Das Geburtstagsbesuchsteam sucht Verstärkung

Seit Jahrzehnten besuchen Ehrenamtliche zusammen mit den PfarrerInnen die Geburtstagsjubilare in der Gemeinde. Wir suchen Männer und Frauen, die Lust haben, den einen oder anderen Besuch bei Jubilaren in der Gemeinde zu machen. Keine Angst, die Anzahl legen Sie selber fest. Wir treffen uns einmal im Monat im Pfarramt, um die Besuche zu verteilen und uns über das erlebte auszutauschen. Bei dem monatlichen Treffen erhalten Sie alle Informationen und Hilfen, die Sie benötigen.

Wenn Sie gerne auf Menschen zugehen, dann ist das Geburtstagsbesuchsteam genau das Richtige für Sie, denn Sie werden erwartet. Wenn Sie sich unsicher sind, ob das das Richtige für Sie ist, dann sprechen Sie doch einfach einmal unverbindlich mit Pfarrer Reuß. Sie können auch gerne reinschnuppern und dann selbstständig entscheiden, ob Sie dabeibleiben möchten. Da sind Sie ganz frei in Ihrer Entscheidung.

Auch mit diesem Dienst wird Gemeinde gebaut, wird unsere Gemeinde besser vernetzt.

Infos bei Pfarrer Reuß (1831638)

Für Solidarität und Zusammenhalt jetzt!

Ein Aufruf von Kirchen, Diakonie und Wohlfahrtsverbänden in Deutschland

Einkommensschwache Haushalte leiden überproportional stark unter der rasanten Teuerung, was in vielen Fällen zu existenzbedrohenden Krisen führt.

hier ist der Aufruf zur digitalen Unterzeichnung auf Policat

Liebe Mitbürgerinnen und Mitbürger,

Deutschland und Europa stehen vor einer historischen Bewährungsprobe. Der brutale Angriffskrieg auf die Ukraine, der Klimawandel und das Artensterben, der Hunger in vielen Ländern des Südens, Covid-19 und weltweit gestörte Lieferketten – diese enormen Herausforderungen können wir nur gemeinsam bewältigen.

Eine der Konsequenzen der vielen Krisen ist eine Inflation mit dramatisch steigenden Preisen für Energie und Lebensmittel und höchst unsozialen Folgen. Für den Zusammenhalt in unserem Land kommt es jetzt darauf an, zuerst die in den Blick zu nehmen, die auf Solidarität angewiesen sind: Menschen mit geringen bis durchschnittlichen Einkommen, Rentner*innen und Bezieher*innen von Transferleistungen. Sie brauchen nun umgehend eine Entlastung von der Inflation und den aus dem Ruder gelaufenen Energiekosten. Dabei sind besonders diejenigen in Mitverantwortung zu nehmen, die über große Einkommen und Vermögen verfügen.

Wir alle sind jetzt gefragt, unseren persönlichen Beitrag zum sozialen Frieden und zum Zusammenhalt in unserer Demokratie zu leisten. Starke Schultern können und müssen mehr tragen – das ist ein zentraler Grundsatz unserer sozialen Marktwirtschaft. Wir brauchen umgehend ein zielgenaues und wirksames Entlastungspaket für die, die bereits heute fast zwei Drittel ihres Einkommens für Lebensmittel, Energie und Miete aufbringen müssen. Gute Vorschläge dazu liegen bereits vor. Sie müssen jetzt politisch umgesetzt und gegenfinanziert werden von denen, die das leisten können und womöglich sogar von den diversen Krisen profitieren.

Unser demokratischer Sozialstaat mit seiner offenen Gesellschaft verspricht allen Bürgerinnen und Bürgern eine gerechte Teilhabe, unabhängig von Geschlecht, Alter oder Herkunft. Dieses Versprechen ist wertlos, wenn es sich in Krisenzeiten nur für die Einkommens- und Leistungsstarken im Land bewahrheitet. Sollte das geschehen, droht unserer Demokratie eine nie dagewesene soziale und politische Zerreißprobe.

Russlands Machthaber Wladimir Putin will die westlichen Demokratien destabilisieren und spalten. Wir rufen alle Bürgerinnen und Bürger auf: Treten wir dieser zerstörerischen Strategie durch unseren Zusammenhalt gemeinsam entgegen!

Wir stehen für eine nachhaltige und ökologische Politik des Respekts, der gegenseitigen Verantwortung und der Solidarität in einer offenen Gesellschaft. Wir bitten Sie: Unterstützen Sie alle, die für Demokratie, sozialen Zusammenhalt und Gerechtigkeit einstehen.

Unser Gemeinwesen gründet auf gelebter Solidarität. Deswegen tragen die Starken gerade jetzt eine besondere Verantwortung.

Liste der Erstunterzeichnenden                                                       Berlin, den 1. August 2022

* Ulrich Lilie, Präsident der Diakonie Deutschland

* Frank Werneke, Vorsitzender der Vereinten Dienstleistungsgewerkschaft (ver.di)

* Reiner Hoffmann, ehemaliger Vorsitzender des Deutschen Gewerkschaftsbundes (DGB)

* Dr. Annette Kurschus, Vorsitzende des Rates der Evangelischen Kirche in Deutschland (EKD)

* Heinrich Bedford-Strohm, Landesbischof der Evangelisch-Lutherischen Kirche in Bayern

* Karl-Josef Laumann, Bundesvorsitzender der Christlich-Demokratischen Arbeitnehmerschaft (CDA)

* Verena Bentele, Präsidentin des Sozialverbandes VdK

* Prof. Dr. Rolf Rosenbrock, Vorsitzender des Paritätischen Gesamtverbandes

* Michael Groß, Präsident der Arbeiterwohlfahrt (AWO)

* Guido Zeitler, Vorsitzender der Gewerkschaft Nahrung-Genuss-Gaststätten (NGG)

* Jochen Brühl, Vorsitzender der Tafel Deutschland

* Dr. Gerd Landsberg, Hauptgeschäftsführer des Deutschen Städte- und Gemeindebundes (DStGB)

* André Wilken, Geschäftsführer European Cultural Foundation

* Olaf Zimmermann, Geschäftsführer des Deutschen Kulturrates

* Prof. Dr. Gesche Joost, Professorin für Designforschung an der Universität der Künste Berlin

* Prof. Dr. Marcel Fratzscher, Präsident des Deutschen Institutes für Wirtschaftsforschung (DIW Berlin)

* Stefan Wegner, Partner Scholz & Friends

Kontakt & V.i.S.d.P.: Diakonie Deutschland, Zentrum Kommunikation, Evangelisches Werk für Diakonie und Entwicklung e.V.

Caroline-Michaelis-Straße 1, 10115 Berlin |

https://www.diakonie.de/pressemeldungen/gemeinsamer-aufruf-fuer-solidaritaet-und-zusammenhalt-jetzt

Podcast: “Der Doppelte David”

Podcast Der Doppelte David
Podcast jetzt anhören auf www.derdoppeltedavid.de

Der Doppelte David – David, der Diakon und David, der Unternehmer. Zwei Freunde sprechen über Themen wie Freiheit, Liebe, Tod und Hoffnung: Eine christliche und ökonomische Sichtweise. Dabei haben wir immer wieder Gäste, die neue Gedankenanstöße geben und dabei den Glauben im Blick haben. Wir wollen euch ermutigen, Themen aus unterschiedlichen Gesichtspunkten zu sehen und dabei Inhalte aus der Bibel näher bringen. Wir diskutieren stets differenziert und geben Ideen zum Übertragen auf euer eigenes Leben.


Die 3 beliebtesten Podcast-Folgen zum Nachhören

Podcast Der Doppelte David
Vertrauen auf Gott

Wir können leicht ein Opfer des “Ich-bin-der- Wichtigste”-Syndroms werden. Unsere heutige Kultur unterstützt, dass der Einzelne sich selbst und sein Glück an die erste Stelle stellt. Wenn wir den Fokus von uns selbst nehmen und uns stattdessen auf den konzentrieren, der die Ehre verdient, sind wir mehr auf Gott und weniger auf uns selbst konzentriert.


Podcast Der Doppelte David
Lebensfreude

Es gibt einen „World Happiness Report“, also einen Welt-Glücks-Bericht der von den Vereinten Nationen jährlich veröffentlicht wird. Wichtige Faktoren bei der Lebensfreude sind hier Arbeit & Einkommen, Gesundheit, auf Freunde vertrauen, Freiheit, Spenden, keine Korruption, Alter, Beziehungen, Vertrauen auf den Staat,…

Wie aber erlangen wir echte Lebensfreude? Und was, wenn dieses Gefühl oder der Umstand “Freude” ganz weit weg sind?


Podcast Der Doppelte David
Nachhaltigkeit

„Wir helfen der Politik, das Versprechen der UN-Klimakonferenz von Paris einzuhalten: Deutschland bis 2035 klimaneutral machen.“ – So steht es auf der Website germanzero.de. Wir sprechen heute über das Thema Nachhaltigkeit. Nachhaltigkeit hat laut Definition eine ökonomische, eine ökologische und eine soziale Säule – welche Säule ist die Wichtigste? Und was hat Glaube mit Nachhaltigkeit zu tun?

Gemeinde-Freizeit 2022

8 Tage Botschaft, Berge, Badespaß

Samstag, 30. Juli bis Sonntag, 07. August 2022

im

… uvm:
Hier wollen wir auftanken an Geist, Leib und Seele: mit Gottes Wort und Erholung für Jung und Alt in herrlicher Umgebung.

Biblische Impulse von Pfarrer Thomas Hofmann, währenddessen Kinderbetreuung.

Ideal für Familien, ebenso sind kinderfreundliche Singles, Paare und Senioren herzlich willkommen.

Leitung: Pfarrer Thomas Hofmann & Team

Preise: 69,50 bis 78,50 € pro Tag für Erwachsene mit Vollpension, Kinder günstiger. Details hier.

Freizeit-Flyer mit allen Informationen und Hinweisen zum Download.

Ja, ich bin dabei!

Lighthouse – Gottesdienst vom 10. Juli 2022

Believe?! stand als Thema über dem zweiten Lighthouse Gottesdienst, der am 10. Juli in der Christuskirche in Lauf an der Pegnitz stattfand. Und trotz des Themas war es fast unglaublich, wie viele Menschen sich haben einladen lassen und den Weg in die Christuskirche fanden.

Dort erwartete sie ein junger Gottesdienst, diesmal fast in Wohnzimmer-Atmosphäre. In der Sofaecke erzählten zwei junge Erwachsene und dann auch die CVJM Sekretärin Tamara Maier, die danach auch predigte, von ihrem Weg zum Glauben, den Zusagen, die Gott ihnen im Leben schon gegeben hat und was ihr persönliches Erlebnis mit Gott war.

In ihrer Predigt nahm Tamara Maier ganz besonders das Johannesevangelium in den Blick, in dem sich Jesus 24 mal offenbart und sagt, wer er ist. Und hier stellte sie besonders die Geschichte der Frau am Brunnen heraus, die von ihrem Leben selbst nicht mehr viel erwartet, die in Jesus aber schließlich den Messias erkennt. „Wer ist Jesus für dich?“ Das war die Frage, die Tamara am Ende den Besuchern mit auf den Weg gab.

Umrahmt wurde der Lighthouse Gottesdienst auch diesmal wieder von mitreißender Musik der Band, die die Besucher nicht auf den Stühlen hielt. Wer hinterher eine Erfrischung nötig hatte, fand die in Form von Eis und Getränken auf dem Kirchplatz, wo der Abend bei vielen Gesprächen ausklang.

Bericht: Hedi Nockemann, Bilder: Tilman Zitzmann

Donnerstag, 14.7.22: Zwei russische Raketen in Winnyzja eingeschlagen

14.7.22: Zwei russische Raketen in Winnyzja eingeschlagen

Vielleicht haben Sie es auch in den Nachrichten gehört oder gelesen. 6 Raketen wurden auf Winnyzja abgefeuert, 4 Raketen wurden abgefangen, aber zwei Raketen haben die Stadt erreicht und viele Menschen getötet und verletzt. Pfarrerin Kostenka ist unverletzt. Unser Projekt ist nicht gefährdet, auch wenn Cafe Trapeza tatsächlich in dem betroffenen östlichen Stadtteil liegt: Pfarrerin Larissa Kostenko schrieb wenige Minuten später am 14.7. um 10:35 Uhr:

In unserem Stadtteil gibt es viele Opfer. Ein Offiziershaus wurde zertrümmert, ein Parkplatz für etwa 50 Autos und ein gegenüberliegendes Wohnhaus. In der Nähe des Entbindungsheims sind Fenster und Türen zerbrochen. Ich bin gerade nach Hause gekommen.

Der Einschlag erfolgte neben der Schule, in der Flüchtlingsfamilien untergegracht sind und wo wir 60 Menschen ernähren. Es ist gerade unmöglich, auf die andere Seite zu gelangen, alles ist blockiert.
Während unsere bei Cafe Trapeza alle am Leben sind, transportieren Krankenwagen immer noch die Verletzten.

17:13 Uhr: Eine Stunde später schreibt Pfarrerin Larissa Kostenko:

Über 100 Menschen verletzt – 30 Menschen und 3 Kinder wurden getötet, 40 weitere unter den Trümmern.

18:45 Uhr Wo wir Mahlzeiten in dem Heim ausgeben, wurde 1 Person getötet und 2 verwundet. Sie waren zufällig in diesem Moment in diesem Teil der Stadt. Die Schule ist intakt, jetzt habe ich mit dem Direktor gesprochen. Ob alle Bewohner überlebt haben, wird bekannt werden, wenn sie für die Nacht zurückkehren. Obwohl wir schon eingekauft hatten, gab es heute keine Möglichkeit, die Essen auszuliefern, wir werden es morgen früh versuchen. Es gab Explosionen, die Krankenwagen transportieren noch immer die Verletzten.

21.02 Uhr: Eine Stunde später schreibt Pfarrerin Larissa Kostenko:

Gott sei Dank leben alle anderen aus der Schule noch und morgen werden wir sie definitiv versorgen. Gott beschütze uns.
Gute Nacht.

#tafelwinnyzja

15.7. Ein Gebet von Larissa

Gott beschütze uns. Gib uns Frieden. Licht und ewige Erinnerung an die Toten.
Gott, unser himmlischer Vater, im Namen unseres Retters Jesus Christus, ich bitte dich um Vergebung und Heilung! Segne uns und nimm die Hände von denen weg, die Böses gegen die Menschheit planen!
Ich glaube an Deine Macht und Stärke!
Herr Jesus Christus, heile die Opfer, nimm den Feind der Menschenseelen von uns!
Berühre den Geist und das Herz der Herrscher aller, von denen das Leben abhängt, damit sie nur Deinen Willen erfüllen und nicht ihren eigenen.
Alles, was das Böse gegen die Völker der Erde geplant hat, verbiete ihm und lass ihn nicht tun, im Namen unseres Herrn Jesus Christus!
Himmlischer Vater, ich rufe dich auf, lass das nicht noch einmal passieren. Vergib uns, barmherziger Gott. Wir vertrauen auf Deine Barmherzigkeit und Vergebung!
Zeige der Welt deine Barmherzigkeit und Heilung!
Gepriesen sei Dein heiliger Name des Vaters, des Sohnes und des Heiligen Geistes!
Ich bitte demütig darum, dass Dein Wille an uns geschehe!

Ehre sei dem Vater, dem Sohn und dem Heiligen Geist jetzt und für immer und ewig!

Amen! 🙏🙏🙏

Video aus Winnyzja

Tierisch Musikalisch- Kinderkonzert zum Zuhören und Mitmachen

Samstag, 16. Juli, 16.00 Uhr in der Christuskirche

Musikalisch entführen der Spatzenchor, der Kinderchor und seine Leiterin Silke Kupper in die Welt der kleinen und großen Tiere, die haarsträubende Abenteuer erleben. Mit dabei: schnaufende Elefanten, die durch den Urwald stampfen, aber auch ein kleines Huhn oder drei Schweine am Fluss. Ob bei den lustigen Tiergeschichten auch auf der Mauer lauernde Wanzen, rückwärts laufende Tausendfüßler oder Frösche, die in die Oper gehen, vertreten sein werden, wird noch nicht verraten. Das Konzert findet in der Christuskirche Lauf, Martin-Luther-Straße 17, statt.

Der Eintritt ist frei.

Predigt von Pfarrer Hanstein, 10.7.22, Fallen, Wendungen und doppelte Böden in Joh 8 – Jesus und die Ehebrecherin

(Hier auch auf Youtube – es gilt das gesprochene Wort!)

Joh 8 Jesus und die Frau, die beim Ehebruch ertappt wurde NGÜ

2Früh am Morgen war Jesus wieder im Tempel. Das ganze Volk versammelte sich um ihn, und er setzte sich und begann zu lehren.

3Da kamen die Schriftgelehrten und die Pharisäer mit einer Frau, die beim Ehebruch ertappt worden war. Sie stellten sie in die Mitte, sodass jeder sie sehen konnte.

4Dann wandten sie sich an Jesus. »Meister«, sagten sie, »diese Frau ist eine Ehebrecherin; sie ist auf frischer Tat ertappt worden. 5Mose hat uns im Gesetz befohlen, solche Frauen zu steinigen. Was sagst du dazu?«

6Mit dieser Frage wollten sie Jesus eine Falle stellen, um dann Anklage gegen ihn erheben zu können. Aber Jesus beugte sich vor und schrieb mit dem Finger auf die Erde.

7Als sie jedoch darauf bestanden, auf ihre Frage eine Antwort zu bekommen, richtete er sich auf und sagte zu ihnen: »Wer von euch ohne Sünde ist, der soll den ersten Stein auf sie werfen.« 8Dann beugte er sich wieder vor und schrieb auf die Erde.

9 Von seinen Worten getroffen, verließ einer nach dem anderen den Platz; die ältesten unter ihnen gingen als Erste. Zuletzt war Jesus allein mit der Frau, die immer noch da stand, wo ihre Ankläger sie hingestellt hatten.

10 Er richtete sich auf. »Wo sind sie geblieben?«, fragte er die Frau. »Hat dich keiner verurteilt?« – 11»Nein, Herr, keiner«, antwortete sie. Da sagte Jesus: »Ich verurteile dich auch nicht; du darfst gehen. Sündige von jetzt an nicht mehr!

Liebe Gemeinde,

nach diesem spannenden Evangelium erwartet ihr jetzt einiges. Einen guten Tatort am Sonntag Morgen. Sex and Crime. Vielleicht auch überraschende Bekenntnisse von mir als Pfarrer zum Thema Sexualität und Ehe, am besten auf Youtube abrufbar für die Ewigkeit  … aber da meine Frau es sehen könnte … 😊 Vielleicht auch eine saftige Geißelung des modernen Lebens, auch klerikal “Sodom und Gomorrha” genannt: Ehebruch, Scheidungen, Abtreibungen, Missbrauch, oder auch nur kirchliche Hochzeiten ohne Mitgliedsschein wie von unserem ach so konsequenten FDP-Vorsitzenden auf Sylt …

Aber da sind eure Erwartungen etwas hoch. Wer im Glaushaus sitzt … Noch mehr: ich würde das Thema verfehlen. Denn im Vers 6 steht:

6 Mit dieser Frage wollten sie (Schriftgelehrte und Pharisäer) Jesus eine Falle stellen, um dann Anklage gegen ihn erheben zu können.

Der Ehebruch und die beschämte, vermutlich spektakulär halbnackte Frau, die beim Ehebruch ertappt worden sein soll – das ist nur das erste Steinchen, der ins Rollen kommen soll. Die Lawine soll anschließend Jesus mitbegraben. Wir werden sehen, dass dieses Evangelium mit mehrfachen überraschenden doppelten Böden gestaltet ist, ganz wie ein richtiger guter Film.

Also nicht so primitiv wie die Sendung „Vorsicht Falle!“ warnt – Schutz vor Neppern, Schleppern, Bauernfängern; sondern mit Haken und Ösen. Ich hoffe, ihr könnt folgen.

2Früh am Morgen war Jesus wieder im Tempel. Das ganze Volk versammelte sich um ihn, und er setzte sich und begann zu lehren.

3Da kamen die Schriftgelehrten und die Pharisäer mit einer Frau, die beim Ehebruch ertappt worden war. Sie stellten sie in die Mitte, sodass jeder sie sehen konnte.

4Dann wandten sie sich an Jesus. »Meister«, sagten sie, »diese Frau ist eine Ehebrecherin; sie ist auf frischer Tat ertappt worden. 5Mose hat uns im Gesetz befohlen, solche Frauen zu steinigen. Was sagst du dazu?«

Jesus sitzt mit dem Volk im Tempel und lehrt. Er ist bereits berühmt und berüchtigt. Ein C-Promi. Sein Wort gilt schon etwas. Damals unterrichteten die Theologen fast ausschließlich mit Frage und Antwort. Viele trauten sich nicht zu fragen, denn mit jeder Frage kann man sich auch blamieren – wobei jeder selbst den Weisesten mit Fragen überfordern kann, getreu dem Motto: Ein Narr kann 1000 mehr Fragen stellen als ein Weiser beantworten kann.

Zurück zur Szene. Wir befinden uns im Tempel mit Jesus und vielen Menschen, die ihn befragen und zuhören. Ein großes Durcheinander von Menschen, die ein Ritual suchen, die nur beten möchten, Touristen, die die größte Baustelle der damaligen Welt sehen möchten sowie Lehrern, die gleichzeitig als Seelsorger und Richter fungieren.

Zu diesem Jesus kommt nun eine spezifische Gruppe: Pharisäer und Schriftgelehrte – Ich sehe demanch keinen Mob, der Lynchjustiz üben möchte, keine primitiv-islamische Taliban, die ihre Rückständigkeit mal wieder ausleben möchten, ich sehe keinen wütenden Ehemann, kurz vor einem Ehrenmord – sondern: Männer, die eine Frau benutzen, um Jesus eine Falle zu stellen. Sie bringen diese unbekannte Frau vor Jesus, um ihn äußerste Verlegenheit zu bringen:

»Meister«, sagten sie, »diese Frau ist eine Ehebrecherin; sie ist auf frischer Tat ertappt worden. 5Mose hat uns im Gesetz befohlen, solche Frauen zu steinigen. Was sagst du dazu?«

Was sagen wir dazu?

Im Strafgesetzbuch der Bundesrepublik konnte Ehebruch mit bis zu einem halben Jahr Gefängnis bestraft werden. Bis zur Abschaffung 1969 wurden immerhin 1600 Menschen deswegen verurteilt.

Gut – zu Jesu Zeiten sah das anders aus. Die Todesstrafe war eher theoretisch für jüdische Gerichten ausgeübt worden, weil das in vielen Jahrzehnten selten vorkam. Außerdem galt das jüdische Recht nur für “kleine” Vergehen. Die römischen Besatzer hatten sich das „ius gladii“, die Kapitalverbrechen mit Todesstrafe vorbehalten. In welche Falle sollte Jesus also gehen?

Ich denke, sie erwarteten nicht von ihm, dass Jesus den Richter spielen sollte. Sie haben nur gefragt: „Was sagst du dazu?“ Sie hätten auch fragen können: Willst du Richter sein? Denn jedes Urteil durfte damals nur gesprochen werden, wenn es Ankläger und Richter gab. Verteidiger waren erst Jahrhunderte später vorgesehen … die Richter hatten also eine hohe Verantwortung. Sie mussten auch die Verteidiger ersetzen.

Jesus wird also öffentlich nur um Rechtsberatung gebeten. Gleichzeitig steht Jesus im Ruf, ein Gesetzesbrecher zu sein. Speisegesetze, Sabbatgesetze, alle möglichen Gesetze hat er und seine Jünger schon übertreten. Weil plakativ gesagt – das Gesetz um des Menschen gemacht wurde und nicht umgekehrt.

Nochmal: Welche Falle wird ihm also gestellt? Ich denke, er sollte sich blamieren. Mit Drehungen und Wendungen sich in den komplizierten Gesetzen verfangen, bei der Befragung Zeugen und das Volk vor den Kopf stoßen und am Ende könnten die Schriftgelehrten und Pharisäer sagen: So einem Wirrkopf glaubt ihr? Der hat doch nichts drauf! Im schlimmsten Fall: ein Abtrünniger, er weicht von der Lehre ab – darauf stand übrigens erst recht die Todesstrafe!

Ihr wisst ja längst wie die Geschichte ausgeht.

Sehen wir genauer hin. Was sagt Jesus?

Erst einmal lange nichts. –

Nichts sagen ist auch etwas sagen, lehrt uns der Kommunikationstheoretiker Paul Watzlawick. Die gespannte Stille. Nicht immer gleich antworten, würde ich mir hinter die Ohren schreiben, der ich die Unart habe, oft Menschen zu unterbrechen, wenn ich glaube, dass ich weiß, was sie sagen wollen. Erst einmal sacken lassen. Stille in so einem aufgeheizten Atmosphäre kühlt auch ab. Immer mehr Menschen kommen und fragen sich, was da los ist. Schon weil da wahrscheinlich eine attraktive halbnackte Frau im Tempel zu sehen ist.

Vielleicht deshalb sieht Jesus nicht hin. Er möchte sie nicht beschämen, nicht ausziehen mit seinen Blicken, es reicht, was er hört. Die Justizia hat ja bekanntlich die Augen verbunden. Nicht weil sie blind ist, wie manche behaupten, sondern weil sie sich von dem äußeren Anschein nicht blenden lassen soll. Das Wort ist entscheidend, in jedem Gerichtsprozess gilt bis heute nur das gesprochene, nicht das geschriebene – besser nur das gehörte Wort. Deshalb dauern Gerichtsprozesse so lange, weil hunderte von Seiten öffentlich verlesen werden müssen.

Jesus schweigt. Und schreibt. Das einzige Mal, das wir hören, das Jesus schreibt! Wie Sokrates hat er kein einzigen geschriebenen Text hinterlassen, sondern nur im Hören und Reden gelebt, in Fragen und Antworten und Zeichenhandlungen… So ein Zeichen ist jetzt sein Schreiben.

Denn ich glaube Jesus mimt das Schreiben. Mimen heißt, er ahmt es bedeutungsvoll nach. Schriftgelehrte und Pharisäer sind da, die jedes Wort auswendig kennen.

Aber er ist vertieft wie einer, der nur schreiben will. Der nichts entscheiden muss, nur treu ist. Der schreibt sein Leben lang. Einfach die Tora abschreibt. Wie die tausenden von Mönchen, die tausende von Abschriften angefertigt haben.

Erst als es nicht mehr anders geht, richtet er sich auf, reckt sich und wagt einen Satz, der die ganze Tora zusammenfasst. Verifiziert vom jahrelangen Lesen der heiligen Worte, Murmeln und Schreiben. Redet als einfacher Schreiber, nicht wie ein Schriftgelehrter, seine Worte geben wieder, was er gelesen und verstanden hat, das ist seine einzige Vollmacht. Er spricht und interessiert sich nicht für die Folgen. Beugt sich wieder über die Worte, die ihm vorgesprochen werden und die seine Hand aufschreibt, bis seine Augen sie erfassen, die leuchtende Schrift sein Inneres erhellt und er versteht.

Diesen einen Satz “Wer ohne Sünde ist…”

Das genügt, er kann wieder weiterschreiben, er ist nicht verantwortlich für das, was geschehen wird. Die Ältesten gehen als erstes, einer nach dem anderen verschwindet. Nur sie weiß nicht, wohin. Bis er endlich auftaucht, aufrichtet und sich zu erkennen gibt. Das Spiel ist zu Ende.

So weit so einfach. Aber ich habe euch ja interessante Wendungen versprochen.

Nun ist Zeit zu bekennen, dass vielleicht manche von euch, die immer treu in ihren alten Bibel mitlesen, den Bibeln, in denen sie viele Anmerkungen, Lebensereignisse geschrieben haben – es könnte passieren, dass nun jemand diese seine eigene Bibel hochhebt und empört ruft: Herr Pfarrer Hanstein, diese Geschichte ist in meiner Bibel gar nicht drin!

Andere sagen: Und bei mir nur mit eckigen Klammern und der Anmerkung: diese Perikope ist in den ältesten Handschriften nicht zu finden und ist erst später eingefügt worden.

Vollkommen richtig. Ich lege heute mit hoher Wahrscheinlichkeit den jüngsten Text der Bibel aus. Geschrieben Jahrhunderte nach den anderen neutestamentlichen Texten. Auch innerliche Gründe sprechen dafür: Bei Johannes hätte Jesus sonst gewiss eine lange Rede gehalten.

Seltsam ist, Jesus schreibt in den Sand. Wie als würden die späten Verfasser uns darauf hinweisen, dass nicht der bleibt, der schreibt, sondern der, über den geschrieben wird …

Anmerkung: in diesem Tempel gibt es keine Steine, die geworfen werden könnten. Und es gibt auch keinen Sand. Vielleicht etwas Staub, aber da wird gleich ein Beflissener kommen und fegen, damit das Heiligtum blitzblank ist.

Nein, wir glauben nicht an die Schrift, wir glauben nicht an die historische Methode, dass das Älteste das Richtigste ist, so wichtig es ist, zu kennen, wie sich etwas zugetragen und entwickelt hat. Sonst müssten wir ja steinzeitliche Gesetze ausführen oder eben die 10 Gebote, die ein Nomadenstamm von 4000 Jahren entwickelt hat. Wir müssten Menschen töten, wegen absurdester abergläubischer Vergehen, die wir heute dann doch lieber psychiatrisch behandeln lassen.

Die Schriftgelehrten und die Pharisäer haben auch nicht nachgefragt: Wo steht das geschrieben? Sondern sie haben begriffen, dass Jesus die Barmherzigkeit und die Gerechtigkeit Gottes in diesen Worten perfekt zusammengefasst hat wie in dem Doppelgebot der Liebe, das ihnen bekannt war.

Die Ältesten gingen zuerst weg. Die „Presbyteroi“ auf griechisch. Die Gemeindeältesten mit Anspielung auf den Kirchenvorstand, aber auch die Ältesten, die so viel Lebenserfahrung hatten, dass sie wussten, was für Sünden sie begangen hatten, die ihnen jede Autorität zu richten nehmen würde.

Jesus fordert sie auf: Wer ohne Sünde ist, werfe den ersten Stein.

Ein gewagtes Spiel. Er weiß, dass der erste Stein die anderen nach sich ziehen würde. Der erste Stein ist der schwerste.

Er kennt das Mobbing, er kennt die Zusammenrottungen von selbstgerechtesten Menschen im Internet und auf Facebook, die am liebsten vernichten, spalten und ungestraft mit Steinen werfen, oft ohne ihr absurdes Tun zu bemerken. 

VORSICHT FALLE!

Jesus rettet. Er wirft mit einem Satz ein Netz aus wie der liebende Ehemann in Werner Bergengruens Geschichte von einer Ehebrecherin. Er rettet vielleicht ein Familie. Einen Ehemann, der gar nicht befragt wurde, Kinder, die auf ihre Mutter warten und weinen. Er rettet die Würde einer Frau, deren Leben ein paar skrupellose Meinungs-Macher gefährden, nur um Jesus eine Falle zu stellen.

Jesus entgeht den Netzen der Verfolger, den Fallstricken, den üblen Nachreden und den Scherbengerichten. Er, der selbst richten könnte – nicht nur über diese arme Frau, sondern über einen jeden, der da ihn fragt: Was sagst du dazu. Auch über jeden von uns, die schon wieder die Steine in der Hand haben und mal wieder einen Shitstorm auslösen wollen. Oder aus politischen und scheinbar religiösen Machtgründen wieder Frauen Rechte und Würde nehmen wollen. Wenn Vergewaltigungen und Missbrauch auf dem Rücken von Frauen und Mädchen ungestraft bleiben und sie sogar mit den Konsequenzen leben sollen. Seht die Waisenhäuser in Rumänien an und dann wisst ihr wohin das alles führt. Aber das wäre noch eine ganz andere Predigt.

“Wer ohne Sünde ist werfe den ersten Stein.” Wenn du den Stein schon in der Hand hast – baue mit anderen ein Haus oder lege ihn auf ein Grab eines Menschen, den du verehrst, wie die Juden es tun. Gut, dass es nicht wirklich ein Grab Jesu gibt, sonst gäbe es dort nicht nur die gigantische Grabeskirche, sondern einen Steinberg, der bis zum Himmel reicht. Jesus lebt – durch diesen einen Satz.

Wer ohne Sünde ist werfe den ersten Stein.

Ein toller Satz. Jesus hat alles gesagt, was wir wissen müssen, jetzt müssen wir es nur noch tun. Richtet nicht, auf dass ihr nicht gerichtet werdet.

AMEN.

Wichtelgottesdienst am Sonntag, den 10. Juli 2022

Gottes Liebe ist wie die Sonne

Die Evangelische Kirchengemeinde lädt alle Familien mit kleineren Kindern herzlich zum Wichtelgottesdienst ein.

Wann: am Sonntag, den 10. Juli um 10.45 Uhr im Gemeindezentrum St. Jakob

Bei schönem Wetter im Garten.