2. Fastenpredigt von Lara Mührenberg. “Was bleibt von mir?” – ab Samstag 27.2. 18:30 Uhr

Lara Mührenberg, Christliche Archäologin Erlangen

Erleben Sie die junge Theologin und christliche Archäologin Lara Mührenberg, wie sie sich angesichts der ersten Grabstätten der Christen Gedanken macht, was von uns bleibt. Unorthodox und frisch. Da wir zur Zeit wegen des Lockdowns keine Präsenzgottesdienste durchführen, hat Lara Mührenberg diese Predigt für uns aufgenommen. Wir haben passende Lieder und Texte dazugefügt. Ein Tip: In einem Video Lara Mührenberg zeigt uns die Katakomben in einfacher Sprache auch für Kinder.

Mit Musik von Gesang und Klavier: Miriam Eryazici “Nähme ich Flügel der Morgenröte” Gesang Tobias Link, Klavier Silke Kupper, Schlagzeug Jasper Kupper, Gitarre Joachim Rügamer Instrumentalgitarre: Gabriel Hoffmann Schnitt und Auswahl: Pfarrer Jan-Peter Hanstein

Und so geht es weiter mit unserer Themenreihe “Was bleibt.” Webinare, Predigten und digitale Ausstellung

Dialog der Religionen in Lauf – Neuer Youtube-Kanal

Um rassistischen und antisemitischen Tendenzen zu begegnen, ist es nötig, Begegnungsräume zu schaffen und ein tieferes Verstehen zu ermöglichen.

© Dialog der Religionen Lauf

Deshalb hat der Arbeitskreis “Dialog der Religionen” in Lauf einen neuen YouTube-Kanal ins Leben gerufen.

Hier sollen im Laufe des Jahreskreises kleine Videos eingestellt werden, in denen die muslimischen, christlichen, jüdischen und buddhistischen Feste erklärt und den Zuhörern näher gebracht werden. Wer diesen Kanal verfolgt, erfährt viel Wissenswertes über seine Nachbarn, ihre Bräuche und Traditionen.

Sie finden den Kanal unter diesem Link: https://www.youtube.com/channel/UCWuNRTL7TR9L-nLGZtle41w 

Ein erstes Video mit einem Kanal-Intro und einem Beitrag zum Aschermittwoch aus der katholischen Pfarrei St. Otto finden Sie hier: https://youtu.be/XPMgN9oa_84

Gabriele Netal-Backöfer

Nun aber bleiben Glaube, Liebe, Hoffnung: ein Video von lieben Menschen aus unserer Gemeinde

Liebe ist das, was uns als Kirchengemeinde trägt: Gottes Liebe und die Liebe untereinander. So haben viele liebe Menschen aus unserer Laufer Evangelischen Kirchengemeinde diesen wunderschönen Text von Paulus über die Liebe gelesen: das Hohelied der Liebe aus 1.Korinther 13.

Viel Freude beim Anschauen und Zuhören!

Ein kleiner Gruß zum Valentinstag. =)

Kirchenvorstandsbeschluss: Aussetzen der Präsenzgottesdienste im Lockdown bis 7. März verlängert

Coronaleugner und Anticoronaleugner Demoonstartionen in Lauf

Der Kirchenvorstand Lauf verfolgt ebenfalls seine umsichtige und konsequente Linie bezüglich von Präsenzgottesdiensten im Lockdown. Er hat am Donnerstag, den 11.2.2021 beschlossen, die Öffnung für Präsenzgottesdienste an die Öffnung des Einzelhandels und die entsprechenden Anordnungen des Landratsamtes zu binden.

Mit dieser Entscheidung bezieht die Leitung der Kirchengemeinde Lauf auch unmissverständlich Stellung gegen die fortgesetzten Demonstrationen in Lauf von sogenannten “Querdenkern” und Corona-Leugnern. Die ausführliche Begründung dazu von Weihnachten 2020 gilt weiterhin uneingeschränkt. Beschluss wird mit drei Enthaltungen und einer Gegenstimme angenommen. 

Informationen zur politischen Lage:

Der Lockdown in Deutschland wird bis zum 7. März verlängert. Beim Thema Öffnungen haben sich Bund und Länder auf eine erste Perspektive für einige Bereiche geeinigt.

Es gibt eine erste Perspektive beim Thema Öffnungen nach dem Lockdown. Bei dem Corona-Gipfel am Mittwoch, den 10.2.2021 haben sich Kanzlerin Angela Merkel sowie die Ministerpräsidentenkonferenz auf Öffnungsschritte bei einer „stabilen“  7-Tage-Inzidenz von höchstens 35 geeinigt. Dann sollen der Einzelhandel, Museen und Galerien sowie Betriebe mit körpernahen Dienstleistungen wieder aufmachen können.

Kabarett jetzt GANZ online

Leider gab es beim heutigen Kabarett-Gottesdienst mehrere Internet-Hänger, die unseres Wissens nicht an “Lauf” lagen. So fehlten von “Nawalny” bis “Immer wieder sonntags” fast 8 Minuten, auch das 1. FCN-Spieler-Namen-Gedicht. Doch jetzt können Sie die “reparierte” Fassung online erleben.

Um den ganzen Gottesdienst von knapp 1:15 Stunden zu sehen oder unten mit dem roten Punkt auf der Zeitleiste beliebig vorzuspulen, klicken Sie HIER.

Gott alle Ehre, und mein Riesendank gebührt allen Mitwirkenden an der Aufzeichnung 5. + 6.2.:

In der Technik: Jo Schober (Kamera, Greenscreen-Effekte und Schnitt), Philipp Höcht und Flo Sperber (Audiomix und tech. Leitung), Bastian Höcht und Katharina Simon (Text-Einblendungen) sowie für eine Leihgabe Jan Viewegh.

In der Band: Judith Stotz (Gesang), Edmund Sandermann (Keyboard), Siggi Girgner (E-Gitarre), Benno Kolbe (Bass), Marie Hofmann (Gesang bei zwei Songs)

Im Kreativteam: Peter Hommel (Themenberatung und “Notfall-Seelsorge” ;-), Jane Dubrikow (Bild-Illustration und Regie-Assistenz), Stella Dubrikow (“Mutterrolle” in “The Mother Makes It All” und Regie-Assistenz)

Mit Respekt vor allen Home-Schooling-Eltern
hier noch einmal der Refrain von “The Mother Makes It All”:

The mother makes it all!  (Pommes, Backfisch)
Was manchmal wird zur Qual.  (Mathe, Englisch)
Denn Job und Kind und Haus,  (checkt Bilanzen)
die laugen ganz schön aus!  (leert den Ranzen)
The mother makes it all!  (Essen kaufen)
Home-Office wird normal.  (Stoppt das Raufen)
Und welche Pflicht denn noch? (schon die siebte!)
Pfeift aus dem letzten Loch. (Top-Geliebte)

Und mein 1. FCN-Gedicht (Finden Sie die Spielernamen?)

Als wie verriegelt schien das Tor,
die dritte Liga stand bevor –
die Liebe, beinah` ich bereu’se –
da öffnet Fabian die Schleuse-
„Ner grood noch“ in der Nachspielzeit,
zum Jubel, den halb Franken schreit.

So spielen meist die Nürnberger:
Nicht Künstler, eher Handwerker.
Die hochbezahlten Zirkus-Äffla,
Idole und Millionen-Schäffler,
gehn oft mit leeren Händen aus,
ja, ohne Punkt, es ist ein Krauß!

Ein Spiel entscheiden oft Nuancen,
wie man verwertet seine Chancen:
und kriegst du keine guten, Mann,
so nutz halt eine Dovedan (und notfalls eine Misidjan).
Ob Routinier oder noch Stift,
Ob’s Füßle oder Köpke trifft.

Und aus der Nordkurve ich schrei’s:
Kämpfen, Borowsky, Laufen, Geis (guys)
Geht in den Zweikampf, kommt auf Trab!
Das Leder Lukse andern ab!
Dann Krätschmer halt zwecks Ballgewinn,
wenn schönes Spiel hat wenig Sinn.

Denn wenn sie defensiv nicht stark,
ist’s nötig – es geht mir ins Marg-
-Reitter und Ross einmal zu nennen,
wenn sie bei Gegners Standards pennen.
Was diesen Früchtl längst bekannt,
dass sie so nicht bei Clubfans Klandt.

Und hat mal einer Selbstvertraun,
mal einen volley Rhein-zuhaun?
Klappt’s nicht, sofort verstören`sen,
ob Zrelak oder Sörensen.
Was bringt‘s, wenn auf sie drauf ich Hack?
Wenn wütend schreit die Menge F…ergeblich!

Von Aufstiegsrängen trennen Welten,
weit unten in der Liga „zelten“
die Clubberer auf alle Fälle,
mehr Lohkemper in der Tabelle,
so dass ich oft um Fassung ring`
und eher Klagelieder Singh.

Im Tor steht einer auf der Mathe-
-Ni a-ber hilft dem Club die Latte.
Lang nicht mehr Objekt des Begehrens,
ist der Ex-Cäptn Hanno Behrens.
Ein Neuzugang viel Hoffnung sät,
nicht Kaviar, doch Daehli bread.

Und wünscht ein Bub, beim Club zu spielen,
was früher war der Traum von vielen,
sag ihm: Du wirst nicht Franken-Kini,
Mach dich bereit für Q-Valen-tini.
Den Gegnern nicht die Bein` ver-Knothe.
Nicht schwanzen, Kind, das Spiel auslote.

So hab ich langsam das Gefühl:
Die spielen derzeit so an` Mühl,
dass immer größer wird die Sorg.
Ein Stück vom Glück der Fürther borg!
Und rücken sie’s nicht kampflos raus,
dann frag nicht lange, Bub, dann Klauß!

Druckfehler bei Konfirmation Christuskirche

Der planmäßige Konfirmationstermin des Sprengels Christuskirche ist natürlich 18. April 2021, vorbehaltlich möglicher Verschiebung durch den Elternabend (online Fr. 12.02. um 19.00 Uhr) zugunsten besseren Wetter- und Gastronomie-Bedingungen. Den Druckfehler im “blick” bitten wir sehr zu entschuldigen!

Gospelkonzert Black & White am 22. März 2022

Das geplante Konzert vom Dienstag, 24. März 2020, mit dem Laufer Gospelchor „Vocal Sound Of Praise“ und Deborah Wood musste leider aufgrund der Corona Pandemie entfallen. Nun steht der neue Termin für die Konzert-Tournee fest. Am 22.3.2022 wird Deborah Wood gemeinsam mit unserem Gospelchor “Vocal Sound Of Praise” unter der Leitung von Silke Kupper nun endlich das Konzert feiern.

Bereits gekaufte Karten behalten selbstverständlich ihre Gültigkeit. Falls Sie die Karten jedoch zurückgeben möchten, wenden Sie sich bitte an das Gospelbüro Köln Kontakt (blackandwhitegospel.de)

Psalmen-Reihe am 2. Februar gestartet

Am heutigen Dienstag um 19.00 Uhr beginnt eine neue Reihe über „Ausgewählte Psalmen – das Gebetbuch der Bibel von Klage bis Lob“. Wohl kein anderes Buch der Bibel ist so realistisch und hilfreich für das Beten und Singen in allen Lebens- und Glaubenslagen. Das “Bibellesen mit Pfarrer Hofmann” findet 14-täglich in den ungeraden Kalenderwochen von 19 bis 20 Uhr im Live-Stream statt.

Klicken Sie HIER oder schauen Sie mal direkt auf YouTube unter „Pfarrer Thomas Hofmann“.

Nach dem harten Lockdown lesen Sie bitte, wann wieder Präsenz-Gottesdienste sowie beim Bibellesen der Besuch im evangelischen Gemeindehaus Christuskirche möglich sind, wobei der Livestream weitergehen soll.

Berg der Verklärung nach dem Bild von Raffael und zum 100. Geburtstag von kurt marti – Predigt zu Matthäus 17 Letzten Sonntag nach Epiphanias, 31. Januar 2021, Pfarrer Jan-Peter Hanstein, Lauf

1 Und nach sechs Tagen nahm Jesus mit sich Petrus und Jakobus und Johannes, dessen Bruder,

und führte sie allein auf einen hohen Berg.

2 Und er wurde verklärt vor ihnen,

und sein Angesicht leuchtete wie die Sonne,

und seine Kleider wurden weiß wie das Licht.

3 Und siehe, da erschienen ihnen Mose und Elia;

die redeten mit ihm.

4 Petrus aber antwortete und sprach zu Jesus:

Herr, hier ist gut sein!

Willst du, so will ich hier drei Hütten bauen,

dir eine, Mose eine und Elia eine.

5 Als er noch so redete,

siehe, da überschattete sie eine lichte Wolke.

Und siehe, eine Stimme aus der Wolke sprach:

Dies ist mein lieber Sohn, an dem ich Wohlgefallen habe;

den sollt ihr hören!

6 Als das die Jünger hörten, fielen sie auf ihr Angesicht

und fürchteten sich sehr.

7 Jesus aber trat zu ihnen, rührte sie an und sprach:

Steht auf und fürchtet euch nicht!

8 Als sie aber ihre Augen aufhoben, sahen sie niemand als Jesus allein.

9 Und als sie vom Berge hinabgingen, gebot ihnen Jesus und sprach:

Ihr sollt von dieser Erscheinung niemandem sagen,

bis der Menschensohn von den Toten auferstanden ist.

Gnade und Friede sei mit euch von Gott unserem Vater und unserem Herrn Jesus Christus AMEN.

Jetzt schneit es wieder. Gerade jetzt, als wir diesen Gottesdienst feiern, da geht die Sonne auf. Da ist so ein Moment der Klarheit, der Schönheit. Wir in Mittelfranken hatten da mehr Glück als andere. Eine schöne weiße Decke über alles, das braun gewordene Grün darunter verschwunden, eine Stille zwischen den dicken Flocken. Und dann riss es auf, Sonne über dem Weiß, das Licht vielfach reflektiert, während ich auf allen vieren den vereisten Hohenstein mit meiner Frau Tilla erklommen habe, den höchsten Punkt in unserem Nürnberger Land mit einem dramatischen Ausblick auf Berge, Wolken und Sonne. Die Kinder waren ermattet zu Hause geblieben. Gerade war die Welt so grau – „Harte Wochen“ werden uns prophezeit. Und für mich heißt es dann: raus. Kleine Höhepunkte setzen, im Tag und in der Woche. Vitamin D tanken. Allein das ist schon eine Herausforderung, wenn man so ermattet ist. Sogar Langlaufski habe ich noch ergattert. Einmal wieder Ski fahren, das war der Höhepunkt für uns.

Jesus ist mit seinen Freunden unterwegs. Aber irgendwie wird alles plötzlich schwer, der Lack ist ab, sie haben die Leichtigkeit verloren. Eigentlich war es aufregend mit Jesus, die Tage waren erfüllt, Heilungen und Wunder und immer wieder starke Worte und wunderbare Gleichnisse.

Und dann sagte Jesus, dass es so nicht mehr lange weitergehen würde. Dass was auf ihn zukommt, etwas Schweres, Leiden und vielleicht der Tod. Petrus schaffte es wieder einmal, und sagte ohne Verständnis für Gottes Absichten: „Gott bewahre dich, Herr! Das widerfahre dir nur nicht!“ (Mt 16, 22). Kurze Unruhe, dann gingen sie weiter.

Und nach sechs Tagen nahm Jesus mit sich Petrus und Jakobus und Johannes, dessen Bruder, und führte sie allein auf einen hohen Berg. Und er wurde verklärt vor ihnen, und sein Angesicht leuchtete wie die Sonne, und seine Kleider wurden weiß wie das Licht. Und siehe, da erschienen ihnen Mose und Elia; die redeten mit ihm.

Aus der Vergangenheit kommen Mose und Elia in diesen Moment. Sie sind die leuchtenden Vorbilder Jesu. Sie stehen für die Weisung Gottes und für die Einsicht, die man daraus gewinnen kann. Da findet ein Gipfeltreffen der besonderen Art statt. Mose rechts mit der Tafel und Elia links. Beide Gott besonders nahe. Mose, so heißt es, wurde von Gott selbst begraben. Und niemand hat sein Grab je finden können. Und Elia ist direkt in den Himmel gefahren, entrückt worden. Sie sind spurlos zu Gott verschwunden, diese beiden. Jesus in der Mitte und sie reden ganz vertraut miteinander, als würden sie sich kennen seit unvordenklicher Zeit. Dass es auch für ihn so kommen wird. Ein leuchtender Moment, all dem Grau, aller Sorge und Angst enthoben.

Raffael Verklärung

Nach der Mona Lisa das wohl berühmteste Bild von Raffael: Verklärung. Sein letztes Bild (1518-1520)

Genauso stellen wir uns die Geschichte vor, oder?

„Hier ist gut sein“ sagt Petrus. Oder seufzt er? Einen leuchtenden Moment raus aus der grauen Gegenwart, Klarheit, Übersicht und vor allem eine Perspektive bekommen. Ich will auch auf so einen Berg. Und ich verstehe Petrus so gut, wie und warum er das sagt. „Lass uns hierbleiben“.

Aber so ein leuchtender Moment ist einfach ein Lichtblick. Kurz wie ein Blitz.

Man kann darin nicht bleiben geschweige denn wohnen. Er denkt nicht an die anderen 9 Jünger da unten. Als er noch so redete, siehe, da überschattete sie eine lichte Wolke.

Und siehe, eine Stimme aus der Wolke sprach: Dies ist mein lieber Sohn, an dem ich Wohlgefallen habe; den sollt ihr hören! Als das die Jünger hörten, fielen sie auf ihr Angesicht und fürchteten sich sehr.

Die Jünger -können nicht hören, nicht sehen. Zu mächtig und erschreckend.,

7 Jesus aber trat zu ihnen, rührte sie an und sprach: Steht auf und fürchtet euch nicht!

Der Moment ist vorbei. Alles wirkt wieder wie vorher. Ganz normal dieser gar nicht so hohe Berg. Eher so ein Mittelgebirge, vielleicht der Berg Tabor mit seinem Blick auf Nazareth und den See Genezareth. So wie man vom Moritzberg von einer bestimmte Stelle aus ganz Lauf sieht und fast alle seiner Ortschaften. Da unten. Die andere Hälfte.

Zeitgleich. Vielleicht können die Jünger den Menschauflauf da unten sogar erkennen. Die Protestierenden, Die sich auflehnen gegen das Unvermeidliche. Die Hoffnung geschöpft haben und bitter enttäuscht werden.

Das sieht das so aus. Dunkel. Schwer zu erkennen.

Die entblößte kniende Frau. Schön und verzweifelt. Eine Mutter. Sie zeigt so mit dem Finger über die Schulter – dahinter der ihr Sohn, eindeutig krank, der „Mondsüchtige“ – Epilepsie sagen wir heute, damals von einem Dämon befallen, die Augen rollend, Schaum vor dem Mund, der Vater hält ihn mit großen bittenden Augen, verzweifelt.

Die Menge empört. Warum tut ihr nichts dagegen? Wo ist euer Glaube? Ganz unten ist es dunkel.

Eindeutig abgegrenzt von dem Menschenauflauf – die neun zurückgebliebenen Jünger. Ganz unten.

Sie reden, sie diskutieren, wehren ab, tuscheln, betroffen, ratlos, machtlos.

Und einer hat das ganze beschrieben. Aus seiner Sicht. Aus seiner Sicht von links unten es auch gemalt, Von links unten aus der Schrift kommt das Licht! Matthäus. Er hat es aufgeschrieben. Auch diesen Moment. Wir konnten nicht tun. Wir haben versagt. Das ist die Kirche in der Pandemie. Zerstritten. Ohnmächtig. Aber immerhin sind sie zusammen.

14 Und als sie zu dem Volk kamen, trat ein Mensch zu ihm, kniete vor ihm nieder 15 und sprach: Herr, erbarme dich über meinen Sohn! Denn er ist mondsüchtig und hat schwer zu leiden; er fällt oft ins Feuer und oft ins Wasser; 16 und ich habe ihn zu deinen Jüngern gebracht und sie konnten ihm nicht helfen.

„Sie konnten nicht helfen!“

Einer der Jünger zeigt nach oben. Ohne ihn können wir es nicht tun.

Und so sieht das ganze Bild aus. Einzigartig in der Zusammenstellung der Gleichzeitigkeit, wie es Mt erzählt hat. Niemand hat so jemals zuvor gemalt. Höchster Klarheit, der Himmel öffnet sich, die Heiligen reden miteinander, die Stimme Gottes erschallt wie bei der Taufe: „siehe, das ist mein Sohn an dem ich wohl gefallen habe“ Und das bringt Raffael zusammen mit dieser bräunlichen Erde, mit diesem verfaulten Gras, mit diesen schrecklichen besessenen zuckenden Jungen-  niemand hat zuvor so die ohnmächtige Kirche gemalt, die Macht Gottes und dieie Verzweiflung der Menschen.

Der leichte Moment. Da oben. Die Schwere und das Dunkle da unten. Der Berg sieht jetzt aus wie ein Opferaltar. Und mir wird klar:

Oben ist zwar nicht unten, aber es nicht getrennt. Da oben wird gerungen. Gebetet. Geglaubt. Da wird hinaufgetragen all das Elend, all das Leid. Das andere verschwindet nicht einfach. Deshalb beten wir am Altar. Beleuchten ihn mit Kerzen. Es gehört zusammen. Nicht die da oben und wir da unten – „Das ist mein lieber Sohn“. Oben der Schwebende und unten der Besessene.

 Verklärung? Wird hier etwas geschönt? Im griech Text steht metamorphein. Verwandlung. In die Herrlichkeit. In das Licht.

Heute wäre der dichter und pfarrer kurt marti 100 jahre alt geworden.

Er war Schweizer, deshalb der Schnee auf den Bergen. Und den „berg der Verklärung“ hat er so verdichtet.

berg der verklärung

schnee

seiner herrlichkeit

schnee

seines lichts

blenden im glanze

des innern gesichts

spurlos nahen

moses elia

und glühen

verglühen

ins nichts

schnee

seiner herrlichkeit

schnee

seines lichts –

doch er mahnt

zum abstieg

ins tal der kämpfe

und des verzichts

Liebe Gemeinde, stellt euch vor, es wäre so gewesen wie bei Mose oder bei Elia – jetzt wäre das Evangelium zu Ende gewesen! Ein perfekter Moment – Jesus schon schwebend in der Luft, noch einen kurzen Moment und er wäre hinauf getragen worden zu Gott. Reicht es nicht, was er den Menschen bis dahin gegeben hat? Übrig bleiben würden wunderbaren Geschichten, Die Gleichnisse vom verlorenen Sohn, von der Barmherzigkeit, seiner Bergpredigt –  würde das nicht schon genügen?

Aber nein – Jesus geht wieder hinab, hinunter. „ins tal der kämpfe und des verzichts“.

Versteht ihr?  Die ganze Verklärung, die ganze Macht des Glaubens hätte keinen Sinn, wenn er nicht wieder hinunter gehen würde. Wenn er sich nicht hineinbegeben würde in unser Schicksal. Miteinander gehen wir jetzt in die Passionszeit. Den Weg des Sterbens, des Leidens, der Dunkelheit mit Furcht und Zittern. Durch die Pandemie.  Aber nicht ohne Hoffnung. Dafür ist dieser Ausblick da. Dier Lichtblick. Da ist Jesus und als er wieder unten ist bei dem Knaben –

17 Jesus aber antwortete dem Vater und sprach: O du ungläubiges und verkehrtes Geschlecht, wie lange soll ich bei euch sein? Wie lange soll ich euch ertragen? Bringt ihn mir her! 18 Und Jesus bedrohte ihn; und der Dämon fuhr aus von ihm, und der Knabe wurde gesund zu derselben Stunde.

Verklärung, Verwandlung in Licht.

Wisst ihr wie eine alte Glühlampe Licht bringt?

Da ist Energie, der Strom, unsichtbar, aber fühlbar. Der Glaube. Aber Licht entsteht nicht in den reinen Kupferkabeln, sondern dort im Glaskolben, in diesem winderständigen „verschmutzten“ Legierung aus Wolfram und anderen Stoffen. Ist er zu schwach, dann wird der Glühdraht nur warm, ist er zu stark, dann brennt er durch. Aber richtig dosiert strahlt das Licht auf.

Wenn es Widerstände, wo sich menschlich und göttlich untrennbar vermischt, und es heiß wird, genau da strahlt der Glaube auf. Das sehen wir an diesem Jesus auf dem Berg. Deshalb ist er so stark im Leid, mit den Kranken, Mit den Eltern und ihren Sorgenkindern.

Wir steigen also mit ihm herab. Christus ist das Licht. Singen wir dann an Ostern.

Wie und wo auch immer.

Noch ein letzte mal kurt marti –

der tröster

der tröster

träte doch aus seinem dunkel

der tröster hinaus ins licht!

nicht bräuchte sein kommen

sein antlitz sichtbar zu werden

ein hauch der berührte

ein wahrhaftiger tonfall genügte uns:

die – von falschen tröstern genarrt

– aller tröstung misstrauen uns:

die – trostlos lebend und sterbend –

einander nicht zu trösten vermögen

aus: Kurt Marti – gott gerneklein. gedichte

AMEN

Das Gedicht „berg der verklärung“ stammt aus: Kurt Marti, geduld und revolte. Die gedichte am rand (Neuausgabe) Stuttgart 2002, Seite 41.

Beschluss des KV: Keine präsentischen Gottesdienste während des verlängerten Lockdowns bis einschließlich dem Sonntag 14.2.2021 in der Kirchengemeinde Lauf

TOP 1: Öffnung der Gottesdienste für Besucher

Es werden die Alternativen für die Öffnung der Kirchen diskutiert:

  • Keine öffentlichen Gottesdienste bis zum 7. Februar
  • Keine öffentlichen Gottesdienste bis zum 14. Februar
  • Öffnung der Kirchen nach örtlichen Infektionszahlen / Inzidenzwerten

Es wird hinterfragt, ob für Gottesdienste eine Anmeldepflicht besteht. Außerdem wird gefragt, inwiefern überhaupt ein Interesse bei den Gemeindemitgliedern besteht, einen Präsenzgottesdienst zu besuchen. Und es wird diskutiert, ob die Virusmutante eine Auswirkung auf die Entscheidung haben sollte.

Beschluss:

Entsprechend den staatlichen Regelungen werden in der evangelischen Kirchengemeinde Lauf keine präsentischen Gottesdienste bis einschließlich Sonntag dem 14. Februar stattfinden. Das weitere Vorgehen für den Zeitraum danach wird in der Kirchenvorstandssitzung am 11. Februar besprochen.

Der Beschluss wird einstimmig angenommen.

28.1.2021; Zeit: 19:30 – 21:00 Uhr

Vorsitz: Jan-Peter Hanstein Protokoll: Heiko Brandt

Anwesend: Fritz Blanz, Heiko Brandt, Thorsten Franke, Jan-Peter Hanstein, Friederike Hoffmann, Thomas Hofmann, Ruth Kolb, Roland Kraft, Silke Kupper, Anita Naßler, Lisa Nikol-Eryazici, Udo Reitzmann, Thomas Reuß, Heiner Schächtele, Jutta Schmidt, Anita Schopper, Veronika Strittmatter, Elena Tempesti, Friedrich Utz, Annemarie Wiehler, Holger Wielsch

Eingeladen war auch der KV Dehnberg, sowie beauftragte Prädikanten und Lektoren unserer KG.

Jan-Peter Hanstein lädt zur „Wunderbar“ nach der Sitzung ein.

gez. Heiko Brandt                                                        gez. Jan-Peter Hanstein