Neues für Kinder und Jugendliche

Endlich geht es wieder los!

Die großen und kleinen Dinge können wieder starten.
Wir bekommen uns wieder zu Gesicht und erleben viele coole Aktionen miteinander!
Von der 1. Klasse bis über die Konfirmanden und junge Erwachsene – für alle ist hoffentlich was dabei.
Alle wichtigen Infos bekommt ihr direkt auf unserer Homepage und NEU ist: Ihr könnt euch auch direkt dort anmelden…

Bis hoffentlich ganz bald! Liebe Grüße, Eure Tina

Spielen, basteln, lachen und gemeinsam in den Film “Drachen zähmen leicht gemacht” eintauchen! Für alle Jungs und Mädels der 1.-5. Klasse!
Alle Infos & Anmeldung direkt auf einen Klick bekommen!
Für alle Ex-Konfis! Herzlichen Glückwunsch zur Konfirmation! Hier könnt ihr euch wiedersehen und nochmal eintauchen in die Gemeinschaft!
Achse, du willst Konfi-Teamer werden? Dann guck doch gleich mal hier:

Nach der Konfirmation geht es bei uns schon bald wieder los! Für den neuen Konfirmandenjahrgang haben wir nach zweijähriger Pause wieder das große Konfi-Camp am Start!

Wer will mit auf große Fahrt – im Sommer machen wir uns gleich mit zwei Schiffen auf zu neuen Ufern!

1.4. Zuflucht im Gemeindehaus

Winnyzja – Charkiw. Du fragst warum? Meine Antwort. Gestern hat sich eine Familie im Gemeinschaftshaus niedergelassen, wo der Heizkessel, der das Haus beheizt und das Wasser erwärmt, ausgefallen ist. Trotz der Unannehmlichkeiten blieb Antons Familie und wärmte sich auf, indem sie unseren Garten aufräumte. “Herr, ich vertraue auf dich und danke dir für deine Wunder. Sie wollten nur die Nacht verbringen und blieben, um ihre Gedanken und Pläne zu ordnen. Herr lass sie die richtige Entscheidung treffen. Amen.”

Larissa Kostenko

#tafelwinnyzja #prayforpeace

29.03.2022 In der Küche

29.03.2022 WINNIZA.

#tafelwinnyzja #prayforpeace


Heute möchte ich einen ganzen Beitrag den Menschen widmen, die bei den Vorbereitungen des Küchenchefs helfen, die das Geschirr abwaschen und die Küche und den Flur sauber halten. Ich danke Ihnen vielmals. Hilfe um der Hilfe willen ist heute mehr denn je zu spüren. Larissa Kostenko

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Versöhnung – im Strafvollzug?

Fastenpredigt von Katharina Leniger am 27.03.2022 in der Johanniskirche in Lauf an der Pegnitz

Katharina Leniger (links) wurde von Pfarrerin Lisa Nikol-Eryazici begrüßt. Die Stadtstreicher umrahmten den Gottesdienst.

Woran denken Sie, wenn Sie heute Morgen an Versöhnung denken?

Ich merke, es fällt mir gerade schwer, an Versöhnung zu denken, ohne dass meine Gedanken abschweifen zu den unzähligen Konflikten, die gerade in der Welt toben, obwohl – oder gerade weil – sie meilenweit von „Versöhnung“ entfernt sind. Es kommen mir Bilder und Szenen in den Kopf, wo Versöhnung so dringend nötig wäre und doch unerreichbar scheint: Der zerstörerische, wahnsinnige Krieg in der Ukraine, der allen Beteiligten so ungeheuer großen Schaden zufügt. Der Umgang mit Hass innerhalb der Gesellschaften: Querdenker gegen die Politik, Kämpfer:innen für die selbst definierte Freiheit gegen das „Team Vorsicht“. Es kommen mir auch Konflikte innerhalb meiner, der katholischen Kirche in den Sinn, Menschen, die sich um die Bewahrung der Rechtgläubigkeit sorgen und diejenigen, die versuchen, dabei nicht das Bunte des Menschlichen und die Menschen selbst außen vor zu lassen. Daneben die unzähligen, so sehr Gequälten, denen Gewalt in Institutionen geschehen ist, die seelischen, körperlichen oder spirituellen Missbrauch ertragen mussten und immer wieder neu verletzt werden durch das Handeln und Nicht- Handeln der Täter oder denen, die lieber die Institution als die Menschen schützen. Es gäbe noch viele weitere Beispiele zu nennen.

So unterschiedlich diese beschriebenen Brandherde sind: Wenn ich an Versöhnung denke, wird mir unwohl. Wie soll das denn angesichts des Leids und der Schuld möglich sein? Ist Versöhnung da nicht der blanke Hohn? Nicht ein Griff nach den Sternen? Wäre es nicht schon mal genug, wenn endlich Ruhe einkehren würde, ein Status Quo, in dem man die andere Seite leben lässt, statt sie zu quälen, zu missionieren, Rache zu nehmen? Dieses Unwohlsein lässt sich nicht so schnell wegwischen, es gehört zu diesem Thema wohl unweigerlich dazu. Versöhnung klingt erst einmal nach einer „schönen neuen Welt“. So einfach ist es nicht.

Ich habe noch eine zweite Frage an Sie (anstrengend, ich weiß). Woran denken Sie, wenn Sie an Gefängnisse denken?

Vielleicht kennen Sie Bilder aus der Zeitung oder dem Fernsehen, Gitter vor Fenstern, abgeschlossene Türen, volltätowierte junge Männer. Viele von Ihnen werden wahrscheinlich noch in keinem Gefängnis gewesen sein. Das Gefängnis ist ein Ort, der in unserer Gesellschaft verborgen ist und den man nicht so leicht verstehen, nicht „begreifen“ kann. Folglich ist es auch mit viel Mühe verbunden, den dort Inhaftierten, den Bediensteten, dem Alltag näher zu kommen.

Wenn es Ihnen geht wie mir vor dem Beginn meiner Doktorarbeit, dann denken Sie womöglich, dass es Gefängnisse braucht, denn es braucht ja in einer Gesellschaft etwas, das wartet, wenn eine Person sich nicht an Recht und Gesetz hält oder andere verletzt. Diese Begründung ist keineswegs falsch. Es ist in einem demokratischen Staat essenziell, zu begründen, warum der Staat Menschen die Freiheit entzieht: Mit der Freiheitsstrafe soll Schuld ausgeglichen und ein begangenes Unrecht gesühnt werden. Im Blick auf die Zukunft sollen weitere Gewalttaten präventiv verhindert und die Tatverantwortlichen resozialisiert werden. Es sind also mindestens zwei Perspektiven, die staatliches Strafen rechtfertigen: Schuldausgleich für die Tat in der Vergangenheit und Prävention für die Zukunft. Das alles passiert zwischen dem Staat, vertreten durch die Justiz, der den Rechtsbruch ahndet, und der tatverantwortlichen Person. Sie merken schon: Staat und Täter – die geschädigte Person spielt hier keine Rolle, allenfalls als Nebenkläger:in. Das hat gute Gründe, denn wenn Opfer die Strafhöhe bemessen, ist das womöglich befriedigend für sie, aber überhaupt nicht mehr gerecht. Es ist eine große zivilisatorische Errungenschaft, dass Taten von unabhängigen Gerichten verurteilt werden, denn ein gerechtes Verfahren verhindert im schlimmsten Fall Blutrache oder Lynchjustiz.

Der Justizvollzug wiederum ist die Institution, die die verhängte Freiheitsstrafe vollzieht – der Name sagt es bereits. Für den Vollzug selbst stellt sich demnach nicht die Frage, warum gestraft wird, sondern vielmehr die, wie das Urteil der Justiz vollzogen wird. Der Justizvollzug straft selbst nicht mehr, denn das ist durch den Freiheitsentzug bereits erledigt. Er darf auch gar nicht mehr zusätzlich strafen. Die Ziele bzw. Aufgaben des Justizvollzugs regelt das

Strafvollzugsgesetz, das in jedem Bundesland etwas unterschiedlich ist, aber dennoch zwei Pole hat: Die Resozialisierung der Tatverantwortlichen und die Sicherheit der Allgemeinheit.

Ich mag es nicht zu kompliziert werden lassen, aber das ist schon eine Herausforderung für das Gehirn. Man schließt Menschen aus der Gesellschaft aus, um sie letztlich wieder in die Gesellschaft zurückzuführen. Sie sollen zu einem Leben in sozialer Verantwortung und ohne weitere Straftaten befähigt werden, eben resozialisiert werden, indem sie von jeglicher sozialen Einbindung in ihr Umfeld gelöst werden. Ein Beispiel für diese paradoxe Situation: In Bayern stehen den Inhaftierten monatlich insgesamt zwei Stunden Besuchszeit zu, manchmal auch drei, um den Rückhalt und die Verbindung zu ihren Freund:innen und Verwandten nicht zu verlieren. Sie haben schon richtig gehört: Zwei bis drei Stunden im Monat. Telefonate oder gar Internetzugang sind in aller Regel in Bayern nicht vorgesehen, wobei die Corona-Pandemie hier einiges verändert hat. Häufig bleibt als Kontaktmöglichkeit der gute alte Brief. Lange konnte ich mir nicht vorstellen, was das wohl heißt, überhaupt isoliert zu sein, bis die Corona-Pandemie kam. Ich weiß nicht, wie eine solche Situation zu ertragen ist, ohne unmittelbaren Kontakt zu denen zu haben, die mir am Herzen liegen.

Dem Vollzugsziel der Resozialisierung gegenüber steht die Sicherheit. Sicherheit will die Verteidigung vor einer vermutlichen und in der Zukunft liegenden Verletzung erreichen. Und so ist sie ein Phänomen, mit dem nie „fertig“ werden kann, sie lebt von einer Bedrohung, die noch unbekannt, allenfalls prognostizierbar ist. Und damit ist mit ihr wahnsinnig gut Politik zu machen, weil sie mit Angst verknüpft ist. Ein Altbundeskanzler sagte doch vor vielen Jahren, man solle Straftäter wegsperren – für immer. Und manch eine:r wird bei sich gedacht haben, dass das wohl viele Probleme lösen würde.

Ich brauche Ihnen nicht zu sagen, dass der Wunsch, alle Menschen, die gegen Gesetz und Ordnung verstoßen haben und verurteilt wurden, für immer hinter Gitter zu sperren, nicht nur menschenunwürdig ist, sondern auch teuer und unrealistisch. Und trotzdem ist es bequem, diese Menschen nicht zu sehen und die Augen davor zu verschließen, dass sie irgendwann zurückkehren. Neue Justizvollzugsanstalten entstehen häufig außerhalb der Stadt, in Würzburg liegt die JVA im Industriegebiet. Die Gesellschaft sichert sich ab mit hohen Mauern oder vielen Kilometern Feld und Wiese um die Inhaftierten herum. Die meisten Menschen kommen jedoch statistisch irgendwann wieder zurück in unsere Gesellschaft, auch wenn der so genannte „Drehtüreffekt“ – raus aus der Anstalt und direkt wieder hinein – häufig ist.

Die Logik einer JVA, das wollte ich deutlich machen, folgt also vornehmlich dem Spagat zwischen Resozialisierung und Sicherheit. Auch wenn sich die im Gefängnis tätigen Mitarbeitenden noch so sehr um die so genannte „Behandlung“ bemühen, wird die Institution immer mit dem Bedürfnis nach Ordnung und Sicherheit entgegenhalten. Dies ist auch der Überforderung geschuldet, die die Unterbringung von Menschen mit weitestgehend schwierigen sozialen Hintergründen und Biographien mit sich bringt. Jedes stumpfe Messer wird da zur Gefahr und ich kann das Bedürfnis nach Ordnung auch irgendwie verstehen, denn es gibt in Gefängnissen wohl nichts, was es nicht schon gegeben hätte. Schlicht muss man aber feststellen: Man schließt drei Schlupflöcher und es öffnen sich fünf neue. Sicherheit im Gefängnis ist eine Sisyphusarbeit.

Das ist die rechtliche und institutionelle Seite einer JVA. Für die Menschen, die „drinnen“ leben, stellen sich ganz andere Fragen. Außer Arbeit, dem Hofgang, einem kleinen Plausch mit den Kolleg:innen, Sport, vielleicht dem Gang zur Bücherei bleibt im Haftalltag nicht viel übrig, mit dem man sich ablenken kann. Neben der Beschäftigung mit ihrer Vergangenheit, ihren eigenen Verletzungen, Schulden, körperlichen Problemen, Süchten, Ängsten, schwierigen Beziehungskonstellationen, kommt da immer wieder die Frage auch nach den Personen auf, die Schaden genommen haben. Ein Inhaftierter sagte einmal in einer Dokumentation: „Es ist, als würde uns ein Seil mit einem Knoten in der Mitte verbinden. Je mehr wir uns streiten und an beiden Enden ziehen, desto fester wird der Knoten. Und plötzlich haben wir keine Chance mehr, uns voneinander zu lösen.“

Im Vollzug gibt es keine Begegnung zwischen denen, die wir Täter oder Opfer nennen. Das ist als Problem erkannt worden und es wird inzwischen versucht, die Ebene zwischen Tatverantwortlichen und Geschädigten in den Vollzug mit hineinzunehmen: Den Geschädigten steht eine Auskunft darüber zu, wann die tatverantwortliche Person entlassen wird oder Ausgang hat. Inhaftierte nehmen an Programmen teil, die sie mit der Situation von Geschädigten konfrontieren, so genannten Opferempathieprogrammen. Es gibt Projekte für den so genannten Täter-Opfer- Ausgleich – ebenso während allen Phasen des Strafprozesses und auch während der Inhaftierung. Es geht darum, dass der Konflikt, die geschädigte Beziehung zwischen den Beteiligten gelöst werden kann, nicht nur auf gerichtlicher

Ebene. Die Betroffenen sollen direkt oder indirekt einen Ausgleich, eine Entschuldigung, eine Wiedergutmachung durch die Tatverantwortlichen erhalten. Auch das ist schwer vorstellbar und eine echte Zumutung. Und doch gibt es Untersuchungen und Erkenntnisse, dass solche Verfahren positive Effekte hatten: einen Dialog, eine Annäherung, ein tieferes Verständnis füreinander und in gelungenen Fällen weniger Angst und mehr Befreiung – auf beiden Seiten.

Was dem Gefängnis und dem ganzen Justizsystem allerdings im Großen und Ganzen fehlt, sind Orte, in denen Begegnungen und Dialog, soziales Lernen und Aushandeln möglich sind. Das gilt generell, aber insbesondere für die Begegnung zwischen den Beteiligten an einer Straftat. Es braucht viel Zeit, geschultes Personal, Räume und den politischen Willen, wirklich mit den Menschen zu arbeiten und sie nicht als Objekt der Behandlung zu begreifen. Straffälligkeit ist kein medizinisches Problem, dass man durch Behandlung heilen könnte. Leiden lindern können nur die Beteiligten selbst und zu einem anderen Menschen erziehen kann man sie schon gar nicht. Von Versöhnung will ich hier noch gar nicht sprechen.

Womöglich ist Ihnen deutlich geworden, dass Justizvollzugsanstalten eher nicht zu den Orten gehören, an denen ein geschützter Dialog so einfach möglich ist. In meiner Doktorarbeit versuche ich dennoch, diese beiden unvereinbar scheinenden Dinge zusammen zu bringen: Versöhnung und Gefängnis. Mir ist bewusst, wie voraussetzungsreich und gefährlich dieses Unterfangen ist. Der Justizvollzug ist ein Ort der Täter. Was bedeutet das für die Opfer? Wie kann man sicherstellen, dass Gespräche freiwillig und nicht mit dem Ziel einer Hafterleichterung geführt werden? Wie kann man verhindern, dass erneute Verletzungen, so genannte Reviktimisierungen stattfinden? Trotz dieser Bedenken versuche ich zu benennen, was es braucht, damit derartige Begegnungen und Aufarbeitungsräume ermöglicht werden können.

Grundlage eines Konfliktes ist ja, dass ein Mensch und damit eine Beziehung zwischen Menschen zutiefst verletzt wurde. Es sind Verletzungen entstanden, die zu besonderen Bedürfnissen geführt haben und passende Reaktionen oder Antworten erfordern. Es ist für mich als Außenstehende und Nicht-Betroffene nicht vorstellbar oder zu formulieren, was diese Bedürfnisse der Geschädigten, aber auch die der Tatverantwortlichen sind. Deshalb wird der Konflikt wieder in die Hände der Beteiligten zurückgegeben, wenn diese das möchten und können. Zuerst steht also die Freiwilligkeit aller Beteiligten und damit die Autonomie, also die Entscheidungs- und Handlungsfähigkeit, die unbedingt geschützt werden müssen. Die Beteiligten sagen, was sie brauchen und das ist in jedem Fall zu achten. Es muss in jedem Augenblick und von jeder Partei möglich sein, den Prozess zu unterbrechen oder abzubrechen. Nur wenn beide Seiten ihre je eigene subjektive Wahrheit, ihre Erlebnisse und Gefühle in geschütztem Rahmen erzählen können, ist ein erstes Verstehen und Aufeinander Zugehen möglich. Ohne Frage ist dieses Öffnen gefährlich, denn es macht anfällig für Verletzungen und viele geschädigte Menschen können nur schwer ertragen, sich ein weiteres Mal angreifbar zu machen.

Manchmal reicht es schon, wenn das Gegenüber erkennt, welchen Schaden er oder sie angerichtet hat. Manchmal hilft eine Erklärung der eigenen Not oder der Umstände, ohne die eigene Verantwortlichkeit dadurch zu schmälern. Eine Entschuldigung kann ungemein befreiend sein, insbesondere, wenn sie angenommen werden kann. Womöglich ist auch eine symbolische oder tatsächliche finanzielle Wiedergutmachung oder eine Hilfeleistung denkbar oder das Versprechen des Tatverantwortlichen, in eine andere Stadt zu ziehen, wenn er freikommt. Von Ferne sind manche Aushandlungen fast rührend marginal und doch helfen sie beiden Seiten, den beschriebenen Knoten zu lösen. Sie helfen, sich nicht immer weiter auseinander zu bewegen, sondern gemeinsam das Seil in einer Bewegung aufeinander zu so weit zu lockern, dass ein Öffnen des Knotens möglich ist.

In allen Fällen ist eine weitgehend neutrale Instanz, eine vermittelnde Person, sinnvoll, die ihrerseits keine Ansprüche geltend macht und allparteilich ist. Vielmehr ist jedes Ergebnis gut, was für die Beteiligten aus freien Stücken funktioniert.

Es wurde vermutlich mehr als deutlich, dass nach meiner Erfahrung mit dem Justizvollzug meine Zweifel daran immer größer werden, dass es innerhalb von Gefängnissen möglich sein wird, in großem Stil Dialogräume zu etablieren. Es liegt mir auch nicht, christlichen Zuckerguss über komplizierte Themen zu gießen und ihre Widerständigkeit damit zuzudecken. Trotzdem glaube ich, dass es sich lohnt, darüber nachzudenken, wie Schritte in diese Richtung gegangen

werden können, und dass es sich insbesondere aus einer theologischen Perspektive lohnt. Ich glaube tatsächlich, dass darin ein Funke einer Frohen Botschaft liegen kann, die es rechtfertigt, dieses Thema nicht nur als Vortrag, sondern als Predigt in einem Gottesdienst vorzutragen.

In der Vergangenheit haben Projekte der so genannten Restorative Justice, der wiederherstellenden Gerechtigkeit, erstaunliche Erfolge verzeichnen können. Desmond Tutu, anglikanischer Bischof in Südafrika, hat mit Nelson Mandela die so genannten Wahrheits- und Versöhnungskommissionen gegründet, um die Gewalttaten der Apartheit aufzuarbeiten. Es ging um hunderte Fälle von Folter und die grausame Ermordung von Schwarzen und Weißen. Die Spirale des Hasses und der Gewalt drohte immer weiterzugehen. Die Idee war, durch die ungeschönte Erzählung aller Betroffenen, die Wahrheit, und Ausgleichszahlungen sich von der Tabuisierung und gegenseitigen Schuldzuweisung zu entfernen. Und trotz der Ungeheuerlichkeit der Taten und dem unendlichen Leid der Betroffenen war es in vielen Fällen möglich, dass sich verfeindete Menschen wieder begegnen und annähern konnten.

Antrieb für Tutu war zuallererst die Zuwendung zu den Menschen und die Gewaltlosigkeit. Für ihn hieß Christ zu sein immer auch politisch zu sein und sich bei Ungerechtigkeiten einzumischen. Für ihn war klar, dass das, was passiert ist, nicht vergessen werden kann und darf. Vielmehr lag ihm daran, in der Erinnerung Brücken zwischen Menschen zu bauen, damit sich derartige Grausamkeiten und Konflikte nicht wiederholten und Heilung möglich werden kann.

Für mich als Theologin ist sein Charisma, aber insbesondere sein stetiges Ankämpfen gegen übergroße Windmühlen ein enormer Antrieb. Es geht darum, den und die Einzelne als Mensch im Blick zu haben, mit den Ressourcen und nicht nur den Defiziten. Ein Mensch, der zu einer Freiheitsstrafe verurteilt wurde, ist mit gutem Grund ein verurteilter Straftäter. Und doch liegt mir daran, diesen Menschen um seinetwillen, aber auch um der Gesellschaft Willen nicht abzuschreiben. Das darf die Betroffenen nicht ausklammern: Verletzungen bedürfen zunächst einer Versorgung der Wunde; Verletzte wiederum bedürfen, dass man sich ihrer annimmt und mit ihnen gemeinsam herausfindet, was ein Stück zu ihrer Heilung betragen kann.

Die christliche Botschaft ist dabei eine wichtige Ressource, die ermutigt, niemanden aufzugeben – weder die Verurteilten, noch die Verletzten. Natürlich muss ich mir anhören, dass realistisch betrachtet viele Fälle nicht gelöst werden können. Und doch ist jeder Fall, in dem es gelingt, ein großer Erfolg. Und häufig sind auch kleine Schritte, das Nachdenken und Umdenken durch einen Brief beispielsweise, schon lebensverändernde Ereignisse. Eine christliche Kernbotschaft ist für mich auch, dass im Kleinen häufig die größten Dinge passieren können.

Nicht zuletzt ist es für mich auch eine politische Frage, denn es ist wichtig, dass sich Christ:innen an die Seite derer stellen, die gesellschaftlich keine Lobby haben. Dies gilt für Inhaftierte, aber auch für diejenigen, die zum Opfer geworden oder gemacht worden sind. Ihnen Handlungsfähigkeit über ihr eigenes Leben zurückzugeben, halte ich für entscheidend, damit sie ihr Leben wieder selbständig gestalten können. Nicht umsonst sind Empowerment und Hilfe zur Selbsthilfe zwei wichtige Prinzipien von dialogischen Aufarbeitungsverfahren.

Wenn ich mir die heutigen Lesungstexte und den Predigttext ansehe, ist es eine große Herausforderung eine Brücke zu schlagen. Die Zusage des Trostes des Paulus an die leidenden Korinther kann ich in für die Auseinandersetzung gut brauchen. Aber das Samenkorn, das sterben muss, um zu leben, bereitet mir großes Kopfzerbrechen. Alle wollen Jesus sehen, weil er Lazarus auferweckt hat. Und dann macht er so eine Ansage: Hängt nicht am Leben, sondern setzt es auf’s Spiel. Für Menschen nach Gewalttaten ist das wohl nur schwer zu ertragen. Aber womöglich ist seine Botschaft, die Angst anzunehmen und loszulassen – und nach den Sternen zu greifen. In der Komfortzone passiert Versöhnung jedenfalls nicht.

Wir haben darum und dafür gesungen, wonach ich mich sehne: „The kingdom of God is justice and peace“, „Das Reich Gottes ist Gerechtigkeit, Frieden und Freude im Heiligen Geist. Komm, Herr, und öffne in uns die Tore Deines Reiches.“

Ich glaube, dass mit jedem Versuch, Verständnis und Annäherung zwischen den Beteiligten von Gewalt zu stiften, ein Schritt hin zu Versöhnung und Gerechtigkeit und damit zum Frieden getan ist. Die Bitte an Gott, in uns, in jedem Einzelnen von uns, diese Tore zu öffnen, stärkt mich, trotz aller Hindernisse und Unwägbarkeiten diesen Weg weiterzugehen und daran festzuhalten, dass ein besseres Morgen möglich ist.

Aktuelle Hygiene-Regeln in der Kirchengemeinde Lauf

Das Wichtigste zuerst!

In allen Kirchen Laufs finden reguläre Gottesdienste statt, die Sie ohne Anmeldung besuchen können.

Gottesdienste

Bei Gottesdiensten entfällt die Abstandsregelung. Es ist durchgängig FFP2-Masken zu tragen. Nur Kleinkinder sind davon befreit. Ein Mindestabstand muss nicht eingehalten werden.

Sollten es Besuchern nicht möglich sein eine Maske zu tragen, müssen diese einen Mindestabstand von 1,5 m zu den anderen Besuchern einhalten. Stehen keine Abstandsplätze zur Verfügung, muss eine Maske getragen werden.

Bei besonderen Fest-Gottesdiensten mit höherer erwarteter Teilnehmerzahl die Maskenregel durchgängig angewendet werden.

Digitale Gottesdienste aus Lauf

Jedes Wochenende bieten wir einen Gottesdienst auf unserem Youtube-Kanal „C1 Lauf“.

Kinder- und Jugendgruppen, Erwachsenengruppen und Erwachsenenbildung

Für alle Gruppentreffen empfehlen wir das Tragen einer Masken. Besonders dann, wenn ein Mindestabstand nicht eingehalten werden kann.

Hier bitten wir die jeweiligen Gruppenleiter:innen um einen verantwortungsvollen, abwägenden Umgang mit den Teilnehmern.

Der Kirchenvorstand Lauf unterstützt einmütig die Impfkampagne für alle in  Deutschland und ruft zur sorgfältigen Beachtung der Regeln auf!

Aktuelle Informationen erhalten Sie bei Bedarf im Pfarramt oder bei Ihren Gruppenverantwortlichen.

Alle diese Regeln können kurzfristig geändert werden und sind daher ohne Gewähr!

Vieles ist wieder möglich. Unterstützen Sie sich gegenseitig und bleiben Sie zuversichtlich!

Gott behüte unsere Stadt und segne unsere Gemeinschaft.

Ihr Geschäftsführender Pfarrer Jan-Peter Hanstein im Namen der Kirchenvorstände Lauf und Dehnberg

Stand: 13.04.2022

Gottes Kind sein

Dieses Geschenk entfaltet Pfarrer Thomas Hofmann im aktuellen Bibellesen am 29.3. über 1. Johannesbrief 3. Seien Sie live dabei oder hören Sie es nach durch Ihren Klick HIER.

Das heutige Kapitel, je nach dem, wie weit wir kommen 🙂

1 Seht, welch eine Liebe hat uns der Vater erwiesen, dass wir Gottes Kinder heißen sollen – und wir sind es auch! Darum erkennt uns die Welt nicht; denn sie hat ihn nicht erkannt.
2 Meine Lieben, wir sind schon Gottes Kinder; es ist aber noch nicht offenbar geworden, was wir sein werden. Wir wissen: Wenn es offenbar wird, werden wir ihm gleich sein; denn wir werden ihn sehen, wie er ist.
3 Und jeder, der solche Hoffnung auf ihn hat, der reinigt sich, wie auch jener rein ist.
4 Wer Sünde tut, der tut auch Unrecht, und die Sünde ist das Unrecht.
5 Und ihr wisst, dass er erschienen ist, damit er die Sünden wegnehme, und in ihm ist keine Sünde.
6 Wer in ihm bleibt, der sündigt nicht; wer sündigt, der hat ihn nicht gesehen noch erkannt.
7 Kinder, lasst euch von niemandem verführen! Wer die Gerechtigkeit tut, der ist gerecht, wie auch jener gerecht ist.
8 Wer Sünde tut, der ist vom Teufel; denn der Teufel sündigt von Anfang an. Dazu ist erschienen der Sohn Gottes, dass er die Werke des Teufels zerstöre.
9 Wer aus Gott geboren ist, der tut keine Sünde; denn Gottes Same bleibt in ihm, und er kann nicht sündigen; denn er ist aus Gott geboren.
10 Daran wird offenbar, welche die Kinder Gottes und welche die Kinder des Teufels sind: Wer die Gerechtigkeit nicht tut, der ist nicht von Gott, und auch, wer seinen Bruder nicht lieb hat.
11 Denn das ist die Botschaft, die ihr gehört habt von Anfang an, dass wir uns untereinander lieben sollen,
12 nicht wie Kain, der von dem Bösen stammte und seinen Bruder umbrachte. Und warum brachte er ihn um? Weil seine Werke böse waren und die seines Bruders gerecht.
13 Wundert euch nicht, Brüder und Schwestern, wenn euch die Welt hasst.
14 Wir wissen, dass wir aus dem Tod in das Leben hinübergegangen sind; denn wir lieben die Brüder. Wer nicht liebt, der bleibt im Tod.
15 Wer seinen Bruder hasst, der ist ein Mörder, und ihr wisst, dass kein Mörder das ewige Leben bleibend in sich hat.
16 Daran haben wir die Liebe erkannt, dass Er sein Leben für uns gelassen hat; und wir sollen auch das Leben für die Brüder lassen.
17 Wenn aber jemand dieser Welt Güter hat und sieht seinen Bruder darben und verschließt sein Herz vor ihm, wie bleibt dann die Liebe Gottes in ihm?
18 Meine Kinder, lasst uns nicht lieben mit Worten noch mit der Zunge, sondern mit der Tat und mit der Wahrheit.
19 Daran erkennen wir, dass wir aus der Wahrheit sind, und können vor ihm unser Herz überzeugen,
20 dass, wenn uns unser Herz verdammt, Gott größer ist als unser Herz und erkennt alle Dinge.
21 Ihr Lieben, wenn uns unser Herz nicht verdammt, so reden wir freimütig zu Gott,
22 und was wir bitten, empfangen wir von ihm; denn wir halten seine Gebote und tun, was vor ihm wohlgefällig ist.
23 Und das ist sein Gebot, dass wir glauben an den Namen seines Sohnes Jesus Christus und lieben uns untereinander, wie er uns das Gebot gegeben hat.
24 Und wer seine Gebote hält, der bleibt in Gott und Gott in ihm. Und daran erkennen wir, dass er in uns bleibt: an dem Geist, den er uns gegeben hat.

Die Bibel nach Martin Luthers Übersetzung, revidiert 2017, © 2016 Deutsche Bibelgesellschaft, Stuttgart.
Die Verwendung des Textes erfolgt mit Genehmigung der Deutschen Bibelgesellschaft.

Bilder von Cafe Trapeza

Stand Sonntag, 27.3.22 wurden 1293 Essen ausgegeben. Eine Kühltruhe, größere elektrische Heizplatten und anderes wurde dafür ebenfalls beschafft. Ein Fotograf war letzte Woche da und hat einige gute Bilder als Benefizaktion freigegeben. Alle Abgebildeten waren mit der Veröffentlichung einverstanden. #tafelwinnyzja #prayforpeace

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Unser Ukraine-Projekt “Tafel in Winnyzja” prominent vorgestellt von Landesbischof Bedford-Strohm auf der Landessynode in Geiselwind

Landesbischof Heinrich Bedford-Strohm auf der Frühjahrsynode 2022

Landesbischof Heinrich Bedford-Strohm berichtete heute morgen der Landessynode über die aktuelle Situation in der Ukraine. Großartig, dass er auch unser Tafel-Projekt in Winnyzja erwähnt. Auf S.5 seines Berichtes schildert er seine Eindrücke:
“Auch unsere Kirchengemeinden hier in Bayern engagieren sich schon jetzt an vielen Stellen für die Menschen, die vor dem Krieg in der Ukraine geflohen sind. Ein Pfarrer in Lauf liest im Gottesdienst die Predigt von Larissa Kostenka vor, der Kollegin in Winnyzja, einer 350.000 Einwohner zählenden Universitätsstadt in der Zentralukraine. Welch ein Zeichen: Das Wort Gottes zu uns gepredigt, direkt aus den Kriegsgebieten! Zusammen entwickeln sie den Plan und setzen ihn um, ein Café in der Nähe anzumieten, den Pächter als Koch und Projektleiter einzustellen und warmes Essen anzubieten und das Projekt im Wesentlichen mit Spendengeldern aus der Kirchengemeinde Lauf zu finanzieren.
Jetzt können einen Monat lang jeden Tag 50 Menschen versorgt werden. Täglich posten die Laufer auf einer Homepage Bilder aus dem Partnerschaftsprojekt, so dass die Gemeinde mitverfolgen kann, wie ihr Geld verwendet wird und wie es den Menschen in der ukrainischen Gemeinde geht. … “


Danke für den Hinweis von Christian Simon.
Hier die erwähnte Predigt vom 20.3.mit Vorstellung von Pfarrerin Larissa Kostenka

tafelwinnyzja #prayforpeace

Hier der Beircht des Landesbischofs. Ukraine Teil 2, S.5

Wahrer Trost (Predigt)

Die Predigt am 27.3. in der Kunigundenkirche hielt Pfarrer Thomas Hofmann über Trost. Sie können sie nach-hören und -sehen durch Ihren Klick HIER.

Der Bibelabschnitt zur Predigt lautet:

2. Korinther 1,3-7:

3 Gelobt sei Gott, der Vater unseres Herrn Jesus Christus, der Vater der Barmherzigkeit und Gott allen Trostes,

4 der uns tröstet in aller unserer Bedrängnis, damit wir auch trösten können, die in allerlei Bedrängnis sind, mit dem Trost, mit dem wir selber getröstet werden von Gott.

5 Denn wie die Leiden Christi reichlich über uns kommen, so werden wir auch reichlich getröstet durch Christus.

6 Werden wir aber bedrängt, so geschieht es euch zu Trost und Heil; werden wir getröstet, so geschieht es euch zum Trost, der sich wirksam erweist, wenn ihr mit Geduld dieselben Leiden ertragt, die auch wir leiden.

7 Und unsre Hoffnung steht fest für euch, weil wir wissen: Wie ihr an den Leiden teilhabt, so habt ihr auch am Trost teil.

Leider brach kurz vor Predigtende die Kamera ab. Am Ende sprachen wir gemeinsam die berühmte 1. Frage (das Trost-Bekenntnis) vom Heidelberger Katechismus:

Was ist dein einziger Trost im Leben und im Sterben?

Dass ich mit Leib und Seele,

beides, im Leben und im Sterben,

nicht mein, sondern meines getreuen

Heilands Jesu Christi eigen bin,

der mit seinem teuren Blut

für alle meine Sünden vollkömmlich bezahlt

und mich aus aller Gewalt des Teufels erlöst hat
und also bewahrt, dass ohne den Willen meines Vaters im Himmel kein Haar von meinem Haupt kann fallen,

ja auch mir alles zu meiner Seligkeit dienen muss.

Darum er mich auch durch seinen

Heiligen Geist des ewigen Lebens versichert

und ihm forthin zu leben von Herzen willig und bereit macht.

predigt Larissa Kostenka an Lätare: 2 Korinther 1,3-7 “Durch Leiden zum Trost…”

4 Großer Fastensonntag 2 Korinther 1,3-7 “Durch Leiden zum Trost…”

Lesungen: – 2 Kor 1,3-7- Joh 12,20-26

Ich habe festgestellt, dass kleine Kinder, wenn sie sich schlecht fühlen und verletzt sind, wenn sie krank sind, Schutz bei den Menschen suchen, die ihnen nahe stehen. Auf ihre Mutter, ihren Vater, ihre Großmutter, auf die sie vertrauen und die sie trösten werden. Auch wir suchen, wenn es uns besonders schlecht geht, eine Hand, die wir auf die brennende Wange legen, und finden, um den Schmerz zu lindern, den gleichen Trost – sogar in der Nähe dieser Hand – in der Stille.

Als ob der Apostel Paulus diesen Schmerz, diese Einsamkeit eines müden und nach Trost suchenden Herzens in uns hören würde, schreibt er in unserem heutigen Brief ein herzliches Loblied auf “Gott, der tröstet”:

 3Gelobt sei der Gott und Vater unseres Herrn Jesus Christus, der Vater der Barmherzigkeit und Gott allen Trostes,4 der uns tröstet in all unserer Bedrängnis, damit wir auch die trösten können, die in irgendeiner Bedrängnis sind, mit dem Trost, mit dem Gott uns selbst tröstet.5 Denn wie die Leiden Christi in uns zunehmen, so wächst auch unser Trost durch Christus.6 Wenn wir trauern, so trauern wir um euren Trost und euer Heil, das durch das Ertragen derselben Leiden, die wir ertragen, vollendet wird.7 Und unsere Hoffnung auf euch ist unerschütterlich. Wir sind getröstet um eures Trostes und eures Heils willen, weil wir wissen, dass ihr an unseren Leiden und an unserem Trost teilhabt.    (2. Korinther 1,3-7)

 Zehnmal wiederholt Paulus in einem so kurzen Abschnitt dieses Wort: “Trost”. Und wohlgemerkt, diese Worte sind nur der Anfang seines Briefes, seines zweiten Briefes an die armen Korinther, die es so schwer haben, in der Lehre Christi zu wachsen. Später wird er sie vehement anprangern und die Übel dieser Kirche schonungslos aufdecken, aber er beginnt mit dem Wort “Trost”. Jede Bitterkeit und jede Strafe hat ihren Ursprung in der Liebe und Barmherzigkeit Gottes, eines Gottes, der uns, wie die Korinther, für die Ewigkeit erwerben möchte.

 3 Gepriesen sei der Gott und Vater unseres Herrn Jesus Christus, der Vater der Barmherzigkeit und der Gott allen Trostes,4 der uns tröstet in all unserer Bedrängnis, damit auch wir fähig sind, die zu trösten, die in irgendeiner Bedrängnis sind, mit dem Trost, mit dem Gott uns tröstet.

 Das ist die erste Lektion des heutigen Tages: Bevor Gott uns in Bedrängnis und Leid stürzt, bereitet er uns darauf vor. Er erzählt uns von dem Trost, den er für uns bereithält.

 5 Denn wie sich die Leiden Christi in uns vervielfältigen, so vervielfältigt sich auch unser Trost durch Christus.

 Seit mehr als zwanzig Jahren diene ich in der Kirche und habe zusammen mit meinen Gemeindemitgliedern verschiedene Phasen unseres kirchlichen Lebens durchlaufen. Dabei ist mir ein Muster aufgefallen: Wenn unser Glaube nicht auf die Probe gestellt wird, werden wir selbstgefällig und brauchen Gott immer weniger. Und wozu brauchen wir Gott, wenn wir nur am Sonntag im Gottesdienst von ihm erfahren und selbst dann nichts Wichtigeres zu tun haben, als zur Liturgie zu gehen? Nein, wir haben genug Schwierigkeiten und Probleme, aber die haben nichts mit Gott und unserem Glauben zu tun. Unsere Kinder sind krank, wir haben kein Geld, keine Arbeit, und wir rennen herum wie die Eichhörnchen im Laufrad, auf der Suche nach Medikamenten, nach einem Teilzeitjob, nach einem neuen Job, und reduzieren unsere Zeit für das, was der Kirche, Gott und dem Gebet am wichtigsten ist… Und dann wird unser Glaube immer kleiner, bis er sich in der Hektik des Tages völlig auflöst. So gehen Sie und ich durch die Lektionen der korinthischen Kirche, Lektionen, dass Trost nur für diejenigen willkommen ist, die durch Bedrängnisse gegangen sind und ihre Knie gebeugt haben, die verstanden haben, dass der Weg zur Überwindung von Krisen darin besteht, auf Gott zu vertrauen – der gnädig und vergebend ist.

Wir können das Evangelium nur verstehen und annehmen, wenn wir durch das Gesetz gehen, das brennt und schmerzt.                                                   Nur wenn wir diese Lektion, die Lektion des Gesetzes, lernen, beginnen wir zu verstehen, dass das Leid kein Fluch ist, sondern ein Weg zur Besserung, und indem wir am Leben der Leidenden teilhaben, verbinden wir uns mit den Wunden Christi. Und indem wir an seinem Leiden und Sterben teilhaben, haben wir auch an seiner Herrlichkeit und Auferstehung teil.

 6 Wenn wir trauern, dann trauern wir um euren Trost und euer Heil, das durch das Ertragen derselben Leiden, die auch wir ertragen, erlangt wird.7 Und unsere Hoffnung auf euch ist unerschütterlich. Wir sind getröstet um deines Trostes und deines Heils willen, weil wir wissen, dass du sowohl an unserem Leid als auch an unserem Trost teilhast.

 Jeder fragt sich, wo und wann Sie Trost gefunden haben und wer Sie ermächtigt hat, darüber zu sprechen.

Der Apostel zeigt uns heute in seinem Brief, dass er sie in seinem Leben erworben hat. Man kann es auch so ausdrücken:

Mein eigenes Leben, all die Lasten meines Lebens, die Wunden meiner Seele, die körperlichen Leiden, die unheilbaren Krankheiten, mit denen ich leben muss, meine Ängste und Sorgen, die Probleme mit meinen Lieben, meine Einsamkeit und Hoffnungslosigkeit – all das verbindet mich mit Christus, der so tief gelitten hat wie die meisten von uns. Vor allem heute, wo Krieg im Land herrscht, Menschen sterben, Städte zerstört werden, Menschen alles zurücklassen und aus ihren Orten fliehen müssen.

 Die unglaubliche Botschaft des Evangeliums ist diese: Gott liebt uns mehr als das Leben. Gott ist bereit zu sterben und uns seine Ewigkeit zu schenken. Dies widerspricht jeder Logik und allem, was wir im Gesetz über Gott erfahren haben, aber es ist der einzige Weg aus der Trauer zum Trost, von der Erkenntnis unseres Schmerzes und unserer Sündhaftigkeit zu seiner Heilung und Vergebung. Aus dem heutigen Text geht hervor, dass unser Gott dort ist, wo das Leid und das Bedürfnis nach Trost sind. Es ist Gott, nicht unser eigenes Handeln, der uns von der Sünde befreit. Und es ist dieser Gedanke, der uns in dieser Zeit der Passion Hoffnung und Freude gibt.

Um die Freude an der Gesundheit zu erkennen, muss man eine schwere Krankheit erleiden. Um zum Leben zu gelangen, müssen wir durch den Tod gehen…

 24 Wahrlich, wahrlich, ich sage euch: Wenn das Weizenkorn nicht in die Erde fällt und erstirbt, bleibt es allein; wenn es aber erstirbt, bringt es viel Frucht.

 Und während sich die Fastenzeit ihrem Höhepunkt, der Karwoche, nähert, beginnen wir besser zu sehen. Im Erniedrigten sehen wir das Triumphierende, im Kreuz das Werkzeug des Sieges, im Unbedeutenden und Einfachen, wie Brot und Wein, sehen wir das große Sakrament der Gegenwart des Herrn selbst, der versprochen hat, uns bis ans Ende unserer Tage nicht zu verlassen oder aufzugeben. Und im Licht dieser Gegenwart verstehen wir – nur hier, am Altar, erreicht sein Trost seinen Höhepunkt, mehr werden wir in dieser Welt nicht haben. Hier reicht er uns beim eucharistischen Mahl die Hände, hier legt er uns die Nahrung des Baumes des Lebens in den Mund, als Vorwegnahme des ewigen Mahls in seinem Haus, wo unser Leben nicht mehr aus Schmerz und Leid bestehen wird, sondern ewigen Trost und volle Liebe findet…

Amen

Und der Friede Gottes, der über allen Verstand hinausgeht, möge unsere Herzen und Gedanken in Jesus Christus, unserem Herrn, bewahren.

Bringt ein Lobopfer dar, denn es ist Gott wohlgefällig.

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