Draußen Gottesdienst feiern

Der Himmelfahrtsgottesdienst in St.Jakob hat den Auftakt gemacht: wie die letzten Jahre auch, fand er draußen statt. In Zeiten von Corona werden wir diese Möglichkeit in unserer Gemeinde umso mehr nutzen, ganz besonders auch im schönen Garten von St.Jakob. Mehr Infos zu den Präsenzgottesdiensten finden Sie hier.

Hier ein paar Eindrücke von Himmelfahrt und einem Ständchen vor der Günthersbühler Kirche:

3.5.2020 Jubilate Predigt mit Bildern zu ICH BIN DER WEINSTOCK

Predigt von Pfarrer Jan-Peter Hanstein – Livestream auf youtube aus der Christuskirche auf Kanal C1

Ich bin der wahre Weinstock und mein Vater der Weingärtner.

Eine jede Rebe an mir, die keine Frucht bringt, wird er wegnehmen;

und eine jede, die Frucht bringt, wird er reinigen, dass sie mehr Frucht bringe.

Ihr seid schon rein um des Wortes willen, das ich zu euch geredet habe.

Bleibt in mir und ich in euch.

Wie die Rebe keine Frucht bringen kann aus sich selbst,

wenn sie nicht am Weinstock bleibt,

so auch ihr nicht, wenn ihr nicht in mir bleibt.

Ich bin der Weinstock, ihr seid die Reben.

Wer in mir bleibt und ich in IHM,

der bringt viel Frucht

denn ohne mich könnt ihr nichts tun.

Lesung Joh 15,1-5

Liebe Gemeinde

Weinstöcke – ich balanciere auf einer Leiter hoch über der Hauptstraße, naja sagen wir Wiesenbronner Straße vor dem Pfarrhaus in Rödelsee. Nach dem Winter sind die beiden am Haus gepflanzten Rebstöcke ausgeschlagen. Ich bin wieder viel zu spät dran. Die jungen grünen Reben mit den angedeuteten Trauben sind schon ineinander verhakt. Ich zupfe ein wenig daran und schnipsle herum.

Da hält das erste Gemeindeglied an: Viel zu wenig Herr Pfarrer, das wird nichts. Hier wachsen sie ja überkreuz und dort sind viel zu viele Reben aus einer Verästelung. Nicht mehr als 2! Besser nur eine. Ich traue mich und schneide wieder was weg. Ich komme mir vor wie Tom Sayer beim Zaunstreichen, soviel halten an und geben Tips. So ist das, wenn ein Pfarrer Winzer spielt. Arbeitender Pfarrer in der Öffentlichkeit.

Am Ende steht ein Winzer auf der Leiter und ein anderer zerrt unbarmherzig die Reben herunter. Ich finde, meine Weinstöcke sehen arg gerupft aus und schaue enttäuscht! Das wird schon, tröstet mich der Winzer. Tatsächlich nach Wochen und Monaten wachsen die Reben. Sie verästeln sich, alles ist grün. Einer hat sie sogar beim Vorbeifahren rasch noch gespritzt biologisch natürlich – „sonst wird das nix“ …  Am Ende ernten wir wunderbare Trauben – weiße und rote.

Ich sehe mich mit meinem Kollegen oben am Schwanberg, im Küchenmeisterbei der Weinleseandacht.

Ökumenische Weinleseandacht 2009 Rödelsee

Hinter uns die Reihen, sorgfältig gepflegt, vor uns die schönste Traube, die noch zu finden war. Wie konnte ich nur die einzige evangelische Kirchengemeinde im Bayern mit Kirchenweinbergen verlassen und nach Biermittelfranken ziehen? Aber nach 10 Jahren erfüllten Dienst hat Gott eben unserer Familie verpflanzt. Da war auch so ein schmerzhafter Schnitt notwendig.

Schaut auf mich, sagt Jesus:

“Ich bin der wahre Weinstock, und mein Vater ist der Winzer … Ich bin der Weinstock, ihr seid die Reben. Wer in mir bleibt und in wem ich bleibe, der bringt reiche Frucht, denn getrennt von mir könnt ihr nichts tun” (Joh 15,1 und 5). 

Mein Vater ist der Winzer!

Das ist mir zum ersten Mal bemerke ich diesen Zusatz! Im Original steht das Georgos – der Landarbeiter – hier ist Gott nicht der Besitzer, nicht der Verwalter wie ich in der Winzer-Genossenschaft – er ist „Bearbeiter“ wie man heute sagt. Früher waren das die Knechte und Mägde, die Leibeigenen und die Sklaven. ich denke an die vielen Frauen in Rödelsee, die mit dem Trecker rausgefahren sind und hinten auf dem Korb ein paar Drähte und ihre Scheren hatten und dann Stock für Stock durchgegangen sind. Unkraut gehackt, geschnitten, niederzogn, ausgelaubt – alles Handarbeit. Die Männer sind meist „nur“ durchgerauscht nach Feierabend mit den Spritzgeräten, dem Laubschneidern, den Mulchern und Bodenfräsen.

Mein Vater ist wie so eine Bearbeiterin! Sagt Jesus.

Nicht der Chef, sondern einer der die Arbeit macht. Der jeden Stock kennt mit seinen Krankheiten, seinen Verletzungen und Eigenarten. Der genau weiß, wie er geschnitten werden muss, damit möglichst viel gesunde Trauben trägt. Der gute Rebschnitt entscheidet über die Ernte.

Harte Schnitte liegen hinter uns. Alles mögliche Grünende, schon mit Fruchtansatz der Trauben, ist weggeschnitten worden. Nach den Wochen, in denen unser Leben durch Corona auf das Allernotwendigste beschnitten und worden ist, soll die Entspannung endlich kommen. Ich fühle mich wie Weinstock an meinem Pfarrhaus und hoffe, dass es jetzt genug ist. Was ist mit den Konfirmationen – so kurz waren wir vor dem Ziel? Bis zu den Sommerferien haben wir uns schon abgefunden. Aber dann und darüber hinaus? Wie war das mit „richtiger Urlaub ist nur Urlaub am Meer“?

Wir wissen, das sind Luxusprobleme – viele Menschen bei uns sind in Kurzarbeit und verlieren ein Drittel ihres Einkommens, Kinder können nicht zur Schule gehen, ältere Menschen sind isoliert und einsam – wer mag da überhaupt noch daran denken, entspannt Urlaub zu machen – in Italien?

Ich denke an meine wackeren Winzerfamilien in Rödelsee, denen die Weinfeste und Hochzeiten abgesagt sind? Ich weiß: der Wein wächst einfach weiter. Wein ist wie Unkraut sagten die Winzer … Die Natur kämpft mehr mit der Dürre als mit dem Corona-Virus. Und der gte gekelterte Wein hält sich kühl im Keller aus guten Zeiten. Getrunken wird immer.

Wir haben ja eher so den modernen Weinbau vor Augen. Bei der „Traube Nr.1“ gibt es nur eine Traube pro Rebe. Ich werde immer von den Erinnerungen davon getragen. Deshalb zurück zu Jesus … Aus Bildern kennen wir den antiken Weinbau anders:

antiker Weinbau

Seht ihr? So ein antiker Weingarten war recht unübersichtlich … eher so, wie ich die Weinstöcke vor dem Pfarrhaus geschnitten habe… da durfte viel stehenbleiben. Und doch – Da hat man die Weinstöcke uralt werden lassen. Tief waren sie verwurzelt. Sie hatten immer Wasser, auch wenn die jungen längst eingegangen sind in der Hitze. Land waren die Reben, die Weingärten sah eher aus wie Weinlauben und sie brauchten auch mehr Blätter gegen die unbarmherzige Sonne als Schutz.

Jesus schildert Gott beim Verschneiden der Reben. Wein veredeln, das ist eine Kunst für sich. Gott braucht Erfahrung, um die richtigen Zweige zu verschneiden und die anderen nicht zu beschädigen. Paulus wird im Römerbrief vom Aufpfropfen schreiben. Aber hier ist Gott beim Beschneiden und sorgt dafür, dass die Zweige am Stamm bleiben damit die Trauben saftig und aromatisch werden.
Gott sucht aus, welche Zweige bleiben und welche nicht.

Ich bin der wahre Weinstock und mein Vater der Weingärtner.

Eine jede Rebe an mir, die keine Frucht bringt, wird er wegnehmen;

und eine jede, die Frucht bringt, wird er reinigen, dass sie mehr Frucht bringe.

Ihr seid schon rein um des Wortes willen, das ich zu euch geredet habe.

Das ist die erste Lehre für mich: Vater ist Bearbeiter

Wenn wir das Ich-bin-Wort genau lesen, kann es bedeuten: Nicht wir müssen uns mühen, am Stamm und bei Jesus zu bleiben, sondern Gott selbst kümmert sich darum. Er entscheidet. Wir müssen uns nicht um die Verbindung zum Stamm sorgen oder dafür, dass wir genügend Weintrauben hervorbringen. Sondern das passiert ganz automatisch. Gott hat schon gearbeitet und wir bringen auf jeden Fall saftige Früchte.

Christus sagt: Ich bin der wahre Weinstock.

Der Weinstock vermittelt und trägt: er holt die Nähstoffe und das Wasser aus dem Boden, gibt den Geschmack auf lange Zeit. Wie gesagt: Selbst wenn eine große Dürre wie gerade ist: der alte Weinstock hat tiefe Wurzeln und findet das Wasser im Berg. Das ist der nachteil, wenn man alle 20-30 Jahre die Weinstöcke mit Baggern rausreißt und durch junge ersetzt. Im Klimawandel heißt das Gießen, gießen gießen … Früher wurden die Weinstöcke uralt!

So ist das Christentum vom Wesen her RADIKAL, von Radix, Wurzel herkommend. In Verbindung bleiben mit der Wurzel, die dich trägt. Die sollten wir auch nicht einfach rausreißen – die Tradition trägt. Auch die alten Lieder, über die manche Jugendliche die Nase rümpfen. Diese Lieder bleiben und tragen. Ihr werdet es sehen. „In dir ist Freude in allem Leide. O du süßer Jesus Christ!“ Sollen wir das wirklich entsorgen? Alle 10 Jahre neue Gesangbücher schreiben? Von unten her aufgebaut, sind wir die Reben oben, die Blätter bilden und Frucht bringen. Jesus ist nicht oben und regiert das Ganze, sondern steht unten und trägt alles und nährt.

Ich weiß, manche sähen das Christentum lieber als Baum. So wie an unserem schönen Salvatorfriedhof Aber Jesus sagt ausdrücklich: Weinstock nicht Baum. Ich glaube mit Absicht! Bei einem Baum gibt es viel mehr Verästelungen. Selbst bei einem sparsam geschnittenen Apfelbaum!

Hierarchischer Organisationsbaum …

Stamm – große Äste – kleine Äste – Zweige – usw. Ein Baum ist wie eine komplizierte Hierarchie mit vielen Organisationsebenen. Der Weinstock ist dagegen ganz simple. Stock-Rebe-Frucht. Ganz einfach.  

Missverständnis: Christus als Baum. Menschen als Äste, die sich dazwischen schieben. Das ist manchmal eher traurig. Das können ganz tolle Männer sein – aber sie bilden Abteilungen, Einteilungen, Konfessionen, wer gehört zu wem? Lutherisch-calvinistisch-zwinglianisch- wie auch immer – auch heute hören manche mehr auf ihren Pfarrer oder Pfarrerin als auf Christus und das Evangelium.

Selbst wenn das als Weinstock abgebildet ist, wie bei meinem nächsten Bild –

1501_Holbein_d.Ä._Frankfurter_Dominikaneraltar_anagoria WEINSTOCK Wikipedia

diese Männer aus denen die Reben kommen, sind nicht Christus. Aber ihr gehört zu Christus. Das ist ganz einfach. Wie die Rebe wie am Weinstock. Ganz direkt. Das war Jesus wichtig. Keine Verzweigungen und Einteilungen: das meinte ich auch in der Zeitung zu den neuen Liveopttesdiensten. Uns evangelischen ist die direkte Verbindung  zu Jesus wichtig. Alles darf unterstützen, aber sich nichts dazwischen schieben! Gemeinschaft ist schön, aber wichtiger ist diese unmittelbare Verbindung, dann kommt das Frucht bringen von ganz allein.

Ich bin der wahre Weinstock, ihr seid die Reben, sagt Jesus – zu seinen  Jüngern.

Wer in mir bleibt – und ich in ihm – der bringt viel Frucht!

IN CHRISTUS.

Die Rede, das Bild von Jesus als Weinstock, dem Schöpfer als Winzer und den Glaubenden als Reben, dieses Bild weist über das Schöpfungswunder und auch über den Weinzauber von Kana weit hinaus. Die natürliche Fruchtbarkeit und die Beschaffung von Wein sind nicht länger die alleinige Aussage. Jesus sagt das als Abschiedsrede. Vor dem größten Einschnitt: Seinem Tod am Kreuz. Aber ihr – ihr bleibt in mir sagt er!

Der Weinstock – im Winter sieht er aus wie tot! An viele Kreuze erinnerten mich die kahlen Stöcke mit den 2 Abzweigungen.

Aber die Reben sind in dem Weinstock aufgehoben. Er hat alle Kraft in sich, in seinen Wurzeln. Seiht er aus wie tot – im Frühjahr wird er neue Reben treiben. Wie ein Wunder ist das. Neue Generationen. Aber der Weinstock bleibt. Ohne mich könnt ihr nichts tun!

Jetzt geht es um das Leben in der göttlichen Liebe, wie Joh 15 deutlich macht.

Ihr seid fruchtbare Reben “durch das Wort, das ich zu euch gesagt habe”. Das Bild von den Reben am Weinstock, die reiche Frucht bringen, wenn sie in Christus bleiben und er in ihnen, wird mit der Aufforderung verbunden: “Bleibt in meiner Liebe!” Die Verwandlung von Wasser in Wein durch Weinstock, Reben und Winzer wird zum Sinnbild für eine wichtigere, weiterreichende Verwandlung.

Ich in Jesus – Jesus in mir. Ich glaube, dass ihr an dieser Verwandlung teilhabt, als Glaubende, als Liebende. Das ist mehr als Mystik. Wir können uns das „In Christus sein“ wirklich räumlich vorstellen. Wie der Schutzmantel-Christus auf dem Schwanberg die seinen in seinen Mantel hineinnimmt. Und wenn die reben auch abfallen und abgeschnitten werden im Herbst und der Weinstock lange Zeit aussieht wie tot – in ihm sist die Kraft wieder auszuschlagen und Reben zu treiben und Früchte zu bringen. Jedes Jahr aufs Neue!

So werden wir hineingenommen durch sein Wort „Ich bin der wahre Weinstock“ , so haben wir Anteil an der Quelle der ewigen Erneuerung. Ich bin der Weinstock – ihr seid die Reben – das heißt:

“wer an mich glaubt, wie die Schrift sagt, von dessen Leib werden Ströme lebendigen Wassers fließen. Das sagte er aber von dem Geist, den die empfangen sollten, die an ihn glaubten …”

Wir sind einen weiten Bogen gegangen: 1. von dem Schmerz der Schnitte und Abschiede über 2.  die direkte Verbindung zu Jesus im Glauben  zu dem 3. neuen Leben in Christus!

Denn ich bin gewiss, dass weder Tod noch Leben, weder Engel noch Mächte noch Gewalten, weder Gegenwärtiges noch Zukünftiges, weder Hohes noch Tiefes noch irgendeine andere Kreatur uns scheiden kann von der Liebe Gottes, die in Christus Jesus ist, unserm Herrn.

Römer 8:38-39 

AMEN

Richtigstellung zum Bericht der PZ „Gebetsrufe hallen durch Lauf“

Suchet den Frieden und jaget ihm nach! Ps 34,15

In dem Artikel der Pegnitzzeitung vom Donnerstag 30.4. mit dem Titel „Gebetsrufe hallen durch Lauf“ wurde der von der Stadt genehmigte öffentliche Gebetsauf der DITIB Moschee im Interview mit örtlichen Moscheevorständen vorgestellt.

Ein Mitglied dieses Vorstands wurde zitiert: „Es ist eine gemeinsame Aktion mit der evangelischen Kirche. So wie die Glocken um 19 Uhr länger läuten, rufen wir öffentlich zum Gebet auf, als Ausgleich für die geschlossene Moschee und die fehlende Gemeinschaft“.

Diese Aussage können wir in dieser missverständlichen Form nicht stehen lassen.

Zwar hat unsere Beauftragte für Interreligiösen Dialog Pfarrerin Lisa Nikol-Eryazici in einem persönlichen Gespräch vor einigen Wochen Verständnis für diese gutgemeinte Aktion geäußert. Denn für die Muslime fallen wie auch in den christlichen Gemeinden alle Gottesdienste und Veranstaltungen im Ramadan aus.  

Richtig gestellt werden muss aber, dass aus diesem Gespräch keine gemeinsame Aktion mit der evangelischen Kirchengemeinde Lauf entstanden ist. Ein gemeinsamer öffentlicher Gebetsaufruf konnte auch nicht im Kirchenvorstand beschlossen werden, da kein Antrag vorlag und wir von dieser Aktion erst aus der Zeitung erfahren haben. Deshalb ist auch unser Abendläuten um 19 Uhr nicht verändert worden. 

Dennoch sehe ich den öffentlichen Gebetsruf der Muslime zeitgleich mit unserem Abendläuten als ein wichtiges Zeichen. Denn im Ramadan beten unsere muslimischen Mitbürger verstärkt um Frieden, Heilung von der Corona-Krankheit und Überwindung von Ungerechtigkeit und Hunger. Auch wenn Christen und Muslime nicht zum gleichen Gott beten – fühlen wir Christen uns in diesen Anliegen verbunden.

Paulus schreibt: Seid fröhlich in der Hoffnung, geduldig in der Bedrängnis, beharrlich im Gebet! Röm 12,12

Wir wünschen unseren muslimischen Nachbarn weiterhin einen gesegneten Ramadan.

Pfarrer Jan-Peter Hanstein

Vorsitzender des Kirchenvorstands der Evang. Luth. Kirchengemeinde Lauf

1.5. 19.30 Uhr: Gebetsandacht um Regen

Auch wenn wir Sonnenschein lieben: am Freitag, 1. Mai um 19.30 laden wir ein zu einer Online-Gebetsandacht um REGEN. Trotz kleiner Regenschauer leiden Natur und Landwirtschaft. Die heimischen Wälder hatten sich noch nicht einmal von den letzten Dürrejahren erholt und sind gefährdet. Daher wollen wir uns an Gott wenden mit der Bitte um ergiebige Niederschläge, Erhaltung der Schöpfung und gute Ernten. Am Tag der Arbeit beten wir zudem auch für dienstlich belastete Arbeitnehmer und Erhaltung der Firmen und Arbeitsplätze. Klicken Sie HIER oder geben Sie direkt auf youtube.com in die Suchzeile ein: Pfarrer Thomas Hofmann.

Digitaler Wichtel-Baustein-Gottesdienst

Bau dir deinen Gottesdienst! In diesen Tagen hätten wir uns mit Groß und Klein in St.Jakob getroffen, um zusammen Wichtelgottesdienst zu feiern. Doch in besonderen Zeiten gibt es eben auch besondere Gottesdienste: viel Freude mit unserem digitalen Wichtel-Baustein-Gottesdienst.

Ganz liebe Grüße,
euer Wichtelteam und eure Friederike

Gott, du bist mein Hirte.
Solange, du auf mich aufpasst, wird mir nichts fehlen.
Du zeigst mir die schönsten Wiesen und führst mich zum frischen Wasser.
Du machst mich glücklich.
Wenn ich nicht mehr weiter weiß, dann führst du mich.
Und so habe ich auch keine Angst, auch wenn das Tal noch so dunkel ist.
Denn du bist bei mir. Und das tröstet mich.
Amen.”

Nach Psalm 23

Hauptbaustein

Herzlich Willkommen in St.Jakob. Ganz schön leer ohne euch. Umso schöner, dass wir hier dennoch gemeinsam die Wichtelkerze anzünden können und beten.
Außerdem erkläre ich euch hier, wie der Baustein-Gottesdienst funktioniert.


Lieder

Wir lieben es mindestens so wie ihr zusammen zu singen und zu tanzen. Und so haben wir für euch die “Klassiker” aus dem Wichtelgottesdienst aufgenommen. Viel Spaß beim mitsingen und mitmachen!

Einfach Spitze, dass du da bist!
Hallelu hallelu hallelu halleluja!
Gott geht mit!

Geschichte “Gott ist mein Hirte.”

Ein altbekannter Text wird lebendig. Hier eine kleine Geschichte vom Hirten Joshua zum Psalm 23 für euch: zum Vorlesen für zu Hause oder als Video.


Bastelanleitung

Natürlich haben wir auch eine Bastelidee für euch: und zwar ein flauschig weiches Schaf auf einer Wiese. Dabei dürft ihr eurer Kreativität freien Lauf lassen und die Materialien verwenden, die ihr zu Hause habt. Viel Spaß!

p.s. Ich freu mich, wenn ihr uns Fotos von euren Bildern per WA oder mail schickt!


Euer Gruß ins Altenheim

Menschen, die im Altenheim leben, dürfen gerade nicht besucht werden. Deshalb freuen viele sich über einen “kleinen Gruß von draußen”, zum Beispiel von dir!

Male oder bastel doch auch einen Gruß und dann schickt ihn einfach ans Pfarramt (Kirchenplatz 11, 91207 Lauf) oder bringt ihn vorbei. Wir sortieren dann die Post und geben sie in die drei Laufer Seniorenheimen weiter.

Vielen Dank euch dafür!

Dienstag, 19.00 Uhr: Bibellesen mit Pfarrer Hofmann

Um heute oder jeden anderen Dienstag live dabei zu sein oder sich die Videos im Nachhinein anzusehen, gehen Sie zum YouTube-Kanal “Pfarrer Thomas Hofmann” oder klicken Sie hier:

Ausgelegt wird am heutigen Di. 19.5. Galater 6, 11-18, danach Zusammenfassendes zum Galaterbrief.

Eigenhändiger Briefschluss
11 Seht, mit wie großen Buchstaben ich euch schreibe mit eigener Hand! 12 Die Ansehen haben wollen nach dem Fleisch, die zwingen euch zur Beschneidung, nur damit sie nicht um des Kreuzes Christi willen verfolgt werden. 13 Denn nicht einmal sie selbst, die sich beschneiden lassen, halten das Gesetz, sondern sie wollen, dass ihr euch beschneiden lasst, damit sie sich eures Fleisches rühmen können. 14 Es sei aber fern von mir, mich zu rühmen als allein des Kreuzes unseres Herrn Jesus Christus, durch den mir die Welt gekreuzigt ist und ich der Welt. 15 Denn es gilt weder Beschneidung noch Unbeschnittensein, sondern die neue Schöpfung. 16 Und alle, die sich nach diesem Maßstab richten – Friede und Barmherzigkeit über sie und über das Israel Gottes! 17 Hinfort mache mir niemand weiter Mühe; denn ich trage die Malzeichen Jesu an meinem Leibe. 18 Die Gnade unseres Herrn Jesus Christus sei mit eurem Geist, Brüder und Schwestern! Amen.

Die Bibel nach Martin Luthers Übersetzung, revidiert 2017, © 2016 Deutsche Bibelgesellschaft, Stuttgart.
Die Verwendung des Textes erfolgt mit Genehmigung der Deutschen Bibelgesellschaft.

Laufer Corona-Mutmachlied

Nicht dem Virus Corona, sondern unserm Herrn mit der Dornenkrone gehört die Welt!

Das Mutmach-Lied kann man jetzt auch bebildert, als Musik-Video erleben. Besuchen sie auf YouTube den Kanal “Pfarrer Thomas Hofmann” oder klicken Sie HIER !

Schon nach zwei Tagen im Netz hat es 1400 Klicks und viele dankbare Rückmeldungen erhalten. Möge Gott es zur Ermutigung gebrauchen – geben Sie es gern weiter!


Als Ostergeschenk an alle, als Bekenntnis der Hoffnung in Zeiten der Corona-Krise, kann man hier das selbst produzierte Lied als mp3 hören (Klick aufs Play-Dreieck) oder auf das eigene Gerät bekommen.

(Zum Herunterladen für Ihr Gerät klicken Sie einfach mit der rechten Maustaste auf folgenden Musik-Balken und dann im Menü-Kasten mit der linken Maustaste auf die Zeile “Audio speichern unter …”)

Lied-mp3: ER trägt die Krone (Nein, nicht Corona gehört die Welt).
Text und Musik: 28.3.2020 Thomas Hofmann. Alle Rechte beim Urheber.

“Wir freuen uns, wenn Sie es auch anderen empfehlen oder schicken – und so helfen, es zu verbreiten wie das Licht der Osterkerze”, sagen die Musiker. Gern gegen eine kleine Spende an den von der Krise gebeutelten Sozialverein SCH-LAU e.V.

“Die Ideen zum Lied kam mir in der Woche vor meinem Gottesdienst. Zur Melodie fügte sich Strophe um Strophe”, berichtet Pfarrer Thomas Hofmann dankbar, der schon gelegentlich als Songwriter tätig war.
Jetzt haben es Michael Holzwarth, Siegfried Girgner und Pfarrer Thomas Hofmann – wegen der Corona-Auflagen dezentral zu verschiedenen Zeiten – als “Wohnungs-Studioversion” eingespielt.*


Der Text zum Mitsingen

1. Vor Bildschirmen meist Konsternierte,
Statistiker zähl‘n Infizierte.
Wir fühl‘n uns unsichtbar bedroht.
Wenn Sorgen ums Dasein uns quälen,
vielleicht Intensiv-Betten fehlen,
beschleicht so manchen Angst vorm Tod.

Refrain:
Nein, nicht Corona gehört die Welt!
ER trägt die Krone, mein Freund und Held,
der zweifelsohne sich zu mir stellt: Jesus.
Nein, nicht Corona gehört die Welt!
Der treu mein Leben in Händen hält,
zahlte am Kreuz ja das Lösegeld: Jesus.

2. Vom Schuften, Rennen und Stressen
war’n viele doch wie besessen.
Das Leben kreiste um die Pflicht.
Was ließ den Alltag vergessen?
Nur Partys, Trinken und Essen?
Doch festen Halt gab uns das nicht.   -> Refrain

3. Die Krise stellt uns die Frage:
Wie geh’n wir um mit der Lage?’
Denkt bald schon jeder nur an sich?
Statt Hamsterkäufen, Gerüchten:
Lernt, auf euren Dickkopf verzichten!
Ein Helfen, ein Anruf freut auch dich.

Nein, nicht der Ich-Sucht gehört die Welt!
Jesus am Kreuz zahlt das Lösegeld.
Er zeigt uns, wie man zusammenhält: Jesus.

(Bridge:)
Wer nach Hilfe fragt: / Du hast zugesagt, / dass Du retten willst.
Darum kommen wir / heut noch hin zu Dir, o Herr!
Ruf Dich täglich an, / auch wenn irgendwann / diese Not vergeht.
Denn wer Dir gehört, / Deine Worte hört, ist Dein.

Nein, nicht den Ängsten gehört die Welt!
Ruft doch zu Gott, unserm Herrn und Held!
Beten wir, dass ER die Nacht erhellt: Jesus.
Nein, nicht den Ängsten gehört die Welt!
Der treu mein Leben in Händen hält,
zahlte am Kreuz ja das Lösegeld: Jesus!

Rechtshinweis: Download, Verbreitung und Ausstrahlung als unveränderte mp3 frei, ebenso Nachspielen in Gottesdiensten. Alle Urheberrechte beim Verfasser.

* DANKE an unsern Gott und an musikalische Freunde:
Keyboards, Aufnahme, Co-Arrangements und Mix: Michael Holzwarth
E-Gitarre und Co-Arrangements: Siegfried Girgner
Gesang, Schlagzeug, Background Vocals und etwas Akustikgitarre: Thomas Hofmann

Hirtenbrief der Hauptamtlichen an die MitarbeiterInnen unserer Kirchengemeinde anlässlich der Corona-Krise 25.3.2020

Liebe Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter unserer Kirchengemeinde,

Wer hätte vor einigen Wochen geglaubt, dass sich unser gesamtes öffentliches und privates Leben so einem Wandel unterzieht. Die Zahl der mit dem Corona-Virus infizierten Personen steigt täglich an. Die Situation ist ernst – nicht erst seit den Ausgangsbeschränkungen der vergangenen Woche – besonders für die Älteren und Vorerkrankten unter uns. Geschäfte und Firmen sind geschlossen. Eltern mit ihren kleineren Kindern unter großer Spannung, Kranke in den Kliniken, Senioren in den Heimen dürfen nicht mehr besucht werden. Unternehmer und Unternehmerinnen bangen um ihre Existenz, Angestellte um ihre Arbeitsplätze und wissen nicht, wie sie die nächste Zeit überstehen werden. Zu der Angst, selbst infiziert zu werden kommen nun auch die Sorge vor der Zukunft und die mögliche Belastung durch Isolation und Einsamkeit hinzu.

Gerade in dieser Situation wäre es wichtig, die Gemeinschaft im Glauben zu suchen und sich gegenseitig zu stärken. Doch auch das geht nicht mehr in der gewohnten Form. Unsere Gottesdienste, all die Kreise und Gruppen, alle Aktionen und Veranstaltungen – Orte der gelebten Gemeinschaft – all das, was wir für die Passions- und Osterzeit geplant haben, kann nicht mehr stattfinden. Das macht viele und auch uns Seelsorger sehr traurig.

ekd.de

Es ist Gottes Zuspruch: Dieser gilt – und ist seine Zusage – ganz besonders für und in Zeiten wie diesen. Gerade dann, wenn unsere Welt – in der bisherigen Form – sich verändert und Veranstaltungen und Aktionen so nicht mehr möglich sind: Gottes Geist ist aktiv und lebendig – auch und gerade durch uns. Vertrauen wir auf die Kraft des Gebetes!

Wir stehen vor herausfordernden Tagen und Wochen, in denen wir alle gefordert sind, das Evangelium – die Botschaft von Gottes Nähe und Hilfe in Jesus Christus – in neuen Formen zu verkünden, und wir selbst dürfen das wunderbare an dieser Botschaft spüren und uns durch seine Gegenwart und unsere Verbundenheit als Christinnen und Christen stärken lassen. Diese frohe Botschaft sollen wir in die Welt zu tragen – auch und gerade dann, wenn wir uns persönlich nur noch sehr eingeschränkt begegnen können.

So möchten wir Euch und Sie bitten zu überlegen, was in Euren/Ihren Kreisen nun wichtig ist:

  • Vielleicht ist es der Anruf, den ich mache, weil ich weiß, dass meine Glaubensschwester, mein Glaubensbruder oder mein Nachbar gerade recht einsam oder niedergeschlagen ist.
  • Vielleicht ist es eine aufmunternde WhatsApp oder E-Mail in die gemeinsame Gruppe oder auch wieder der schon fast vergessene Brief.
  • Bitte bleibt/bleiben Sie weiter in regem Kontakt, das tut jedem von uns so gut.
  • Und wenn Sie/Ihr von Menschen wissen/wisst, die gerade stark leiden, dann teilen Sie/teilt uns das bitte mit, dass wir uns mit ihnen in Verbindung setzen und als Seelsorger und Seelsorgerinnen für diese Menschen besonders da sein können.

Auch wir als Hauptamtliche der Kirchengemeinde gehen neue Wege der Kommunikation und bahnen dem Evangelium weiterhin seinen Weg. Alles, was von uns und anderen jetzt neu auf die Beine gestellt wird, finden Sie/ findet ihr ganz aktuell auf unserer Homepage
(www.lauf-evangelisch.de). Hier eine Auswahl für euch:

1. Streaming-Gottesdienst

Streaming-Gottesdienst  Sonntags um 10.30 Uhr wird ein Gottesdienst ohne Besucher aus der Christuskirche „gestreamt“. Am 22.3. war es erstaunlich, wie gut viele auch am Bildschirm diesen Gottesdienst mitfeiern konnten, und schön, dabei als Gemeinde eine Gemeinschaft im Geist Gottes zu spüren. Danke für die vielen positiven und anregenden Reaktionen und Rückmeldungen.

Tagesandacht  An allen Kirchen in Lauf (wie auch in anderen Kirchengemeinden) werden jeden Tag um 12:00 Uhr die Glocken für drei Minuten läuten. Gerne laden wir Sie/Euch ein, mit uns zeitgleich Andacht zu feiern, sich Gottes Gegenwart zu öffnen und zu beten. Es ist für uns tröstlich, sich so im Gebet vereint zu wissen.

Offene Kirche Solange es erlaubt ist, frei das Haus zu verlassen, steht die Johanniskirche selbstverständlich offen, um hier ein Gebet zu sprechen oder eine Kerze zu entzünden.

Ökumenischer Kreuzweg Für viele ist dieser gemeinsame Weg durch Lauf in der Passionszeit ein wichtiges Element der Besinnung. Das soll auch dieses Jahr so sein: das Team entwickelt gerade Stationen, die es jedem einzeln und persönlich möglich machen sollen, die Passionszeit bewusst zu gestalten.

Diakonische Hilfe Die Caritas Nürnberger Land bietet einen Einkaufsservice für Senioren, Seniorinnen oder alleinerziehende Mütter und Väter an. Auch hier bitte ich Euch/Sie, die Augen offenzuhalten, wenn jemand auf Hilfe angewiesen ist. Die Koordinierungsnummer ist die Telefonnummer des Pfarramts: Tel. 2201, Mo-Fr 9-12 Uhr.

Telefon-Kontakt Statt den klassischen Besuchen, werden wir Hauptberufliche nun auch stärker über Telefon aktiv sein. Teilweise sind auch Videochats möglich. Natürlich wissen wir, dass das den persönlichen Besuch oder die individuelle Umarmung, ein Lächeln nicht ersetzen kann. Aber wir wollen in dieser für alle herausfordernden Zeit tun, was möglich ist.

Wenn Sie Ideen haben/ ihr habt, teilen Sie/t sie mit uns und mit anderen. Wir freuen uns über Anrufe und Mails!

Es ist eine Zeit der Entschleunigung, eine Zeit zum Nachdenken, zur Unterbrechung von manchem, was scheinbar selbstverständlich ist. Auch und gerade in Bezug auf unser Wirtschaftssystem merken wir, wie brüchig doch vieles sein kann, auf das wir uns scheinbar verlassen. Und doch wird sich daraus Neues – vielleicht im ersten Moment – Ungewohntes entwickeln.

Gerade die Passionszeit, in der wir den Leidensweg Jesu mitgehen, ist die Zeit im Kirchenjahr, wo uns im Leiden und Sterben Jesu auch die Angst und Sorge der Menschheit – ja der gesamten Schöpfung – so nahekommt. Es ist eine Zeit, in der Verunsicherung, Fragen, Sorgen und Nöte ihren Platz haben: Bei Gott! Denn Passionszeit ist auch die Zeit, in der wir wissen und darauf hoffen dürfen, dass Gott mitten im Leid der Welt präsent ist und uns dabei nicht alleine lässt. Und: Das tiefere Verständnis der Passionszeit können wir nur von der Auferstehung – von Ostern her – deuten: Bildhaft an den Jüngern, die aus der Erfahrung der Auferstehung Jesu, neu auf die vergangene Leidenszeit blicken konnten.

„Von guten Mächten wunderbar geborgen,
erwarten wir, was kommen mag.
Gott ist mit uns am Abend und am Morgen
und ganz gewiss an jedem neuen Tag.“

(D.Bonhoeffer)

Aus dieser Hoffnung heraus leben wir als Christinnen und Christen und so möchten wir Sie/Euch dazu aufrufen, dem Geist Gottes der Kraft, der Liebe und der Besonnenheit auch in Ihrem/Eurem Leben jetzt weiten Raum zu geben und sich/euch nicht von Furcht oder Panik überwältigen zu lassen.

Viele Älteren unter uns haben erleben dürfen, wie Glaube durch so manche schwere Zeiten hindurchgetragen hat. Und wir sind überzeugt: mit Solidarität, Liebe und Aufmerksamkeit für unsere Nächsten werden wir auch diese Zeit bestehen.

Darauf hoffen wir, dafür beten wir, dafür setzen wir uns als Christinnen und Christen ein. Besonders in der Karwoche und an Ostern.

Bleiben Sie/bleibt gesund und behütet von Gottes gutem Segen.

Mit herzlichem Gruß

Jan-Peter Hanstein, Lisa Nikol-Eryazici, Thomas Reuß, Thomas Hofmann, Friederike Hoffmann, David Geitner und Silke Kupper

P.S. In eigener Sache eine Bitte vom Pfarrbüro:

Wir schicken Ihnen diesen Brief per Post, weil wir keine E-mail-Adresse von Ihnen gespeichert haben. Sollten Sie in der Zwischenzeit eine Email-Adresse regelmäßig nutzen, wären wir sehr dankbar, wenn Sie uns diese per E-Mail an mitteilen könnten.

Falls Sie sich nicht (mehr) als MitarbeiterIn dieser Kirchengemeinde betrachten, verständigen Sie uns bitte auch, dann nehmen wir sie selbstverständlich von dieser Liste!

Zum silbernen Jubiläum: Die Laufer Stadtstreicher schreiben Geschichte(n)

25 Jahre sind eine gerade noch überschaubare, zweifellos lange Zeit. Wie auch immer man diese Zeitspanne betrachtet, wird sie ein Leben verändert haben. Für ein musikalisches Ensemble gilt dies umso mehr. Seit 1995 bestehen die Laufer Stadtstreicher der Johanniskantorei Lauf. Seit der ersten Stunde ist Heidi Braun als Gründerin und Leiterin der unermüdliche Motor und das Herzstück des Orchesters. Bei einem festlichen Muttertagskonzert am 10. Mai 2020 wird das Orchester mit seiner Dirigentin dieses Jubiläum mit den Zuhörenden im Dehnberger Hof Theater feiern. (Anmerkung der Redaktion: Aufgrund der aktuellen Lage steht noch nicht fest, ob das Konzert wie geplant stattfinden kann.) Grund genug, die Anfänge und Hintergründe, Geschichte und Geschichten des Orchesters einmal genauer zu betrachten, Mitglieder zu Wort kommen zu lassen und auch einen kleinen Blick in die Zukunft zu werfen.

Die Stadtstreicher 1997
Weihnachten 1996

Den Anstoß zur Gründung der Stadtstreicher gab die Laufer Geigen- und Klavierlehrerin Heidi Braun, die ihren jugendlichen Schülerinnen und Schülern ermöglichen wollte, die Freude des gemeinsamen Musizierens in einem kleinen Orchester zu erleben. Zusammen mit dem damaligen Kantor Reinhold Schelter entstand die Idee, das Ensemble an die Johanniskantorei zu binden, um Chorprojekte in Zukunft gemeinsam bestreiten zu können. Den Anfang wagte die Dirigentin mit einigen wenigen Musikerinnen und Musikern. Wie Günter Kohl sich erinnert, war der Erfolg des Projekts keinesfalls von Beginn an gesichert. „Natürlich war an große Werke bei unserem ersten Auftritt beim Adventssingen 1995 noch nicht zu denken. Aber manche Dinge brauchen eben ihre Zeit – und es hat sich wirklich gelohnt!“, erzählt Heidi Braun schmunzelnd. Gelohnt hat es sich in der Tat, denn die Begleitung des Weihnachtsoratoriums von J. S. Bach, ebenso wie die Aufführung des Mozart-Requiems sind nur zwei prominente Beispiele für die fruchtbare Zusammenarbeit der beiden Ensembles. Auch Kantorin Silke Kupper sieht eine große Bereicherung für das Gemeindeleben in den gemeinsamen Projekten: „Heidi Braun macht eine wunderbare Jugend- und Erwachsenen-Arbeit, und durch ihre kompetente und mitreißende Art hat das Orchester ein hohes musikalisches Niveau. Die Stadtstreicher machen unser Laufer Gemeindeleben und die Gottesdienste bunt und es ist zu spüren, dass es eine feste und bereichernde Orchestergemeinschaft gibt.“ So ist die Gestaltung von Gottesdiensten auch außerhalb von Lauf beispielsweise fester Bestandteil des Sonntagvormittags bei der Orchesterfreizeit. Für Heidi Braun ist das „Wunderbare an der aktiven Ausübung der Kirchenmusik, dass Menschen spirituelle Erfahrungen machen und innerlich tief berührt werden können von Inhalten, die mit Worten allein oft nur schwer auszudrücken sind.“

Gleichzeitig nahmen die Stadtstreicher immer komplexere Werke in ihr Repertoire auf, wie klassische Sinfonien, aber auch Werke aus der Film- und Musicalwelt. Oft spielten sie gemeinsam mit befreundeten Bläserinnen und Bläsern aus dem Großraum Nürnberg. „Wer kann schon behaupten, schon mal ein Marimbaphon-Konzert gespielt zu haben?“, so Andrea Sowa aus der Cellogruppe. Doch auch „Eigengewächse“ der Stadtstreicher sind solistisch immer wieder mit dem Ensemble zu hören und sie wachsen an diesen Aufgaben weit über sich hinaus.

Die gewachsene Gemeinschaft des Orchesters zeichnet sich dadurch aus, dass Junge und Junggebliebene zwischen neun und über achtzig Jahren in einem generationsübergreifenden Ensemble musizieren. Viele Mitglieder der Stadtstreicher sind selbst noch keine 25 Jahre alt, denn auch heute spielen vorwiegend Schülerinnen und Schüler von Heidi Braun mit, der die Nachwuchsförderung nach wie vor besonders am Herzen liegt. Und trotz der großen Altersunterschiede, „ist die Gemeinschaft einfach cool“, wie Lina Kupper findet. Anders als in anderen Ensembles ist der Wechsel der Mitspielenden ungewöhnlich hoch, denn viele gehen nach der Schule andere Wege, die sie aus Lauf wegführen. Oft bleibt der Kontakt über weite Entfernungen dennoch erhalten und spätestens zum Gottesdienst am Heiligen Abend in St. Johannis freuen sich die „alten Hasen“, wieder Teil der Stadtstreicher zu sein. „Dieses Orchester ist definitiv mehr als die Gruppe der musizierenden Menschen“, so Gründungsmitglied und langjährige Konzertmeisterin Kristina Glücker. Ein fester Kern von Erwachsenen verleiht den Stadtstreichern darüber hinaus Kontinuität und Stabilität. Die innige Verbindung der Musizierenden entsteht durch die geteilte Liebe zur Musik und die Freude an den gemeinsamen Proben, der jährlichen Orchesterfreizeit und den Konzerten. „Ich bin sehr dankbar, dass mich dieses Orchester in meiner Jugend begleitet hat“, so Sophia Maiwald, die wie Kristina Glücker selbst inzwischen die Geige zu ihrem Beruf gemacht hat und gerne an ihre ersten Orchestererfahrungen zurückdenkt. Und Clara Arantes fügt hinzu, dass ihr diese frühen Erlebnisse eine profunde Basis für das Spielen in anderen, größeren Orchestern mitgegeben haben.

Weihnachtsoratorium 2015

Die Laufer Stadtstreicher sind nun seit Jahr(zehnt)en eine etablierte Institution im Kulturleben der Stadt Lauf und weit über ihre Grenzen hinaus. Dabei wollen das Ensemble und seine Leiterin aber nicht stehen bleiben. Es ist eine immerwährende Aufgabe, das Gewachsene zu pflegen und doch neue Herausforderungen zu suchen. Dies bedeutet auch, sich neuen Gegebenheiten anzupassen. „Herausfordernd ist, dass sich Menschen heute nicht mehr so gern langfristig festlegen für eine Sache. Insofern arbeiten wir mit Projektprobenplänen, so dass die nötige Planungssicherheit für beide Seiten dennoch besteht“, erläutert Heidi Braun. Und sie fügt schmunzelnd hinzu, dass für das nächste Projekt im Herbst – ausschließlich mit Werken von J. S. Bach und in Kooperation mit der Johanniskantorei und Silke Kupper noch Musizierende an der Geige und der Bratsche gesucht werden. Die Proben für das Konzert am 22. November 2020 beginnen am 28.5. – denn dann heißt es nach dem Jubiläumskonzert an Muttertag wieder: „Nach dem Konzert ist vor dem Konzert.“

Dass die Musiker auch individuell von den Orchestererfahrungen profitieren und ihr Können auf ihren Instrumenten weiterentwickeln, macht Cellistin Nicola Pfriem deutlich: „Ich lerne durch unsere Dirigentin Heidi Braun klassische Werke und Komponisten neu kennen, sie vermittelt uns anschaulich ein Verständnis für die Musik und ich entwickle mich durch ihre fachlichen Tipps auch auf meinem Instrument musikalisch weiter.“ Ein glückliches Händchen bei der Wahl der Stücke ist von Nöten, wenn man ein Ensemble gleichzeitig fördern und fordern möchte. So war es, so Heidi Braun, nie das vorrangige Ziel, möglichst schwierige Stücke einzuüben, sondern dem Orchester in seinem aktuellen Können gerecht zu werden und so der Freude an der Musik Raum zu geben.

Die Stadtstreicher 2019

Für weitere Informationen zum Konzertprogramm findet sich unter den Ankündigungen ein kurzer Überblick, auch auf den Seiten der Evangelischen Kirchengemeinde Lauf gibt es Aktuelles und Kontaktdaten: https://www.lauf-evangelisch.de/laufer-stadtstreicher/.

Katharina Leniger