihm nieder; einige aber zweifelten. 18 Und Jesus trat herzu, redete mit ihnen und sprach: Mir ist gegeben alle Gewalt im Himmel und auf Erden. 19 Darum gehet hin und lehret alle Völker: Taufet sie auf den Namen des Vaters und des Sohnes und des Heiligen Geistes 20 und lehret sie halten alles, was ich euch befohlen habe. Und siehe, ich bin bei euch alle Tage bis an der Welt Ende. Matth. 28

Predigt auf Youtube [Es gilt das gesprochene Wort…]

Abb aus dem Buch Tom Hollands: Herrschaft – wie der Westen entstand

Liebe Gemeinde,

Mir ist gegeben alle Gewalt im Himmel und auf Erden.

Was ist das für ein Satz. Gehen wir mal weg von dem für die Konfirmation vielleicht auswendiggelernten Text. Fühlen ganz frisch. Versetzen wir uns in die Jünger, die die letzten Worte Jesu hören. Sein Vermächtnis. Die Worte, die alles zusammenfassen, sind nicht ohne den zu denken der da spricht: Gerade noch war Jesus gefoltert und geschunden gestorben. Totgemacht, toter als der Tod. Und jetzt steht er wieder auf diesem Berg bei dem Evangelisten Matthäus. Diesem namenlosen Berg in seiner Heimat, auf dem er versucht wurde, auf dem er die berühmteste Rede der Weltgeschichte hielt – die „Bergpredigt“, dem Berg der Verklärung, auf dem er schon fast in den Himmel aufgenommen wurde.  Und sagt gezeichnet aber strahlend:

Mir ist gegeben alle Gewalt im Himmel und auf Erden.

Mit wichtig – in unserem Text heißt es so schön menschlich: die Jünger fielen vor ihm nieder; einige aber zweifelten. Selbst in so einem Moment glauben nicht alle! Denn zweifeln können wir alle: Macht, Gewalt – die gehörtdoch eigentlich einem Emperor, dem Kaiser. Dem Cäsar, der in einem Feldzug wie gegen die Gallier, ein Million getötet hat und eine andere Million in die Sklaverei geschleift hat. das war keine Witzfigur wie in ASTERIX … Oder wenigstens einem System wie dem Raubtierkapitalismus, der die Superreichen feiert. Die Bezos, Gates, Zuckerbergs dieser Welt, die andere herausdrängen, sich die Rechte sichern, sie multiziplieren und sich Staaten kaufen können, wenn sie wollen.

Die Macht, denken wir – die gehört doch einem Pilatus, demStatthalter, der die pax romana, den Frieden Roms aufrechterhält, indem er einen Unschuldigen wie Jesus kreuzigen lässt in dem sicheren Wissen: dieser wird es nicht einmal in eine Fußnote in der Weltgeschichte schaffen.

Aber auch als Historiker und Philosoph, als Agnostiker und Naturwissenschaftler muss man anerkennen. Dieser Jesus hat es geschafft:

Heute sind zwischen 2-3 Milliarden der Weltbevölkerung christlich. Manches Mal habe ich den Eindruck, nicht wegen der europäischen Missionare sondern trotz ihrer … In Afrika sind selbstbewusste Kirchen, die die Herablassung Europas nicht verstehen. Aus Südkorea werden mehr Missionare entsandt als aus jedem anderen Land der Welt. Im pseudokommunistischen China, das seine totalitäre Seite unter Xi Jinping immer mehr zeigt, wurden in den letzten 20 Jahren ohne wesentliche ausländische Unterstützung von 20 Millionen auf 100-130 Millionen Christen heute. Das Kreuz Jesu ist zu dem bekanntesten Markenzeichen der Welt geworden.

Haben Sie sich auch schon einmal die Frage gestellt:

Wie konnte der Gekreuzigte zu dieser Macht werden?

Der berühmte Historiker und Tom Holland trug da schon den Gedanken an das Buch mit sich herum: Dominion: The Making of the Western Mind.  Herrschaft – wie die westliche Mentalität entstanden ist.

Jahrzehnte war er fasziniert von Macht. Als Junge wandte er sich vom Glauben ab, weil die Dinosaurier nicht in das enge religiöse Weltbild passten, indem er erzogen war. Und von den blutgierigen riesigen Jägern wandte er sich der Geschichte der grausamsten Herrscher und Tyrannen zu, die ihn faszinierten.

Die Großreiche der Gegner Israels interessierten ihn mehr als dieser Gekreuzigte

Nietzsche und dessen Willen zur Macht und zur unbedingten Beherrschung schien ihm eher der Schlüssel zur macht zu sein. »Kämpfe immer tapfer und sei anderen überlegen.«[51]  aus der Ilias.

Aber Tom Holland wurde auch nachdenklich. Warum kannte fast niemand mehr außer ein paar Griechischlehrern die Heldentaten eines Alexander oder eines Attila? Warum sind fantastische Großreiche und Imperien längst Geschichte, während der Galiläer Jesus von seinem Berg immer noch eine unglaubliche Wirkung entwickelt?

Tom Holland stellte auch fest, dass der liberale Agnostizismus, dem er im Glauben an die Wissenschaft anhing, auch nur ein Glauben war, der ihm in Momenten der Entscheidung auf Leben und Tod, im Sterben für etwas nicht weiterbrachte und selbst die universalen Menschenrechte schienen ohne den Glauben an einen Gott, der die Welt und die Menschen liebt, ebenso ohne Begründung zu sein.

»Du hast gesiegt, bleicher Galiläer«, schrieb der viktorianische Dichter Algernon Charles Swinbourne, womit er die apokryphe Klage des Julian Apostata wiederholte, des letzten heidnischen Kaisers von Rom: »Die Welt ist grau geworden unter deinem Atem.« Instinktiv stimmte Tom Holland ihnen zu.

Wie konnte der Gekreuzigte zu dieser Macht werden?

Diese Frage trieb ihn um. Da unternahm Tom Holland eine Reise in den Irak, um dort einen Film zu machen. Sindschar ist eine Stadt, die, als er sie besuchte, direkt an der Grenze zum Islamischen Staat lag. Sie war dessen Kämpfern nur wenige Wochen zuvor wieder entrissen worden. 2014, als der Islamische Staat Sindschar erobert und besetzt hatte, war es die Heimatstadt vieler Jesiden gewesen, einer religiösen Minorität, die beim Islamischen Staat als Teufelsanbeter galten. Ihr Schicksal war grauenvoll gewesen, genau wie das jener Personen, die sich den Römern widersetzt hatten. Männer wurden gekreuzigt; Frauen wurden versklavt. Wenn man inmitten der Ruinen von Sindschar stand und wusste, dass nur drei Kilometer flachen, offenen Geländes entfernt genau die Leute saßen, die solche Gräueltaten begangen hatten, dann konnte man nachvollziehen, wie in der Antike der Gestank der Hitze und der Leichen einem Eroberer als sicheres Kennzeichen seiner Macht und seines Erfolges dienen konnte. Kreuzigung war nicht nur eine Bestrafung. Es war ein Mittel, sich Überlegenheit zu verschaffen: eine Überlegenheit, die bei den Unterworfenen nacktes, tiefstes Grauen hervorrief. Das Grauen vor der Macht war der Maßstab für Macht. So war es immer gewesen, und so würde es immer bleiben. So war die Welt.“

Mit diesem Geruch von Verwestem in der Nase und einem erschütterten Weltbild kehrt er zurück und schreibt in 750 Seiten eine sehr persönliche Geschichte des Christentums – pointiert von Cäsar über Gestalten wie Bonifatius und Abelard, Darwin  bis hin zu dem Künstler Otto Dix und Himmler zu den unterschiedlichen Entscheidungen, die Merkel und Orban 2015 in der Flüchtlingsfrage trafen, die sich beide in christlicher Tradition wähnten.

Am Ende erzählt Tom Holland von seiner alleinstehenden Patentante und stellt fest: „Vielleicht wurde die Weltgeschichte mehr auf dem Schoß von Frauen geschrieben als von Weltherrschern.“ Er staunt: Dass es diese Menschen immer noch gibt. Die lieben und barmherzig sind. Und sich eher an dem Bergprediger Jesus orientieren als an dem Augustus. Die sich der Angst vor Leid und Schmerz nicht beugen. Die größere Macht als das Grauen ist schließlich die Liebe. Christen haben das immer verstanden.

Tom Holland weiß auch:

Viele Christen werden und wurden in dieser Zeit allerdings selbst zu Handlangern des Grauens. Als ständige Drohung lag ihr Schatten über den Schwachen; sie verursachten Leid und Verfolgung und Sklaverei. Doch die Maßstäbe, nach denen sie deswegen verurteilt werden, sind ihrerseits christlich; heute werden überall ihre Denkmäler als Sklavenhalter gestürzt.

Ich – Jan-Peter Hanstein – warte auf die Zeit, in der auch endlich die schrecklichen Hindenburgs und Bismarcks, die Friedrich Wilhelms und andere Große aus unseren Straßennamen verschwinden und wir ihre Bronzedenkmäler einschmelzen, um daraus leichte und wunderbare Kunstwerke der Barmherzigkeit zu machen. Wegen mir auch Kruzifixe. Oder die Pieta von Käthe Kollwitz, als Mutter mit ihrem gim Weltktieg I getöteten Sohn auf dem Schoß! Auf jeden Fall Denkmäler der Opfer und nicht ihrer Schlächter!

Auch wenn die Kirchen in Europa leerer werden, sieht es nicht so aus, als würde sich an diesen Beurteilungs-Maßstäben so schnell etwas ändern.  

»Was schwach ist vor der Welt, hat Gott erwählt, dass er zuschanden mache, was stark ist.«

TOM HOLLAND schreibt, oder besser er bekennt: „Christ sein bedeutet zu glauben, dass Gott Mensch wurde und einen so schrecklichen Tod erduldete wie kaum ein anderer Sterblicher. Deshalb bleibt das Kreuz, dieses uralte Folterwerkzeug, was es immer war: das angemessene Symbol der christlichen Revolution. Es ist die Kühnheit, in einem gequälten, zu Tode geschundenen Leichnam die Herrlichkeit des Schöpfers des Universums zu erkennen, die mit größerer Gewissheit als alles andere die schiere Befremdlichkeit des Christentums und der Zivilisation, die aus dem Christentum entstand, erklären kann. Heute ist diese Befremdlichkeit so einflussreich und lebendig wie eh und je. Sie drückt sich in der großen Bekehrungswelle aus, die sich im Laufe des letzten Jahrhunderts in Afrika und Asien ausbreitete; in der Überzeugung von Millionen und Abermillionen Menschen, dass der Atem des Heiligen Geistes gleich einem lebendigen Feuer noch immer über der Welt weht; und in Europa und Nordamerika in den Einstellungen vieler weiterer Millionen, die nie auf die Idee kämen, sich als Christen zu bezeichnen. Sie alle sind Erben derselben Revolution: einer Revolution, die als ihr feuerflüssiges Herz das Bild eines an einem Kreuz zu Tode gefolterten Gottes hat.

Tom Holland endet:

Darauf hätte ich zweifellos schon früher kommen können.

Ich muss zugeben. Holland holt weit aus, wahrscheinlich zu weit für die meisten Leser. Trotzdem meine Empfehlung: Herrschaft – wie die westliche Mentalität entstanden ist.

Es geht um die größte Geschichte aller Zeiten. Der Geschichte Jesu und seinen Jüngern. Diese Geschichte ist größtenteils unsichtbar. Aber sie wiederholt sich in jeder Taufe. In jeder Konfirmation. In der Hoffnung jeder Patin oder jedes Paten, die dafür beten, dass ein Kind diese Liebe erfährt. Eine Konfirmandin, die glaubt, ist mächtiger als der tote Cäsar. Der glaubende Jugendliche, der/die einst vielleicht selbst diesen Ruf hört und aufbricht. Nicht mit einer Botschaft. Sondern mit Leib und Leben diesen Gekreuzigten bezeugt. mit “Jünger” ist das schon besser übersetzt von Luther als mit “Schüler”, weil es diese tiefe Verbindung ausdrückt. Mir gefällt in der Übersetzung Bibel in gerechter Sprache – da steht:  um mit anderen zu lernen.

Im neuen Gemeindebrief, im BLICK in der Sommerausgabe haben wir das Thema Kirchengemeinde Lauf weltweit in den Blick genommen: ich war überwältigt, wieviele Patenschaften und Partnerschaften MitarbeiterInnen dieser Gemeinde schon über Jahrzehnte pflegen: in den Kongo nach Im Hospital der Christusträger Vanga. Hier auf Youtube findet ihr das tolle Benefizkonzert von Christoph Zehnder als Dankeschön an die Basarfrauen – aber auch der Kreativshop mit Jujuj in Argentinien, Wantoat Papua-Neuguinea,  Haiti, Serbien. Ich grüé alle, die von dort aus zusehen!

Aus unserer Gemeinde sind Menschen ausgesendet worden in Gebiete von Zentralasien. Um zu unterstützen, zu lernen, auf eine ganz bescheidene Weise sich darunter stellen bis die Menschen dort fragen: Warum tust du das eigentlich? Und wir bei ihrer Rückkehr noch mehr lernen: – Dass dieser eine Name – Jesus – über allen Namen ist – und vor allen anderen schon da ist. Bis an die Enden der Welt. Diese Macht Jesu schafft erst die eine Welt in allen Völkern. Das ist niemals unumstritten. Immer umkämpft und umliebt. Ohnmächtig mächtiger als alles andere. Immer wieder sind wir auf der Suche. Glauben ist keiner Statistik erfassbar und von keinem anderen messbar. Die Jünger und die Gemeinden sind so schwach und doch so hoffnungsvoll. Niemals fertig, niemals zu Hause. Unterwegs – unterwegs durch die Zeiten – nur auf seinem Ruf und seinem Befehl. Des Gekreuzigten und Auferstandenen. Der lebt, damit wir auch leben. Der sagt:

Und siehe, ich bin bei euch alle Tage bis an der Welt Ende.

AMEN.

Zitate aus: Tom Holland, Herrschaft – wie der Westen entstandt

“Der Auferstandene selbst reißt die Seinen aus der träumerischen Spekulation über das Weltende heraus und stellt sie unter seinen Befehl.” 6. Sonntag nach Trinitatis Mt 28. HJ Iwand, Predigtmeditationen S.27ff, 16-20.

(ursprünglich Trinitatis 1945/46)

Kreuzigung des Petrus, Carravaggio um 1600

[Scan der Fraktur durch Google Lens. Einzelne Scanfehler können noch vorhanden sein. Heraushebungen und Zwischenüberschriften von JPH. Vorbereitung auf den Gottesdienst im Livestream am 11.7.2021 auf Youtube C1 Lauf ]

In der liberalen Theologie ist unsere Stelle immer wieder auf ihre historische” Echtheit hin in Zweifel gezogen worden, den Hauptanstoß bildeten der Missionsbefehl und die trinitarische Formel. Man fragte, hat die Urgemeinde in Fragen der Heidenmission nicht gerade umgekehrt gedacht? hat nicht darum Paulus seine spannungsvollen Auseinandersetzungen mit den Uraposteln gehabt? Man wies darauf hin, dass die trinitarische Formel bei der Taufe nicht auftritt, dass vielmehr durchweg ,,auf den Namen Jesu” getauft wird (Act 2,38; 8, 16; 19,5), und man sah gerade in dem Ausgang des Ganzen, in der Verheißung des Naheseins bis an der Welt Ende einen Umschwung in der eschatologischen Erwartung. Hier schreibt ein Mann, der nicht mehr die Erwartung des nahen Endes mit dem ältesten Urchristentum teilt, sondern ein Glied der zweiten Generation, die schon einen lebhaften Eindruck davon hat, dass der Herr verzieht und wohl noch lange verziehen wird. Vielleicht muss die Kirche sich noch auf lange Zeit in der Welt einrichten” (J. Weiß). Wir könnten aber auch gerade umgekehrt argumentieren. Ist nicht die Erwartung des nahen Endes gerade die menschlich natürliche Stimmung der ersten Generation, Acta 1,7f. Niemand weiß die „Stunde“ (Mt. 24,36), sie kommt wie ein Dieb in der Nacht (1. Thess. 5,1 f.), gerade die Ausrichtung der Botschaft, die Mission der Welt ist Ausbruch ihrer Nähe (so schon bei Johannes dem Täufer, bei Jesus selbst Mt.3,2; 4,17; 12,28) ist Ausdruck des Wissens, solange es Tag ist. Gerade in der Missionierung der Welt wird die Nähe der kommenden Gottesherrschaft aktuell. Insofern werden wir gerade umgekehrt unsere Stelle lesen müssen, nämlich so, dass der Auferstandene selbst die Seinen aus der träumerischen Spekulation über das Weltende herausreißt und unter seinen Befehl stellt. Das Wirken der Kirche erfolgt unter diesem, sie immer wieder von dem Absturz in diese Frage (Richtest du jetzt dein Reich auf? Acta 1, 7) zurückreißenden Befehlswort des Herrn. Die Weltmission der Kirche steht unter dem Zeichen der Tatsache, dass mächtiger als die Zeichen und Erwartungen des nahen Weltendes der Befehl des lebendigen und in ihr gegenwärtigen Herrn ist. [2]

Wir stehen heute in einer ganz ähnlichen Situation. Weithin lähmt die Erwartung des nahe bevorstehenden Endes das Heraustragen der Botschaft, darum die Bemühung, in frommen Kreisen zusammenzubleiben (in Jerusalem das Ende abzuwarten!), darum die Preisgabe der „Welt“ als einer endgültigen verlorenen, endgültig den Dämonen preisgegebenen Angelegenheit. So war es ja schon in den letzten Jahren des Krieges und des überhandnehmenden Terrors. Dahinein trifft dieses Wort. Und es steht immer wieder da, in seiner stolzen, apodiktischen, nur noch Anbetung oder Zweifel auslösenden Autorität. Es ist in der Tat ,,letztes“ Wort. Es gibt darauf keine Antwort mehr. Es gibt nur noch Gehorsam oder Entweichen. Ende aller menschlichen „Einrede“ (Hebr. 6, 16) ist die feierliche Verheißung des Herrn. Ich bin bei euch. Das ist es, woran sich die Apostel zu halten haben, nicht sein Der ziehen“. Wenn heute die Kirche in ähnlicher Lage steht, wenn immer wieder diese Frage auftaucht, ob es nicht besser sei, sich auf sich selbst zurückzuziehen, sich auf den kommenden Tag durch Sammlung des Restes zu rüsten, wenn dies sich andeutet in all den Bestrebungen, kultischer, liturgischer, ordensmäßiger Observanz, dann ist das genau so zu begreifen, wie jenes Haften an Jerusalem, aber der ausgestreckte Befehlsstab des Herrn weist an die „Enden der Welt“, weist nicht nach Israel zurück, sondern weist uns an die Völker“ und legt mit ,,Lehren“ und Taufe“ unser diesbezügliches Arbeiten eindeutig fest.

„Wohl zögert die Urgemeinde mit der Mission“- schreibt Schniewind zur Stelle-, „weil die Botschaft an die Völkerwelt nach allen Erwartungen des AT zur Vollendung der Weltzeit gehört; und die Frage ist nur diese, ob die Vollendung der Weltzeit schon mit Jesu Auferstehung anhebt, oder ob die Gemeinde auf seine Wiederkunft vom Himmel her warten solle, bis die Botschaft über die ganze Erde hin ergeht. Und nun beschreibt die Apg., wie die Urgemeinde durch die Verfolgung und durch besondere Weisungen des Auferstandenen in die Weite gedrängt wird.“ Damit dürfte nun auch das fachliche Anliegen, das die liberale Kritik unserer Stelle gegenüber hatte, geklärt sein. Es geht nicht um die Einschränkung des Judentums zur Weltreligion (in der Eschatologie ist der Universalismus immer heimisch gewesen – Schlatter), sondern es geht darum, dass mit dem Kommen Jesu, mit seinem Tod und seiner Auferstehung nun tatsächlich der neue Aon anbricht und dass die Jünger Träger, Botschafter dieses Einbruchs der Gottesherrschaft sind. ,,In caelo autem et in terra potestas data est, ut qui ante reganat in caelo, per fidem credantium regnet int terris“ (Hieronymus). Zu V.18 vgl. Dan. 7,14. Fast wörtliche Übernahme.

Zum-Schüler Machen

Wäre damit erst einmal das Dass der Weltmission deutlich, und zwar so, dass wir nicht in erster Linie heute an die Arbeit auf dem Missionsfeld bei dem Ausdruck „Völker“ zu deuten hätten, sondern an die Welt im Unterschied zu Israel, zu Jerusalem, zur “Kirche“, so wird ebenso wichtig sein, dass wir uns das Wie dieser Arbeit aus dem Text deutlich machen lassen. Jesus gibt eine bestimmte Marschroute mit. Zunächst steht da der Befehl des „Zum-Schüler Machens“, also unter den Ruf-des Herrn Stellens (vgl. Mt. 13,52). Hierzu müsste man eigentlich den Artikel von Rengstorf im Wörterbuch zum NT über ,,mathetes“ lesen können, der ausgezeichnet ist und an dem man lernen kann, worin dies zum Jünger machen“ besteht. Jedenfalls nicht mit Hilfe eines Traditionsprinzips“. Die erste christliche Generation und das neue Testament stehen jeglichem Traditionsprinzip griechischer oder rabbinischer Prägung fern. Jesus ist für die Jünger nicht der Rabbi, sondern der Meister. Die verstünden ihn als den Herrn. Sie übermitteln nicht einen” Lehrstoff“, sondern sind ,,Augenzeugen“, die eine Geschichte“, vornehmlich die Leidensgeschichte“, berichten und benennen. Im christlichen Credo ist ihr „Zeugnis“ beschlossen, nicht in der Tradierung der Worte und Ideen“. So erscheinen in den Evangelien Jesu Jünger nicht als seine Tradenten, sondern als seine “Zeugen“ (Rengstorf). So ja auch Apg. 1,8. Das erste, was befohlen ist, ist also der Zeugendienst vor aller Welt (vgl. Joh. XIV, 8).

Gott selbst tauft

Das zweite ist die Taufe auf den Dreieinigen Gott. Es dürfte darin deutlich werden, wie konstitutiv diese beiden Momente im Handeln Kirche sind, von Gott her die Offenbarung, vom Menschen her die neue Geburt. Das Bekenntnis zum Dreieinigen Gott, das ist die Scheidegrenze, die den Gottesbegriff der Christen von dem Gott und den Göttern der Heiden unterscheidet. Darin kommt nur begrifflich, also lehrmäßig und explizit, zum Vollzuge, was ja schon in der Taufe auf den Namen Jesu“ drinliegt. Jede Taufe auf den Namen Jesu bedeutet, dass hier der Eine Sohn Gottes erschienen ist, der selbst Geist ist und den Geist Gottes schenkt, dass hier Gott selbst gegenwärtig ist, und wirft, tötet, lebendig macht“ (vgl. Taufe und Geist Mt.3, 11; Apg. 2, 38; 10, 44; 1. Kor. 6, 11 etc.) (Schniewind). Hätte wohl die Christenheit einschl. bestimmter Theologen und Bischöfe sich je so irreführen lassen können von der Religion der nationalsozialistischen Ideologie, wenn sie das noch gewusst hätte. Es geht hier nicht um eine Formel, es ist wirklich die “Epiphanie“ (Luther) Gottes, aber es geht auch um eine Formel, besser um ein explizites Bekenntnis, und darum ist die Taufformel dogmatisch unabänderlicher Bestand. Gott ist das Subjekt der Offenbarung, und diese Offenbarung ist der sich über dem Täufling auftuende Himmel. ,,Denn hie ist Gott Vater, Son und heiliger Geist selbst, der das teuffet und badet. Darumb muss auch das wert so trefftig ſein, das es den Menschen ganz new mache“ (Luther in einer seiner vielen Taufpredigten WA 49, 131, 25 Wäre es nicht sehr lehrreich, wenn man einmal die Hauptstücke aus diesen sonst nicht leicht zugänglichen Taufpredigten im Druck vereinigte?). Darum ist eben nicht der taufende Pfarrer, nicht das Amt der Rechtsgrund der Taufe, sondern, wie schon Augustin nicht müde wird, zu betonen, der, auf dessen Namen der Mensch getauft wird (vgl. 1. Kor. 1, 13). ,,Der diener muss zwar da sein, seine hand und mund dazu reichen, Aber ich sol mich nicht lassen weisen auff den sichbarn, sondern auff den unsichtbarn Teuffer, der die Tauffe gestiftet und geordnet hat, Auff den sol ich sehen, Gott gebe, der Diener sey, wie er wölle“ (ebenda). Das Sakrament der Taufe hat sein Gewicht in dieser Einsetzung und in diesem Handeln Gottes mit dem Menschen. Gerade darum, weil gilt: opera trinitatis ad extra sind indivisa, erfolgt die Taufe auf den Namen des Vaters und des Sohnes und des Heiligen Geistes. Darin sind wir von Gott selbst umschlossen, aufgenommen in das Innen seiner Offenbarung. Ich kann das Eine – nämlich den einen Gott nicht denken, –  ohne von den Dreien umleuchtet zu sein. Ich kann die Drei nicht unterscheiden, ohne alsbald auf das Eine geführt zu werden“ (Gregor von Nazianz, aus Barth, KD 1. Aufl. S. 165).

Taufe auf den Namen ist die Mitte

Freilich wird man auch das andere zu beachten haben, dass auszugehen ist bei dem Namen Jesus. Der ist die Mitte. Darum ist die trinitarische Formel nur die Entfaltung dessen, was mit der Taufe auf den Namen Jesu Christi sachlich und begrifflich gesagt ist: ,,In Christi enim nomine subsuditur qui unxit et ipse qui unctus est et ipsa unctio in qua unctus est“ (Irenäus, Barth S. 151). Das Bekenntnis zu Vater, Sohn und Geist ist von den ersten Anfängen an in der Christengemeinde lebendig“ (Schniewind). 2. Kor. 13, 13; Eph. 4,4; 1. Petr. 1, 2; 1. Kor. 12,4; Apg. 2, 38 ff. etc. Das Dogma von der Trinität ist also nicht etwa erst eine spätere Eintragung oder Verzeichnung in die im NT bezeugte Offenbarung, sondern es anerkennt die Wirklichkeit Gottes, so wie er selbst sie in seiner Offenbarung erweist und bestätigt“ (Barth). Eng zusammen mit der Ersehung des Geheimnisses der Trinität und damit allererst der Möglichkeit von Offenbarung durch einen rationalen, mystischen, deistischen, jedenfalls heidnischen Gottesbegriff und der daraus resultierenden Unkräftigkeit des Zeugnisses” der Kirche an die Welt hängt nun auch das andere, die Verlegung der neuen Geburt aus der Taufe weg an irgendeine andere Stelle, in das Erleben, Er fahren, in die moralische Erneuerung etc. Die Taufe ist Sündenvergebung, und als solche Sterben und Auferstehen. Don der Taufe her habt ihr euch als Christen in eurer „Existenz” zu verstehen, und zwar nur von hier her. In die Kirche wird man eben nicht geboren”, sondern ,getauft”. Geboren wird man höchstens in die Landeskirche”, aber niemals in die Kirche Jesu Christi. Und hier liegt der zweite Punkt des Abweichens in den verflossenen Tagen. So wie der natürliche “Gott an die Stelle des sich selbst offenbarenden” trat, so der natürliche Mensch unter und hinter den Christenmenschen”, der deutsche Christ”, wobei man ganz deutlich heraushören konnte, was hier Substanz und was Akzidenz ist. Das Evangelium von Trinitatis sollte so verkündigt werden, dass deutlich würde, wo wir zur Umkehr gerufen sind, theologisch und christlich existenziell, beides in einem, sie müsste einschlagen wie ein Donnerschlag in diese unsere verkehrte Richtung des Deutens und Wesens.

Denn das ist doch wohl zu bedenken, dass Jesus das Wie, die Art und Weise unserer Zeugenschaft an diese beiden Punkte, an Offenbarung und Taufe, bindet und nicht will, dass wir unter Umgehung dieser Hauptposition, an der die Entscheidung nach seiner Weise zu fallen hat, die Welt mit anderen Mitteln zu missionieren bzw. zu ködern suchen. Nun sucht man nichts anderes an den Haushaltern über den Geheimnissen Gottes- und das auch unsere Wiedergeburt, als dass sie treu erfunden werden. Hier steht und fällt die Kirche.

Lehret sie halten – „der Christ macht neue Dekaloge” (Luther)

Erst danach kommt, als drittes, das lehret sie halten, alles was ich euch aufgetragen habe”, die eigentliche Tauflehre von Hebr. 6, die Unterweisung! Und zwar Unterweisung im Sinne der echten Paraklese, des halten-Lehrens, der ,,tertius usus legis”, dessen, was Luther meint, wenn er sagt, „der Christ macht neue Dekaloge”. Man kann das auch die Kampfordnungen des neuen Christenstandes nennen. Christentum in der politischen, wirtschaftlichen, geistigen Situation heute. Die Gemeinden haben einen Anspruch, ein Wort darüber von uns zu hören, Weisungen zu erhalten, aus denen deutlich wird, der Herr ist noch und nimmer nicht von seinem Volk gewichen”. Aber so notwendig dieses Dritte ist, es muss immer drittes bleiben. Die Hauptpartie ist Röm. 1-11, erst dann kommt die Paraklese. Erst dann kommt die eigentliche Überlieferung” der Regeln und Weisungen Jesu. Und so gestellt, wird und muss sie denn auch kommen. Nicht als Ethik, sondern als Lehre, zu halten, was der Herr seinen Aposteln aufgetragen hat”. Zum Begriff “halten” vgl. 1. Joh. 5,18; Joh. ,51; 14, 15; 21; 23 etc.

Herzlich Willkommen Diakonin Christina Höpfner!

Gestern am 1. Juli ging es los. Für uns alle ein schöner Tag! Das Hauptamtlichen-Team ist wieder komplett und Tina ist gut angekommen! Die Rummelsberger Diakonin Tina Höpfner wird die Kinder- und Jugendarbeit unserer Kirchengemeinde leiten in Verbindung zu der Konfirmandenarbeit und dem CVJM Lauf. Gottes Segen und gutes Miteinander zum Neubeginn! Dann haben wir auch gleich noch ein Teamfoto gemacht an der Christuskirche nach einem Lunch im Cafe SCH-LAU 🙂#neubeginn#lauf#jetztgehtslos#wasdiakoninnensomachen#ejb#elkb#segen#vertrauen#jugendarbeit#gemeindearbeit#wasgeht#ichbinbereit

Theologischer Impuls zur Klimakrise – Miriam Eryazici

Impuls anlässlich Watch and Talk “nur noch kurz die Welt retten”

Es geht heute um nicht weniger als die ganz großen ethischen und politischen Themen – um eine globale und alles entscheidende Jahrhundertaufgabe!

Zugleich steckt für mich persönlich hinter der Klimakrise auch eine tiefe Glaubensfrage: Die Frage, die bereits der Psalmbeter aus Psalm 8 stellt: „Was ist der Mensch, dass du Gott, seiner gedenkst?“. So sagt unser Verhalten in Bezug auf diese Welt und unser Verständnis von Natur sehr viel darüber aus, wer wir eigentlich sind.

Das Spannende an diesem Psalm ist, dass die Frage nicht einfach so abstrakt gestellt wird, also: was ist der Mensch eigentlich? Sondern sie ist an Gott gerichtet. Gott – wer sind wir eigentlich in deinen Augen? Und vor allem wer sollen wir eigentlich sein?

Der Psalmbeter fragt dies voller Gefühle, wenn er schreibt:

„Wenn ich sehe die Himmel, deiner Finger Werk, den Mond und die Sterne, die du bereitet hast: 5 was ist der Mensch, dass du seiner gedenkst, und des Menschen Kind, dass du dich seiner annimmst? 6 Du hast ihn wenig niedriger gemacht als Gott, mit Ehre und Herrlichkeit hast du ihn gekrönt. 7 Du hast ihn zum Herrn gemacht über deiner Hände Werk, alles hast du unter seine Füße getan.“ (Ps 8)

Das ist wahrhaftiges Staunen! Es ist wie der Blick aus Kinderaugen, die in dieser Welt so viel mehr sehen als oft die Erwachsenen. Es ist das Loblied auf die Schöpfung. „Lobe den HERRN, meine Seele!“(Ps103), „HERR, wie sind deine Werke so groß und viel! Du hast sie alle weise geordnet, und die Erde ist voll deiner Güter.“ (Ps 104)

Angesichts des mit abertausenden funkelnden Sternen bedeckten Himmels, komme auch ich bei Lagerfeuernächten ins Be-wundern. Wenn wir so staunen, haben wir plötzlich ein anderes Verständnis der Welt. Dann ist die Welt nicht unser Besitz oder der Raum, in dem es einzig darum geht, dass wir Menschen ihn zu nutze machen können. Sondern dann sehen wir: Das ist Gottes Welt! Seine Schöpfung. Dann sind wir auch schon mittendrin im Bekenntnis und Lobgesang. Denn es geht hier nicht um eine abstrakte Welt, um ein Objekt, das wir in Zahlen und Fakten oder Kausalzusammenhängen beschreiben könnten. Sondern es geht um unser ganzes Dasein und ein Wirklichkeitsverständnis.

Diese wunderbare Schöpfung beschreibt die Bibel gleich zu Beginn in ihren Schöpfungsgeschichten: „Im Anfang schuf Gott Himmel und Erde.”(Gen 1,1) So schafft Gott die Welt, vom Licht bis hin zu den Landtieren und den Menschen, einfach aus dem Nichts, weil Gott es so möchte.

Das ist Gottes gute Ordnung. Ein System im Gleichgewicht. Wenn man sich mit einem Ökosystem näher beschäftigt, kann man nur erahnen, wie unfassbar diese Systeme aufeinander abgestimmt sind.

Was aber haben wir Menschen damit zu tun?

Die Bibel beschreibt das bildlich: Der Mensch heißt auf Hebräisch „Adam“ Das kommt von „adamah“ – Erdboden. Wir sind also vom Staub von der Erde. Lebendig gemacht durch den eingehauchten Atem Gottes (Gen2,7). Und wir werden auch wieder zu Staub werden.

Wir sind Teil des Beziehungsnetzwerkes der Schöpfung, Teil dieser Gemeinschaft. Wir stecken mittendrin und können uns nicht daraus flüchten durch unsere scheinbare geistige Erhabenheit oder den Erfindergeist, der uns scheinbar von der Tier- und Pflanzenwelt unterscheidet, aber in Wirklichkeit zu Katastrophen wie Fukushima geführt hat.

Im Schöpfungsbericht wird das auch dadurch deutlich, dass der Mensch mit den Landtieren am selben Tag geschaffen wird (Gen1,24ff.). Wir SIND also Natur, wir besitzen sie nicht. Die Natur ist kein Objekt. Sondern wir BRAUCHEN sie, weil wir sie selbst sind. Und – die Natur ist sehr wertvoll. Alles von Gott Geschaffene ist sehr wertvoll.

Die Bibel will uns damit gleich zu Beginn klar machen: Wir sind nicht Schöpfer dieser Welt, wir können unseren Turm nicht bis in den Himmel bauen (Gen11). Sondern Gott hat alles geschaffen! Und wir sind seine Geschöpfe als Teil des Ganzen, von dem Gott sagt: „es ist alles sehr gut!“ (Gen1,31)

Wir Menschen sind eben nicht grenzenlos und haben alle Möglichkeiten der Welt offen. Sondern wir sind begrenzt, sterblich, vulnerabel, alle eingeschränkt, wir sind aufeinander angewiesen, auf die wunderbare Tier-, Pflanzen- und Menschenwelt. Und v.a. sind wir in all unserem Leben und Tun auf Gott verwiesen.

Wer sind wir Menschen also? In der 1. Schöpfungsgeschichte heißt es dazu: „Und Gott sprach: Lasset uns Menschen machen, ein Bild, das uns gleich sei, die da herrschen über die Fische im Meer und über die Vögel unter dem Himmel und über das Vieh und über die ganze Erde und über alles Gewürm, das auf Erden kriecht.“ (Gen1,26)

Sind wir damit die Krone der Schöpfung als Abschluss von Gottes Werken? Das würde verkennen, dass der krönende Abschluss der siebte Tag – der Sabbat ist, welcher einlädt, Gott und seine Werke zu bestaunen.

Wir sind nicht die Krönung, aber wir haben eine bestimmte Verantwortung von Gott geschenkt bekommen: den Herrschaftsauftrag. Herrschen meint hier nicht alle begrenzten Ressourcen ausnutzen und ausbeuten. Denn Gott sieht in allem Leben einen Eigenwert. Sondern Herrschen heißt, Gottes Stellvertreterinnen sein. So ist es unsere Verantwortung, für unsere Mitschöpfung zu sorgen und sie zu bewahren: beim Erhalt unserer Wälder und dem Schutz von altem Saatgut angefangen, bis hin zur Bewahrung von Gletschern, bedrohten Vogelarten und Insekten.

UND wir haben eine Verantwortung für alles menschliche Leben, was nach uns kommt, wenn wir selbst längst wieder Staub sind. Nächstenliebe heißt nicht mehr nur der Mensch direkt neben mir. Wir leben auch in einer globalen Verantwortung. Und in einer überzeitlichen für die Kinder unserer Kindeskinder, also alle Generationen nach uns. – Dabei darf man nicht vergessen, um welche Menschen es besonders geht: denn die Klimakrise verschärft schwelende soziale Konflikte und die Schere von Arm-Reich ins unermessliche. Wir sind vor allem für besonders vulnerable Gruppen verantwortlich: Wohnungslose-Geflüchtete-Kinder-Sozialbenachteiligte, die Liste ist lang. So hängt unsere Welt als Beziehungsnetzwerk aufs Engste zusammen: auf der einen Seite der Welt: Konsum, bodenloses Wirtschaftswachstum und der Gebrauch von lebensvernichtenden Techniken – auf der anderen Seite: Flucht, Artensterben, Überflutung. Alles hängt zusammen.

Sind wir dieser Verantwortung gewachsen? Ich weiß es nicht, aber ich hoffe! Und – ich staune! Denn viele Menschen haben die Verantwortung längst verinnerlicht. Und: Gott hat uns viel mitgegeben, damit wir die Verantwortung auch tragen können. Trost ist mir, dass die Schöpfung nicht abgeschlossen, sondern ein Begriff der Verheißung ist. Das wissen wir durch Christus. Daher muss uns nicht nur die Angst leiten, sondern die Hoffnung. Die Dankbarkeit und das Staunen der Psalmbeter, mit dem der erste Schritt schon getan ist:

Wunderbar sind deine Werke, Gott; das erkennt meine Seele! (Ps139,14) Amen.

Theol.Cand. Miriam Eryazici

Nur noch kurz die Welt retten…. – Wie wir unsere Erde bewahren und dabei gut leben können – Eindrücke von Watch and Talk am 13. Juni

Gesprächspartner waren Dr. Jörg Alt, Jesuitenpater und Autor des Buches “Handelt. Ein Appell an Christen und Kirchen, die Zukunft zu retten” und Dr. Wolfgang Schürger, Beauftragter der Evangelischen Landeskirche in Bayern für Klima- und Umweltverantwortung

In einem tiefgründigen und auch hoffnungsvollen Gespräch stellten uns die beiden Referenten viele Möglichkeiten dar, wie wir als Staat, Kirche und auch jeder einzelne von uns Einfluss nehmen können.

Wunderbare Musik von Miriam Eryazici, Moritz Wanke und Jasper Kupper umrahmten die Textbeiträge. Spannend auch die Andacht zur Schöpfungsverantwortung der jungen Theologiestudierenden Miriam Eryazici.

Die ganze Veranstaltung können Sie hier noch einmal anschauen. Den Text der Andacht finden Sie hier.

Auf Anregung von Pater Jörg Alt bitten wir Sie, sich auch bei der Initiative “Petition Bayernplan” einzutragen, die eine soziale und ökologische Transformation für Bayern fordert.

Hier bieten wir Ihnen eine Liste mit Möglichkeiten, Was Sie selbst ganz konkret tun können, um klimaneutraler zu leben:

Wenn Sie selbst Interesse haben, sich für das Thema “Nachhaltigkeit, Umweltschutz und Klima” in unserer Kirchengemeinde zu engagieren, melden Sie sich bitte bei unserem Umweltbeauftragten Heiner Schächtele, Tel. 09123/81350

Mehr Informationen zum Thema “Klimaschutz” finden Sie weiter im Klimaschutzkonzept unserer Evangelischen Landeskirche. (pdf)

Pfarrerin Lisa Nikol-Eryazici

Sommerlese-Stoff

Liebe LeserInnen,

bis zu den Sommerferien sind wir zu den regulären Öffnungszeiten gerne für Sie da. Letzter Ausleihtag ist Freitag, der 30. Juli. Im August ist die Bücherei geschlossen. Ab Donnerstag, den 2. September, geht es wieder los.

Versäumen Sie nicht, sich rechtzeitig mit Ferienlektüre einzudecken. – Wir freuen uns auf Sie!

Ihr Bücherei-Team St. Jakob