Digitaler Wichtel-Baustein-Gottesdienst

Bau dir deinen Gottesdienst! In diesen Tagen hätten wir uns mit Groß und Klein in St.Jakob getroffen, um zusammen Wichtelgottesdienst zu feiern. Doch in besonderen Zeiten gibt es eben auch besondere Gottesdienste: viel Freude mit unserem digitalen Wichtel-Baustein-Gottesdienst.

Ganz liebe Grüße,
euer Wichtelteam und eure Friederike

Gott, du bist mein Hirte.
Solange, du auf mich aufpasst, wird mir nichts fehlen.
Du zeigst mir die schönsten Wiesen und führst mich zum frischen Wasser.
Du machst mich glücklich.
Wenn ich nicht mehr weiter weiß, dann führst du mich.
Und so habe ich auch keine Angst, auch wenn das Tal noch so dunkel ist.
Denn du bist bei mir. Und das tröstet mich.
Amen.”

Nach Psalm 23

Hauptbaustein

Herzlich Willkommen in St.Jakob. Ganz schön leer ohne euch. Umso schöner, dass wir hier dennoch gemeinsam die Wichtelkerze anzünden können und beten.
Außerdem erkläre ich euch hier, wie der Baustein-Gottesdienst funktioniert.


Lieder

Wir lieben es mindestens so wie ihr zusammen zu singen und zu tanzen. Und so haben wir für euch die “Klassiker” aus dem Wichtelgottesdienst aufgenommen. Viel Spaß beim mitsingen und mitmachen!

Einfach Spitze, dass du da bist!
Hallelu hallelu hallelu halleluja!
Gott geht mit!

Geschichte “Gott ist mein Hirte.”

Ein altbekannter Text wird lebendig. Hier eine kleine Geschichte vom Hirten Joshua zum Psalm 23 für euch: zum Vorlesen für zu Hause oder als Video.


Bastelanleitung

Natürlich haben wir auch eine Bastelidee für euch: und zwar ein flauschig weiches Schaf auf einer Wiese. Dabei dürft ihr eurer Kreativität freien Lauf lassen und die Materialien verwenden, die ihr zu Hause habt. Viel Spaß!

p.s. Ich freu mich, wenn ihr uns Fotos von euren Bildern per WA oder mail schickt!


Euer Gruß ins Altenheim

Menschen, die im Altenheim leben, dürfen gerade nicht besucht werden. Deshalb freuen viele sich über einen “kleinen Gruß von draußen”, zum Beispiel von dir!

Male oder bastel doch auch einen Gruß und dann schickt ihn einfach ans Pfarramt (Kirchenplatz 11, 91207 Lauf) oder bringt ihn vorbei. Wir sortieren dann die Post und geben sie in die drei Laufer Seniorenheimen weiter.

Vielen Dank euch dafür!

Dienstag, 19.00 Uhr: Bibellesen mit Pfarrer Hofmann

Um heute oder jeden anderen Dienstag live dabei zu sein oder sich die Videos im Nachhinein anzusehen, gehen Sie zum YouTube-Kanal “Pfarrer Thomas Hofmann” oder klicken Sie hier:

Ausgelegt wird am heutigen Di. 19.5. Galater 6, 11-18, danach Zusammenfassendes zum Galaterbrief.

Eigenhändiger Briefschluss
11 Seht, mit wie großen Buchstaben ich euch schreibe mit eigener Hand! 12 Die Ansehen haben wollen nach dem Fleisch, die zwingen euch zur Beschneidung, nur damit sie nicht um des Kreuzes Christi willen verfolgt werden. 13 Denn nicht einmal sie selbst, die sich beschneiden lassen, halten das Gesetz, sondern sie wollen, dass ihr euch beschneiden lasst, damit sie sich eures Fleisches rühmen können. 14 Es sei aber fern von mir, mich zu rühmen als allein des Kreuzes unseres Herrn Jesus Christus, durch den mir die Welt gekreuzigt ist und ich der Welt. 15 Denn es gilt weder Beschneidung noch Unbeschnittensein, sondern die neue Schöpfung. 16 Und alle, die sich nach diesem Maßstab richten – Friede und Barmherzigkeit über sie und über das Israel Gottes! 17 Hinfort mache mir niemand weiter Mühe; denn ich trage die Malzeichen Jesu an meinem Leibe. 18 Die Gnade unseres Herrn Jesus Christus sei mit eurem Geist, Brüder und Schwestern! Amen.

Die Bibel nach Martin Luthers Übersetzung, revidiert 2017, © 2016 Deutsche Bibelgesellschaft, Stuttgart.
Die Verwendung des Textes erfolgt mit Genehmigung der Deutschen Bibelgesellschaft.

Post ins Seniorenheim

Karten, Briefe, Gedichte, Geschichten, Fotos, Bilder, Basteleien, Rätsel: die vielfältigsten “Grüße von draußen” von Groß und Klein gingen schon im Pfarramt ein und wurden an die Altenheime Weitergeleitet. An alle, die schon etwas geschickt haben: Vielen, vielen Dank!
Hier ein paar wenige Impressionen von der Post, die bereits weitergegeben wurde:

Bitte machen Sie weiter! Das Besuchsverbot in den Seniorenheimen wird noch länger andauern.


Ein kleiner Gruß von “draußen” für die Seele.

Was so ein Brief verändern kann, das kennen Sie vielleicht, dieses schöne Gefühl: “Da wird an mich gedacht.” Gerade haben wir alle wenig Kontakte und freuen uns, wenn sich jemand bei uns meldet. Ganz besonders aber sind die Männer und Frauen, die in Seniorenheimen leben, zum eigenen Schutz von der Außenwelt abgeschlossen.

Die Idee….

Der Gedanke an diese vielen lieben Menschen in den Heimen, die jetzt nicht mehr besucht werden können, hat uns sehr bewegt. Lange haben wir gegrübelt: Was kann man tun – zusätzlich zu dem, was die Angehörigen schon versuchen und die Pflegerinnen und Pfleger so wunderbar leisten? Da kam eine inspirative Idee aus einer Gemeinde in Würzburg, die wir gerne auch in Lauf umsetzen möchten: ein Aufruf für “Post ins Seniorenheim”.

Machen Sie mit!

Nehmen Sie Zettel und Stift und legen Sie los! Ob Brief, Gedicht, Bild oder Gebet…
Senden Sie Ihren Gruße einfach ans Evangelische Pfarramt (Kirchenplatz 11, 91207 Lauf). Wir verteilen und leiten ihre Grüße an unsere drei Seniorenheime weiter. Dort wird die Post dann vorgelesen und gezeigt.

Also dann: Händewaschen, an die Stifte, fertig, los!

Vielen Dank. Auch an alle, die bereits etwas geschickt haben!

Musikflashmob Lauf: Christ ist erstanden!

Musikerinnen und Musiker aus den Chören und Orchestern der evangelischen Kirchengemeinde haben diesen besonderen Videogruß für Sie vorbereitet! Dank an den Cutter Roland Kraft, der diese Collage aus 70 Clips in tagelanger Mühe zusammengebaut hat!

Danke an Roland Kraft und alle MusikerInnen

Laufer Corona-Mutmachlied

Nicht dem Virus Corona, sondern unserm Herrn mit der Dornenkrone gehört die Welt!

Das Mutmach-Lied kann man jetzt auch bebildert, als Musik-Video erleben. Besuchen sie auf YouTube den Kanal “Pfarrer Thomas Hofmann” oder klicken Sie HIER !

Schon nach zwei Tagen im Netz hat es 1400 Klicks und viele dankbare Rückmeldungen erhalten. Möge Gott es zur Ermutigung gebrauchen – geben Sie es gern weiter!


Als Ostergeschenk an alle, als Bekenntnis der Hoffnung in Zeiten der Corona-Krise, kann man hier das selbst produzierte Lied als mp3 hören (Klick aufs Play-Dreieck) oder auf das eigene Gerät bekommen.

(Zum Herunterladen für Ihr Gerät klicken Sie einfach mit der rechten Maustaste auf folgenden Musik-Balken und dann im Menü-Kasten mit der linken Maustaste auf die Zeile “Audio speichern unter …”)

Lied-mp3: ER trägt die Krone (Nein, nicht Corona gehört die Welt).
Text und Musik: 28.3.2020 Thomas Hofmann. Alle Rechte beim Urheber.

“Wir freuen uns, wenn Sie es auch anderen empfehlen oder schicken – und so helfen, es zu verbreiten wie das Licht der Osterkerze”, sagen die Musiker. Gern gegen eine kleine Spende an den von der Krise gebeutelten Sozialverein SCH-LAU e.V.

“Die Ideen zum Lied kam mir in der Woche vor meinem Gottesdienst. Zur Melodie fügte sich Strophe um Strophe”, berichtet Pfarrer Thomas Hofmann dankbar, der schon gelegentlich als Songwriter tätig war.
Jetzt haben es Michael Holzwarth, Siegfried Girgner und Pfarrer Thomas Hofmann – wegen der Corona-Auflagen dezentral zu verschiedenen Zeiten – als “Wohnungs-Studioversion” eingespielt.*


Der Text zum Mitsingen

1. Vor Bildschirmen meist Konsternierte,
Statistiker zähl‘n Infizierte.
Wir fühl‘n uns unsichtbar bedroht.
Wenn Sorgen ums Dasein uns quälen,
vielleicht Intensiv-Betten fehlen,
beschleicht so manchen Angst vorm Tod.

Refrain:
Nein, nicht Corona gehört die Welt!
ER trägt die Krone, mein Freund und Held,
der zweifelsohne sich zu mir stellt: Jesus.
Nein, nicht Corona gehört die Welt!
Der treu mein Leben in Händen hält,
zahlte am Kreuz ja das Lösegeld: Jesus.

2. Vom Schuften, Rennen und Stressen
war’n viele doch wie besessen.
Das Leben kreiste um die Pflicht.
Was ließ den Alltag vergessen?
Nur Partys, Trinken und Essen?
Doch festen Halt gab uns das nicht.   -> Refrain

3. Die Krise stellt uns die Frage:
Wie geh’n wir um mit der Lage?’
Denkt bald schon jeder nur an sich?
Statt Hamsterkäufen, Gerüchten:
Lernt, auf euren Dickkopf verzichten!
Ein Helfen, ein Anruf freut auch dich.

Nein, nicht der Ich-Sucht gehört die Welt!
Jesus am Kreuz zahlt das Lösegeld.
Er zeigt uns, wie man zusammenhält: Jesus.

(Bridge:)
Wer nach Hilfe fragt: / Du hast zugesagt, / dass Du retten willst.
Darum kommen wir / heut noch hin zu Dir, o Herr!
Ruf Dich täglich an, / auch wenn irgendwann / diese Not vergeht.
Denn wer Dir gehört, / Deine Worte hört, ist Dein.

Nein, nicht den Ängsten gehört die Welt!
Ruft doch zu Gott, unserm Herrn und Held!
Beten wir, dass ER die Nacht erhellt: Jesus.
Nein, nicht den Ängsten gehört die Welt!
Der treu mein Leben in Händen hält,
zahlte am Kreuz ja das Lösegeld: Jesus!

Rechtshinweis: Download, Verbreitung und Ausstrahlung als unveränderte mp3 frei, ebenso Nachspielen in Gottesdiensten. Alle Urheberrechte beim Verfasser.

* DANKE an unsern Gott und an musikalische Freunde:
Keyboards, Aufnahme, Co-Arrangements und Mix: Michael Holzwarth
E-Gitarre und Co-Arrangements: Siegfried Girgner
Gesang, Schlagzeug, Background Vocals und etwas Akustikgitarre: Thomas Hofmann

Gebet zum Glockengeläut

Auch wenn wir uns derzeit nicht treffen dürfen: im Gebet zum Glockengeläut (mittags oder irgendwann am Tag) sind wir mit Gott und auch untereinander eng verbunden.

Kommen wir gemeinsam vor Gott.

Hören auf die Glocken

Ehre sei dem Vater und dem Sohn und dem Heiligen Geist,
wie im Anfang so auch jetzt und alle Zeit und in Ewigkeit.
– Amen.

Mein Herz ist bereit – Gott. Mein Herz ist bereit.
Denn deine Güte reicht, so weit der Himmel ist
und deine Wahrheit, so weit die Wolken gehen.

aus Psalm 57

Großer Gott,
du bist in Jesus Christus zu uns gekommen.
Jetzt kommen wir zu dir.
Du bist nah, nur „ein Gebet weit entfernt“.
Lass uns ganz da sein vor Dir.

Danke, dass wir uns an Dich wenden dürfen
so wie wir sind.
Mit allem, was uns in diesen Tagen bewegt.

Herr, erbarme dich!

Stille

In Gedanken spüren wir unserem Tag nach:

  • Was habe ich heute gemacht?
    Was werde ich heute tun?
    Was habe ich verfehlt?
  • Was bewegt mich gerade besonders?
  • Um wen sorge ich mich?
  • Wofür bin ich dankbar?

Mit all unserem Tun und Lassen sind wir vor Dir.
Mit all unseren Gedanken und Sorgen.
Mit all unserer Dankbarkeit und unserem Lob.

Bitte um Vergebung

Wir bitten Dich, Gott:
Nimm von uns, was uns belastet und bedrückt.
Nimm von uns, was uns von uns selbst und von anderen trennt.
Nimm von uns, was uns von Dir trennt.

Herr, erbarme dich!

Fürbitten

All eure Sorgen werft auf Gott,
denn ER sorgt für euch!

1. Petrus 5,7

Sei uns und unseren Lieben nahe in dieser Zeit,
schenke uns Freude am Leben und deinen Schutz.

Sei nahe allen Kranken und allen Einsamen.
Besonders denen in Heimen, Kliniken und zu Hause,
die keine Besuche mehr bekommen dürfen.
Besuche Du sie
und gib uns den Mut, andere Wege zu Ihnen zu finden.

Sei nahe allen Kindern und Jugendlichen,
die gerade nicht in die Schule gehen
und sich nicht mit Freunden treffen dürfen.
Behalte Ihnen ihre Lebensfreude in dieser Zeit.

Sei nahe allen in Sorge und Angst,
gerade auch denen, deren Existenz bedroht ist.
Schenke deine Zuversicht
und zeige Wege auf, die weiter führen.

Schütze und ermutige alle Bediensteten
in Medizin, Rettungsdiensten und Polizei,
aber auch in Supermärkten, Apotheken und bei der Post,
– alle, die in dieser Krise Stabilität geben.

Gib Weisheit denen, die Verantwortung tragen,
und lindere die sozialen Folgen weltweit.
Ganz besonders auch die Folgen für die Menschen,
die zu allem noch im Krieg leben
oder auf der Flucht sind.
Lass deine Welt eine lebenswerte Welt sein.

Hilf auch uns gerade jetzt Ruhe zu bewahren,
Glauben an dich zu stärken, einander zu helfen
und zu umbeten.

Wir vertrauen Menschen und Anliegen,
die uns besonders am Herzen liegen,
Gott an.

Herr, erbarme dich!

Dank und Anbetung

Fürwahr, er trug unsre Krankheit
und lud auf sich unsre Schmerzen.

Jesaja 53,4

Danke Gott, dass Du unsere Bitten hörst
und in deine Hand nimmst.
Danke Jesus, dass Du Krankheit und Schmerzen trägst,
dass Du mit uns und für uns gelitten hast.

In dunkler Zeit bist Du unser Licht.
Im Schwanken Du unser Halt.
In Angst Du unsere Geborgenheit.
Danke dafür.

Danke aber auch,
dass wir gerade manches Neue erleben,
was unseren Blick verändert.

Danke, dass wir jetzt, wo manches bedroht ist,
erkennen, wir reich du uns beschenkst:
Wir danken dir für unser Leben
und relative Gesundheit,
für Kontakte mit geliebten Menschen,
für grundsätzliche Versammlungsfreiheit
und unsere Gottesdienste.

Danke für die Zeit und Ruhe,
die viele von uns plötzlich haben.
Danke für das Wachsen und Grünen
und den Gesang der Vögel unterm Himmel.

Nicht Corona soll diese Welt beherrschen, sondern Du.
Lass uns Dir gehören, hier und ewig bei dir!

Alles Menschliche, auch alle Krisen vergehen einmal – aber Deine Liebe bleibt!
Lob sei Dir, in und trotz allem!

Vater Unser

Vater unser im Himmel,
geheiligt werde dein Name!
Dein Reich komme!
Dein Wille geschehe,
wie im Himmel so auf Erden!
Unser tägliches Brot gib uns heute!
Und vergib uns unsere Schuld,
wie auch wir vergeben unsern Schuldigern!
Und führe uns nicht in Versuchung,
sondern erlöse uns von dem Bösen!
Denn dein ist das Reich und die Kraft
und die Herrlichkeit in Ewigkeit.
Amen.

Segen

So segne uns der gnädige und allmächtige Gott,
der Vater, der Sohn und der Heilige Geist.
Amen.

Laetare Christuskirche Lauf: „Ich will euch trösten wie eine Mutter“

Predigt zu Jesaja 66 am 22.3.2019 von Pfarrer Jan-Peter Hanstein

„Wir werden durch Corona unsere gesamte Einstellung gegenüber dem Leben anpassen – im Sinne unserer Existenz als Lebewesen inmitten anderer Lebensformen.“

(Slavoj Žižek, März 2020)

Gnade und Friede sei mit euch, von Gott unserem Vater und unserem Herrn Jesus Christus.

Wir beten in der Stille um den Segen des Wortes Gottes.

Erhör uns lieber Herr Gott!

Liebe Gemeinde,

Ich werde zur Zeit oft gefragt, wann Corona denn „vorbei sein wird”, und alles wieder zur Normalität zurückkehrt. Die Antwort: vielleicht gar nicht. Es gibt historische Momente, in denen die Zukunft ihre Richtung ändert. Die Zeit wird sozusagen untreu. Ein Impuls verändert den gewohnten Lauf der Zeit. Wir erwarten immer, dass alles so bleibt wie es ist.  Aber dieser Einschnitt vergisst sich nicht mehr. So etwas nennen wir Epoche (von altgriechisch epoché „Haltepunkt, Abschnitt“.)

Eine Zeit des bangen Wartens. Die Welt scheint still zu stehen. Eine echte globale Katastrophe.

Wir müssen alles anhalten. Gleichzeitig rast die Entwicklung scheinbar ungebremst vorwärts. Fast täglich verdoppeln sich die Zahl der Neuinfizierten. Viele fühlen sich nach dieser Woche leer und erschöpft. Diese Phase kennen wir Pfarrer von der Begleitung von Trauernden. Die Leere kommt nach der Phase des Aktivismus, wenn unser Leben sich schicksalhaft wendet. Zuerst war da noch Hektik wie die Hamsterkäufe und die Organisation der veränderten Umstände und dann kommt die Leere. Halt. EPOCHE. Und wir beginnen uns zu fragen: wie wird es weitergehen?  

Wenn die Umstände Humor zuließen, würde ich sagen: Wir haben gerade eine Situation, wie sie sich gerade manche Christen vor allem Pfarrer gewünscht haben:

Absolute Stille in der Passionszeit. Kein Konsumrausch mit Eiern und Osterhasen. Noch nie bin ich so still zu einem Gottesdienst gefahren. Zu einer leeren Kirche.

Manche Menschen haben plötzlich unendlich viel Zeit, über sich und über ihr Leben nachzudenken.

Andere sind plötzlich systemrelevant: Pflegerinnen, Erzieherinnen, Verkäuferinnen! Frauen und Mütter. Ihre Männer können zu Hause bleiben, soweit sie nicht Polizisten, Feuerwehrleute oder Fernfahrer sind! All die Büro- und Bullshitjobs spielen jetzt in der Zeit der Bedrohung keine Rolle mehr. Vielleicht deutet sich hier schon eine Änderung an!

Manche Kollegen haben im Vorfeld zu mir gesagt:

Janosch, warum machst du das mit dem Gottesdienst-Streamen? Was soll der Stress?  Lass doch mal die Lücke offen. Wüstenzeit … Warum der  Anschein der Normalität? Halt doch mal den Mund. Lass Gott selbst reden. Hab Geduld. Alles entwickelt sich … 

Aber hier bin ich … Sorry. Warum sollen wir das Internet Amazon und den Pornos überlassen? Gottes Wort findet seinen Weg. Ich kann nicht anders… als heute und jetzt zu predigen. Mir kamen die vergangenen Tage unendlich lang, angefüllt und merkwürdig vor.

Denn die Welt, wie wir sie kennen, löst sich gerade auf. Aber dahinter fügt sich eine neue Welt zusammen, der Umrisse wir vielleicht erahnen können. Und diese wichtige Erfahrung wird uns und unsere Kinder stärker und mutiger machen. Glaubt ihr das?

Dafür möchte ich eine geistige Übung anbieten.  

Ich möchte euch mitnehmen in die Welt der Bibel und der Propheten. Ich möchte euch mit einer Methode vertraut machen, die der Prophet Jesaja anwendet in Zeiten größter Not. Jahrtausende haben die LeserInnen aus der Erfahrung der Bibel gelernt. denn welches Volk kennt sich besser aus als Israel mit Krisen?  

Der Zukunftsforscher Matthias Horx, dem ich entscheidende Impulse verdanke, nennt diese Methode Re-Gnose*. Im Gegensatz zur PRO-Gnose schauen wir mit dieser Technik nicht »in die Zukunft«. Sondern von der Zukunft aus ZURÜCK ins Heute. Klingt verrückt, oder? Aber das ist wahre Prophetie, von der Zukunft auf unsere Zeit zu schauen. Da müssen wir hin! Denn diese neue Welt ist die Zukunft Gottes! (Allerdings ist diese Version die optimistischste von 4 Szenarien …)

Hört Jesaja, das 66. Kapitel: Verse 6-9 EINBLENDUNG

Hört ihr den Lärm in der Stadt? Er kommt vom Tempel her. Ich, der HERR, halte Gericht! Mein Vergeltungsschlag trifft alle meine Feinde. Kann eine Frau ein Kind gebären, noch ehe die Wehen über sie kommen? Wer hat so etwas schon gesehen oder davon gehört?

Kann ein ganzes Land an einem einzigen Tag zur Welt kommen? Wird ein Volk in einem Augenblick geboren?

Ja, Zion wird es so ergehen!

Kaum spürt sie die ersten Wehen – schon sind ihre Kinder da. Warum sollte ich diese Geburt erst einleiten und dann im letzten Moment noch verhindern? Meint ihr, ich verschließe den Mutterleib, damit das Kind nicht zur Welt kommt – ich, euer Gott?

Jes 66,6-9 HAT

Mitten hinein spricht Jesaja in die Urkatastrophe Israels: Die Zerstörung des Tempels, der totale Sieg Babylons. Das Triumphgeheul der Feinde. Die Schreie der Verletzten und Gefolterten, Jerusalem eingenommen und zerstört – und in diesem Moment, sagt Jesaja im rückblickenden Vorblick – wird ein ganzes Volk geboren in einer Blitzgeburt. Ein neues Volk ist geboren! Re-Gnose!

Viele Alttestamentler sind sich einig, dass es das Volk Israel nicht geben würde, ohne diese Katastrophe. Sie wären ein Volk mit Tempeln und wechselnden Göttern geblieben und untergegangen wie alle anderen Kulturen der Antike. Hebräisch hätten wir entziffern müssen wie die Hieroglyphen.So aber sehen sie in der Katastrophe Gott am Werk. Als Geburtshelfer. Und jeder, der bei einer Geburt dabei war, weiß, dass auch eine Blitzgeburt richtig weh tut.

Im Exil werden die Juden nicht müde, alles von diesem Gott Abrahams, Isaaks und Jakobs zu sammeln und zu beschreiben. Von dem Gott Moses, der gesagt hat:

ICH BIN, ICH BIN DER ICH SEIN WERDE, ICH BIN DA! Ich bin der Herr.

So eine Katastrophe erleben wir gerade. Klar. Das tut richtig weh. Ich muss das nicht beschreiben. Was das wirtschaftlich bedeutet für viele von uns. Und noch mehr, wie gefährdet die Gesundheit von vielen ist. Schaut hin, was geschieht! Die Corona-Zeit wird nicht vergessen werden.

Nach der Katastrophe: Die ganzen Apokalypse-Serien auf Netflix schaut kein Mensch mehr. Sogar die endlos brutalen finsteren Krimis haben ihren Höhepunkt überschritten. Prophezeie ich mal mit Matthias Horx…

Wir werden feststellen, dass man sogar Lösungen für das leidige Klopapier finden wird, nachdem der Ipad die Zeitung abgelöst hat …

Wir halten auch fest: Die ganze künstliche Intelligenz hat keinem Politiker helfen können, schwere Entscheidungen zu treffen und war grandios überschätzt worden.  

Ja es ist ernst. Wir werden Tote zu beklagen haben. Niemand weiß, wie viele. Wir Pfarrer stellen uns mental schon darauf ein. 

Wir sind mit einer Krankheit konfrontiert, für die wir noch kein medizinisches Mittel haben. Die Älteren und Vorerkrankten jeglichen Alters sind besonders gefährdet.

Ich finde es unglaublich ermutigend, dass dafür eine Gesellschaft anhält und sagt: Leben geht vor. Leben geht vor Wirtschaft. Leben geht vor Kalkulieren. Das ist zutiefst christlich. Unmögliches wird mit menschlichen Mitteln möglich gemacht. Das macht Mut! Vielleicht siond noch ganz andere Dinge möglich!

Sicher – vielleicht schon im Sommer werden wir vielleicht Medikamente und Impfungen haben und bis zum Ende nächsten Jahres ist dann Corona überwunden. Solange aber befinden wir uns in Gottes Hand.  

In Holland dagegen sagt ein Minister öffentlich:

Normalerweise zahlen wir für ein gewonnenes Lebensjahr in der Krankenversicherung bis zu 60.000€ – alles darüber ist zu teuer. Sie lassen es einfach laufen. Aber wer so rechnet, nimmt den Kauf von hunderttausenden Toten in Kauf. Liebe Gemeinde! – Gott schütze die Niederlande!

Wir aber in Deutschland wollen, dass das Leben Vorrang hat vor allem anderen. Wir fordern, dass mutige Entscheidungen getroffen wurden, die sich niemand jemals hat vorstellen können! Denn jedes Leben zählt!

Aber die Angst? Wenn wir die Krise überwunden haben, werden wir zurückblicken – REGNOSIS und sehen:   

Auch die Tage der Apokalyptiker sind gezählt: Apokalyptiker sind die, die jedes Mal das Ende der Welt heraufbeschwören. Die von der Angst der Menschen in der Zeit der Katastrophe zehren:

Ich möchte euch ein Erlebnis von den Ökumenischen Bibelabenden in Lauf 2020 erzählen. Ich begegnete nach dem Vortrag beim Stehimbiss zwei Männern. Ich frage, wie es ihnen gefallen hat. Ich spüre dass sie sehr erregt sind. Sie  beben vor Zorn auf ihrer Meinung nach zu laue Theologen, die das Gericht auslassen, weil durch diese Unterlassung so viele Menschen verloren gehen werden. Sie wollen Angst machen vor dem Gericht Gottes. Eine Lust auf Strafe, auf Zerstörung spüre ich in Ihnen. Solche Menschen sind mir unheimlich. Gerade weil sie sich auf Christus berufen.

Haben diese 2 Männer recht gehabt, die mir vielleicht gerade zuschauen! Würdet jetzt wirklich sagen: Corona ist jetzt das Gericht? Die Endzeit?  

Ich sage nein: Nein. So sieht Gottes Gericht nicht aus! Weil das Virus hauptsächlich, die Ärmsten, Ältesten und Schwächsten trifft. Das ist es noch nicht das Ende. Aber eine Katastrophe, biblisch eine Plage ist es schon!

Jesus sagt: (Wochenspruch – nehmt den mit auch wenn ihr alles andere vergesst!)

Wenn das Weizenkorn nicht in die Erde fällt und stirbt, bleibt es ein einzelnes Korn.

Aber wenn es stirbt, bringt es viel Frucht.

Wie anders spricht Jesus als diese zornigen jungen Männer, wie liebevoll und abgeklärt.  Er setzt auf Veränderung statt Strafe! „Fürchtet euch nicht“ wiederholt er gegen die Angstmacher. Die Katastrophe geschieht außerhalb unserer technischen Möglichkeiten. Aber überwinden werden wir sie durch den Glauben und die Liebe! Auch das Weizenkorn muss hindurch den Tod zum Leben, um Frucht zu bringen.

Nicht Angst und Isolation, oder Strafe und Zorn. Sondern Vergebung und Solidarität … Und Jesus selbst sagt: “Vergib ihnen, denn sie wissen nicht was sie tun.”

Re-Gnosis: Aus der Zukunft auf das Jetzt geschaut. Vergleichen wir mal unsere Ängste vor der Corona-Zeit! Wer erinnert sich jetzt noch an das Stürmchen namens Helga? Als fast die Welt unterging weil in Kitas und Schulen einen ganzen Tag ausfielen?

So ist Gott am Werk. Das ist Re-Gnosis.* Die Methode Jesaja, könnte ich auch sagen. Hören wir den Propheten weiter:

Wie er weit in die Zukunft schaut und mit wem er Gott vergleicht:

Gott spricht:

9 Warum sollte ich diese Geburt erst einleiten und dann im letzten Moment noch verhindern? Meint ihr, ich verschließe den Mutterleib, damit das Kind nicht zur Welt kommt – ich, euer Gott?

Nein – Freut euch mit Jerusalem! Jubelt über diese Stadt, alle, die ihr sie liebt! Früher habt ihr um sie getrauert, doch jetzt dürft ihr singen und jubeln vor Freude. Lasst euch von ihr trösten wie ein Kind an der Mutterbrust. Trinkt euch satt! Genießt die Pracht dieser Stadt!

12 Denn ich, der HERR, sage euch:

Frieden und Wohlstand werden Jerusalem überfluten wie ein großer Strom. Ich lasse den Reichtum der Völker hereinfließen wie einen nie versiegenden Bach. Und an dieser Fülle dürft ihr euch satt trinken.

In dieser Stadt werdet ihr euch wie Kinder fühlen, die ihre Mutter auf den Armen trägt, auf den Schoß nimmt und liebkost.

Jes 66 HAT

Was für wunderbare Worte. Das Bild: die schwere Geburt. Aber dann das Baby an der Brust der Mutter. Wie groß war die Angst vor der Geburt. Jetzt ist alles vergessen.

Ich will euch trösten wie eine Mutter ihr Kind.

Wir werden uns erinnern, vor was und wem alles wir Angst hatten in der Zeit vor Corona und über uns lächeln.Davor waren wir ein Volk von Angsthasen und Angstmachern. Winzige Details versetzte die Menschen in Panik. Aber seht genau hin.

In der physischen Isolation sind diejenigen die Solidarität zeigen und Barmherzigkeit so viel wichtiger und anerkannter, als die Hetzer, Spalter und Mäkler. Sie werden sich auflösen. Die einzige gute Nachricht:  AFD zum ersten Mal seit Jahren unter 10%! Trump hat endgültig ausgespielt!

Wenn wir diese Krise überstanden haben, dann werden wir Glück empfinden. Ich nenne das Glauben an Gott! Die Psychologen nennen es Coping-Gefühl: Die Welt wirkt wieder jung und frisch und wir sind plötzlich voller Tatendrang. Wir haben es geschafft. Gemeinsam. Wir alle kennen das Gefühl der geglückten Angstüberwindung.

Überwinden heißt: Wir kommen damit zurecht – coping. Wie ein hungriges Baby schreit und wütet und dann die süße Muttermilch bekommt. Diese neue Welt zeigt uns Jesaja. Er blickt zurück aus der Zukunft – mitten im Lärm, in der Angst, in der Zerstörung, mitten in der Geburt. So etwas vermag der Glauben aus Gottes Wort. Das können wir erlernen von der unendlichen tausendjahre alten Erfahrung der Bibel mit unserem Gott.

Jesus sagt: Jetzt habt ihr Angst. Aber seid getrost. Ich habe die Welt für euch überwunden. Nikeka: ich habe gesiegt. Ich weiß nicht, ob das so kommt wie Jesaja es sagt.

Aber wenn Menschen auf den Balkonen sich schon ujetzt gegenseitig Lieder zusingen, dann habe ich keine Angst vor der Zukunft. Das sind Lieder der Freiheit mitten im Gefängnis der Isolation.

Ich glaube, dass die Methode Jesajas funktioniert, seine Prophetie der Rücksicht – der Re-gnosis: Weil wir Gottes Handeln schon kennen und erkennen. Sein Ziel ist nicht die Zerstörung sondern Bewährung in Liebe.  Wenn diese Leidenszeit, diese Passion ein Ziel hat, einen Sinn hat, dann den:  Wir sehen, was sich bewährt in der Zeit von Angst und Bedrängnis.

Wir fürchten jetzt den Tod von lieben Angehörigen, vielleicht gehört ihr selbst zur Risikogruppe. Eine Welt vergeht, wie wir sie kennen. Aber im Blick auf Gott und auf Jesus werden wir überwinden. Wir mögen physisch voneinander getrennt sein, aber emotional rücken wir einander näher. Auch als Kirchengemeinde Lauf. Es ist schwer, vor diesen leeren Stühlen zu predigen. Aber ich sehe euch vor Augen zu Hause. Allein oder mit Familie. In Krankenhäusern. Zu euch allen sagt Gott, der nicht zufällig wie eine Frau, wie eine Mutter geschildert wird:

13 Ich will euch trösten wie eine Mutter ihr Kind. Die neue Pracht Jerusalems lässt euch den Kummer vergessen. 14 Wenn ihr das alles seht, werdet ihr wieder von Herzen fröhlich sein, und neue Lebenskraft wird in euch aufkeimen wie frisches Gras.«

AMEN

Und er Friede Gottes, der größer ist als alle Vernunft, der bewahre unsere Herzen und Sinne in Christus Jesus!

*Begriff von Matthias Horx.