Das Netz. Eine Novelle von Werner Bergengruen

Auf einer schroff emporragenden Insel des Mittelmeeres galt vormals ein Recht, dass jede des Ehebruchs überführte Frau vom Schwarzen Felsen zu Tode gestürzt wurde; unabhängig davon, ob der Gatte die Bestrafung verlangte oder aber zu einer Aussöhnung bereit war, – denn es wurde hier ein Vergehen nicht so sehr gegen den Gatten erblickt als vielmehr gegen die Gesetzlichkeit und Ordnung der Ehe. Und es war auch bestimmt, dass derartige Urteile in Tagesfrist vollstreckt werden sollten.

Die Ortschaft, an die wir denken, lag auf der Höhe und war vom Strande her auf einem gewundenen und dennoch steilen Wege in mühsamem, nicht ganz wenig Zeit erfordernden Anstiege zu erreichen; der Schwarze Felsen fiel unweit der Kirche fast senkrecht zu den Strandklippen ab. Dort unten gab es spitze Zacken, Höhlen und vom Meerwasser erfüllte Grotten. Der Fuß des Felsens galt als kaum zugänglich. Der Hafen lag weiter ab; er war unbedeutend und wenig belebt. In seiner Nähe lagerten verstreut ein paar Fischerhütten. Ihrer eine stand im Eigentum eines Mannes, der sich jetzt seines Gewerbes wegen für eine Reihe von Tagen entfernt hatte, denn im Gegensatz zu seinen Nachbarn trieb er den Fischfang nicht nur in der Nähe der Küste, sondern auch auf der hohen See.

An der Frau dieses Mannes sollte ein Urteil der geschilderten Art vollstreckt werden. In seiner Abwesenheit nämlich war ein Schiff mittlerer Größe, das einer kleinen, an Bord jedoch nicht vornehmbaren Ausbesserung bedurfte, im Hafen vor Anker gegangen. Das Schiff lief wieder in See, und nun wurde gegen die Frau des Fischers, die um ein Erhebliches jünger war als ihr Mann, von Nachbarinnen und Nachbarn die Anzeige eingegeben. Die Beweise waren schlüssig, die Frau leugnete nicht lange. Sie schien verstört. Nach dem Steuermann gefragt, wusste sie nur mit halblauter Stimme zu antworten: „Er hat mich umgarnt. Wie in einem Netz hat er mich gefangen.“

Man teilte ihr mit, dass sie morgen nach dem Frühläuten der Urteilsvollziehung gewärtig zu sein habe, führte sie wieder in das oben, zwischen der Kirche und jenem Felsabsturz gelegene Turmgefängnis und schickte den Ortspriester zu ihr, der sie getauft und auch ihre Ehe eingesegnet hatte.

Inzwischen war der Gatte dieser Frau heimgekehrt. Er wach ein hoch gewachsener Mensch von ungewöhnlicher Leibesstärke und Gewandtheit, aber ernst, schweigsam und über jugendliche Jahre hinaus. Die Leute am Hafen empfingen ihn mit Befangenheit und Bedauern, einige mochten nicht sprechen, doch hatte er in kurzem erfahren, was geschehen war und zu geschehen sich anschickte. Er wandte sich ab und ging zu seiner Behausung. Die Nachricht von seiner Rückkehr verbreitete sich auch im oberen Ortsteil. Die Einwohner nahmen an, er werde hinaufkommen, um seine Frau zu sehen, und auch nächsten Morgens werde er zugegen sein.

Seine Rückkehr war auch dem Priester bekannt geworden. Er teilte sie der Frau mit, nachdem sie die Sakramente empfangen hatte. Sie antwortete, sie habe nur noch den einen Wunsch, seine Vergebung zu erlangen, bevor sie stürbe.

„Ich denke, da Gott dir vergeben hat, wird es dir auch an seiner Vergebung nicht fehlen“, sagte der Priester.

Es war Sommer und lange vor Frühläuten bereits taghell. Die Gefangene wurde an den Ort der Vollstreckung geführt, an dem sich viele Männer und Frauen eingefunden hatten. Auch Menschen von unten, aus der Hafengegend, waren gekommen. Die Kirchenglocke läutete, dünn und schrill, wie es ihre ärmliche Art war.

Die junge Frau sah bleich aus, und die Blässe ihres schmalen Gesichts trat neben dem schönen schwarzen Haar und den schönen schwarzen Augen noch merklicher hervor. Sie ging in aufrechter Haltung. Die Hände waren ihr über dem Rücken zusammengebunden. Sie sah sich unruhig um; es war offenbar, dass ihre Blicke ihren Mann suchten. Sie sprach halblaut mit dem neben ihr gehenden Priester. Dieser sah sich ebenfalls um, machte dann eine Gebärde der Verneinung und schien ihr darauf ein paar zuredende Worte zu geben.

Die Frau stand jetzt nahe dem Abhang, der viele hundert Fuß hinunterreichte, vor dem Ortsrichter, welcher zugleich der Gemeindeälteste war. Dieser schickte sich schon an, das Urteil noch einmal zu verkündigen, aber da ergriff der Priester das Wort und bat namens der Frau um einen Aufschub; sie habe den Wunsch, von ihrem Manne Abschied zu nehmen, und es sei wohl darauf zu rechnen, dass er in kurzem zur Stelle sein werde. Der Richter beriet sich mit einigen Männern.

Obwohl diese ungeduldig waren, denn der eine wollte in seinen Weinberg, der andere zu seinen Fischernetzen, ein dritter in seine Werkstatt, wurde der Verurteilten eine Frist zugestanden. Und zwar wurde gesagt, man wolle so lange warten, bis die vorrückende Sonne den unten gelegenen Küstenstreifen erreicht habe, und sei bis dahin ihr Mann noch nicht gekommen, indessen auf dem oberen Wegstück hinter der letzten Kehre bereits sichtbar geworden, so wolle man abermals warten, bis er den Vollstreckungsort erreicht habe. Im anderen Falle sei ihre Zeit abgelaufen.

Die Frau nickte zum Zeichen ihrer Dankbarkeit.

Während des Wartens sprachen die Leute raunend von dem Fischer und dass er weder am Abend ins Gefängnis noch jetzt hierhergekommen war. Manche wunderten sich darüber, einige in ihrer Hartherzigkeit hießen es gut, wieder andere fanden es unbillig, dass er seinen freilich rechtmäßigen Zorn so weit treibe, ihr nicht zu vergeben, und sich angesichts ihres Todes nicht mit ihr auszusöhnen wünschte. Einer der aus der Hafengegend Hinaufgestiegenen wollte den Fischer tags zuvor gesehen haben, wie er von unten her an der Wand des Schwarzen Felsens umher geklommen und erst beim Dunkelwerden in seine Hütte zurückgekehrt sei. Da nun dies Felsgelände für so gefährlich galt, dass anders als in selbstmörderischer Absicht niemand dort umher steigen werde, so wurde unter den Anwesenden die Vermutung geäußert und aufgenommen, der Fischer habe in seiner Verzweiflung sich zu Tode stürzen wollen, müsse aber dann zu der Meinung gelangt sein, ein ehebrecherisches Frauenzimmer sei es nicht wert, dass ein Mann seiner Art sich ihrethalb das Leben abspreche.

Die Frau sagte kein Wort mehr, auch zu dem Priester nicht. Sie blicke abwechselnd hinunter zum Strande und auf den staubweißen Weg, der zwischen den Weinbergsmauern heranführte.

Der Strand lag jetzt im Licht. Der Gemeindeälteste winkte. Die Frau wurde ihrer Fesseln entledigt, wie es Sitte war, gleich als hielte man es für einen Mangel an Achtung vor dem Tode, einen Menschen gebunden vor sein Angesicht treten zu lassen. Von dieser Sitte wich man nicht ab, obwohl es vorgekommen war, dass Missetäterinnen sich aus allen Kräften an den Richter oder an dem zum Henker bestimmten Mann zu klammern gesucht und gewaltsam hatten abgewehrt werden müssen. Diese Frau aber tat nichts solcher Art.

Sie stand jetzt hart am Abhang. Der Richter wiederholte die Worte des Urteilsspruches und zerbrach ein weißes, sorgsam geschältes Stäbchen, während ihr der Priester sein Kruzifix zum Kusse hinhielt. Sie wandte den Blick noch einmal dem Wege zu, auf dem nichts zu sehen war als ein halbwüchsiger Bursche mit einem beladenen Esel.

Es wurde jetzt so still, dass man unten zwischen den grottenreichen Klippen die See seufzen und donnern hörte. Dann erhielt die Frau den Stoß.

Alle sahen ihr nach, doch war sie ihnen so geschwind entglitten, wie eine im Augenblick des Erwachens zergehende Traumgestalt. Man spähte hinab, aber die Gegend da unten am Fuße des Schwarzen Felsens lag noch in Dunst und Schattenbereich, und sie erschien dem Blick umso schwerer durchdringlich, als der angrenzende Küstenstreifen schon von augenblendendem Sonnenlicht erfasst worden war. See, Boote und Häuser blitzten. Alles schien winzig.

In den späten Vormittagsstunden verbreitete sich im oberen Ortsteil die Neuigkeit, man habe den Fischer und seine Ehefrau gesehen; sie befänden sich in ihrer Behausung. Dieses Gerücht, dem zu glauben man sich einstweilen weigerte, verursachte viel Erregung. Der Gemeindeälteste ordnete vier Männer ab; sie sollten die Nachricht durch den Augenschein prüfen und, wenn sie sich bewahrheitete, die beiden gefänglich einliefern. Denn nun erinnerte man sich daran, dass der Fischer ja tags zuvor an der Felswand umherklimmend gesehen worden war, und konnte nichts anders vermuten, als dass er, um die Frau ihrer Strafe zu entziehen, irgendwelche unstatthafte Vorkehrungen ersonnen und getroffen hatte, wiewohl dies wiederum nicht recht glaubhaft erscheinen wollte.

Die Hinuntergeschickten fanden das Ehepaar, als sei wenig geschehen, in seiner Hütte. Der Mann schlief, die Frau stand am Herde. Sie hinkte ein wenig und trug an Armen und Gesicht Spuren blutiger Abschürfungen, sonst aber schien sie wohlbehalten. „Lasst mich zu Ende kochen und lasst meinen Mann essen, bevor ihr uns davonführt“, bat sie. Dies wurde ihr zugestanden.

Danach wurden sie vor den Richter gebracht. In seiner wortkargen Art beantwortete der Fischer die Fragen, die an ihn gestellt wurden. Der Richter beriet sich mit seinen Beisitzern, zu denen auch der Priester zählte. Man war zornig auf den Fischer und doch voller Bewunderung. Es hieß, er müsse auf eine angemessene Weise bestraft, an der Frau aber die gehinderte Urteilsvollstreckung nachgeholt werden. Doch gab es auch Andersmeinende, und zu ihnen gehörte der Priester, dessen Worte gänzlich in den Wind zu schlagen man sich scheute.

Da nun eine Einigung nicht zustande kommen wollte, so verfiel man darauf, zur Markgräfin zu schicken, die das Kastell ihres verstorbenen Mannes in der Mitte der Insel bewohnte und bei den Leuten an der Küste, obwohl nicht eigentlich als Herren des Landes anerkannt, doch so hoch in Geltung stand, dass sie sich in manchen Angelegenheiten an sie wandten und ihren Rat oder ihr Urteil erbaten. Einige freilich warnten, – nicht weil sie von der Markgräfin geringer dachten als die übrigen, sondern weil sie befürchteten, es möge sich hieraus eine Gewohnheit entwickeln, die endlich zum Gesetz würde, so dass mit der Zeit ihre Ortschaft unter die richterliche Oberhoheit und zuletzt gar erbliche Botmäßigkeit der Markgrafschaft gelangen könne.

Die entgegenstehenden Gedanken aber gewannen die Oberhand, und so wurde ein Bote zu der Markgräfin abgeschickt. Sie ließ sagen, sie werde anderen Tages kommen.

Fast alle Einwohner des oberen und des unteren Ortes waren an der Stelle versammelt, an der die Verurteilte ihre Strafe hatte erleiden sollen; denn hier wollte die Markgräfin Recht sprechen. Die Frau stand dort, wo sie tags zuvor gestanden hatte, und der Mann stand an ihrer Seite. Beide waren gefesselt.

Die Markgräfin kam mit einigen Frauen, Gefolgsleuten und Dienern. Ihr hellgrüner Mantel stand gut zur grünen goldbestickten Schabracke ihres Pferdes; gleichwie ihr weißes Haar zur Weiße des Pferdeleibes. Sie trug weder Schleier noch Hut, und ihr Haar wurde von einem goldenen, in der Sonne blitzenden Netz zusammengehalten. Man hatte ihr einen Sessel hingestellt, ein wurmstichiges Stück mit abgesplitterter Vergoldung, immerhin das ansehnlichste, das sich hatte auftreiben lassen, denn dieser Sessel gehörte der Kirche und diente dem Bischof, wenn er, was nur alle paar Jahre geschah, vom festen Lande herüberkam, um zu firmen.

Jacob Samuel Beck (1715-1778): Porträt der Ernestine Albertine Gräfin von Schaumburg-Lippe, geb. Prinzessin von Sachsen-Weimar im Jagdgewand, um 1755,

Die Markgräfin stieg vom Pferde, trag an den Felsenhang und blickte lange in den Abgrund hinunter, indem sie sich die Örtlichkeit genau erklären ließ, erst vom Gemeindeältesten und seinen Besitzern, dann von dem Fischer. Hierauf kehrte sie, den Sessel verschmähend, in den Sattel zurück und blieb dort, als wolle sie damit deutlich machen, dass sie nicht allzu langer Zeit bedürfen werde, um den Rechtshandel zu schlichten.

Mit ihren hellen Augen betrachtete sie nun eine Weile die Gesichter der beiden Gefesselten. Dann forderte sie den Fischer auf, zu erzählen. Er tat es ohne Scheu und, seine Natur überwindend, nun auch ohne jenen Wortgeiz, der zu seinen Eigentümlichkeiten gehörte.

Es sei ihm leid gewesen, so sagte er, dass er nicht zu seiner Frau habe kommen können, denn er hätte ihr gern mitgeteilt, was er zu ihrer Errettung vorhatte; aber die Zeit habe ausgekauft werden müssen. Erst musste er die Helligkeit nutzen, um das Gelände zu erforschen und auszumitteln, welche die gefährlichsten Stellen waren, aber auch, wo sich an den Zacken und Klippenvorsprüngen etwas befestigen ließ. Bis zum Einbruch der Dunkelheit sei er mit seinen Herrichtungen beschäftigt gewesen, und gleich beim Tagesgrauen habe er sie wieder aufnehmen müssen. In der Nacht habe er draußen nichts tun können, denn nicht nur, dass es bei Fackellicht ein unsicheres Arbeiten gewesen wäre, sondern man hätte ihn auch wahrnehmen und sein Vorhaben erraten können. „Und die hier oben, die meiner Frau nach dem Leben standen und von ihrer Absicht auch jetzt noch nicht lassen wollen, die hätten alsdann wohl eine andere Todesart für sie ausgesonnen, und der hätte ich nicht abzuhelfen gewusst. In der Nacht aber war ich damit beschäftigt, Netze zu flicken und zu verstärken, Seile zu verknüpfen und Säcke und Bettzeug mit Heu und Stroh und Moos zu stopfen und neue Säcke von Segelleinwand anzufertigen. Und in der Morgendämmerung bin ich wieder hinausgestiegen und habe die Netze gespannt, und die Seile befestigt, an denen sie sich hernach vollends hinablassen sollte. Und über dem grauen Gestein ist von oben her nichts von Netzen und Seilen wahrzunehmen gewesen.“

Die Markgräfin stellte noch ein paar Fragen, in denen sich ihr Erstaunen darüber ausdrückte, dass er nicht nur den Mut, sondern auch die Fähigkeit gehabt hatte, bis zu jenen Felsenvorsprüngen hinanzuklimmen und noch die schwere Last an Netzwerk, Seilen und Säcken hinaufzubringen. Dann befahl sie, ihn seiner Fesseln zu entledigen, denn sie habe nicht gern mit Gebundenen zu schaffen, er aber scheine nichts getan zu haben, als was seinen ehelichen und christlichen Pflichten angemessen gewesen sei; diese aber hätte für ihn den Vorrang haben müssen vor jenen, welche die örtlichen Gesetzesbräuche ihn auferlegten; die einen nämlich seien von Gott, die anderen von Menschen gegeben.

Man tat nach ihrem Geheiß, und nun wandte die Markgräfin sich dem Gemeindeältesten und Richter zu und sagte, als einem natürlichen Menschen habe dem Fischer auch das Bewusstsein von einer Rechtswidrigkeit seiner Handlung gefehlt, denn sonst wäre er nach geschehener Rettungstat mitsamt seiner Frau entflohen. Der Richter nickte, wiewohl zögernd, zum Zeichen seines Einverständnisses.

Die Markgräfin fragte, wie das Urteil gelautet habe. Der Richter antwortete: „Es lautete so: diese Frau soll den Schwarzen Felsen hinabgestürzt werden.“ „Ist dies der Wortlaut gewesen?“ fragte die Markgräfin nun auch die anderen Männer. Alle bejahten.

Es hieß also nicht, die Frau solle durch Hinabstürzen getötet werden, und auch nicht, sie solle hinabgestürzt werden, bis sie tot sei? Gut. Dies ist die erste Ursache, aus der die Frau freizugeben ist. Und jetzt will ich euch die anderen Ursachen sagen.“

Die Leute sahen sie mit Spannung an, einige eifrig nickend, und die Markgräfin fuhr fort: „Die zweite Ursache ist die, dass es sich ziemt, auf ein Eingreifen Gottes zu merken. Ein solches Eingreifen ist geschehen. Und die Errettung der Frau bleibt etwas Wunderhaftes oder doch ans Wunderhafte nahe Heranlangendes. Wie ihr Männer selbst mir gesagt habt, hätte es niemand von euch für möglich gehalten, dass ein Mensch von unten her an diesem Felsen emporklimmen und gar eine so schwierige und kunstvolle Arbeit verrichten könnte, wie das Anbringen der Netze es war. Sondern der Natur hätte es entsprochen, wenn er hierbei den Hals gebrochen hätte. Weiter aber möchte ein Zeichen Gottes darin zu erblicken sein, dass der Fischer seine Rettungsabsicht auch erreichte. Denn bei aller Geschicklichkeit und Umsicht hat er doch den Ort nicht mit völliger Genauigkeit berechnen und vorherbestimmen können: die geringste Bewegung beim Absturz, die geringste Wendung, die der Stoß dem Körper der Frau gegeben, konnte die Richtung des Falles so ändern, dass ihr Leib die Netze verfehlte, und mochten sie über eine noch so große Erstreckung geplant sein. Ebenso hätte es geschehen können, dass das Netz unter dem plötzlichen Aufprall ihres aus so großer Höhe niederfahrenden Körpers riss, und auch, dass dies nicht geschah, möchte ich als ein wunderhaftes Zeichen annehmen.

Meine nächste Ursache ist die folgende. Da Eheleute ja ein Fleisch sein sollen, verhält es sich wohl auch so, dass die Liebe des einen Gatten das Verschulden des anderen zu verdecken vermag, sofern dies Verschulden nicht gegen einen Dritten gerichtet gewesen ist. So hat der Mann, da er sein Leben wagte, es der Gerechtigkeit als ein Opfer dargeboten, und das Opfer wurde nicht angenommen. Zwei Leben sind in die Gefahr und fast schon in die Sicherheit des Todes gegeben worden, und dies dünkt mich für ein Vergehen genug.

Meine letzte Ursache ist diese. Ihr habt die Frau nach eurem Gesetz strafen wollen, und es ist zu fragen, ob sie nicht in der Tat diesem Gesetze gemäß gestraft worden ist. Denn da sie ja nicht wusste, was ihr Mann zu ihrer Rettung vorbereitete hatte, so hat sie keinerlei Hoffnung haben können und hat allen Schrecken des Sterbens verkostet. Es will auch bedacht sein, dass die Frau dem Tode in die Hand gegeben worden ist, ohne dass sie jenen letzten Trost hat erlangen können, den andere ihresgleichen genossen haben, nämlich dass sie den Mann, an dem sie gefehlt hatte, noch einmal sähe und seiner Versöhnung gewiss würde.“

Die Markgräfin hatte bei den letzten Worten die Fischersfrau angesehen, und da sie jetzt schwieg, mochte diese meinen, sie sei zu einer Äußerung aufgefordert. „Nein, Frau Markgräfin!“ rief sie. „In dem Augenblick, da ich den Stoß erhielt, da habe ich es gewusst, dass mein Mann mir verziehen hatte.“

„Kind, du bist keine geschickte Selbstverteidigerin“, sagte die Markgräfin mit einem Lächeln, und nun lächelten auch einige Ortsbewohner. Es wollte ihnen danach natürlich erscheinen, dass die Markgräfin befahl, jetzt auch die Frau von ihren Fesseln zu befreien.

Die Markgräfin atmete den Wind, der salzig vom Meere heraufkam. Sie klopfte ihrem Schimmel den Hals und nahm dann abermals das Wort.

„Ich habe zu urteilen gehabt über die Frage, ob du ein zweites Mal hinabgestürzt werden solltest, und das habe ich getan. Über dein Vergehen aber bin ich nicht zu urteilen eingeladen worden, denn darüber haben ja diese Männer hier bereits geurteilt nach den Gebräuchen, die bei euch gelten. Aber nun will ich dir doch auch hierüber ein Wort sagen. Du hast dich in einem Netz fangen lassen und bist durch ein Netz gerettet worden, denn wie zuvor diesem Fremden, so bist du jetzt deinem Manne ins Netz gegangen. Damit du dessen eingedenk bist, sollst du immerwährend ein Netz tragen, zum Zeichen, dass du nicht gänzlich freigesprochen bist, sondern eine Gefangene bleibst, wiewohl nicht eine Gefangene der Obrigkeit, aber eine Gefangene deines Mannes und seiner Liebe.“

Die Markgräfin nestelte mit beiden Händen an ihrem goldenen Haarnetz. Sie nahm es ab, und während nun ihr dichtes weißes Haar auf den grünen Mantel hernieder floss, warf sie es der Frau zu. Dann lächelte sie, dass ihre schönen Zähne, denen das Alter wenig hatte anhaben können, sichtbar wurden, und sagte, so oft in Zukunft der Mann ein Gericht Fische in ihre Küche bringen werde, könne er einer guten Aufnahme und Entlohnung gewiss sein.

(aus: Bergengruen, Werner; Das Netz. – in: Unterberg, Aenne, / Fuchs, Maria; Zweiundzwanzig Erzählungen, – Ein Vorlesebuch für Erwachsene mit Interpretationen und Anregungen zum Gespräch. – S. 9-17)

Antikes Haarnetz mit Artemis

Online-Bibellesen über 3. Joh.

Im heutigen “Bibellesen mit Pfarrer Hofmann” geht es um den kurzen 3. Johannesbrief. Heute um 19.00 Uhr, diesmal NUR online durch Ihren KLICK HIER! Natürlich können Sie dieses oder auch vergangene Bibelstunden nachhören unter demselben YouTube-Kanal.

Der 3. Johannesbrief aus der Lutherbibel 2017:

1 Der Älteste an den lieben Gaius, den ich lieb habe in der Wahrheit.
2 Mein Lieber, ich wünsche, dass es dir in allen Stücken gut gehe und du gesund seist, so wie es deiner Seele gut geht.
3 Denn ich habe mich sehr gefreut, als Brüder kamen und Zeugnis gaben von deiner Wahrheit, wie du wandelst in der Wahrheit.
4 Ich habe keine größere Freude als die, zu hören, dass meine Kinder in der Wahrheit wandeln.
5 Mein Lieber, du handelst treu in dem, was du an den Brüdern tust, zumal an fremden.
6 Sie haben deine Liebe bezeugt vor der Gemeinde; und du wirst gut daran tun, wenn du sie weitergeleitest, wie es würdig ist vor Gott.
7 Denn um Jesu Namens willen sind sie ausgezogen und nehmen von den Heiden nichts an.
8 Solche sollen wir nun aufnehmen, damit wir Gehilfen der Wahrheit werden.
9 Ich habe der Gemeinde geschrieben; aber Diotrephes, der unter ihnen der Erste sein will, weist uns ab.
10 Darum, wenn ich komme, will ich ihn erinnern an seine Werke, die er tut; denn er verleumdet uns mit bösen Worten und begnügt sich nicht einmal damit: Er selbst weist die Brüder ab und hindert auch die, die sie aufnehmen wollen, und stößt sie aus der Gemeinde.
11 Mein Lieber, nimm nicht das Böse zum Vorbild, sondern das Gute. Wer Gutes tut, der ist von Gott; wer Böses tut, der hat Gott nicht gesehen.
12 Demetrius hat ein gutes Zeugnis von jedermann und von der Wahrheit selbst; und auch wir sind Zeugen und du weißt, dass unser Zeugnis wahr ist.
13 Ich hätte dir viel zu schreiben; aber ich will es nicht mit Tinte und Feder an dich schreiben.
14 Ich hoffe aber, dich bald zu sehen; dann wollen wir mündlich miteinander reden.
15 Friede sei mit dir! Es grüßen dich die Freunde. Grüße die Freunde, jeden mit Namen.

Die Bibel nach Martin Luthers Übersetzung, revidiert 2017, © 2016 Deutsche Bibelgesellschaft, Stuttgart.
Die Verwendung des Textes erfolgt mit Genehmigung der Deutschen Bibelgesellschaft. www.die-bibel.de

https://consentcdn.cookiebot.com/sdk/bc-v4.min.html

Das philosophische Café Lauf

Neunter und vorerst letzter Teil: Sonntag 17.7.2022: „Das Verschwinden“. Die Gefahr der Auflösung von „Ich“ und „Du“ in „Social Media“ und „Cyberspace“. (Philosophie) Die Herausforderungen für Kirche und Glauben im digitalen Zeitalter. (Theologie)

Philosophische Gespräche von und mit Dr. Edmund Sandermann und Doktorand Pfr. Christian Kamleiter 17.00 Uhr bis 18.30

Ort: Gemeindezentrum St.

Kaffee und Kuchen gibt es ab 16.00 Uhr.

In Zeiten der Post- bzw. Postpost-Moderne und „alternativer Fakten“ von Twitter und Co. verliert begründetes, argumentatives Denken mehr und mehr an Bedeutung. Der sachliche Diskurs wird zunehmend vom oft lauten und aggressiv geführten Meinungsstreit übertönt, wenn nicht verdrängt. Hierzu soll eine Alternative angeboten werden.

Seit dem am „wissenden Nichtwissen“ orientierten therapeutischen Gespräch des Sokrates, steht die Philosophie für eine Kultur des vernünftigen Argumentierens und des „herrschaftsfreien“ Diskurses. Der Anspruch der abendländischen Philosophie ist es, zu versuchen, einen Streit „in der Sache“ durch das bessere Argument beizulegen.

Das „Philosophische Café“ möchte das Thema „Ich und Du“ im Lichte der abendländischen Philosophie und Theologie vorstellen und dabei die Leistungsfähigkeit, aber auch Grenzen der Vernunft erkunden. Vor und nach den dialogisch gehaltenen Einführungen zum Thema sowie der geleiteten Diskussion – besteht bei Café und Kuchen jeweils ausreichend Zeit zum gemeinsamen Gespräch und zum Kennenlernen.

Es freuen sich auf anregende Begegnungen:

Dr. Edmund Sandermann, (Richter im Ruhestand und Philosoph)

Christian Kamleiter, (Pfarrer im Ehrenamt und Promotionsstudium an der Universität Jena)

sowie das Café-Team St. Jakob.

Termine

1. Sonntag 17.10 2021: Crash-Kurs Philosophie (Grundbegriffe) – Einführung mit Edmund Sandermann

2. Sonntag 14.11.2021: Philosophie und Theologie – können uns beide heute noch etwas sagen? Sandermann und Kamleiter im Dialog

3. Sonntag 12.12.2021: „Was bin ich?“ Das „Ich“ als erkenntnis-logisches Subjekt, Selbstbewusstseins und „Dasein“ in der Philosophie. Das „Ich“ Gottes und des Menschen in der Theologie.

4. Sonntag 23.1.2022: „Was kann ich, was will ich und was soll ich?“ Selbstbestimmung und Autonomie. Gewissen. Pflicht und Schuld. Gelassenheit und Gottvertrauen.

5. Sonntag 27.2.2022: „Was bist Du?“ Alter Ego oder Nicht-Ich. Vertrautheit und Fremdheit. Martin Buber „Ich und Du“ als apriorisches Verhältnis. Emmanuel Levinas „Spur des Anderen“. (Philosophie). Gott als der „ganz Andere“. Der Andere als „Nächster“: Selbstzweck oder Mittel zum Zweck der Erreichung des eigenen Seelenheils? (Theologie)

6. Sonntag 24.4.2022: 2. Teil von „Was bist Du?“ Alter Ego oder Nicht-Ich. Vertrautheit und Fremdheit. Martin Buber „Ich und Du“ als apriorisches Verhältnis. Emmanuel Levinas „Spur des Anderen“. (Philosophie). Gott als der „ganz Andere“. Der Andere als „Nächster“: Selbstzweck oder Mittel zum Zweck der Erreichung des eigenen Seelenheils? (Theologie)

7. Sonntag 8.5.2022: „Was sind wir?“ Individualität vs. „Masse“.   “Kollektivismus – Egoismus”, soziale Verantwortung – Bevormundung (Philosophie). Gemeinschaft der Glaubenden und Institution Kirche. „Volkskirche“ oder „Salz der Erde“ – welchen Anspruch hat Kirche heute. (Theologie)

8. Sonntag 12.6.2022: 2 Teil von „Was sind wir?“ Individualität vs. „Masse“.   “Kollektivismus – Egoismus”, soziale Verantwortung – Bevormundung (Philosophie). Gemeinschaft der Glaubenden und Institution Kirche. „Volkskirche“ oder „Salz der Erde“ – welchen Anspruch hat Kirche heute. (Theologie)

9. Sonntag 17.7.2022: „Das Verschwinden“. Die Gefahr der Auflösung von „Ich“ und „Du“ in „Social Media“ und „Cyberspace“. (Philosophie) Die Herausforderungen für Kirche und Glauben im digitalen Zeitalter. (Theologie)

Die Athener Akademie, Raffael – Wikipedia Commons

Gottesdienst an Christi Himmelfahrt in St. Jakob

Am Himmelfahrtstag, dem 26. Mai,  feiern wir um 10.45 Uhr einen Gottesdienst unter freiem Himmel im herrlichen Garten von St. Jakob.

Im Anschluss laden wir zum gemeinsamen Grillen ein. Wenn es Ihnen möglich ist, bringen Sie einen Salat und Ihr Grillgut mit.

10.5. Bibellesen über Glaubens-Gewissheit

Vom bloßen Meinen, Hoffen, Ahnen zur felsenfesten Gewissheit: im heutigen Bibellesen mit Pfarrer Hofmann lesen wir im 1. Johannesbrief Kapitel 5, 1-12. Sehen und hören Sie es um 19.00 Uhr im Gemeindehaus Christuskirche oder online … live oder danach durch Ihren Klick HIER!

1 Wer glaubt, dass Jesus der Christus ist, der ist aus Gott geboren; und wer den liebt, der ihn geboren hat, der liebt auch den, der aus ihm geboren ist.
2 Daran erkennen wir, dass wir Gottes Kinder lieben, wenn wir Gott lieben und seine Gebote halten.
3 Denn das ist die Liebe zu Gott, dass wir seine Gebote halten; und seine Gebote sind nicht schwer.
4 Denn alles, was aus Gott geboren ist, überwindet die Welt; und unser Glaube ist der Sieg, der die Welt überwunden hat.
5 Wer ist es aber, der die Welt überwindet, wenn nicht, der da glaubt, dass Jesus Gottes Sohn ist?
6 Dieser ist’s, der gekommen ist durch Wasser und Blut, Jesus Christus; nicht im Wasser allein, sondern im Wasser und im Blut; und der Geist ist’s, der das bezeugt, denn der Geist ist die Wahrheit.
7 Denn drei sind, die das bezeugen:
8 der Geist und das Wasser und das Blut; und die drei stimmen überein.
9 Wenn wir der Menschen Zeugnis annehmen, so ist Gottes Zeugnis größer; denn das ist Gottes Zeugnis, dass er Zeugnis gegeben hat von seinem Sohn.
10 Wer an den Sohn Gottes glaubt, der hat dieses Zeugnis in sich. Wer Gott nicht glaubt, der macht ihn zum Lügner; denn er glaubt nicht dem Zeugnis, das Gott gegeben hat von seinem Sohn.
11 Und das ist das Zeugnis, dass uns Gott das ewige Leben gegeben hat, und dieses Leben ist in seinem Sohn.
12 Wer den Sohn hat, der hat das Leben; wer den Sohn Gottes nicht hat, der hat das Leben nicht.

Die Bibel nach Martin Luthers Übersetzung, revidiert 2017, © 2016 Deutsche Bibelgesellschaft, Stuttgart.
Die Verwendung des Textes erfolgt mit Genehmigung der Deutschen Bibelgesellschaft.

www.die-bibel.de

Orgelmusik zur Marktzeit

Samstags, 11.00 Uhr in der Johanniskirche

Dieses Jahr startet endlich wieder ab Mai die Konzertreihe Orgelmusik zur Marktzeit. In der Zeit des hektischen Einkauftreibens bietet sich in der schönen Johanniskirche die Möglichkeit der inneren Einkehr und Besinnung. Die Orgelmusiken werden von Kantorin Silke Kupper und vielen in Lauf bekannt und geschätzten Gästen an dem für seine Stilreinheit und Klangschönheit gerühmten Instrument gespielt. Eine Besonderheit ist in diesem Jahr: Die letzte Orgelmusik wird in der Kirche in Güntherbühl erklingen.

Samstag, 7.5.                   KMD Reinhold Schelter (Wunsiedel)

Samstag, 14.5                  Thomas Witschel (Erlangen)       

Samstag, 21.5.                 Silke Kupper (Lauf)

Samstag, 28.5.                 Markus Kumpf (Heilsbronn)                  

Samstag, 4.6.                   Dekanatskantor Andreas Schmidt (Erlangen)

Samstag, 11.6.                 Thomas Greif (Rummelsberg)

Samstag, 18.6.                 KMD Karl Schmidt (Hersbruck)

Samstag, 25.6.                 Silke Kupper (Lauf) in der Kirche Güntherbühl

Predigt am Karfreitag 2022 – Pfarrer Jan-Peter Hanstein zu Joh 19

Das Evangelium nach Johannes 19,16-30

Kruzifixus blickt auf den Trubel unter seinem Kreuz bei einem Oratorium in der Johanniskirche Lauf

16 Da überantwortete Pilatus ihnen Jesus, dass er gekreuzigt würde. Sie nahmen ihn aber, 17 und er trug selber das Kreuz und ging hinaus zur Stätte, die da heißt Schädelstätte, auf Hebräisch Golgatha. 18 Dort kreuzigten sie ihn und mit ihm zwei andere zu beiden Seiten, Jesus aber in der Mitte. 19 Pilatus aber schrieb eine Aufschrift und setzte sie auf das Kreuz; und es war geschrieben:

Jesus von Nazareth, der Juden König.

20 Diese Aufschrift lasen viele Juden, denn die Stätte, wo Jesus gekreuzigt wurde, war nahe bei der Stadt. Und es war geschrieben in hebräischer, lateinischer und griechischer Sprache.

21 Da sprachen die Hohenpriester der Juden zu Pilatus: Schreibe nicht: Der Juden König, sondern dass er gesagt hat: Ich bin der Juden König. 22 Pilatus antwortete: Was ich geschrieben habe, das habe ich geschrieben.

25 Es standen aber bei dem Kreuz Jesu seine Mutter und seiner Mutter Schwester, Maria, die Frau des Klopas, und Maria Magdalena. 26 Als nun Jesus seine Mutter sah und bei ihr den Jünger, den er lieb hatte, spricht er zu seiner Mutter: Frau, siehe, das ist dein Sohn! 27 Danach spricht er zu dem Jünger: Siehe, das ist deine Mutter! Und von der Stunde an nahm sie der Jünger zu sich. 28 Danach, als Jesus wusste, dass schon alles vollbracht war, spricht er, damit die Schrift erfüllt würde: Mich dürstet. 29 Da stand ein Gefäß voll Essig. Sie aber füllten einen Schwamm mit Essig und legten ihn um einen Ysop und hielten ihm den an den Mund.

30 Da nun Jesus den Essig genommen hatte, sprach er: Es ist vollbracht. Und neigte das Haupt und verschied.

Joh 19

Liebe Gemeinde,

Vorgestern erhielt ich eine Sprach-Nachricht aus dem Kindergarten Arche Noah.

“Herr Pfarrer, was steht auf dem Schild über dem Jesus am Kreuz in der Johanniskirche?”

„Jesus von Nazareth, der König der Juden.“ „Und es war geschrieben in hebräischer, lateinischer und griechischer Sprache.“ Heißt es bei Johannes. Was hat das zu bedeuten – das fragt sich schon ein 4-5 Jähriges Kind. Und wir heute auch.

Über dieses Schild gab es auch damals eine große Diskussion unter den verschiedenen Beteiligten. Die Hohenpriester verlangten von Pilatus, dass die Inschrift abgenommen werden müsse oder geändert wird. Ein Fragezeichen sollte dazu kommen, wie in einer Boulevardzeitung ein zweifelhafter Titel „er habe gesagt, dass er der König der Juden sei…“

Pilatus antwortete mit dem Sprichwort gewordenen Satz: „Quod scripsi, scripsi. Was ich geschrieben habe, habe ich geschrieben.“

Von Anfang an wird der Sinn von Jesu Passion und Opfer verschieden bewertet:

Die Gefangennahme, Folterung und Hinrichtung von Jesus ist politischer Mord in Tateinheit mit religiösen Motiven. Glauben, Politik, Freiheitsliebe, Erlösungssehnsucht gehen Hand in Hand. Das war schon immer so. Das ist auch heute noch so:

7 Wochen Passion – 7 Wochen Krieg

Sieben Wochen dauert in unserer Kirche traditionell die Passionszeit, in der wir die Leiden Jesu „bedenken“. 7 Wochen dauert der Krieg in der Ukraine schon an. Wir nehmen so nah und direkt wie nie zuvor an diesem Krieg teil. Nehmen Flüchtlinge auf, versorgen dieses Land mit Nahrung und Waffen.  Wir feiern am Sonntag Jesu Auferstehung. Aber der Krieg in der Ukraine geht in seine entscheidende Phase. Die Brutalität wird zunehmen. Die Verluste auch auf beiden Seiten und dazwischen wehrlos die Zivilbevölkerung, Frauen, Kinder und kranke und ältere. Millionen sind geflüchtet. Millionen sind geblieben.

Der Krieg in der Ukraine ist keine neue Anfechtung. Es gab all die Jahre irgendwo Krieg. Auch weisen manche darauf hin, das mehr Menschen auf der Welt an Corona gestorben sind als durch den Krieg in der Ukraine bisher.

Aber noch nie ging uns ein Krieg so viel an! Auch wenn schon bisher unsere Freiheit am Hindukusch in Afghanistan verteidigt wurde, wie der frühere Verteidigungsminister Struck einmal sagte. Syrien war für uns mehr ein Bürgerkrieg, obwohl dort Mächte wie USA, Russland, Türkei, Irak und Iran sich stellvertretend auf syrischen Boden bekämpften. Selbst hunderttausende von Flüchtlingen bei uns fochten uns 2015 nicht an. 

Aber jetzt kann jeder von uns in einem Tag an die ukrainische Grenze fahren und viele tun das ja auch, um zu helfen. Umgekehrt: Flüchtlingskinder, die gerade noch zur Schule gingen, sind am nächsten Tag bei uns und bringen ihr Notebook für den Fernunterricht mit.

War schon durch Corona trotz Distanz unsere Solidarität gefordert, so wird erneut unsere Opferbereitschaft auf die Probe gestellt. Die Spendenbereitschaft wächst enorm. Ich danke besonders für die vielen Spenden für die Tafel in Winnyzja. Aber auf Öl und Gas aus dem Land des Angreifers Russland verzichten? Das wird schon schwerer – höchstens im Sommer…

7 Wochen sind um seit dem 24. Februar – und jetzt Ostern

Wir feiern übermorgen jetzt Ostern. Was soll ich tun? Kriegspredigten halten mit dem auferstandenen Gekreuzigten?

Hoffnung und Mut machen, um die Kampfmoral hochzuhalten? Gegen die Gewalt von Putins Russland, der bei maximaler Eskalation durch Vakuumbomben, Chemiewaffen und sogar mit einem Atomschlag mit Hyperschallraketen droht? Ich gebe zu, dass ich für mich nicht garantiere stillzuhalten, wenn Putins gesammelte Kräfte in wenigen Tagen nun mit massierter Gewalt dieses Mal vielleicht hunderttausende töten werden. Das werden wir West-Europäer irgendwie doch eingreifen werden und müssen. Und ich habe wie ihr alle Menschen guten Willens sehr viel Angst davor. Wir sind nicht Jesus. In Verantwortung der Freiheit und Gerechtigkeit, als Bürger der EU haben wir andere Voraussetzungen und werden wir auch andere Entscheidungen als Jesus treffen müssen. Auch um uns und unsere Mitmenschen zu verteidigen, ohne darin das letztgültige Heil der Welt zu sehen.

Heute an Karfreitag, da werden wir Christen aufgerufen durch allen zweifelhaften und wechselhaften politischen Erscheinungen hindurchzublicken. Der Vorhang zerreißt und viele Lebenslügen werden aufgedeckt.

II Wir werden gefragt: Worauf setzt du?

Worauf setzt du?

1) Auf Bequemlichkeit und Wohlstand für diesen europäischen Teil der Welt – von dem so viele ausgeschlossen werden? Nur keine Unruhe – das sind die besorgten Seelsorger und Taktiker, die Hohenpriester. Aber auch viele von Jesu Jüngern. In der Ukraine hat sich schon lange vor dem Krieg die orthodoxe Kirche gespalten in eine russische und eine ukrainische Kirche, die sich nun genauso feind sind. Das Christentum allein hat noch nie zum Frieden gereicht. Das ist wieder eine große Enttäuschung.

2) Oder setzt du auf die totale Gewalt? Dass Putin sich durchsetzen wird wie die römische Weltmacht, weil sie unerschrocken für den Erhalt ihrer Macht Millionen von Menschenleben zerstören und opfern kann? Dann gehörst du zu den Statthalter Pilatus und seinen Söldnern, Häschern und Verrätern des Imperiums.

3) Oder setzt du auf den Herodes, Realpolitiker wie aus dem sozialdemokratischen Lehrbuch? Dann gehörst du zu den zögerlichen Politikern, die lieber abwarten, bis der Sturm vorüber ist und sich so lange wie möglich neutral verhalten. Nur keinen Anstoß erregen. Die Drecksarbeit andere erledigen lassen. Ein paar Waffen hinschaffen, aber mehr nicht.

Am Karfreitag wird unsere Ohnmacht deutlich. Aber anderes auch:

Weil Jesus stirbt, zeigt sich das Unrecht der totalen Macht. Pilatus ist schuldig an diesem Mord. Bis heute wiederholen wir es anklagend im Glaubensbekenntnis: gelitten unter Pontius Pilatus! Es gibt keine Entschuldigung für Pilatus, keine für Putin! Wenn er sich nicht vor dem Strafgerichtshof in Den Haag verantworten muss, dann vor Gottes Gericht!

Wie Jesus stirbt, zeigt sich auch der Egoismus der religiösen Institutionen. Auch der heute christlichen. Jesus gehört keiner Religion an und keiner Konfession. Denn in Jesus erscheint in seiner Hingabe eine Macht, die gibt, die leben schafft und nicht zerstört, die liebt über den Tod hinaus. So ist Gott. Er opfert sich und stirbt dafür. Deshalb ruft er: „Es ist vollbracht.“

Wer ist dieser Jesus? Was sage ich den Kinder in der KITA?

Bist du der König der Juden? Bist du der Christus, der Erlöser der ganzen Welt? „Wo bist du, Trost der ganzen Welt“. Was würdest du Jesus von Nazareth tun? -> Jesus würde auch heute nichts anderes tun, als was er getan hat. Gottes Liebe und Macht verkündigen und eher dafür getötet werden als selbst zu töten.

Erschütternd finde ich es, wie noch der sterbende Jesus die Menschen unter seinem Kreuz zueinander führt. Zu Johannes sagt er – das ist deine Mutter. Und zu Maria: das ist dein Sohn. Danach stirbt er mit den Worten. „Es ist vollbracht!“

Wir sind nicht Jesus. Sein Opfer genügt. Aber wir Christen werden aneinander gewiesen, sollen die Zurückgebliebenen aufnehmen wie einen eigenen Sohn, wie die eigene Mutter. Eine neue Gemeinschaft entsteht. In ihr leben, glauben und sterben wir. Auch an diesem Osterfest 2022.

AMEN

Russisch

Дорогие прихожане,

Позавчера я получил голосовое сообщение из детского сада “Ноев ковчег”.

“Отец, что написано на табличке над изображением Иисуса на кресте в церкви Святого Иоанна?”.

“Иисус из Назарета, Царь Иудейский”. “И написано было на еврейском, латинском и греческом языках”. Говорит Джон. Что это значит – вот что спрашивает себя 4-5-летний ребенок. И так же мы делаем сегодня.

В то время было большое обсуждение этого знака среди различных участников. Первосвященники потребовали от Пилата, чтобы надпись была снята или изменена. К нему должен был быть добавлен знак вопроса, как к сомнительному заголовку в бульварной газете “он говорил, что он царь иудейский…”.

Пилат ответил фразой, ставшей пословицей: “Quod scripsi, scripsi”. То, что я написал, я написал”.

С самого начала значение страсти и жертвы Иисуса оценивается по-разному:

Захват, пытки и казнь Иисуса – это политическое убийство в сочетании с религиозными мотивами. Вера, политика, любовь к свободе, жажда искупления идут рука об руку. Так было всегда. Так происходит и сегодня:
7 недель страстей – 7 недель войны

Традиционно период Страстей в нашей церкви длится семь недель, в течение которых мы “размышляем” о страданиях Иисуса. Война в Украине длится уже семь недель. Мы участвуем в этой войне так близко и непосредственно, как никогда раньше. Мы принимаем беженцев, снабжаем эту страну продовольствием и оружием. В воскресенье мы празднуем воскресение Иисуса. Но война в Украине вступает в решающую фазу. Жестокость будет возрастать. Жертвы также были с обеих сторон и между беззащитными гражданскими лицами, женщинами, детьми, больными и престарелыми. Миллионы людей бежали. Миллионы остались.

Война в Украине – это не новый вызов. Все эти годы где-то шла война. Некоторые также отмечают, что на сегодняшний день в мире от короны умерло больше людей, чем от войны в Украине.

Но никогда еще война не волновала нас так сильно! Хотя наша свобода уже была защищена в Гиндукуше, в Афганистане, как однажды сказал бывший министр обороны Штрук. Для нас Сирия была скорее гражданской войной, хотя такие державы, как США, Россия, Турция, Ирак и Иран, воевали друг с другом на сирийской земле по доверенности. Даже сотни тысяч беженцев с нами не бросили нам вызов в 2015 году.

Но теперь любой из нас может доехать до украинской границы за день, и многие делают это, чтобы помочь. И наоборот, дети-беженцы, которые только что пошли в школу, на следующий день приходят к нам, приносят свои тетради для дистанционного обучения.

Если наша солидарность уже была поставлена под сомнение Короной, несмотря на расстояние, то наша готовность идти на жертвы снова подвергается испытанию. Желание жертвовать очень сильно растет. Я особенно благодарен за многочисленные пожертвования в продовольственный банк в Виннице. Но обойтись без нефти и газа из страны-агрессора России? Это будет сложнее – максимум летом…
С 24 февраля прошло 7 недель – и вот уже Пасха.

Послезавтра мы празднуем Пасху. Что мне делать? Проповедовать военные проповеди с воскресшим распятым?

Давать надежду и мужество для поддержания боевого духа в бою? Против насилия путинской России, которая угрожает вакуумными бомбами, химическим оружием и даже ядерным ударом гиперзвуковыми ракетами в случае максимальной эскалации? Я признаю, что не могу гарантировать, что смогу сохранять спокойствие, когда объединенные силы Путина будут убивать, возможно, сотни тысяч с массовым насилием, на этот раз через несколько дней. Мы, западноевропейцы, будем и должны как-то вмешаться. И как все вы, люди доброй воли, я очень боюсь этого. Мы не Иисус. В ответственности за свободу и справедливость, как у граждан ЕС, у нас другие условия, и нам придется принимать другие решения, чем Иисусу. А также для защиты себя и своих ближних, не видя в этом конечного спасения мира.

Сегодня, в Страстную пятницу, мы, христиане, призваны смотреть сквозь все сомнительные и изменчивые политические явления. Занавес сорван, и многие лживые факты жизни разоблачены.
II Нас спрашивают: На что вы ставите?

На что вы ставите?

1) О комфорте и процветании для этой европейской части мира, из которой так многие исключены? Только не волнуйтесь – это заинтересованные пасторы и тактики, первосвященники. Но также и многие ученики Иисуса. В Украине задолго до войны православная церковь раскололась на русскую и украинскую, которые сегодня одинаково враждебны друг другу. Одного христианства никогда не было достаточно для мира. Это еще одно большое разочарование.

2) Или вы делаете ставку на тотальное насилие? Что Путин будет господствовать, как римская мировая держава, потому что он может бесстрашно уничтожать и жертвовать миллионами человеческих жизней ради сохранения своей власти? Тогда вы – один из правителей Пилата и его наемников, приспешников и предателей империи.

3) Или вы ставите на Ирода, реального политика прямо из социал-демократического учебника? Тогда вы относитесь к нерешительным политикам, которые предпочитают подождать, пока буря пройдет, и оставаться нейтральными как можно дольше. Только не обижайтесь. Позвольте другим делать грязную работу. Получите там несколько единиц оружия, но не более того.

В Страстную пятницу наше бессилие становится очевидным. Но и другие вещи тоже:

Поскольку Иисус умирает, открывается несправедливость полной власти. Пилат виновен в этом убийстве. И по сей день мы обвинительно повторяем это в Символе веры: “Пострадал при Понтии Пилате! Нет оправдания Пилату, нет оправдания Путину! Если он не должен отвечать перед уголовным судом в Гааге, то перед Божьим судом!

То, как умирает Иисус, также показывает эгоизм религиозных институтов. Даже те, которые сегодня являются христианами. Иисус не принадлежит ни к одной религии или деноминации. Ведь в Иисусе, в Его преданности, проявляется сила, которая дает, которая создает жизнь и не разрушает, которая любит превыше смерти. Вот каков Бог. Он жертвует собой и умирает за это. Вот почему Он восклицает: “Свершилось”.

Кто этот Иисус? Что я скажу детям в КИТА?

Ты Царь Иудейский? Ты Христос, Спаситель всего мира? “Где ты, утешение всего мира”. Как бы вы поступили с Иисусом из Назарета? -> Иисус сегодня не сделал бы ничего другого, кроме того, что Он сделал. Провозгласить Божью любовь и силу и скорее быть убитым за это, чем убить себя.

Меня потрясает то, как умирающий Иисус все еще ведет людей друг к другу под своим крестом. Иоанну он говорит: “Это твоя мать”. И Марии: это твой сын. Затем он умирает со словами. “Все готово!”

Мы не Иисус. Его жертвы достаточно. Но мы, христиане, направлены друг к другу, должны принимать тех, кто остался, как родного сына, как родную мать. Возникает новое сообщество. В нем мы живем, верим и умираем. Также на эту Пасху 2022 года.
АМЕН

*** Переведено с помощью www.DeepL.com/Translator (бесплатная версия) ***


“Mit Jesus unterwegs auf Ostern zu “

unter diesem Motto versammelten sich am Palmsonntag, den 10. April 2022, viele Familien um sich beim Wichtelgottesdienst im Gemeindezentrum St. Jakob auf Ostern einzustimmen.

Liebevoll hatte das Team um Pfarrerin Lisa Nikol-Eryazici einen kleinen Stationenweg im Garten vorbereitet. Vom Einzug in Jerusalem über die Gefangennahme und Kreuzigung Jesu bis hin zu seiner Auferstehung konnten die Kinder Jesus auf seinem Weg begleiten. An jeder Station wurde ihnen die Geschichte erzählt und sie durften ein Symbol mitnehmen.

Beim Palmsonntag bekamen sie ein essbares Palmenblatt, bei der Salbung Jesu durch eine Frau wurden die Hände der Kinder mit wohlriechenden Salben eingecremt, im Garten Gethsemane diente ein Band um das Handgelenk der Kinder als Zeichen für die Gefangennahme Jesu. Mit einem Stein in Händen, der den traurigen Jüngern symbolisch auf dem Herzen lag, traten die Kinder den Weg von der Kreuzung hin zum Grab Jesu an.

Nach der frohen Botschaft von Jesu Auferstehung tauschten sie schließlich den Stein mit einem Osterlicht. Die vielen Lichter im Raum ließen bereits die Vorfreude auf das Osterfest aufkommen.

Bibellesen 12.4. über Wahrheit und Irrtum

Im aktuellen “Bibellesen mit Pfarrer Hofmann” geht es um den 1. Johannesbrief 3,18 bis Kapitel 4,6. Um 19.00 Uhr vor Ort im Gemeindehaus oder online mit- oder nacherleben durch Ihren Klick HIER.

18 Meine Kinder, lasst uns nicht lieben mit Worten noch mit der Zunge, sondern mit der Tat und mit der Wahrheit.
19 Daran erkennen wir, dass wir aus der Wahrheit sind, und können vor ihm unser Herz überzeugen,
20 dass, wenn uns unser Herz verdammt, Gott größer ist als unser Herz und erkennt alle Dinge.
21 Ihr Lieben, wenn uns unser Herz nicht verdammt, so reden wir freimütig zu Gott,
22 und was wir bitten, empfangen wir von ihm; denn wir halten seine Gebote und tun, was vor ihm wohlgefällig ist.
23 Und das ist sein Gebot, dass wir glauben an den Namen seines Sohnes Jesus Christus und lieben uns untereinander, wie er uns das Gebot gegeben hat.
24 Und wer seine Gebote hält, der bleibt in Gott und Gott in ihm. Und daran erkennen wir, dass er in uns bleibt: an dem Geist, den er uns gegeben hat.

Kap. 4,1 Wer glaubt, dass Jesus der Christus ist, der ist aus Gott geboren; und wer den liebt, der ihn geboren hat, der liebt auch den, der aus ihm geboren ist.
2 Daran erkennen wir, dass wir Gottes Kinder lieben, wenn wir Gott lieben und seine Gebote halten.
3 Denn das ist die Liebe zu Gott, dass wir seine Gebote halten; und seine Gebote sind nicht schwer.
4 Denn alles, was aus Gott geboren ist, überwindet die Welt; und unser Glaube ist der Sieg, der die Welt überwunden hat.
5 Wer ist es aber, der die Welt überwindet, wenn nicht, der da glaubt, dass Jesus Gottes Sohn ist?
6 Dieser ist’s, der gekommen ist durch Wasser und Blut, Jesus Christus; nicht im Wasser allein, sondern im Wasser und im Blut; und der Geist ist’s, der das bezeugt, denn der Geist ist die Wahrheit.

Die Bibel nach Martin Luthers Übersetzung, revidiert 2017, © 2016 Deutsche Bibelgesellschaft, Stuttgart.
Die Verwendung des Textes erfolgt mit Genehmigung der Deutschen Bibelgesellschaft.

www.die-bibel.de